Fötus

Position und Lage

 

Mit Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittels (ab der 28. SSW) nimmt Ihr Kind die so genannte Fötusstellung ein: Die Beine sind angezogen, die Arme verschränkt und der Kopf eingedreht. Außerdem muss sich das Kind drehen, da es zu Beginn der Schwangerschaft mit dem Kopf nach oben liegt, aber das Köpfchen ja zuerst zur Welt kommt. Jetzt, oder in den nächsten Wochen, drehen sich die meisten Kinder, so dass der Kopf nach unten zeigt.

 

Manche Kinder (ca. 5 Prozent) drehen sich jedoch nicht, sondern bleiben in der so genannten Beckenendlage. Problematisch ist dabei, dass die Nabelschnur bei der Beckenendlage durch den dann nachfolgenden Kopf zusammengepresst werden kann. Das Gehirn des Kindes bekommt dadurch für einen längeren Zeitraum nicht genügend Sauerstoff. Aufgrund der Unterversorgung mit Sauerstoff sind Schädigungen des Gehirns zu befürchten. Dreht sich das Kind nicht von selbst in die richtige Position, kann man versuchen die Drehung in der 37. Schwangerschaftswoche von außen vorzunehmen.


Frühchen und Lungenentwicklung

 

Würde Ihr Baby jetzt zur Welt kommen, hätte es bereits sehr gute Überlebenschancen. Mit einem Gewicht von über 1000 Gramm hat es jetzt deutlich bessere Aussichten als im letzten Monat. Die Lungenentwicklung ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber inzwischen ist die Gefäßentwicklung (Vaskularisation) schon weit vorangeschritten. Außerdem sind bereits viele Lungenbläschen vorhanden und die Bildung des lebenswichtigen Surfactants ist in vollem Gange. Nichtsdestotrotz werden bei vorzeitigen Wehen zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft in der Regel noch wehenhemmende Medikamente (Tokolytika) gegeben, um die Geburt noch etwas hinauszuzögern.

 

Mehr zur Lungenreifung und dem Surfactant

 

Muskeln

 

Das Baby in Ihrem Bauch wird immer stärker. Die Muskeln werden größer und das Baby strampelt und bewegt sich trotz des immer enger werdenden Raums,  z. B. nach äußeren Reizen wie hellen Lichtquellen oder einem Stupsen auf den Bauch.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Wie sieht es mit den mütterlichen Vorlieben in der Schwangerschaft aus?
Heißhunger auf… Blumenkohl? Wohl kaum… Dennoch sollten Sie sich vielleicht beim nächsten Einkauf den Blumenkohl genauer ansehen – oder das Vitamin C-reiche Gemüse sofort in Ihren Wagen packen – denn so groß wie ein Blumenkohlkopf ist Ihr Baby nun. Und so schwer, wie ein besonders großes Exemplar (ca. 1200 Gramm).

 

Mama

Veränderungen in Mamas Körper

 

An den Fußgelenken bemerken Sie jetzt immer öfter Schwellungen durch die Einlagerung von Gewebswasser. Das ist besonders deutlich, wenn Sie berufstätig sind und dabei viel stehen müssen. Die Beine werden gegen Abend schwerer und dicker, die Schuhe passen nicht mehr und an den Händen lässt sich der Ring nicht mehr vom Finger ziehen. An den Handgelenken ist die Schwellung nicht so stark, aber engt manchmal einen Nerv ein, sodass die Finger gefühllos sind, kribbeln oder sogar schmerzen. Die Schmerzen ziehen oft bis zur Schulter hoch und können sehr unangenehm sein. Dieses Phänomen nennt man „Karpaltunnelsyndrom“.

 

Wassereinlagerungen, die sogenannten Ödeme, sind sehr häufig und in der Schwangerschaft meist unbedenklich, wenn sie am nächsten Morgen wieder verschwunden sind. Ihr Körper hat jetzt mit einem viel größeren Flüssigkeitsvolumen zu tun, wovon sich einiges nach einem langen Tag in den Händen und Füßen ansammelt.
Wichtig ist, dass Sie die Beine so oft es geht hoch lagern, die Wadenmuskulatur bewegen oder die Handgelenke kräftig ausschütteln.
Stütz- oder Kompressionsstrümpfe, in Fällen von Venenschwäche oder Krampfadern sind zwar lästig, aber sehr sinnvoll zur Vermeidung einer Thrombose. Hilfreich können auch kalt-warme Wechselduschen im Bereich der Waden bzw. kalt-warme Fußbäder sein.

 

 

Der obere Rand der Gebärmutter, der Fundus, steht jetzt etwa zehn Zentimeter über dem Bauchnabel und lässt sich dort gut ertasten.
Das Baby drückt jetzt immer weiter von unten gegen das Zwerchfell, dadurch wird unter anderem der Magen ein Stück nach oben verschoben und eingeengt. Eine Folge davon ist, dass Sie Magenschmerzen bekommen können, wenn Sie große Portionen zu sich nehmen. Tun Sie Ihrem Magen einen Gefallen und essen Sie über den Tag verteilt mehrere kleinere Portionen. Das hilft übrigens auch gegen das Sodbrennen - eine weitere unangenehme Folge des nach oben gedrückten Magens, da durch den Druck die Klappe zwischen Magen und Speiseröhre aufgedrückt wird und die Magensäure in die Speiseröhre gelangt und dort zu den unangenehmen Schmerzen führt.

 

 

Schlafprobleme?

 

Leider keine Seltenheit zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft, sondern eher die Regel. Der immer größer werdende Bauch macht es schwierig, eine bequeme Position zu finden, das Baby in Ihrem Bauch wird besonders aktiv, sobald Sie sich zur Ruhe legen und abends im Bett brechen all die Zukunftsfragen und –ängste über einen herein und vor lauter Nachdenken kann man nicht schlafen. Gegen letzteres können Gespräche mit der Hebamme, anderen Schwangeren oder auch dem Partner oder den eigenen Eltern helfen.
Bezüglich der Schlafposition sollten Sie möglichst auf der linken Seite schlafen, denn wenn Sie auf dem Rücken liegen, kann es zum „Vena-Cava-Syndrom“ kommen. Dieses Syndrom ist die Folge davon, dass das immer größer werdende Kind auf die große Hohlvene (Vena cava) drückt, was den Rückstrom des Blutes zu Ihrem Herzen behindert. Schwindel, Herzrasen, Luftnot und Übelkeit sind die Folge, doch keine Sorge, wenn dies im Schlaf passiert, wachen sich sicherlich davon auf.
Still- und Lagekissen zwischen den Beinen oder rund um den Körper können dabei helfen, eine bequeme Haltung zu finden.

 

Mehr zum Schlaf in der Schwangerschaft

 

Was steht an?

In diesem Schwangerschaftsmonat (29. – 32. Schwangerschaftswoche) steht der dritte Ultraschall (das dritte Screening) an. Das heißt, wenn Sie diese Wochen einen Vorsorgetermin haben, dürfen Sie vielleicht wieder einen Blick auf Ihr Baby werfen, eventuell fällt der Ultraschall aber auch erst mit einem Termin gegen Ende des Monats zusammen.

 

Bei den Vorsorgeuntersuchungen wird nun besonders auf die Kindslage und die Lage und Funktion der Plazenta geachtet. Ist das Kind kleiner als erwartet bzw. arbeitet die Plazenta nicht optimal, wird die Schwangerschaft in Zukunft enger überwacht und die Geburt eventuell früher eingeleitet.
Für eine normale Geburt sollte das Kind mit dem Kopf nach unten in der Gebärmutter liegen (Längslage oder Schädellage). Hierfür muss sich das Kind drehen, da es zum Beginn der Schwangerschaft mit dem Kopf nach oben liegt.
Liegt Ihr Baby noch mit dem Steiß nach unten, bedeutet das noch nicht, dass es so bleiben wird: Die meisten Babys drehen sich noch innerhalb der nächsten Wochen. Auch eine teilweise vor dem inneren Muttermund liegende Plazenta (Placenta praevia) kann bis zur Geburt noch den Weg frei geben!

 

 

 

Lenken Sie sich ab  

 

Je näher die Geburt rückt, umso mehr denken Sie sicherlich über die nahende Geburt nach. Es kann hilfreich sein, wenn Sie wissen, was auf Sie zukommt (stöbern Sie dazu doch unter Geburt auf unsere Webseite), doch die Grübeleien sollten Sie nicht belasten. Suchen Sie das Gespräche mit Freundinnen, der Hebamme oder Ihrem Partner und reden Sie sich Ihre Sorgen von der Seele. Oder lenken Sie sich ab, indem Sie für sich (z. B. einen Still-BH und Stilleinlagen) und das Baby (z. B. die ersten Windeln und Klamotten)  shoppen gehen. Am besten bei einem gemütlichen Bummel mit ausreichend Pausen und einer guten Freundin.

 

Fötus

Fettgewebe

 

Bisher war die Haut des Fötus noch durchscheinend und sehr runzlig. In den letzten Wochen hat sich Fettgewebe gebildet und die darüber liegende Haut geglättet. Der Fettanteil des Fötus beträgt jetzt ca. 3%. (Zum Vergleich: bei Frauen liegt der Körperfettanteil in der Regel zwischen 20 und 30%). Nichts desto trotz dient auch diese dünne Fettschicht als Wärmepolster und Energiereserve für den Start ins Leben.

 

Die Zähnchen

 

Bei den Zähnen des Babys geht es voran. Die bleibenden Zähne wandern tiefer in den Kiefer ein, so dass die Milchzähne darüber liegen. Jetzt werden auch die Zahnwurzeln gebildet an deren unteren Ende Blutgefäße und Nervenfasern eintreten können. Außerdem geht es bei den Kieferknochen voran und Zahnschmelz kann gebildet werden. Generell verhärten sich die Knochen im Körper des Fötus momentan immer weiter – Ausnahme bleibt der Schädel. Die Schädelknochen sind weiterhin lose über die Fontanellen (von Bindegewebe überdeckte Spalten zwischen den Schädelknochen) verbunden, damit der Kopf später durch den Geburtskanal passt.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Vom Scheitel bis zur Ferse ist das Baby jetzt so lang wie ein kleines Sofakissen (40 cm auf 40 cm) und knappe 1400 Gramm schwer. Gönnen Sie sich etwas Ruhe und legen Sie die Beine hoch – das haben Sie sich verdient. Übrigens, das kleine Köpfchen Ihres Babys hat jetzt einen Durchmesser von 74 bis 86 mm.

 

Mama

Aua!

 

Der obere Rand der Gebärmutter hat den Rippenbogen erreicht. Wenn Ihr Baby sich bewegt und wenn es tritt, kann das ganz schön schmerzhaft sein. Die meisten Schwangeren merken nun an vielen kleinen Beschwerden, dass eine Schwangerschaft kein Spaziergang ist: Kurzatmigkeit, Sodbrennen, Schlaflosigkeit, Schmerzen durch überdehnte Bänder oder Nervenreizungen, juckende Haut und schwere Beine machen den meisten Schwangeren zu diesem Zeitpunkt zu schaffen. Die Angst vor der Geburt weicht deshalb langsam der Ungeduld, diese Phase endlich geschafft zu haben.

 

 

Gefühlschaos

 

Andere werdende Mütter schwelgen im Glücksgefühl und sind besonders gut gelaunt. Viele Schwangere „erwischen“ sich bei Tagträumen über die Zukunft mit ihrem Baby. Andererseits sind viele Schwangere auch ungewöhnlich nah am Wasser gebaut und Dinge, über die Sie normal nicht heulen würden (ein überfahrener Vogel, ein kitschiges Buch,…) bringen Sie jetzt zum Heulen. Auch das ist völlig normal und kann auf die Hormone geschoben werden.

 

 

Vorsicht Sturzgefahr!

 

Durch den dicken Bauch ändert sich Ihr Körperschwerpunkt, neben den Rückenschmerzen durch das ständige Hohlkreuz sind Sie deswegen auch unsicher auf den Beinen und werden immer unbeweglicher. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn es draußen matschig oder glatt ist, damit Sie nicht hinfallen.
Falls es doch einmal zum Sturz kommt, sollten Sie sich keine unnötigen Sorgen machen. Bei einem Sturz ist das Baby durch das Fruchtwasser gut geschützt und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird ihm nichts geschehen. Wenn Sie nach einem Sturz Auffälligkeiten beobachten kontaktieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.

 

Was steht an?

Vorsorgeuntersuchung

 

Ab der 30. Woche bittet Sie Ihr Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin, alle 14 Tage zur Kontrolle zu kommen. Wie es Ihrem Baby geht, überprüft er während der dritten Ultraschalluntersuchung. Vielleicht hat auch Ihr Baby jetzt schon seine endgültige Geburtsposition eingenommen?

 

 

Wie merke ich denn, dass es losgeht?

 

Zwar darf das Kleine noch zwei Monate in Ihrem Bauch bleiben, doch es könnte sein, dass es zu denjenigen Kindern gehört, die es besonders eilig haben. Normal sind zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft die sogenannten Übungswehen (auch als wilde Wehen, oder Vorwehen bezeichnet): ein schmerzloses, aber oft als unangenehm empfundenes Verhärten der Gebärmutter mit einem Ziehen vom Rücken bis in die Beine. Allerdings sind diese Wehen meist schwach, dauern weniger als 30 Sekunden und kommen maximal dreimal pro Stunde vor. Werden diese Wehen stärker und schmerzhafter und treten in immer kürzeren Abständen auf, handelt es sich höchstwahrscheinlich um echte Wehen. Sollten Sie zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft Wehen verspüren, wird man Ihnen Wehenhemmer (Tokolytika) geben, um den Zeitpunkt der Geburt noch ein wenig hinauszuzögern und dem Kind noch etwas mehr Zeit zum Reifen (evtl. unter dem Einsatz von Cortisol/Kortison zur Entwicklung der Lungenreife) zu geben.

 

Es kann auf jeden Fall nicht schaden, wenn Sie jetzt schon mal Ihre Kliniktasche packen und notieren was noch fehlt, damit Sie sich damit nicht aufhalten, wenn es doch plötzlich und früher als geplant losgeht.

 

Mehr Infos zu den ersten Anzeichen der Geburt

 

 

 

Formales   

 

In einem Monat beginnt der Mutterschutz!
Haben Sie in der Arbeit schon abgeklärt, wie es danach weitergehen wird? Werden Sie direkt nach dem Mutterschutz Elternzeit nehmen? Planen Sie einen Wiedereinstieg? Haben Sie die Möglichkeit, in Teilzeit in den Job zurückzukehren?

 

Die Zeit nach der Geburt wird wie im Flug vergehen und bald nachdem Sie zurück zu Hause sind (zwischen der 4. und der 6. Lebenswoche des Kindes) steht schon die erste Untersuchung beim Kinderarzt/der Kinderärztin an. Wenn Sie sich jetzt schon bei Bekannten, Kollegen oder der Hebamme nach einem geeigneten Kinderarzt bzw. -ärztin umhören, müssen Sie das nach der Geburt nicht mehr tun.

 

Mehr Formalitäten, die Sie zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft klären sollten

 

Fötus

Haut und Haare

 

Die Stärke der Behaarung nimmt weiter zu und das Kopfhaar wird immer dichter. Bei manchen Kindern ist sogar im Ultraschall ein Haarschopf sichtbar, der allerdings nach der Geburt auch wieder weniger dicht werden kann. Während die Haare auf dem Kopf immer weiter sprießen, nimmt die Lanugobehaarung, die Flaumbehaarung auf dem ganzen Körper, wieder ab und verschwindet nach und nach. Zum Zeitpunkt der Geburt dient der Grad der Lanugobehaarung deshalb zur Beurteilung des Entwicklungsstatus.
Währenddessen hat die Haut jetzt den für Erwachsene typischen Aufbau, nur die Hornschicht ist noch etwas dünner. Unter der Haut sind die Tastkörperchen und Nervenendigungen beheimatet, die das Baby braucht um zu fühlen und zu tasten,  z. B. nach der Nabelschnur.

 

Hirn

 

Die Hirnoberfläche bekommt immer tiefere Furchen und Windungen. Das ermöglicht die Oberfläche zu vergrößern, ohne dass das Gehirn an Umfang und Volumen zunimmt. Das kommt Ihnen zu Gute, denn der Kopfumfang wird bei der Geburt entscheidend sein. Entgegen kommt Ihnen auch, dass der Schädel nicht, wie zur Zeit die anderen Knochen im Körper des Fötus, immer härter wird, sondern die Schädelknochen nur lose über die sogenannten Fontanellen verbunden sind. Als Fontanellen werden die von Bindegewebe überdeckten Spalten zwischen den Schädelknochen bezeichnet, die sich gegeneinander verschieben lassen, so dass das Köpfchen durch den Geburtskanal passt. Nach der Geburt werden die Fontanellen verknöchern.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft sollten ruckartige Bewegungen vermieden werden, aber ein leichtes Training ist in Ordnung. Wenn Sie das nächste Mal eine Hantel in der Hand halten, machen Sie sich bewusst, wie schwer Ihnen die Hantel vorkommt. Und dann machen Sie sich bewusst, dass das Baby in Ihrem Bauch jetzt ungefähr so viel wiegt wie eine 1,5-Kilo-Hantel

 

Mama

Vorbereitung aufs Stillen   

 

Es kann sein, dass aus der Brust manchmal etwas weißliche Flüssigkeit ausläuft. Das ist Kolostrum, die besonders nährstoffreiche erste Milch, die schon in der Schwangerschaft und verstärkt in den ersten Tagen nach der Geburt produziert wird. Wenn sich dadurch Verkrustungen auf Ihren Brustwarzen bilden, lösen Sie diese mit warmem Wasser. Stilleinlagen im BH sorgen dafür, dass Ihre Kleidung keine Flecken bekommt .

 

Doch auch Müttern, bei denen bis zur Geburt keine Flüssigkeit austritt, Mütter mit sehr kleinen Brüsten oder sogar Hohlwarzen können ihr Baby stillen. Das Stillen bietet viele Vorteile für Sie und Ihr Kind:

  • Muttermilch ist gut verträglich und enthält alles, was Ihr Baby in den ersten Monaten zum Wachsen benötigt.
  • Muttermilch enthält Antikörper und Abwehrstoffe, die das Baby vor Infektionen schützen.
  • Muttermilch ist kostenlos und jederzeit steril verfügbar.
  • Stillen hilft der Mutter, ihre alte Figur wieder zu erlagen und schafft Nähe zwischen Mutter und Kind.

Obwohl das Stillen zahlreiche Vorteile bietet, wird auf manchen Entbindungsstationen ein guter Stillstart leider nicht optimal unterstützt. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Sie sich selbst möglichst gut informieren.

 

Mehr Infos zum Stillen ( z. B. bezüglich verschiedener Positionen, Tipps, typischen Stillproblemen,…)
Reden Sie über mögliche Bedenken mit Ihrer Hebamme oder kontaktieren Sie eine Stillberaterin.

 

 

 

Dünne, juckende Haut   

 

Während bei Ihrem Baby die Haut immer dicker wird, wird die Haut an Ihrem Bauch immer dünner, spannt und juckt. Doch nicht nur am Bauch, an dem der Nabel jetzt bereits prall hervorsteht, kann es zu Juckreiz kommen. Der ganzen Körper kann betroffen sein, da die Haut während der Schwangerschaft oft generell trocken ist. Öle und Cremes mit einem hohen Anteil an Urea können Abhilfe schaffen. Auch sanfte Zupfmassagen (mit Körperöl) tun gut.

 

Auf sehr starken, örtlichen Juckreiz, der v.a. an den Handflächen und Fußsohlen beginnt und sich dann über den Unterleib auf den gesamten Körper ausbreitet, sollten Sie Ihren Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin oder Hebamme hinweisen. Es könnte sich um eine Schwangerschafts-Cholestase (Gallenstau) handeln.

 

Was steht an?

Termin für den dritten Ultraschall   

 

Der dritter Ultraschall steht an (spätestens in der 32. Schwangerschaftswoche) und Sie werden verblüfft sein, wie groß das Baby inzwischen geworden ist. Es wird nicht mehr komplett auf den Bildschirm passen!
Bei dieser Untersuchung wird natürlich wieder untersucht, ob sich Ihr Kind normal entwickelt. Außerdem wird Ihr Arzt / Ihre Ärztin abschätzen wie groß und schwer Ihr Baby ist. Verlassen Sie sich aber nicht zu sehr auf diese Angaben – Sie sind nur eine Schätzung, können aber doch dazu dienen zu beurteilen ob Ihr Kind besonders klein oder besonders groß ist und Ihre Schwangerschaft in Zukunft in noch kürzeren Abständen überwacht wird oder als Risikoschwangerschaft eingestuft wird.

 

Risikoschwangerschaften (Alter der Schwangeren über 35 Jahre, vorige Fehlgeburten oder Kaiserschnittgeburten,…) werden mit einer CTG-Untersuchung und/oder einen Doppler-Ultraschall besonders überwacht. Wenn Sie Zwillinge erwarten, gelten Sie automatisch als Risikoschwangere und werden in noch kürzeren Abständen untersucht. Weil es im Bauch schon extrem eng geworden ist, kommen Zwillinge meist früher auf die Welt - spontan oder per Kaiserschnitt.

 

 

Was soll ich essen?

 

Jetzt, in den letzten Monaten vor der Geburt (letztes Schwangerschaftsdrittel) ist Ihr Kalorienbedarf leicht gestiegen. Circa 10% mehr Kalorien als vor Ihrer Schwangerschaft werden in der Regel benötigt. Das sind ungefähr 200 kcal – nicht besonders viel, wenn man an den veralteten Ratschlag „für zwei essen“ denkt. Damit Sie sich unter 10% mehr Kalorien etwas vorstellen können, sind hier Kombinationen aufgelistet, die diese Kalorienmenge liefern:

 

  • ein Becher fettarmer Joghurt (1,5% Fett) mit einer Handvoll Beeren oder anderem Obst und drei Esslöffeln Müsli (ca. 210 kcal)
  • eine Scheibe Vollkornbrot (ohne Butter oder anderem Aufstrich) mit Schnittkäse (45% Fett i.Tr.) plus eine Tomate (ca. 260 kcal)
  • ein Teller Gemüsesuppe mit Nudeln (ca. 40 g Trockengewicht) (ca. 250 kcal)

 

Achten Sie auch weiterhin darauf, dass Sie sich gesund ernähren. Verwenden Sie zum Beispiel omega-3-reiche Fette, die braucht Ihr Kind in dieser Phase besonders für das Wachstum des Gehirns und die Entwicklung der Sehschärfe und  verzichten Sie so gut wie möglich auf Zucker. Besonders auf Ihre Ernährung achten müssen Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes und Präeklampsie.

 

Mehr zur Ernährung in der Schwangerschaft

Mehr zu Omega-3 Fettsäuren

 

Fötus

Bewegungen nehmen ab, aber bleiben kräftig

 

Das Baby hat jetzt ein feineres Empfinden für Geborgenheit und Ruhe - schätzt beides mehr als zuvor und ist nicht mehr ganz so lebendig. Die Bewegungen werden eventuell langsamer und gemächlicher, so als wollte das Baby sich strecken. Oder es nuckelt gemütlich am Daumen und trainiert dabei Schlucken und Saugen. Nichtsdestotrotz sind die Bewegungen in der Enge noch kräftig und deutlich zu spüren und oft sind sie sogar von außen zu sehen, wenn sich plötzliche Ihre Kleidung bzw. Bauchdecke wölbt. Wichtig ist es, dass Sie jede größere Veränderung im Bewegungsmuster Ihres Kindes Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin mitteilen.

 

Übrigens, 90 Prozent aller Kinder liegen jetzt schon mit dem Kopf nach unten, bis zur Geburt drehen sich rund 95 Prozent aller Kinder. In der 37. Schwangerschaftswoche kann mit einer äußeren Wendung nachgeholfen werden.

 

Augen und Ohren

 

In den Augen entstehen jetzt die Stäbchen und Zapfen, die Ihr Kind einmal braucht um scharf und farbig sehen zu können. Jetzt lagern sich auch die langkettigen, ungesättigten Fettsäuren in der Netzhaut (Retina) ein.
Erinnern Sie sich an die Bilder des Embryos aus dem ersten Schwangerschaftsdrittel, auf denen die Anlagen für die Ohren ungewöhnlich weit unten und beinahe im Gesicht saßen?
Jetzt hat das äußere Ohr seinen endgültigen Platz, seitlich am Kopf auf der Höhe der Augen, eingenommen und die Ohrmuschel hat die uns bekannte Form. Jetzt müssen sich nur noch die Ohrläppchen bilden.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Das Baby in Ihrem Bauch ist inzwischen so groß wie ein Kuscheltier. Natürlich nicht, wie der Riesenstoffbär vom Jahrmarkt, aber so groß, wie ein normaler Teddy.
Doch mit seinen 1700 Gramm ist das Baby bereits deutlich schwerer als ein normaler Teddy und hat ungefähr die Hälfte seines Geburtsgewichts erreicht. Wartet denn auf Ihr Neugeborenes bereits ein Teddy bzw. ein Kuscheltier mit passendem Namen?

 

Mama

Verdauung gerät ins Stocken

 

Durch die Verengung im Bauchraum sowie Schwangerschaftshormone wird die Verdauung im letzten Schwangerschaftsdrittel meist langsamer. Viel Trinken und reichlich Ballaststoffe können Abhilfe schaffen. Von Abführmitteln sollten Sie die Finger lassen, denn sie können Wehen auslösen.

 

Weitere typische Schwangerschaftsbeschwerden in diesem Schwangerschaftsabschnitt können Sie in Woche 29 und Woche 30 nachlesen

 

 

Übungswehen

 

Ein bisschen wie Wehen fühlen sich die sogenannten Übungswehen (auch „wilde“ Wehen, Vorwehen oder Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt ) an, die jetzt auftreten können. Sie sind nicht schmerzhaft, aber etwas unangenehm. Etwa so als ob sich ein breites Gummiband um den Bauch legt und dann wieder locker wird. Im Gegensatz zu den späteren richtigen Geburtswehen wird der Muttermund dadurch noch nicht geöffnet. Und selbst vier bis fünf Vorwehen in der Stunde sind jetzt noch kein Grund, in die Klinik zu fahren. Sie sind eher ein Zeichen dafür, dass Sie sich etwas mehr Ruhe gönnen sollten. Legen Sie die Füße hoch und entspannen Sie sich bestmöglich!
Wenn Sie Schmerzen haben, oder sonstige Anzeichen für eine Geburt sprechen, sollten Sie allerdings Ihren Arzt/Ihre Ärztin kontaktieren.

 

Was steht an?

Noch ein Bluttest

 

In dieser oder den folgenden Wochen wird ein Bluttest auf Hepatitis B (Gelbsucht) durchgeführt. Das Hepatitis-Virus, an dem sich Schwangere vielleicht sogar unbemerkt einmal angesteckt haben, kann so entdeckt werden. Während der Schwangerschaft ist eine Ansteckung noch kein Risiko, aber bei der Geburt kann sich das Baby anstecken und schwer erkranken. Eine Impfung direkt nach der Geburt kann das Baby dann schützen.

 

 

 

Haben Sie schon die Erstausstattung für Ihr Kind?  

 

Sie brauchen:

für Zuhause:
viele Windeln (zwischen sechs und zehn Stück pro Tag), eine Wickelkommode oder eine Wickelunterlage, Feuchttücher und weiche Waschlappen und Badetücher, Wundschutzcreme, Babyshampoo und Körperlotion, eine Baby-Badewanne,
eine Wiege oder ein Bettchen mit passender Matratze, Matratzenauflage und Spannbettlaken, einen Schlafsack, Baby-Fieberthermometer

 

für Unterwegs:
einen Kinderwagen, eine Tragehilfe, einen Auto-Sicherheitssitz, Wickeltasche oder Rucksack

 

Babykleidung:
Bodys, Strampler (am besten ohne Reißverschlüsse oder Knöpfe auf dem Rücken), Hosen und Pullis, Jacke(n), Söckchen, Mütze(n) und ja nach Jahreszeit auch ein Paar Handschuhe und eine warme Überjacke mit Kapuze oder einen warmen Overall

 

 

 

Die Ernährung ist und bleibt wichtig!   

 

Achten Sie auch im letzten Schwangerschaftsdrittel auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Im letzten Drittel der Schwangerschaft lagert der Fötus einige Mikronährstoffe, d.h. Mineralien und Vitamine (z. B. Zink, Kalzium und Vitamin A) ein oder benötigt es für sein Wachstum. Diese Stoffe gelangen nach wie vor über die Plazenta von Ihnen zu Ihrem Baby.

 

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