Fötus

Dicker und dicker

 

Ihr Baby legt jetzt gewaltig an Gewicht zu. Bis zu 700 Gramm pro Woche!
Der Fötus legt nun den typischen „Babyspeck“ an, seine Formen runden sich durch die Fetteinlagerungen ab und die Haut wirkt weniger runzlig.

 

Haare und Nägel

 

Während die Lanugobehaarung fast vollkommen verschwunden ist, nimmt die Dichte der Behaarung weiter zu. So bilden manche Babys einen richtigen Haarschopf aus, den Sie vielleicht im Ultraschall im letzten Monat schon erkennen konnten. Die Haut des Babys hat jetzt schon den Aufbau eines Erwachsenen und die Fingernägel liegen fertig im Nagelbett. In den folgenden Wochen werden die Fingernägel weiterwachsen, so dass sie über die Fingerkuppen hinausreichen und sich Ihr Baby kratzen kann.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Das Baby wiegt jetzt fast zwei Kilo und ist von Kopf bis Fuß ca. 43 cm lang. Zwei Kilo, das ist z. B. ein gängiges Gewicht beim Verkauf von Äpfeln. Achten Sie doch beim nächsten Zwei-Kilobeutel mal bewusst auf das Gewicht.

 

Und denken Sie daran, dass Sie es jetzt vermeiden sollten, schwere Lasten zu heben!

 

Mama

Wehenvorboten und die richtige Kindslage

 

Zu den schon bekannten Vorwehen kommen jetzt die Senkwehen, die in der nächsten Zeit dafür sorgen, dass Ihr Baby sich mit seinem Köpfchen fest in den Knochen des kleinen Beckens einstellt. Wenn Ihr Baby sich bis jetzt noch nicht gedreht hat und der Kopf noch oben liegt, befindet es sich in der Beckenendlage (Steißlage), seltener in einer Schräg- oder Querlage. Manche Kinder liegen jetzt noch so und haben damit medizinisch gesehen eine ungünstige Geburtslage. Es ist geburtsmechanisch besser, wenn der größte und härteste Teil des Kindes (das Köpfchen) vorausgeht. Es kann immer noch sein, dass Ihr Baby sich in diesem Schwangerschaftsmonat von alleine dreht. Es gibt Möglichkeiten, das Baby zu einer Drehung „zu überreden“, indem man bei Gymnastikübungen eine Haltung einnimmt, die für das Baby in der Kopflage bequemer sind. Weitere sanfte Methoden, die zur Drehung des Babys führen können sind Akkupunktur, Massagen,… Sollte dies nicht gelingen, gibt es die Möglichkeit dass ein Arzt in der 37. Woche die „äußere Wendung“ durchführt.

 

 

Beschwerden

 

Neben den Vor- und Senkwehen, die zwar unangenehm aber schmerzfrei sind, fühlen sich viele Schwangere in diesem Schwangerschaftsmonat oft träge. Eher so, als würde einem ein zehn Kilo schwerer Kartoffelsack im Bauch liegt, als „nur“ zwei Kilo. Kein Wunder, inzwischen haben Sie wahrscheinlich schon um die zehn Kilo mehr auf der Waage. Sollte es etwas weniger oder mehr sein, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge – jede Schwangere nimmt anders zu.

 

Die wachsende Gebärmutter drückt auf die darüber liegenden Organe (Lungen und Magen), was zunehmend zu Kurzatmigkeit, aber auch Magenschmerzen und Sodbrennen führt. Magenschmerzen und Sodbrennen können teilweise gelindert werden, in dem Sie keine großen Portionen zu sich nehmen, sondern über den Tag verteilt kleinere Portionen essen und gründlich kauen. Wer stark unter Sodbrennen leidet, kann versuchen Nahrungsmittel, die die Magensäureproduktion anregen, zu reduzieren. Dazu gehören stark gewürztes Essen, Kaffee und auch Alkohol (auf den Sie Ihrem Kind zuliebe ja sowieso verzichten). Leider kann gegen Ende der Schwangerschaft auch die Übelkeit wiederkehren…

 

Gegen die Kurzatmigkeit und auch die Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Beinen hilft es, immer wieder die Beine hochzulegen. Nutzen Sie die Gelegenheit dafür so oft wie möglich und schalten Sie generell einen Gang zurück.

 

Die Wassereinlagerungen sind in der Regel lästig, aber unbedenklich, wenn Sie am nächsten Morgen wieder verschwunden sind. Neben dem Hochlegen der Beine hilft das Bewegen der Wadenmuskulatur und ein kräftiges Ausschütteln der Handgelenke.
Stütz- oder Kompressionsstrümpfe, in Fällen von Venenschwäche oder Krampfadern sind zwar lästig, aber sehr sinnvoll zur Vermeidung einer Thrombose.

 

Sollten die Wassereinlagerungen (Ödeme) von einem hohen Blutdruck begleitete sein, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin verständigen. Es könnte sich dann um eine Präeklampsie (auch Schwangerschaftsvergiftung genannt) handeln, welche ernsthafte Folgen für Sie und das Ungeborene haben kann.
Bei einigen Frauen kann sich auch ein „Karpaltunnelsyndrom“ entwickeln, dass durch die Einengung eines Nervs durch Anschwellungen an den Handgelenken entstehen kann. Die Finger kribbeln dann, sind taub oder es entstehen Schmerzen, die bis in die Schulter hochziehen können.

 

Was steht an?

Auf die richtige Ernährung kommt es an   

 

Das immer größer werdende Baby, und auch die an der Schwangerschaft beteiligten Organe, sind inzwischen so groß, dass etwas zusätzliche Energie nötig ist, um sie zu versorgen.

 

„Etwas“ meint tatsächlich nur etwas. Auch wenn sich der zusätzliche Energiebedarf in einer Schwangerschaft von Frau zu Frau unterscheidet, empfehlen Experten, dass gegen Ende der Schwangerschaft ungefähr 10% mehr Energie zugeführt wird, als normalerweise. Ein zusätzlicher Energiebedarf (Kalorienbedarf) von 10% entspricht ca. 200 kcal.
Wie viel bzw. wie wenig 200 kcal sind und in welchen Lebensmitteln 200 kcal enthalten sind, können Sie hier nachlesen.

 

Bemühen Sie sich weiterhin, sich gesund zu ernähren und ausreichend Vitamine und Mineralstoffe (Eisen, Zink, Kalzium,…) zu sich zu nehmen. Ihr Baby wird es Ihnen danken.

 

Mehr zur Ernährung in der Schwangerschaft

Mehr zu Mikronährstoffen (Vitamine und Mineralstoffe) in der Schwangerschaft

 

 

Endspurt?!

 

Bald beginnt der Mutterschutz. Haben Sie vielleicht noch Resturlaub und genießen jetzt schon die freie Zeit zu Hause? Prima. Wenn nicht, sollten Sie jetzt die letzten Dinge bezüglich Mutterschutz und Elternzeit mit Ihrem Arbeitgeber klären und auch Ihren Partner bitten, dass Thema Elternzeit im Geschäft anzusprechen, falls dieser sich überlegt, in Elternzeit zu gehen. Wenn Sie selbst noch arbeiten ermahnen Sie sich immer wieder dazu, langsam zu machen – auch wenn das manchmal gar nicht so einfach ist. Falls Sie viel im Stehen arbeiten müssen, versuchen Sie sich immer wieder zu setzen.

 

Fötus

Da tut sich was im kleinen Kopf

 

Diese Woche wächst so einiges im Kopf des Babys. Das Gehirn entwickelt sich weiter und dessen einzelne Teile sind gut erkennbar. Es kann jetzt Informationen aller Sinne aufnehmen und verarbeiten. Der Kopf wächst relativ gesehen zum Körper wieder ein bisschen und wird bei der Geburt ca. ein Viertel der Körpergröße ausmachen. Jetzt sind auch die ersten Anlagen der Nasennebenhöhlen sichtbar. Die Kieferhöhlen sind jetzt als kleine, mit Ausstülpungen der Nasenschleimhaut überzogene Knochenhöhlen erkennbar.

 

Die Verknöcherung des Kiefers schreitet weiter fort und es entstehen weitere Teile der Zähne. Hierfür wird viel Kalzium benötigt. Der Kalziumspiegel im Körper Ihres Babys ist inzwischen höher als Ihr eigener! Werdende Mütter sollten also weiterhin auf eine ausreichende Kalziumzufuhr achten.

 

Das Ohr ist fertig

 

Eine weitere Fertigstellung im und am Kopf Ihres Babys: die Hörschnecke, die zu Beginn der Schwangerschaft eine schlauchförmige Ausstülpung war, hat jetzt zweieinhalb Drehungen vollzogen und sieht damit schon beinahe genauso aus, wie die Gehörgänge eines Erwachsenen. Geräusche kann Ihr Kind zwar schon länger wahrnehmen - es kann die werdende Eltern genauso gut hören wie den Staubsauger - und gewöhnt sich somit schon im Bauch an die Geräusche, die in der Welt draußen warten, doch jetzt sind die kleinen Ohren „fertig“.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Ihr Baby hat jetzt die Länge eines Kleiderbügels erreicht (ca. 45 cm), nimmt durch die gekrümmte Haltung und die angezogenen Beine aber natürlich weniger Platz ein als ein sperriger Kleiderbügel.
Sind Sie schon fleißig dabei Kinderklamotten zu organisieren? Bedenken Sie, dass das Baby in der ersten Zeit extrem schnell wächst und es deshalb prima ist, wenn man auf Flohmärkten günstig einkauft oder Strampler, Jäckchen und Co von Freunden mit größeren Kindern bekommen kann.

 

Mama

Beschwerden, über die man nicht spricht

 

Neben den typischen Beschwerden in diesem Schwangerschaftsmonat kann es leider auch zu Beschwerden kommen, über die man nicht gerne spricht: Hämorrhoiden. Diese erweiterten Gefäße am Mastdarm und am After sind aber recht häufig unter Schwangeren und eine Folge der in der Schwangerschaft häufig auftretenden Verstopfungen und dem Gewicht, dass das Baby auf die Gefäße in der Beckenbodenregion ausübt. Juckreiz, Schmerzen und Blut im Stuhl sind die unangenehmen Folgen.

 

Linderung können durch eine ballaststoffreiche Ernährung und viel Flüssigkeit, aber auch durch Bewegungen geschaffen werden, da diese die Verstopfung beheben können, die oft Ursache für Hämorrhoiden ist. Sitzbäder mit Kamille, oder das direkte Auftragen von Kamille oder speziellen Salben helfen. Sprechen Sie das Problem beim nächsten Frauenarztbesuch an – der Arzt bzw. die Ärztin wird das Problem von anderen Schwangeren kennen.
Übrigens, auch der unwillkürliche Verlust von Urin, z. B. beim Niesen, ist nicht außergewöhnlich.

 

 

Schlafmangel     

 

Als ob all die Beschwerden nicht schon genug wären, kommt bei vielen Schwangeren der Kampf um den Schlaf dazu. Der immer größer werdende Bauch macht es schwierig, eine bequeme Position zu finden, das Baby in Ihrem Bauch wird besonders aktiv, sobald Sie sich zur Ruhe legen und abends im Bett brechen all die Zukunftsfragen und –ängste über einen herein - und vor lauter Grübeln kann man nicht schlafen. Gegen letzteres können Gespräche mit der Hebamme, anderen Schwangeren oder auch dem Partner oder den eigenen Eltern helfen.

 

Vor allem Rückenschläferinnen fällt das Schlafen schwer, da das Kind auf die große Hohlvene (Vena cava) drückt, was den Rückstrom des Blutes zu Ihrem Herzen behindert. Schwindel, Herzrasen, Luftnot und Übelkeit sind die Folge und wecken Sie nachts auf. Am besten sollten Sie versuchen, auf der linken Seite zu schlafen.

 

Still- und Lagekissen zwischen den Beinen oder rund um den Körper können dabei helfen, eine bequeme Haltung zu finden. Auch ein Nickerchen am Tag ist im Mutterschutz möglich!

 

Mehr zum Schlafen in der Schwangerschaft

 

Was steht an?

Zeit für sich    

 

Entspannen Sie sich. Von nun an ist das möglich, da der Mutterschutz beginnt. Dadurch gibt es für Sie viel Zeit über die Geburt und die Zukunft nachzudenken - und das ist gut so. Frauen, die sich im Vorhinein über den Ablauf einer Geburt informiert haben, haben meist weniger Angst. Es ist gut, wenn Sie sich informieren, aber gehen Sie nicht wie beim Lernen auf eine Prüfung vor und meinen Sie nicht, dass sie jegliche verfügbare Information lesen müssen. Machen Sie sich nicht verrückt - es haben schließlich schon so viele Frauen geschafft - und planen Sie den Ablauf der Geburt nicht genauestens, ansonsten sind Sie möglicherweise enttäuscht, wenn nicht alles so abläuft, wie Sie es sich vorgestellt haben.
Und seien Sie beruhigt: die allermeisten Geburten verlaufen ohne große Komplikationen1

 

Um nicht in Grübelein zu versinken, kann ein gutes Buch Sie ablenken. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie beim Lesen ganz rührselig oder weinerlich werden und die Geschichte Sie mehr berührt, als das normalerweise der Fall wäre. Auch das ist üblich und darf auf die Hormone geschoben werden.

 

Auch eine gemütliche Shoppingtour mit einer Freundin und Zwischenstopp im Café ist jetzt ein schöner Zeitvertreib. Haben Sie sich denn schon eine Babyausstattung zugelegt ? Lagern die ersten Windeln im Kinderzimmer?

 

 

 

Kümmern Sie sich jetzt auch intensiv um die älteren Geschwister des Ungeborenen – sie genießen Ihre Aufmerksamkeit, die bald mit dem kleinen Bruder/der kleinen Schwester geteilt werden muss. Haben Sie sich schon überlegt, wer die älteren Geschwister betreut, wenn die Geburt ansteht? Und steht schon fest, wer Sie in die Klinik begleitet?

 

Fötus

Ist das eng

 

Der Fötus liegt jetzt an der Gebärmutterwand (Uteruswand) an und schwimmt aus Platzmangel nicht mehr. Zwar regt sich das Baby nach wie vor, aber es ist inzwischen einfach zu eng für große Bewegungen. Die allermeisten Babys haben sich zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft schon gedreht und liegen mit dem Köpfchen nach unten. Eine Drehung wird mit jeder Schwangerschaftswoche schwieriger, da dafür ausreichend Platz und Fruchtwasser nötig ist. Das Fruchtwasser (die Ammnionflüssigkeit) enthält jetzt zunehmend Ausscheidungen (Exkremente und Urin) des Fötus, der ja bereits seit Monaten seine Verdauung trainiert. Das Fruchtwasser wird aber durch den Körper der Mutter ständig gereinigt. Circa alle drei Stunden wird das es komplett ausgetauscht! Also eigentlich kein Wunder, dass die Mutter bei dieser Leistung – und den ganzen anderen Lasten der Schwangerschaft - oft erschöpft ist.

 

Augen

 

Die Augen sind jetzt während der Wachphase geöffnet und während den Schlafphasen geschlossen – ganz wie bei den Erwachsenen. Auch der Pupillenreflex der Iris (Regenbogenhaut) ist jetzt auslösbar. Unter dem Pupillenreflex versteht man die automatische Anpassung der Pupille an unterschiedliche Lichtverhältnisse. So sind die Pupillen im Dunkeln stark geweitet und werden blitzschnell kleiner, sobald es hell wird. Das kann man gut beobachten, wenn man in einem dunklen Raum das Licht anmacht und sich selbst im Spiegel oder die Augen des Gegenübers betrachtet.
Die Iris (Regenbogenhaut) ist zu diesem Zeitpunkt übrigens bei allen Kindern blau. Eine eventuelle Braun- oder Grünfärbung erfolgt erst später durch Lichtkontakt nach der Geburt. Die Augenfarbe kann sich übrigens bis zum zweiten Geburtstag noch ändern…

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Ihr Baby hat jetzt ungefähr die Größe einer großen Honigmelone oder Netzmelone und wiegt knappe 2,5 Kilo. Es kann aber auch sein, dass Ihr Baby noch etwas leichter ist und nur mit knapp drei Kilo – und trotzdem völlig gesund und entwickelt - zur Welt kommt. Zwischen dem Gewicht der Neugeborenen gibt es genau wie bei der Gewichtsentwicklung der Mütter Unterschiede. Wie sich Ihre zusätzlichen Kilos zusammensetzten, können Sie hier nachlesen.

 

Mama

Beschwerden über Beschwerden

 

Ödeme, Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit, Magenschmerzen und Übelkeit, kaum Schlaf, ein hervorstehender Bauchnabel, dünne, juckende Haut, tröpfelnde Brust, Hämorrhoiden – was eigentlich noch?

 

Senkwehen. Diese treten jetzt häufiger auf und sorgen dafür, dass das Baby nach unten rutscht. Doch diese Senkwehen haben auch eine gute Seite: durch die veränderte Lage des Babys werden Lungen und Magen weniger eingeengt und sie können wieder etwas besser atmen und das Sodbrennen lässt eventuell nach.

 

Und was bedeutet das Ziehen im Unterbauch?

 

Das sind die durch die große Belastung des Babys stark gedehnten Mutterbänder, die die Gebärmutter tragen. Die Schmerzen sind in manchen Haltungen erträglicher und das Vermeiden von ruckartigen Bewegungen kann ein unmittelbares, schmerzhaftes Ziehen vermeiden.

 

Genaueres zu den Beschwerden in diesem Schwangerschaftsmonat

 

 

So erschöpft

 

Die Erschöpfung wird vor allem durch das zusätzliche Gewicht bedingt, das Sie jetzt mit sich herumtragen. Nehmen Sie sich Zeit und gehen Sie alles etwas ruhiger an.
In manchen Fällen ist die Müdigkeit aber auch ein Zeichen für eine Blutarmut (Anämie), eine häufige Folge des Eisenmangels. Achten Sie auf Ihre Eisenzufuhr und sprechen Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin über eine möglicherweise nötige Eisenzufuhr in Form von Eisenpräparaten.

 

Was steht an?

Zeit für eine Pause… und ein bisschen Bewegung 

 

Gönnen Sie sich Ruhe, legen Sie die Beine hoch, nehmen Sie sich Zeit für ein warmes, nicht heißes Bad (das könnte zu Kreislaufproblemen führen) und die Pflege Ihrer Haut und genießen Sie den Mutterschutz - selbst wenn Sie schon seit längerer Zeit nicht mehr gearbeitet haben.

 

Und überreden Sie sich selbst immer wieder zu leichtem Sport! Schwimmen oder Aquajogging, auch bestimmte Yogaübungen oder spezielle Schwangerschaftsworkouts sind auch für Schwangere im letzten Schwangerschaftsdrittel möglich. Bei Gymnastik sollten Sie darauf achten, dass Sie eine Rückenübung sofort abbrechen, wenn Sie sich unwohl fühlen und daran denken, dass Ihr Körperschwerpunkt verändert ist. Walking oder Spazieren sind natürlich nach wie vor gute Bewegungsmöglichkeiten. Zum Sport aufraffen kostet Überwindung, aber es tut Ihnen und Ihrem Baby, das dadurch besser mit Sauerstoff versorgt wird, gut. Wenn Ihnen der Weg ins nächste Schwimmbad ein zu großer Aufwand ist, gehen Sie spazieren.

 

Sport: ja - schwere Dinge tragen: nein. Vermeiden Sie es, Getränkekisten zu schleppen und schwere Dinge zu heben. Wenn Sie schon ältere Kinder haben, sollten Sie auch versuchen diese möglichst wenig herumzutragen.

 

Spezielle Übungen zur Geburtsvorbereitung

 

 

 

Gut vorbereitet   

 

Ist der Klinikkoffer mit Still-BH, Stilleinlagen, sehr starken Binden, Mutterpass,…für Sie und einer Erstausrüstung für das Baby bereits gepackt?
Gut so, denn das Einsetzen der Wehen oder auch ein vorzeitiger Blasensprung sind jetzt nicht mehr außergewöhnlich.

 

Erste Anzeichen der Geburt

 

Fötus

Surfactant

 

Surfactant, das ist die lebenswichtige Flüssigkeit, die von speziellen Zellen der Lunge produziert wird. Der Surfactant sorgt dafür, dass die Lungenbläschen, die für den Gasaustausch zuständig sind, nicht platzen. Ohne diese Bläschen - und ohne Surfactant - kann der Austausch von angesammeltem Kohlenstoffdioxid aus dem Körperkreislauf gegen frisch eingeatmeten Sauerstoff in der Lunge nicht stattfinden. Der Surfactant ist somit lebenswichtig und bei Frühgeborenen ist ein Surfactantmangel problematisch. Jetzt nimmt die Menge an Surfactant deutlich zu und wird bis zur Geburt weiter ansteigen. Es wird vermutet, dass ein Teil des Surfactants ins Fruchtwasser gelangt und über verschiedene Schritte zur Auslösung von Gebärmutterkontraktionen, also quasi den Wehen, führt. Dies wäre eine Möglichkeit, wie das ungeborene Kind dem Körper der Mutter signalisieren kann: „Mama, ich bin jetzt bald bereit für die Welt da draußen!“.
Gegen Ende der Schwangerschaft entnimmt der Fötus übrigens ca. 20-30 ml Sauerstoff pro Minute aus Ihrem Kreislauf.

 

Nebenniere

 

Die einzelnen Teile der Nebenniere lassen sich jetzt unterscheiden. „Nebennieren“ - nie gehört? Es handelt sich dabei um Hormondrüsen, die oberhalb der Niere sitzen. Hier wird unter anderem das Stresshormon Adrenalin „produziert“. Für die Produktion werden allerdings die „Auftraggeber-Hormone“ aus dem Gehirn benötigt. Die Signalwege mit diesen „Auftraggeber-Hormonen“ funktionieren jetzt schon fast wie beim Erwachsenen.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Noch immer legt Ihr Kind kräftig an Gewicht zu, momentan dürfte es bei etwas mehr als 2600 g liegen - das entspricht ungefähr dem Gewicht einer Wassermelone. Natürlich unterscheiden sich Wassermelonen im Gewicht – aber das tun Babys zu diesem Zeitpunkt auch. Der Kopfdurchmesser des Kindes liegt zwischen 86 und 99 mm. Vom Scheitel bis zur Ferse ist Ihr Kind jetzt 47 cm lang.

 

Mama

Bereit für die Geburt

 

Der Körper bereitet sich immer weiter auf die Geburt vor und viele Kinder haben es so eilig, auf die Welt zukommen, dass eine Geburt in dieser Schwangerschaftswoche nicht ungewöhnlich ist. Wird es diese Woche noch geboren, spricht man noch von einer Frühgeburt (vor der 37. Woche).

 

Diese Anzeichen können auf einen Geburtsbeginn hinweisen:

 

  • der Abgang des (eventuell blutigen) Schleimpfropfs, weil der Muttermund sich etwas geweitet hat
  • das Platzen der Fruchtblase mit mehr oder weniger starkem Auslaufen von Fruchtwasser und
  • die echten Geburtswehen.

 

Sollten Sie sich nicht sicher sein, können Sie immer noch Ihren Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin oder die Hebamme anrufen oder einfach in die Klinik fahren. Bis heute ist nicht ganz klar, wie der Geburtsbeginn gesteuert wird. Die bei der Beschreibung des Fötus erwähnte Surfactantmenge spielt dabei aber sicherlich eine Rolle.

 

Mehr zu den ersten Anzeichen

 

 

Ist das Fruchtwasser?

 

Es ist gar nicht so einfach in der Spätschwangerschaft zwischen Urin und Fruchtwasser zu unterscheiden. Da die Gebärmutter mit Fruchtblase und Fötus inzwischen stark auf Ihre Harnblase drückt, kann es immer wieder passieren, dass Sie unwillkürlich etwas Urin verlieren, z. B. bei der Belastung der Bauchmuskulatur beim Niesen. Eine Unterscheidung zwischen Fruchtwasser und Urin ist durch den Nachweis von fötalem Eiweiß möglich. Einfacher, und auch zu Hause durchführbar, ist ein pH-Test. Urin ist saurer und färbt das Teststäbchen oder Lackmuspapier deshalb anders (i.d.R. rot) als das leicht basische Fruchtwasser (i.d.R. blau).

 

Wenn die Fruchtblase platzt...

 

 

Immunboost

 

Das Baby hat jetzt zwar schon sein eigenes Immunsystem entwickelt, aber es wird jetzt, gegen Ende der Schwangerschaft von Ihnen mit Antikörpern versorgt, die es ermöglichen, sich gegen Keime aus der Welt dort draußen zu verteidigen. Dafür ist eine gut funktionierende Plazenta / Mutterkuchen nach wie vor sehr wichtig. Bei den regelmäßigen Kontrollen, in denen die Versorgung des Babys überprüft wird, wird deshalb auch die Funktion der Plazenta überwacht.

 

 

 

Die Nabelschnur besteht aus drei Blutgefäßen (zwei Arterien und eine Vene), die durch eine gallertige Umhüllung gegen Druck und Abknickung geschützt sind. Dennoch kann es gelegentlich zu Notfallsituationen kommen, wenn unter der Geburt ein fester Knoten entsteht. Problematisch kann es werden, wenn ein Teil der Nabelschnur vorausgeht und durch den Druck des kindlichen Köpfchens oder anderer Kindsteile abgeklemmt wird, wie dies z. B. beim massiven vorzeitigen Blasensprung passieren kann. Das Kind könnte in Sauerstoffnot geraten und muss möglichst schnell auf die Welt geholt werden.

 

Normalerweise wird die Nabelschnur zusammen mit der Plazenta nach der Geburt „entsorgt“, also weggeworfen. Da sich aber im Blut der abgetrennten Nabelschnur Stammzellen befinden, die man z. B. bei der Behandlung von bestimmten Krankheiten wie der Leukämie einsetzen kann, versucht man heutzutage oft, das sogenannte Nabelschnurrestblut nach der Geburt zu gewinnen und aufzubewahren. Falls ein Krankenhaus dies anbietet, werden die Eltern um eine schriftliche Einwilligung gebeten, ob sie der Blutentnahme zustimmen. Eine andere Möglichkeit ist die Einlagerung der Stammzellen Ihres Kindes in einer privaten Nabelschnurblutbank.

 

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Was steht an?

Regelmäßige Untersuchungen   

 

Wieder Zeit für eine Untersuchung? Wahrscheinlich haben Sie ab jetzt wöchentlich einen Arzttermin, um sicherzustellen, dass es Ihrem Baby gut geht und es gut versorgt ist. Wenn Ihr Baby sich noch nicht gedreht hat – das können Sie z. B. an schmerzhaften Tritten gegen die Blase oder einem unangenehmen Drücken gegen die Rippen spüren – wird Ihr Arzt / Ihre Ärztin jetzt mit Ihnen über die Möglichkeit einer „äußeren Wendung“ sprechen, die dann wahrscheinlich nächste Woche durchgeführt wird. Vielleicht können Sie das Baby aber auch zuvor noch durch spezielle Gymnastikübungen zur Drehung animieren.

 

 

 

Denken Sie an die Beckenbodengymnastik    

 

Wann immer Sie normalerweise sitzen, also zum Beispiel beim Telefonieren, Fernsehen, Lesen, … sollten Sie nun in die Hocke gehen. Dadurch werden die Beckeninnenseite und das Gewebe um die Scheide gelockert und elastischer. Nach langsamer Steigerung können Sie täglich bis zu fünf Minuten in dieser Stellung bleiben, allerdings nur, solange es für Sie nicht unbequem ist.

 

Hebammen empfehlen darüber hinaus die Damm-Massage in den letzten Wochen vor der Geburt. Auch wenn nicht erwiesen ist, dass damit ein Dammschnitt verhindert werden kann, wird die Wahrscheinlichkeit für einen tiefen Dammriss doch deutlich reduziert.


Praktische Übungen zur Geburtsvorbereitung

 

 

Ernährung vor und nach der Geburt

 

Ca. 200 kcal mehr pro Tag brauchen Sie momentan. Wie viel das ungefähr ist lesen Sie hier.
Machen Sie sich keine Sorgen, dass Sie nach der Geburt nie wieder Ihre alte Figur zurückbekommen. Mit der richtigen Ernährung und Sport relativ bald nach der Geburt ist das möglich. Das Stillen verbraucht sehr viele Kalorien und sorgt durch Hormone dafür, dass die Gebärmutter schnell wieder ihre ursprüngliche Größe erreicht und der Bauch flacher wird. Bis alle Schwangerschaftskilos wieder verschwunden sind wird es eine Weile dauern – aber das ist in Ordnung, es benötigt nun mal etwas Zeit, bis die Organe, die in der Schwangerschaft gewaltig zunehmen (Gebärmutter, Blutvolumen,…) sich wieder zurückbilden. Eine rasante Gewichtsabnahme, wie sie von Stars in den Medien vorgelebt wird, ist dabei nicht anzustreben.

 

 

 

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