In Deutschland werden jährlich mehr als 100.000 Erkrankungen gemeldet, die in Zusammenhang mit Bakterien, Viren oder Parasiten in Lebensmitteln stehen. Typische „Übeltäter“ sind dabei Salmonellen, Campylobacter, EHEC und Listerien.

 

Wir zeigen Ihnen, was Sie in der Schwangerschaft über Lebensmittelinfektionen, deren Erreger und Maßnahmen zu ihrer Vermeidung wissen müssen.

 

 

Was ist der Unterschied zwischen einer Lebensmittelvergiftung und einer Lebensmittelinfektion?

Eine „Lebensmittelvergiftung“ wird durch Gifte (Toxine) ausgelöst, die im Lebensmittel von Bakterien gebildet wurden oder dort natürlicherweise enthalten sind (z.B. bei giftigen Pilzen). Das heißt, wir nehmen Bakteriengifte mit der Nahrung auf. Das Gift will der Körper schnellstmöglich wieder loswerden und reagiert mit Erbrechen und Übelkeit.

 

Eine „Lebensmittelinfektion“ liegt vor, wenn man die Mikroorganismen (Bakterien) selbst mit der Nahrung aufnimmt und diese im Inneren unseres Körpers „ihr Unwesen treiben“. Auch auf die Bakterien, die sich in unserem Verdauungstrakt vermehren, reagiert der Körper mit Übelkeit und Erbrechen und mit Durchfall. Jedoch sind die Symptome hier vielfältiger und können auch langfristige Auswirkungen haben.

 

Folgen einer Lebensmittelvergiftung/-infektion

Der Schweregrad einer Lebensmittelvergiftung/-infektion hängt von der Menge des enthaltenen Gifts, bzw. der Zahl und „Aggressivität“ der aufgenommenen Bakterien ab. Es gibt nicht die eine „Dosis“ die alle Menschen krank macht. Unser Körper kann sich oft mittels Magensäure und dem körpereigenen Abwehrsystem wehren. Deshalb ereignen sich viele Lebensmittelinfektionen mehr oder weniger unbewusst und werden als leichte Magenverstimmung abgestempelt.

 

Bei Schwangeren und anderen Menschen, deren Immunabwehr herabgesetzt (Alte oder Kranke) oder noch nicht voll ausgebildet ist (Säuglinge), kann eine Infektion weitreichendere Folgen haben als leichte Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie Erbrechen und Durchfall und sogar zum Tod oder Fehl- und Frühgeburten führen. Bei Schwangeren stellt eine Infektion außerdem eine mögliche Gefahr für das Baby dar. Deshalb sollten werdende Mütter besonders sorgfältig auf ihre Ernährung achten.

 

Welche Krankheitserreger sind für Schwanger gefährlich?

Toxoplasmose, Listeriose und Salmonellose sind Infektionen, die über Lebensmittel übertragen werden und in der Schwangerschaft gefährlich sein können. Zu den Erkrankungen, welche nicht nur in der Schwangerschaft problematisch sein können gehören Hepatitis A, Botulismus und die Folgen von Schimmelpilzgiften.

 

Toxoplasmose

Die Toxoplasmose wird durch einen Parasiten namens Toxoplasma gondii verursacht, der nach einer Infektion lebenslang im Organismus bleibt und eine Neuinfektion verhindert. Die Toxoplasmose-Erreger werden durch verschiedene Nahrungsmittel übertragen, meist durch rohes oder nicht durchgegartes Fleisch und Gemüse. Auch Erde, Katzenkot und Schafe sind in geringerem Ausmaß Infektionsträger.

 

Man schätzt, dass etwa jeder zweite Erwachsene, vor allem Katzenbesitzer, schon einmal eine Toxoplasmose durchgemacht hat und deshalb immun ist.

 

Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen kann Ihr Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin gleich zu Anfang einen Antikörpertest in Ihrem Blut durchführen, der Ihnen bestätigt, ob Sie immun sind oder nicht.

Lautet das Ergebnis, dass Sie keine Antikörper im Blut haben, sind bestimmte Vorsichtsmaßnahmen für Sie besonders wichtig. Ihr Antikörpertest muss dann zwischen der 16. und 32. SSW etwa alle vier Wochen wiederholt werden, um eine frische Infektion rechtzeitig zu entdecken. Besitzen Sie Antikörper, ist zu unterscheiden, ob es alte oder neue sind.

Alte Antikörper sind das Ergebnis einer zurückliegenden Infektion, d.h. Sie sind immun und können auch Ihr Baby nicht anstecken. Frische Antikörper sind das Ergebnis einer soeben erst erfolgten Erst-Infektion, d.h. Ihr Baby ist möglicherweise gefährdet.

 

Normalerweise verläuft eine Toxoplasmose für die Schwangere selbst weitgehend beschwerdefrei. Symptome treten oft nur in leichter Form auf und ähneln denen einer Grippe mit Fieber und Lymphknotenschwellung, vor allem im Halsbereich. Seltener kommt es zu Durchfällen. Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten und ein vorheriger Antikörper-Test hat ergeben, dass Sie gegenüber den Erregern noch nicht immun sind, sollten Sie Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin benachrichtigen und Ihren Verdacht schildern. Beachten Sie, dass die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) ein bis drei Wochen beträgt und die Krankheit behandelt werden muss, um Ihr Baby zu schützen.

 

Die unerkannte und unbehandelte Ersterkrankung einer Schwangeren mit Toxoplasmose ist eine für das Ungeborene gefährliche Infektion, die zu Entwicklungsstörungen und angeborenen Fehlbildungen (siehe unten) beim Kind führen kann. Eine Fehlgeburt oder Totgeburt kann die Folge sein. Toxoplasmose kann bei Ihrem Kind auch zu Erblindung (Netzhautentzündung) und Schädigungen von Gehirn (Verkalkungen, Wasserkopf), Leber und Milz führen.

Dabei kommt es jedoch sehr darauf an, wann die Infektion auf das Kind übergeht: Bei einer Ansteckung innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate besteht nur eine relativ geringe Gefahr, dass die Toxoplasmose-Parasiten das Ungeborene erreichen (ca. 15 Prozent). Zum Ende der Schwangerschaft hin steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion des Kindes auf bis zu 70 Prozent an, wobei die Folgen für das Baby dann weniger schwer sind und nach der Geburt oft erfolgreich behandelt werden können.

 

Toxoplasmose kann man während der Schwangerschaft mit Antibiotika medikamentös behandeln, um das Risiko einer Ansteckung des Kindes bzw. einer Organschädigung zu senken. Die Behandlung dauert mindestens vier Wochen. Auch können im Falle einer gesicherten Toxoplasmose-Erstinfektion eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) oder eine Nabelschnurpunktion (Cordozentese) und in regelmäßigen Abständen Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass Ihr Baby nicht infiziert wurde.

 

 

So können Sie sich vor einer Infektion schützen:

 

  • Garen Sie Fleisch immer gut durch, so dass kein rötliches Fleisch oder Blut mehr zu sehen ist. Das Innere eines Lebensmittels sollte für kurze Zeit mindestens eine Kerntempertur von 70°C erreichen.
  • Vermeiden Sie es, rohe oder ungekocht haltbar gemachte Fleischprodukte zu essen, wie z.B. Mett, Tartar, Rohwurst, Teewurst, rohen Aufschnitt. Bei einer Temperatur von über 50°C werden die Erreger abgetötet.
  • Tiefgefrorenes Fleisch (mindestens minus 20 °C) enthält ebenfalls keine Erreger mehr.
  • Obst, Salate und Gemüse sollte unter fließendem Wasser sehr gründlich gewaschen werden, um Erde zu entfernen, die Toxoplasmen enthalten könnten. Fertigsalate aus der Tüte sollten möglichst gemieden oder zumindest nochmals sehr gründlich gewaschen werden.
  • Geflügel, pasteurisierte Kuhmilch und Eier kommen als Ansteckungsquelle für den Parasiten Toxoplasma gondii praktisch nicht in Betracht.
  • Auch Fisch kommt als Toxoplasmose-Überträger kaum in Frage - aber Fisch kann Listerien enthalten.
  • Bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln ist es prinzipiell gut, sich immer wieder die Hände gründlich mit Seife zu waschen. Ebenso gründlich gesäubert werden sollten alle mit rohen Lebensmitteln in Kontakt gekommenen Hilfsmittel, wie Messer, Bretter, Arbeitsflächen.
  • Bei der Gartenarbeit sollten Sie grundsätzlich Gartenhandschuhe tragen.
  • Beim Reinigen des Katzenklos sollten Schwangere ebenfalls Handschuhe tragen oder besser noch dieses einem anderen Familienmitglied überlassen.
  • Beachten Sie wenn Sie Spielplätze besuchen, dass auch Sandkästen mit Katzenkot verunreinigt sein können.
 

Listeriose

Eine Listeriose verläuft normalerweise kaum schlimmer als eine leichte Grippe, eventuell mit Magen-Darm-Problemen. Bei Schwangeren ist die natürliche Abwehr gegen Infektionen aber herabgesetzt, sie erkranken deshalb zwölfmal so leicht und meist schwerer an einer Listeriose. Betroffene können dann zusätzlich durch starke Kopfschmerzen und Entzündungen geplagt werden und auch Folgeerkrankungen wie Blutvergiftung und Entzündungen von Gehirn, Hirnhaut und Herz sind nicht auszuschließen. Deshalb sollten Sie während der Schwangerschaft etwas vorsichtiger mit bestimmten Nahrungsmitteln sein, denn eine Listerien-Infektion kann unter Umständen zu einer Fehlgeburt, Totgeburt oder zu schweren Erkrankungen des ungeborenen Kindes führen.

 

Andererseits besteht kein Grund zur Panik: Die Listeriose ist auch unter Schwangeren immer noch sehr selten. Man geht von etwa zwei Fällen pro tausend Schwangerschaften aus. Bei Verdacht auf eine Listeriose wird schon vor dem endgültigen Erreger-Nachweis vorsorglich mit Antibiotika (meist Penizillin oder Erythromycin) behandelt. Diese Behandlung ist auch in der Schwangerschaft unbedenklich.

 

Das Bakterium Listeria monocytogenes, der Listeriose-Erreger, findet sich vor allem in unpasteurisierten (aus Rohmilch hergestellten) Milchprodukten, egal ob von der Kuh, vom Schaf oder von der Ziege, in rohem Fleisch und Fisch und in frischen Salaten mit Keimen und Sprossen

 

Bei herkömmlichen, pasteurisierten Milchprodukten wird die Milch stark erhitzt (auf mindestens 63°C). Dadurch werden 99 Prozent aller Bakterien abgetötet.

Pasteurisierte oder ultrahocherhitzte Milch ist unbedenklich. Auch bei Butter, Rahm, Hartkäse, Milchmischgetränken, Milchpulver, Kondensmilch und Schmelzkäse ist das Risiko vernachlässigbar gering.
 

Rohmilcherzeugnisse werden dagegen aus Milch hergestellt, die höchstens auf 40°C erhitzt wurde. Die Keime bleiben weitgehend erhalten, wodurch der Käse ein besonderes Aroma erhält. Frischkäse und Weichkäse aus Rohmilch enthalten mehr Listeriose-Erreger als lange gelagerte Rohmilchkäsesorten (Hartkäse), wie z.B. Parmesan, Edamer und Emmentaler. Die Erreger reichern sich dort höchstens in der Rinde an. Entfernen Sie deshalb die Rinde, wenn Sie auf entsprechende Käsesorten nicht verzichten wollen.

 

Am besten aber ist es, wenn Sie in der Schwangerschaft nur noch pasteurisierte Milchprodukte essen. Die Verpackung gibt genaue Auskunft darüber, ob der Käse aus Rohmilch oder pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Schweizer Käse beispielsweise wird häufig aus Rohmilch hergestellt. Dies gilt auch für handelsrechtlich geschützte Käsesorten wie z.B. Camembert, Roquefort, Gorgonzola, Parmesan. Wenn Sie gerne auf dem (Bio-)Bauernhof Käse und Milchprodukte kaufen, sollten Sie sich dort genau erkundigen.

 

Bedenklich sind ferner Produkte, die rohes Fleisch (auch Geflügel) enthalten, z.B. rohes Hackfleisch, Trockenfleisch, Katenschinken, rohes Kassler, Lachsschinken, Räucherspeck, Parmaschinken, Tartar, Fleisch-Pasteten (Leberpastete sollte während des ersten Schwangerschaftsdrittels sowieso vermieden werden, da sie reich an Vitamin A ist), streichfähige Wurstwaren aus Rohwurst (z.B. Mett-, Tee- und Streichwurst), fertig gekaufter Kartoffelsalat und nicht durchgegartes Fleisch. Auch rohe und geräucherte Fische, z.B. Lachs und bestimmte Sushi-Sorten sind nicht unbedenklich.

 

Listerien wurden auch in folienverpackten, fertig geschnittenen Salaten, v.a. solchen mit Keimlingen oder Sprossen, nachgewiesen. Gründliches Waschen ist unbedingt zu empfehlen! Diese Produkte sollten Sie eventuell deshalb besser meiden und alle gekühlten Nahrungsmittel vor ihrem jeweiligen Verfallsdatum verbrauchen. Gekühlte und auch tiefgekühlte Fertiggerichte müssen immer vollständig erhitzt werden. Erhitzen in der Mikrowelle reicht meist nicht aus, weil sich die Wärme zu ungleichmäßig verteilt.

 

 

Lebensmittel, die Listerien enthalten können:

 

  • Rohmilchprodukte
  • schimmelgereifte Käsesorten, wie Roquefort, Gorgonzola, Stilton
  • Weichkäsesorten aus Rohmilch, wie Brie, Camembert
  • Hartkäsesorten, gekennzeichnet als ungereifter Rohmilchkäse
  • unpasteurisierte Kuhmilch
  • Frischkäse und Quark aus Rohmilch
  • Schafskäse oder Ziegenkäse
  • Produkte, die mit oder aus rohem Fleisch hergestellt werden, z.B. Hackfleisch, Tartar, geräucherte Wurstwaren, Fleischpasteten
  • nicht durchgegartes Fleisch und Geflügel
  • roher oder geräucherter Fisch, wie Räucherlachs und manche Sorten Sushi
  • fertig gekaufte Feinkostsalate, wie Kartoffelsalat
  • abgepackte frische Salate mit Keimen und Sprossen
 

Salmonellose (Salmonlleninfektion)

Die Salmonellose ist eine bakterielle Infektion, die durch verunreinigte Nahrungsmittel verursacht wird. Wie ältere Menschen, Kleinkinder und abwehrgeschwächte Personen sind Schwangere dafür anfällig. Wenn Sie nicht besonders schwer an Salmonellose erkranken, besteht aber glücklicherweise kaum eine Gefahr, dass Ihr Baby geschädigt wird.

 

Zu den Symptomen der Salmonellose zählen typischerweise Kopfschmerzen, Erbrechen, Magen- und Darmbeschwerden, Schüttelfrost und Fieber. Die Zeit, die von der Aufnahme des Lebensmittles bis zum Ausbruch der Erkrankung verstreicht (Inkubationszeit), beträgt fünf bis 72 Stunden. Meistens halten die Symptome nur wenige Stunden bis Tage an. Lassen Sie sich trotzdem untersuchen und behandeln, damit es durch die Magen-Darm-Symptome nicht zu einer Mangelversorgung Ihres ungeborenen Kindes kommt. Die Behandlung einer Salmonellose besteht in schweren Fällen in der Gabe von Antibiotika. In leichteren Fällen reicht ausreichende Flüssigkeitszufuhr, eventuell mit zusätzlichen Elektrolyt-Tabletten.


Tipps zur Vorbeugung einer Salmonelleninfektion

 

Salmonellen sind Bakterien, die bei Temperaturen von etwa 10 bis über 40 Grad überall in der Umwelt vorkommen, sich aber bei Wärme massiv vermehren. Überleben können sie bis zu mehreren Monaten - und selbst Einfrieren kann ihnen nicht viel anhaben. Besonders tückisch ist, dass Lebensmittel zwar ganz normal aussehen, schmecken und riechen können, aber trotzdem mit Salmonellen verunreinigt sein können.
 

Wichtig ist, Speisen immer gut zu erhitzen, damit die Erreger abgetötet werden, zum Beispiel eingefrorenes Geflügel. Erst Garen über zehn Minuten bei mindestens 70 Grad Celsius tötet die Erreger zuverlässig ab.

 

Wenn Sie im Restaurant nicht ganz durchgegartes Fleisch serviert bekommen zögern Sie nicht darum zu bitten, dass es noch weiter gegart wird.

 

Bei sommerlichen Temperaturen sollten Sie nur geringe Mengen von leicht verderblichen Lebensmitteln auf einmal einkaufen. Unterbrechen Sie die Kühlkette möglichst nicht und nutzen Sie für den Transport von gekühlten Lebensmitteln eine Kühltasche.

 

Eiweißreiche und wasserreiche Lebensmittel sind bei den Salmonellen besonders beliebt. Deshalb sollten Sie folgende Speisen in die kälteste Ecke Ihres Kühlschranks räumen:

 

Rohe Fleisch- und Wurstwaren,  Meeresfrüchte, Eier, Cremes, Salate und Mayonnaisen mit rohem Ei. Mayonnaise enthält, wie z.B. Tiramisu, Mousse au Chocolat oder auch Tortenfüllungen, Eier, die gar nicht oder kaum erhitzt wurden. Am besten verzichten Sie während der Schwangerschaft auf Produkte, die rohe Eier enthalten. Ebenfalls anfällig sind aber auch frisches und tiefgefrorenes Wild oder Geflügel, Fleisch (besonders Hackfleisch, Innereien und Wurst) und Fisch (auch Krusten- und Schalentiere).

 

 

Tiefgefrorenes Geflügel, Wild und Fleisch vor dem Zubereiten aus der Packung nehmen und in einer sauberen Schüssel mit einem Abtropfsieb darin im Kühlschrank auftauen. Das Auftauwasser sofort entsorgen und alles, was damit in Berührung gekommen ist, heiß und gründlich reinigen. Eine Übertragung der Bakterien bei späterer Benutzung von Schüsseln und Spülbecken, zum Beispiel beim Salatwaschen, kann sonst nicht ausgeschlossen werden.

 

Fisch-, Fleisch- oder Kartoffelsalate (alle Salate mit Mayonnaise) sowie garnierte Platten und belegte Brote erst kurz vor dem Servieren aus dem Kühlschrank holen - und dann möglichst nicht lange aufheben. Das gleiche gilt für Wurstaufschnitt, Käseaufschnitt und Schinkenaufschnitt.

 

Gemüse und Salate sollten getrennt von Fleisch und Geflügel zubereitet werden, d.h. unterschiedliche Messer, Schüsseln und Schneidebretter benutzen. Bretter, Messer und andere Hilfsgeräte müssen sehr gründlich unter heißem, fließendem Wasser gespült werden. Empfehlenswert sind Plastikbretter, die sich leichter reinigen lassen als Holzbretter. Abwaschlappen und Küchenschwamm sollten täglich gewechselt und bei 60°C gewaschen werden.

 

 

Gründliches Händewaschen mit Seife - und zwar vor, während und nach der Küchenarbeit - verringert die Gefahr einer Salmonelleninfektion. Bei offenen Wunden an den Händen, zum Beispiel einer Schnittverletzung, sollten Sie unbedingt ein wasserdichtes Pflaster oder einen Gummihandschuh beim Zubereiten der Speisen tragen. Außerdem müssen die Hände nach dem Kontakt mit Tierkot, Küken, Vögeln und Reptilien (Schildkröten, Salamander,…) gewaschen werden.

 

Grundsätzlich gilt natürlich: Lebensmittel, die nicht mehr frisch riechen, verfärbt oder schimmlig sind sollten Sie in jedem Fall wegwerfen. Neben Hitze ist vor allem die mangelnde Hygiene in Küchen, Lagerhallen und natürlich bei den Menschen, die die Lebensmittel verarbeiten, ein Auslöser für Salmonellen-Befall.

 

Weitere Lebensmittelinfektionen

Hepatitis A

 

Unter dem Begriff Hepatitis versteht man eine Leberentzündung, die durch eine Virusinfektion verursacht werden kann.

 

Hepatitis A kommt heute fast nur noch unter schlechten hygienischen Bedingungen vor. Die Übertragung erfolgt durch verunreinigtes Wasser und Lebensmittel, die zuvor mit Kot in Kontakt gekommen sind. In Risikoländern kann man sich aber kaum durch Vorsichtsmaßnahmen schützen. Wenn Sie also unbedingt in solche Länder reisen müssen, lassen Sie sich vorher gegen Hepatitis impfen. Diese Impfung ist auch in der Schwangerschaft erlaubt. Es gibt zwar keine Hinweise auf eine erhöhte Fehlbildungsrate, wenn eine Schwangere an Hepatitis erkrankt,bei einer schwer verlaufenden Hepatitis A gegen Ende der Schwangerschaft kommt es aber häufiger zu einer Frühgeburt.

 

Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge wird deshalb bei allen Schwangeren zwischen der 28. und 32. Woche das Blut auf eine Hepatitis-Infektion untersucht. Dann kann Ihr Kind bei der Geburt geimpft werden, um einer Infektion vorzubeugen. Zusätzlich wird mit Medikamenten behandelt. Unter diesen Bedingungen können Sie Ihr Baby sogar stillen.

 

 

Botulismus

 

Eine sehr seltene, aber auch sehr ernste Erkrankung ist der Botulismus. Diese Infektion kann sogar tödlich verlaufen. Auslöser sind Bakterien (Clostridium botulinum), die sich in Konserven, Räucherfleisch und Räucherfisch vermehren und ein Nervengift produzieren, das unbehandelt zum Atemstillstand führt.

Gewölbte Konservendosen, von alleine aufgegangene Einmachgläser und prall gespannte Vakuumverpackungen sollten Sie lieber sofort wegwerfen. Spuren davon sind auch in Honig enthalten. Für Erwachsene ist die enthaltene Menge ungefährlich, jedoch wird dringend davon abgeraten, Kindern unter einem Jahr Honig zu geben. Das Immunsystem von Säuglingen ist noch nicht vollständig ausgebildet, so dass sie sich nicht erfolgreich gegen den Erreger verteidigen können. Deshalb können bei ihnenSporen des Erregers zu einer Lähmung des Darms führen, wo sich die Bakterien anschließend explosionsartig vermehren können. Dies kann einige Tage bis Wochen dauern und zu ernsten Symptomen führen. 

 

 

Schimmelpilzgifte

 

Schimmel auf Lebensmitteln kann Pilzgifte (Mykotoxine, z.B. Aflatoxin) bilden. Vor allem in ranzigen Nüssen und Getreideprodukten finden sich Pilzgifte, die bei häufiger Aufnahme Leber und Niere schädigen können und als krebserregend gelten.Schimmel ist nicht gefährlich für Ihr ungeborenes Kind, trotzdem sollte verschimmeltes Brot immer weggeworfen werden.