Eine Muttermundschwäche (Zervixinsuffizienz) kommt am häufigsten zwischen dem 4. und 6. Schwangerschaftsmonat vor. Es handelt sich um eine Schwäche und vorzeitige Öffnung des Gebärmutterhalses (Zervix). Normalerweise ist der Gebärmutterhals bis zum Beginn der Wehen fest verschlossen, um die Gebärmutter und das Kind vor Infektionen zu schützen.

 

Bei einer Muttermundschwäche öffnet sich der Gebärmutterhals jedoch manchmal bereits in der 15. Schwangerschaftswoche. 

 

Diagnose

Eine Muttermundschwäche wird normalerweise erst nach der ersten Fehl- oder Frühgeburt diagnostiziert. Zwar kann sie durch eine gynäkologische Tast-Untersuchung während der Schwangerschaft festgestellt werden, heutzutage gilt jedoch eine transvaginale Ultraschalluntersuchung als die zuverlässigste Diagnosemethode.

 

Ursache

In den meisten Fällen ist die Ursache nicht bekannt. Gelegentlich lässt sich dieser Defekt auf eine Operation (z. B. Konisation des Muttermunds), eine Komplikation am Muttermund bei früheren Schwangerschaften oder eine Infektion zurückführen.

Ein Verdacht auf Muttermundschwäche besteht bei solchen Patientinnen, die mindestens zwei Fehlgeburten nach der 15. Schwangerschaftswoche bzw. sehr unreife Frühgeburten hatten.

 

Folge

Die Folge ist möglicherweise eine Fehlgeburt oder eine sehr unreife Frühgeburt.

Wenn Sie eine Muttermundschwäche haben, kann Ihr Gebärmutterhals unter Narkose ungefähr im 4. Schwangerschaftsmonat zugenäht werden (Muttermundsverschluss oder Cerclage). Ein Kunststoffbändchen wird mit wenigen Stichen um den Gebärmutterhals gelegt und zugezogen. Die Naht wird erst ungefähr eine oder zwei Wochen vor dem Entbindungstermin entfernt. Neuerdings wird oft auch statt der Cerclage ein Cerclage-Pessar eingesetzt, ein Ring aus weichem Gummi, der ohne Narkose einfach über den Muttermund gestreift wird. Wenn bei Ihnen eine Cerclage gelegt werden musste, wird vom Geschlechtsverkehr bis zur Entbindung abgeraten.