Das Baby existiert zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Tatsächlich ist die Frau in der ersten Schwangerschaftswoche (SSW) noch nicht schwanger, sondern erlebt ihre normale Regelblutung.

 

Während der zweiten Schwangerschaftswoche (SSW) wird im normalen Zyklus die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut und der Eisprung vorbereitet. In der Zyklusmitte, der Zeit des Eisprungs, beginnt eine reife Eizelle zur Gebärmutter zu wandern. Sie ist nach dem Eisprung noch etwa 24 Stunden lebensfähig. Die Befruchtung erfolgt daher gegen Ende der 2. SSW oder zu Beginn der 3. SSW. Da männliche Samenzellen, vor allem die jüngerer Männer, einige Tage im Körper der Frau überleben können, ist die Frau bereits einige Tage vor ihrem Eisprung fruchtbar, insgesamt an etwa sieben Tage (vier Tage vor dem Eisprung, am Tag des Eisprungs sowie zwei Tage danach).

 

 

 

Die Schwangerschaft beginnt rechnerisch mit dem 1. Tag der letzten Periode, obwohl man zu diesem Zeitpunkt  noch gar nicht schwanger ist. Das heißt, dass die Berechnung der Schwangerschaftswochen rückwirkend erfolgt.

Der Beginn der 3. SSW ist auch der Beginn der eigentlichen Schwangerschaft.

 

Eine der mehreren hundert Millionen Spermien hat es in die Eizelle geschafft! Die Befruchtung findet im Eileiter (genauer in der Ampulle) statt. Nach der Befruchtung beginnt sich die Eizelle (Oozyyte), die nur so groß ist wie der Bruchteil eines Millimeters, zu teilen. Die (vom Spermium) befruchtete Eizelle wird Zygote genannt.

 

Aus dieser einen Zelle werden durch Zellteilung zwei, daraus vier, daraus acht Zellen usw. bis ein „Zellhaufen“, die sogenannte Morula (auch Maulbeerkeim genannt), entsteht. In ihrem Inneren bildet sich etwa am vierten Tag nach der Befruchtung ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum. Der „Zellhaufen“ wird jetzt Blastozyste (auch „Keimblase“) genannt.
Die Blastozyste besteht aus zwei Zellgruppen:

  • Embryoblast: bezeichnet die innere Zellgruppe, aus der sich das Kind entwickelt
  • Trophoblast: bezeichnet die äußere Zellgruppe, die die Plazenta (Mutterkuchen) und die Fruchtblase bildet

 

Während der Zellteilungen findet die Wanderung in die Gebärmutter statt. Der fünfte bzw. der sechste Tag nach der Befruchtung ist ein entscheidender Tag im Hinblick darauf, ob es zur Schwangerschaft kommt. Die Blastozyste muss sich in die Gebärmutterschleimhaut einnisten, um eine lebensnotwendige Verbindung zum mütterlichen Organismus herstellen zu können.

 

Die Einnistung (Nidation) ist in etwa acht bis zehn Tage nach der Befruchtung abgeschlossen und häufig durch die sogenannte Nidationsblutung begleitet.
Eine Einnistung außerhalb der Gebärmutter wird als Extrauteringravidität bezeichnet.

 

Zu diesem Zeitpunkt hat die Schwangerschaft wirklich begonnen, wobei sich die Frau rein rechnerisch bereits in der 3. bzw. 4. SSW befindet. Diese Vorgehensweise mag zunächst verwirrend scheinen, macht aber Sinn, wenn man bedenkt, dass der Zeitpunkt der Befruchtung nur in den seltensten Fällen bekannt ist. Außerdem haben die wenigsten Frauen einen sehr regelmäßigen vierwöchigen Monatszyklus bei dem der Eisprung tatsächlich vierzehn Tage nach Beginn der letzten Regelblutung.

 

 

 

Wie großt ist mein Baby jetzt?

Nach diesen Schritten ist ein Embryo entstanden. Am Ende der vierten Woche ist er schon circa zehnmal größer, als die Eizelle und damit so groß wie ein kleines Sandkorn.
Um sich das enorme Wachstum besser vorstellen zu können ein kleiner Vergleich: Wäre die Eizelle so groß wie ein Gummibärchen, dann wäre das Baby jetzt bereits vom Gummibärchen zu einem stattlichen Teddybär geworden.

 

 

 

 

Mama

Bei der Mutter entwickelt sich nach der Einnistung die Plazenta.

 

Die Plazenta (Mutterkuchen) ist ein Organ, das es nur während der Schwangerschaft gibt. Sie ist eine zottige Hülle mit winzigen bäumchenartigen Ausläufern, die über einen Haftstiel, die spätere Nabelschnur, mit dem sich entwickelnden Embryo verbunden ist. Über die Zotten hat der Embryo Kontakt zu den mütterlichen Blutgefäßen. Das ermöglicht die wichtigste Funktion der Plazenta: den Austausch von Sauerstoff, Nähr- und Abfallstoffen zwischen dem mütterlichen und dem kindlichen Kreislauf.

 

Wofür wird die Plazenta benötigt?

 

Die Plazenta ist wichtig für das Wachstum der Gebärmutter und Veränderungen der Brust als Vorbereitung auf das Stillen. Sie produziert verschiedene Hormone, z. B. HCG (Humanes Choriongonadotropin, das man auch „Schwangerschaftshormon“ nennt), Östrogen und Progesteron (das Gelbkörperhormon). Diese Hormone sorgen dafür, dass keine Periodenblutung ausgelöst wird und die Schwangerschaft weiterhin bestehen bleibt.

 

Außerdem wirkt die Plazenta wie eine Barriere gegen viele (aber nicht alle) schädigenden Einflüsse. Viele Krankheitserreger können abgehalten werden, wohingegen Alkohol die Plazentaschranke überqueren kann.
Mehr zu den Geweben, die in der Schwangerschaft von Bedeutung sind (z.B. Fruchtblase, Nabelschnur, etc.) finden Sie hier

 

 

Erste Schwangerschaftsanzeichen

 

Rein äußerlich ist die Schwangerschaft natürlich noch nicht zu erkennen, jedoch machen sich in der 4. SSW die ersten körperlichen Anzeichen bemerkbar.

 

  • Leichte Schmierblutung – Diese kann auftreten, wenn kleine Blutgefäße leicht verletzt werden, wenn sich der Embryo in die Gebärmutter einnistet. Man spricht von  der sogenannten Nidationsblutung (Einnistung, nach lat. Nidus = Nest), die keinesfalls mit dem Einsetzen der Regelblutung verwechselt werden darf
  • Empfindliche, spannende Brüste
  • Müdigkeit und Verstopfung – Eine Nebenwirkung der Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron, das zum Schutz des Embryos für eine Verlangsamung der Körperfunktionen sorgt.
  • Morgenübelkeit
  • Stimmungsschwankungen

 

 

 

 

Geburtstermin selbst berechnen

Haben Sie Lust, den Geburtstermin selbst zu berechnen?

 

Die Schwangerschaft dauert i.d. R. 266 Tage oder 38 Wochen nach der Befruchtung. Gerechnet vom 1. Tag der letzten Periode beträgt die Schwangerschaft 280 Tage oder 40 Wochen. Durch Unregelmäßigkeiten im Zyklus kann der Tag der Befruchtung und damit der Geburtstermin natürlich abweichen. In der Regel kommen die meisten Kinder aber in einer Zeitspann von 10-14 Tagen um den berechneten Geburtstermin herum zur Welt.

 

Dabei hilft die sogenannte Naegele-Regel:

 

Geburtstermin = erster Tag der letzten Regelblutung + 7 Tage – 3 Monate + 1 Jahr

 

oder alternativ:

 

Geburtstermin = erster Tag der letzten Regelblutung + 9 Monate + 7 Tage

 

Der so berechnete Geburtstermin wird in der Regel nach der ersten Ultraschalluntersuchung angepasst. Anhand der Größe des Embryos in der Frühschwangerschaft lässt sich der Geburtstermin relativ genau bestimmten.

 

 

 

Was steht an?

  • Sobald Sie von der Schwangerschaft wissen sind Rauchen und Alkohol absolut tabu, da die Schadstoffe die Plazentaschranke überqueren kann und Ihrem ungeborenen Kind schaden
  • Sie müssen mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin absprechen, welche Medikamente, Impfungen, etc. die Schwangerschaft nicht gefährden. Auf unserer Webseite können Sie sich informieren, was bei einer Schwangerschaft in Bezug auf chronische Erkrankungen wichtig ist und worauf es in der Schwangerschaft bei Infektionen ankommt.
  • Achten Sie ab jetzt besonders auf Ihre Ernährung, denn diese wirkt sich direkt auf Ihr Kind aus. Vor allem Folsäure  ist zu Beginn der Schwangerschaft extrem wichtig, damit sich das Neuralrohr schließt.

 

 

Schwangerschaftstest

 

Mit den meisten handelsüblichen Schwangerschaftstests lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch keine Schwangerschaft feststellen. Diese Tests können das Schwangerschaftshormon hCG im Urin feststellen, allerdings muss es dafür in einer bestimmten Konzentration vorhanden sein. Etwa eine Woche nach der Befruchtung produziert der Trophoblast und später die Plazenta das schwangerschaftserhaltende Hormon hCG (Humanes Choriongonadotropin) und verhindert so die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut (das passiert normalerweise am Ende des Zyklus und hat das Einsetzen der Menstruation zur Folge). Die Konzentration von hCG steigt bis zur 12. SSW kontinuierlich an. Sechs bis neun Tage nach der Befruchtung kann dieses Hormon durch einen Arzt im Blut der Schwangeren nachgewiesen werden. Erst eine Woche darauf ist hCG in so großen Mengen im Körper vorhanden, dass es  auch im Urin nachgewiesen werden kann, darum ist das Feststellen einer Schwangerschaft durch einen handelsüblichen Schwangerschaftstest frühestens am Ende der 4. SSW feststellbar.