Sport in der Schwangerschaft

 

Dass man in der Schwangerschaft nicht für zwei Essen muss, ist inzwischen dem Großteil der werdenden Mütter bekannt. Darüber, welches Maß an Sport in der Schwangerschaft sinnvoll ist, wissen jedoch die Wenigsten genau Bescheid. Sport in der Schwangerschaft viele Vorteile, doch es gibt auch einige Dinge die werdende Mütter zu beachten haben. 

 

Wieso Sport in der Schwangerschaft sinnvoll ist

 

Fitte Mamas profitieren in der Schwangerschaft gleich mehrfach, denn:

 

  • Eine trainierte Muskulatur stützt das Skelett und hilft dabei, die Extrakilos des Babybauchs zu tragen. Dadurch können auch Rückenschmerzen gelindert werden.
  • Bewegte Beine haben weniger Krampfadern und Thrombosen.
  • Ein trainiertes Herz-Kreislauf-System kann Hämorrhoiden vorbeugen und ist generell stabiler und den Belastungen durch die Schwangerschaft somit besser gewachsen.
  • Bewegung wirkt der morgendlichen Übelkeit und Wassereinlagerungen (Ödemen) entgegen und kann das allgemeine Wohlbefinden steigern.
  • Regelmäßiges Training erhöht die Lungenkapazität und verschafft auch dem Baby über die Plazenta mehr Sauerstoff und Nährstoffe.
  • Bewegung hilft bei der Stressbewältigung, liefert Energie und steigert die Ausdauer.
  • Bewegung kann Schwangerschaftskomplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen.
  • Bewegung und Sport verhindern eine unnötig hohe Gewichtszunahme in der Schwangerschaft und sorgen dafür, dass die Mutter nach der Geburt schneller wieder ihre normale Figur erlangt.
  • Fittere Mamas sind auch fitter für die Geburt, empfinden die Wehenschmerzen weniger stark und erholen sich nach Geburt rascher.


Wie viel sollte in der Schwangerschaft trainiert werden?

 

In der Schwangerschaft geht es nicht darum Höchstleitungen zu bringen und in einer Trainingseinheit möglichst viele Kalorien zu verbrennen, sondern darum fit zu bleiben bzw. zu werden und sich regelmäßig zu bewegen.
Neuen Studien zufolge darf bis zu 60 Minuten täglich moderat trainiert werden. Dieses hohe Pensum ist aber nicht nötig. Hauptsache Sie bewegen sich regelmäßig, 30 Minuten Training viermal die Woche ist auch ein gutes Ziel. Welches Maß an Bewegung als angenehm empfunden wird, hängt auch von der Aktivität der Mutter vor der Schwangerschaft ab. Wenn Sie vor der Schwangerschaft nicht regelmäßig Sport gemacht haben, beginnen Sie mit einem Ausdauertraining (Schwimmen, Walken, Aerobic,…) von ca. 15 Minuten Länge ungefähr dreimal die Woche. Versuchen Sie sich Stück für Stück auf vier 30-minütige Übungseinheiten pro Woche zu steigern.
Wenn Sie 30 Minuten an einem Tag nicht schaffen, ist jede andere Minute in Bewegung wertvoll, denn generell gilt es, den inneren Schweinehund zu überwinden. Gerade wenn man sich träge und müde fühlt sollte man sich überwinden – und wenn es nur ein kleiner Spaziergang oder ein paar Übungen sind. Lieber heute weniger machen, als das Ganze auf morgen zu verschieben, weil Sie 30 Minuten heute ja sowieso nicht schaffen würden.
Es muss auch nicht immer bewusstes Training sein:  Versuchen Sie im Alltag aktiv zu sein: Treppe statt Rolltreppe, zur Bahnstation oder zum Einkaufen laufen, anstatt den Bus oder das Auto zu nehmen…


Und was heißt "moderates Training"?

 

Moderat heißt, dass Sie es nicht übertreiben sollen und bei mittlerer Intensivität trainieren sollten. Je nach Trainingszustand der Schwangeren liegt der moderate Bereich bei einem Puls bzw. einer Herzfrequenz von 125 bis 155 Schlägen pro Minute. Wer keine Möglichkeit hat, den Puls bzw. die Herzfrequenz zu messen macht den Talk-Test: während des Training sollten Sie in der Lage sein, sich zu unterhalten. Fehlt Ihnen dazu die Puste, sind Sie dabei es zu übertreiben und Sie sollten einen Gang zurückschalten. Hören Sie auf Ihren Körper und machen Sie eine Pause, wenn Sie das Gefühl haben, dass das jetzt angebracht ist. Eine Überanstrengung führt auch zur Überhitzung des Körpers – einem Zustand, der vor allem zu Beginn der Schwangerschaft, wenn die Organe entstehen, für das Kind gefährlich sein kann. Wenn Sie Anzeichen einer Überhitzung, z.B. plötzlicher Schwindel oder Benommenheit, plötzliches Kopfweh oder Kreislaufprobleme feststellen, sollten Sie Ihr Training abbrechen, etwas trinken und sich ausruhen und es generell vermeiden bei Hitze zum Joggen zu gehen.

 

Welche generellen Regeln gibt es sonst zu beachten?

 

Neben der Tatsache, dass Sie sich nicht überanstrengen sollten, müssen Sie darauf achten, dass Sie ausreichend trinken, am besten Wasser. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie ab der 16. Schwangerschaftswoche Übungen vermeiden, bei denen Sie lange auf dem Rücken liegen, da das Gewicht des Schwangerschaftsbauchs die Blutgefäße zum Herzen abdrücken kann, wodurch der Blutfluss gestört wird und es sein kann, dass Ihnen schwarz vor Augen wird. Ab spätestens der 20. Schwangerschaftswoche sollten keine Übungen mehr durchgeführt werden, die ausschließlich die geraden Bauchmuskeln trainieren, da dadurch ein Auseinanderweichen der Bauchmuskeln (Rektusdiastase) unterstütz wird. Generell ist das Training von Rücken- und Beckenbodenmuskulatur in der Schwangerschaft besonders wichtig.

 

Geeignete Sportarten in der Schwangerschaft

 

Typische „Schwangerschaftssportarten“ sind sicherlich Schwimmen sowie Aquafitness- und Auqajoggingkurse. Selbst wenn Sie vor der Schwangerschaft eher wasserscheu gewesen sind, steigen viele Schwangere vor allem gegen Ende der Schwangerschaft auf Sport im Wasser um, denn das zusätzliche Gewicht und der große Bauch behindern einen hier weniger. Einige Schwimmbäder bieten sogar extra Kurse für Schwangere an. Wasser über 30°C ist übrigens für den Sport nicht geeignet, da es den Kreislauf zu sehr belastet.
Für Schwangere, und auch für „Sportanfängerinnen“ gut geeignet sind Walken, Nordic Walking und Radfahren an der frischen Luft, aber auch Gymnastik oder Pilates. Teilen Sie der Kursleiterin bzw. dem Kursleiter jedoch immer mit dass Sie schwanger sind, da einige Übungen eventuell leicht verändert ausgeführt werden sollten.
Auch Aerobickurse und Tanzen oder ähnliches sind in der Schwangerschaft nicht per se tabu, wenn es dabei nicht zu schwungvoll zugeht oder Sie zu sehr außer Atem geraten. Training an Sportgeräten oder Bodytoning ist in Ordnung, wenn dabei keine hohen Gewichte zum Einsatz kommen.
Tai-Chi, Yoga und ähnliches eignet sich sehr gut für Schwangere. Vorsicht ist dabei bei Figuren und Übungen angebracht, bei denen der Gleichgewichtssinn gefragt ist, denn durch den verlagerten Körperschwerpunkt ist Ihr Gleichgewichtssinn beeinträchtigt.
Und Joggen? Hier scheiden sich die Geister. Sollten Sie vor der Schwangerschaft nicht regelmäßig zum Joggen gegangen sein, ist jetzt kein guter Zeitpunkt, damit anzufangen. Wenn Sie allerdings eine geübte Joggerin sind, die ausreichend Stützmuskulatur aufgebaut hat, gute Laufschuhe sowie einen guten Sport-BH besitzt und sich beim Training auch mal bremsen kann, können Sie auch in der Schwangerschaft zum Laufen gehen.

 

Ungeeignete Sportarten

 

Schwangere sollten auf Sportarten verzichten, bei denen ein Sturzrisiko besteht, ruckartige Stopp- und Drehbewegungen stattfinden und die hormonbedingt gelockerten Bänder und Bandscheiben dadurch stark belastet werden, oder die Gefahr besteht, dass Sie durch einen Ball oder Mitspieler einen Schlag abbekommen (Kontaktsportarten). Zu den ungeeigneten Sportarten in der Schwangerschaft gehören deshalb Reiten, Turnen, (Eis)hockey, Bodybuilding, Judo, Kickboxen, Squash, Handball, Basketball, Fußball, Volleyball, Tennis und Rudern auf hohem Niveau.
Außerdem sind Ski fahren und Snowboarden mit einem Sturzrisiko verbunden. Auch wenn Sie selbst eine gute Fahrerin sind, kann auf einer Piste immer jemand in Sie hineinrasen und Sie zum Stürzen bringen. Auch beim Schlittschuhlaufen oder Inlineskaten ist Vorsicht geboten, denn durch den beeinträchtigten Gleichgewichtssinn wird ein Sturz wahrscheinlicher.
Tauchen ist für Schwangere tabu, denn ein Ungeborenes kann mit den veränderten Druckverhältnissen nicht umgehen. Schnorcheln ist hingegen kein Problem. Des Weiteren sollte von Sport oberhalb von 2500 Metern abgesehen werden, da sowohl Baby als auch Mutter höhenkrank werden können und zu wenig Sauerstoff bekommen. Auch bei Fahrten in Gondeln oder Seilbahnen, bei denen innerhalb kürzester Zeit viele Höhenmeter überwunden werden, können zu Kreislaufproblemen führen.  Vorsicht ist beim Wandern auf schmalen Wegen geboten, denn Ihr Gleichgewichtssinn ist mit dem Babybauch verändert. Denken Sie dabei außerdem an einen guten Sonnenschutz für die empfindliche Haut in der Schwangerschaft und seien Sie sich bewusst, dass medizinische Hilfe in den Bergen schwierig ist.

 

Noroviren

 

Als Kindergartenungeheuer und hochansteckend sind die Noroviren bekannt. Dieses Jahr trifft das Virus besonders viele Leute. Erfahren Sie, welche Gefahr bei angesteckten Säuglingen und Kleinkindern besteht, wie lange Ihr Kind nach einer Infektion zu Hause bleiben sollte und wie sich eine Ansteckung vermeiden lässt.

 

Was sind Noroviren?

 

Noroviren sind weltweit verbreitet und verursachen vor allem in den Monaten Oktober bis März eine akute Magen-Darm-Erkrankung (auch Gastroenteritis), mit Brechdurfall.
Es gibt nicht das eine Norovirus, sondern viele verschiedene Untergruppen (als Genotypen bezeichnet). Das Problem an den Noroviren ist außerdem, dass sie die Fähigkeit besitzen, ihr Erbgut (Genom) zu verändern. Für das Immunsystem ist ein leicht verändertes Virus ein komplett neuer und unbekannter Feind den es bekämpfen muss, das heißt dass nach einmaliger Infektion keine Immunität besteht, man also immer wieder erneut am Norovirus erkranken kann.
Durch die Veränderung des Erbguts schaffen es die Viren also, sich vor dem menschlichen Abwehrsystem (Immunsystem) zu verstecken. Genau das ist der Sorte an Noroviren gelungen, die diesen Winter für besonders viele Erkrankungen sorgt. (Die neue Variante des Virus heißt offiziell GII.P16-GII.2 und ist die Ursache der Hälfte der Norovirus-Erkrankungen in dieser Saison). Die neuen Noroviren sorgen also für dieselben Symptome, sind nicht gefährlicher als die Auslöser der Erkrankung in den Vorjahren, aber tricksen das Immunsystem besser aus. Zur schnellen Ausbreitung trägt die Tatsache bei, dass das Virus hochansteckend ist und Menschen, die eigentlich wieder gesund wirken, weiterhin ansteckend sind.

 

Welche Symptome treten auf und muss ich zum Arzt?

 

Generell stehen bei einer Noroviren-Erkrankung Erbrechen und Durchfall (=Brechdurchfall) im Vordergrund.
Die Symptome treten in der Regel ganz plötzlich auf, man ist also „aus heiterem Himmel“ krank und nicht „mit Ankündigung“ wie bei manch anderer Magen-Darm-Erkrankung, die langsam mit Übelkeit oder Appetitlosigkeit beginnt und erst später Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall auftreten.
Doch auch beim Norovirus gehören Übelkeit und Bauchschmerzen zu den Symptomen und ersten Anzeichen der Krankheit. Je nach gesundheitlichem Allgemeinzustand sind verschiedene Patienten unterschiedlich stark und lange betroffen. In der Regel klingt der Brechdurfall nach ein bis fünf Tagen wieder ab. Neben dem Brechdurchfall kann die Krankheit von Kopf-, Bauch- und Gliederschmerzen, leichtem Fieber und Abgeschlagenheit sowie Übelkeit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl begleitet sein. Durch den hohen Flüssigkeitsverlust kann es außerdem zu Schwindel oder Schwächegefühl kommen. Gerade bei Kindern steigt die Körpertemperatur häufig und eine Erkrankung kann anders als bei Erwachsenen auch ohne Erbrechen oder in seltenen Fällen sogar ohne Durchfall auftreten. Betroffene Säuglinge mit Bauchschmerzen ziehen die Beine an und schreien schrill, neigen zur Weinerlichkeit und Unruhe.

Zum Arzt müssen Sie beim Verdacht auf eine Noroviruserkrankung auf jeden Fall, denn die Krankheit ist meldepflichtig und die Noroviren können nur in speziellen Laboren nachgewiesen werden. Speziell wenn Säuglinge erkranken, ist sofort ein Arzt hinzuzuziehen.

Übrigens: infizierte Schwangere brauchen sich nicht zu sorgen, dass dem Ungeborenen etwas geschieht. Wenn Sie bereits am Ender der Schwangerschaft sind, kann es allerdings geschehen, dass durch die Vorgänge im Bauch vorzeitige Wehen ausgelöst werden können. Außerdem ist es auch in der Schwangerschaft sehr wichtig viel zu trinken: mindestens drei Liter Flüssigkeit sollten Sie pro Tag zuführen.

 

Wie sieht die Behandlung aus?

 

Trinken, trinken, trinken.

Es gibt (bisher) keine Impfung, denn die Herstellung eines Impfstoffs ist aufgrund der verschiedenen Untergruppen des Virus schwierig, und es gibt auch keine Behandlungsmöglichkeit mit bestimmten Medikamenten. Es gilt also, die Symptome zu behandeln und die Ansteckung weiterer Personen zu verhindern.

Ziel der Behandlung sollte sein, den durch den Brechdurchfall entstehenden Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Mit dem Flüssigkeitsverlust geht außerdem ein Verlust von im Wasser gelösten Elektrolyten (das sind Mineralstoffe wie Natrium, Chlorid, Kalium,…) einher. Gerade bei Säuglingen und kleinen Kindern, aber auch bei alten Menschen, ist deshalb unbedingt darauf zu achten, dass sie sehr viel trinken, denn bei diesen Personengruppen können schon geringere Flüssigkeitsverluste lebensgefährlich werden. Bei Säuglingen sollte vermehrt Muttermilch oder ein gleichwertiger Ersatz zugeführt werden.

Um die verlorene Flüssigkeit zu ersetzen eignen sich Mineralwasser, Kräutertees und dünne Suppen. Dadurch führen Sie Ihrem Kind auch die nötigen Elektrolyte zu. Bei Bedarf, d.h. nach ärztlicher Empfehlung, sind in der Apotheke auch spezielle Elektrolytpulver („orale Rehydrationslösungen“) erhältlich, die besonders bei kleinen Kindern sinnvoll sein können. Wenn kleine Kinder den Flüssigkeitsverlust nicht ausgleichen können, ist eine Behandlung im Krankenhaus angebracht, um dem Kind über eine Infusion ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte zuführen zu können. Erste Anzeichen dafür, dass Ihr Kind „austrocknet“ sind eine trockene Zunge und Schleimhäute im Mund und aufgesprungene Lippen sowie eingesunkene Augen, eingesunkene Fontanelle und eine zusammengefallene Bauchdecke und spannungslose Haut. Außerdem wirkt das Kind abwesend, ist sehr erschöpft und blass. Sollten Sie solche Veränderungen bei Ihrem Kind bemerken müssen Sie ins Krankenhaus fahren.

Ansonsten sollten sich die Kranken schonen und am besten im Bett bleiben, leicht verdauliche Nahrung mit genügen Salz (Salz gehört mitunter zu den Elektrolyten) zu sich nehmen und auf fettige Speisen und Getränke, sowie Säfte verzichten. Gut geeignet sind z.B. Zwieback oder Knäckebrot, aber auch Banane, gekochte Kartoffeln oder Karotten. Der Kontakt zu anderen Menschen sollte weitestgehend eingeschränkt werden, denn die Viren sind hochansteckend.

 

Wie lange muss mein Kind zu Hause bleiben?

 

Während der Krankheit und zwei Tage nach Abklingen der Beschwerden, weil die Erkrankten auch dann noch ansteckend sind. Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätten, Kindergärten oder Schulen müssen über die Erkrankung informiert werden.


Wie kann eine Ansteckung vermieden werden?

 

Die beste Möglichkeit eine Ansteckung zu verhindern ist häufiges und gründliches Hände waschen mit Seife.
Die Viren können überall lauern: auf Türgriffen und Geländern, Spielzeug, auf der Toilette natürlich, auf Bettlaken aber auch Lebensmitteln. Auf Oberflächen kann der Virus ein bis zwei Wochen überleben.
Am besten wäre es, wenn das kranke Kind auch bis zu zwei Wochen nach der Genesung eine eigene Toilette benutzen kann, damit sich die anderen Familienmitglieder nicht anstecken. Auch durch regelmäßiges Lüften kann eine Ansteckung weiterer Personen verhindert werden.
Reste von Erbrochenem und Stuhl müssen zügig beseitigen werden und Bettwäsche, Waschlappen, Handtücher und Kleidung häufig gewechselt und bei mindestens 60°C gewaschen werden. Eine Desinfektion von Flächen und Gegenständen, die das kranke Kind benutzt hat, sollte während der Krankheit und auch nach dem Abklingen der Symptome erfolgen.
Das Virus kann auch über infizierte Lebensmittel übertragen werden. Erkrankte Personen sollten deshalb keine Speisen für andere Personen zubereiten und Lebensmittel, die davor eventuell durch die Hände infizierter Personen gegangen sind, sollten nach Möglichkeit gründlichst gewaschen oder erhitzt werden.

 

 

Richtiges Händewschen

 

 

 

Was ist eigentlich...der Unterschied zwischen Viren und Bakterien?

 

Sowohl Viren als auch Bakterien gehören zu dem, was wir umgangssprachlich als Keime bezeichnen. Der Begriff „Keim“ ist hauptsächlich negativ behaftet. Dabei wird oft vergessen, dass unser gesamter Körper, v.a. die Haut, die Schleimhäute und Darm von zahllosen Bakterien besiedelt sind, die uns gesund halten und wichtige Funktionen erfüllen. Doch was ist der Unterschied zwischen Viren und Bakterien? Wie behandelt man welche Erkrankung und wogegen kann man impfen? Welche Erkrankungen sind bakteriell, welche viral?

 

Was sind die Unterschiede zwischen Viren und Bakterien?

 

Zunächst einmal sind Bakterien in der Regel deutlich größer als Viren und vom Aufbau her komplizierter. Außerdem können sich Bakterien eigenständig vermehren (durch Teilung), wohingegen Viren für die Vermehrung einen Wirt benötigen – als Wirt dienen entweder andere Bakterien, Tiere oder wir Menschen. Das Virus schleust sich selbst in eine fremde Zelle ein, programmiert die Wirtszelle um und zwingt sie damit zur Produktion von weiteren Viren. So vermehren sich Viren im Körper und die Wirtszellen gehen dabei kaputt oder werden von der körpereigenen Abwehr zerstört, da sie unrettbar fehlprogrammiert sind. Gelingt es den Viren eine ausreichende Zahl von Körperzellen „zu erobern“ und zur „Virenfabrik“ umzuprogrammieren, hat unser Immunsystem nicht mehr die Möglichkeit den vielen Viren Herr zu werden und es kommt zum Ausbruch der Krankheit. Der Kampf gegen den Feind (Immunreaktion), absterbende körpereigene Zellen und fremde Stoffe im Körper kommt es zu den Krankheitssymptomen (z.B. Fieber).
Auch Bakterien müssen in ausreichend großer Anzahl im Körper vorhanden sein, damit es zum Ausbruch einer Krankheit kommt. Liegt die Zahl der in den Körper eingedrungenen Bakterien unter der sogenannten Infektionsdosis, kommt es nicht zum Ausbruch der Krankheit und wir bemerken gar nicht, dass wir über kurze Zeit ungebetene Gäste in unserem Körper hatten. Die Infektionsdosis kann sich zwischen einzelnen Bakterien, aber auch zwischen Bakterie und Viren stark unterscheiden. So braucht es z.B. nur zehn bis hundert Noroviren, um sich eine Noroviruserkrankung zuzuziehen, wohingegen 100.000 – bis 1.000.000 Salmonellenbakterien nötig sind, um bei einem gesunden Menschen eine Salmonellose zu verursachen. Bakterien können z.B. krank machen, indem sie Gifte produzieren.

 

Wie und wogegen helfen Antibiotika?

 

Antibiotika sind Medikamente die Teile (z.B. die Zellwand) von Bakterien angreifen. Nicht immer werden die Bakterienzellen dabei getötet, sondern beim Einsatz von manchen Antibiotika „nur“ deren Vermehrung verhindert. Es ist deshalb wichtig, Antibiotika tatsächlich so lange einzunehmen, wie sie verschrieben wurden, da bei einem vorzeitigen Abbruch der Therapie, etwa weil man sich wieder gesund fühlt, gefährliche Bakterien im Körper verbleiben können. Problematisch sind außerdem die antibiotikaresistenten Bakterien oder solche die sich, ähnlich wie bei den Viren beschrieben, ständig verändern und gegen die es deshalb (noch) keine passenden Antibiotika gibt. Eine Ausbildung von Antibiotikaresistenzen wird durch den häufigen Einsatz von Antibiotika gefördert, weshalb eine unnötige Gabe von Antibiotika verhindert werden sollte. Gegen Viren können Antibiotika nicht helfen, da diese auf das Ausschalten von Bakterienstrukturen ausgerichtet sind! Es ist deshalb sinnlos, eine virale Erkrankung (z.B. eine Noroviruserkrankung) mit Antibiotika zu behandeln. Es gibt jedoch einige virenhemmende Medikamente, sogenannte Virostatika, die die Vermehrung der Viren verhindern, Symptome lindern und die Dauer der Erkrankung verkürzen können. Gleichzeitig werden durch diese Medikamente aber immer die körpereigenen Wirtszellen angegriffen (anders als bei Antibiotika), wodurch es zu erheblichen Nebenwirkungen kommen kann. Bei einigen Viren sind aber selbst diese Medikamente machtlos, man kann bei solchen Erkrankungen (z.B. einer Noroviruserkrankung) also nur Symptome bekämpfen.

 

Wogegen kann man impfen?

 

Es gibt sowohl Impfungen gegen bakterielle Erkrankungen (z.B. Tetanus und Diphterie) als auch virale Erkrankungen (z.B. Röteln). Wie im Artikel über die Noroviren beschrieben besitzen Viren die Fähigkeit, sich schnell zu verändern, so dass die bereits erworbene Immunität (durch eine Impfung oder eine vorhergehende Erkrankung) gegen eine Untergruppe der „Virenfamilie“ gegen eine andere Untergruppe leider keinen Schutz bietet. Das ist auch der Grund dafür, weshalb eine Grippeimpfung jedes Jahr aufgefrischt werden muss.

 

Mehr zu Impfungen im Kindesalter
Mehr zu den Impfungen im Erwachsenenalter  (vor einer Schwangerschaft)


Beispiele für virale und bakterielle Erkrankungen

 

Zu den bakteriellen Erkrankungen gehören unter anderem einige Lebensmittelinfektionen (Listeriose, Salmonellose, Botulismus), Scharlach, Chlamydieninfektionen, Keuchhusten , Tetanus und Diphtherie , Pneumokokken.


Krankheiten, die durch Viren verursacht werden sind z.B. die klassische Grippe (Influenza) und Erkältungen, Herpes, Windpocken, Hepatitis-Infektionen,  Röteln und bei Kleinkindern sind vor allem die Rota-Viren  gefürchtet.

 

Nützliche Bakterien

 

Neben den krankmachenden Bakterien gibt es, wie in der Einleitung erwähnt, zahlreiche Bakterien, von denen wir profitieren. So schützen uns „gute“ Bakterien im Darm vor schädlichen, also krankmachenden Bakterien, indem sie ihnen „das Futter“ und den Platz wegnehmen. Außerdem helfen Bakterien bei der Verdauung, z.B. von Pflanzenbestandteilen (Ballaststoffen).
Darüber hinaus werden Bakterien bei der Lebensmittelherstellung, z.B. Joghurt, oder zur Produktion von Medikamenten eingesetzt.

 

Rezept des Monats

 

Unser Rezept des Monats stammt diese Woche von Teresa aus Stuttgart. Das selbstgemachte Knuspermüsli schmeckt prima, hat aber deutlich weniger Zucker als gekaufte Knuspermüslis (diese enthalten meist ca. 25 g Zucker pro 100 g, wohingegen das selbstgemachte Knuspermüsli nur 4,25 g Zucker pro 100 g enthält). Die enthaltenen Haferflocken sind wertvolle Kohlenhydratlieferanten und enthalten viele Ballaststoffe. Ballaststoffe fördern die Verdauung und ernähren die im Artikel „Was ist eigentlich…“ erwähnten guten Bakterien in unserem Darm. Zwei Drittel der Deutschen nehmen weniger als die täglich empfohlene Ballaststoffmenge (30 g) auf – ein Müsli aus Vollkornflocken mit Obst hilft also der ganzen Familie dabei, den täglichen Ballaststoffbedarf zu decken.

 

Zum Rezept

Für April suchen wir ein Osterrezept. Über Einsendungen bis zum 24. März 2017 freuen wir uns! Einfach das Rezept, gerne mit Bild, an info@schwangerundkind.de senden.