Dem Beginn der Geburt gehen bestimmte Geburtsanzeichen voraus. Für einen nahen Geburtsbeginn sprechen:

 

  • das Abgehen des Schleimpfropfes vom Gebärmutterhals
  • Blutung
  • der Abgang von Fruchtwasser (entweder im Schwall oder tröpfchenweise)

 

Setzen regelmäßige Wehen ein, in Zeitabständen von zehn bis fünf Minuten, spricht man vom Geburtsbeginn

Eine normale Geburt dauert zwischen 4 und 18 Stunden und verläuft in drei Phasen:

 

 

Die Länge einer Geburt

Wie lange eine Geburt dauert, ist von Frau zu Frau und sogar bei der gleichen Frau von Geburt zu Geburt verschieden! Mehrere Faktoren spielen hier eine Rolle, so zum Beispiel auch, ob es Ihr erstes Kind ist oder ob Sie schon vorher Kinder zur Welt gebracht haben.

 

Bei einer Erstgebärenden kann man sagen, dass sich die Geburt durchschnittlich über 12 bis 14 Stunden hinzieht, während die nächsten Geburten mit durchschnittlich ca. 7 Stunden bedeutend kürzer sind. Wenn Ihre erste Geburt rasch abgelaufen ist, haben Sie gute Chancen, dass es auch beim zweiten Kind schnell gehen wird. Im Extremfall erstreckt sich die Wehentätigkeit über 24 Stunden oder sogar noch länger. Andererseits bringen manche Mütter ihr Kind schon nach zwei Stunden zur Welt. Beides entspricht jedoch nicht der Norm.

 

Die Zeitangaben sagen nichts darüber aus, wie leicht oder schwer eine Geburt ist. So können Entbindungen, die nur zwei oder drei Stunden dauern, viel unangenehmer sein als solche, die zwar länger dauern, aber dafür genügend Erholungspausen zwischen den Wehen bieten. Schnelle Geburten sind oft mit einem regelrechten Wehensturm verbunden.

 

Erfahrene Hebammen haben ein paar Grundregeln für die Dauer der Geburt: Für jeden Zentimeter Muttermundsöffnung werden Sie noch eine Stunde Wehen brauchen. Der Muttermund ist vollständig geöffnet mit 10 cm. Meist ist der Muttermund schon 2-3 cm weit geöffnet, wenn Sie in die Klinik fahren. Richtig schmerzhaft werden die Wehen ab etwa 5 cm Muttermundsweite.

 

Die Pressphase dauert dann noch einmal etwa eine Stunde. Dies ist aber eine Phase, die viele Frauen trotz der Schmerzen als Erleichterung empfinden, da jetzt aktiv mitgearbeitet werden kann und es zügig vorangeht.

 

 

Übertragung

Wenn die 41. Schwangerschaftswoche überschritten wurde und die Geburt damit mehr als zehn Tage überfällig ist (Übertragung), muss man damit rechnen, dass der Mutterkuchen nicht mehr gut genug arbeitet (Plazentainsuffizienz). Das bedeutet, dass das Baby nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird und es zu einer Mangelversorgung kommt.

 

Hinweise auf einen solchen Zustand liefern unter aderem:

  • eine reduzierte Fruchtwassermenge,
  • eine unzureichende Blutzufuhr zum Kind (erkennbar durch eine Doppleruntersuchung oder ein CTG)
  • ein zu langsames Wachstum des Babys in der Gebärmutter.

 

Deshalb wird empfohlen, zwischen der 41. und 42. Woche die Geburt einzuleiten. Dazu werden heutzutage normalerweise Prostaglandine in Gel- oder Zäpfchenform in die Vagina eingeführt (Zervixreifung). Dieser Wirkstoff sorgt dafür, dass der Muttermund allmählich weich wird und sich erweitert, und stimuliert gleichzeitig die Kontraktionen der Gebärmutter.
Wenn der Muttermund bereits etwas geöffnet ist, funktioniert die ältere Methode zum Auslösen der Wehen durch eine Blasensprengung und/oder eine intravenöse Gabe des Wehenhormons (Oxytozin) für gewöhnlich gut.

 

Es gibt auch natürliche Methoden als Alternative (z. B. Brustwarzenstimulation, Akupunktur und homöopathische Mittel).

Bitte besprechen Sie dieses Thema mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme, damit man für Sie die bestmögliche Therapie wählen kann.