Gut versorgt - Nährstoffe sind wichtig 

Eine gesunde und bewusste Ernährung ist besonders wichtig, damit der Mehrbedarf während der Schwangerschaft und Stillzeit wenigstens annähernd gedeckt wird. Trotzdem ist eine Nahrungsergänzung oft sinnvoll.

 

So muss sogar ein häufig während der Spätschwangerschaft entstehender Eisenmangel unbedingt durch die Einnahme eines Eisenpräparates ausgeglichen werden, denn über die Ernährung ist das nicht möglich.

 

Wichtige Mineralstoffe in der Schwangerschaft

Mineralstoffe, zu denen auch die elektrische Impulse leitenden Elektrolyte gehören, dienen dem reibungslosen Ablauf aller Vorgänge im Körper. Dabei müssen sie in ganz bestimmten Konzentrationen und komplizierten Verhältnissen zueinander vorhanden sein, damit das Gleichgewicht nicht gestört ist.

 

Während seiner Entwicklung benötigt Ihr Baby reichliche Mengen bestimmter Mineralstoffe, insbesondere:

  • Eisen
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Jod
  • Natrium
  • Kalium und
  • Zink

 

Wichtige Vitamine in der Schwangerschaft

Es gibt viele Vitamine - und alle sind für Ihre Gesundheit sehr wichtig. Sie sind in einer ganzen Reihe von Nahrungsmitteln enthalten, nicht nur in Obst und Gemüse.

Wichtig sind beispielsweise:

  • Vitamin A
  • Vitamin B-Komplex, bestehend aus 8 Vitaminen - so auch die Folsäure
  • Vitamin C
  • Vitamin D
  • Vitamin E

 

Eine gesunde Ernährung während der Schwangerschaft ist besonders wichtig, damit Sie und Ihr Baby ausreichend mit Vitaminen und anderen Nährstoffen versorgt werden. Essen Sie daher möglichst abwechslungsreich, um eine optimale Versorgung sicherzustellen. Denken Sie daran, dass Vitamine empfindliche Stoffe sind und durch Licht, Wärme und Sauerstoff (Luft) zerstört werden können. Beim Kochen geht ein Teil der Vitamine verloren. Essen Sie deshalb Obst und Gemüse möglichst roh und lagern Sie es nur kurze Zeit.

Wenn Sie sicherheitshalber ein speziell auf die Bedürfnisse der Schwangerschaft abgestimmtes Multivitaminpräparat einnehmen möchten, besprechen Sie das mit Ihrem Frauenarzt, Ihrer Frauenärztin. Sie können Ihnen ein entsprechendes Präparat speziell für die Schwangerschaft empfehlen. Es enthält neben den wichtigen Vitaminen (z.B. Folsäure) idealerweise auch Mineralien und Spurenelemente. Der Gehalt an Vitamin A ist in diesen Vitamintabletten besonders niedrig gehalten, um eine gefährliche Überdosierung zu vermeiden.

 

Neuere Studien haben gezeigt, dass durch die Einnahme solcher speziellen Multivitamintabletten mit Folsäure die Häufigkeit angeborener Fehlbildungen (vor allem Neuralrohrdefekte, Herzfehler, Harnwegsfehlbildungen und Lippen-Kiefer-Gaumenspalten) um etwa die Hälfte gesenkt werden kann.

Aber auch der Verlauf der Schwangerschaft wird durch die gezielte Zufuhr von Mikronährstoffen günstig beeinflusst: So sinkt das Risiko für eine Fehlgeburt, Frühgeburt oder Mangelversorgung des Kindes mit nachfolgend niedrigem Geburtsgewicht deutlich, wenn schon einen Monat vor und durch die gesamte Schwangerschaft hindurch ein speziell abgestimmtes Multivitaminpräparat eingenommen wird.

 

Schwangere, die aufgrund einer chronischen Erkrankung Medikamente einnehmen müssen, welche die Nährstoffverwertung beeinflussen (z.B. Epileptikerinnen) sollten die Einnahme zusätzlicher Vitamine und Mineralstoffe mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin besprechen.

 

 

Folsäure zur Vermeidung von Fehlbildungen

Besonders wichtig bereits in den Monaten vor Eintritt einer Schwangerschaft ist die Versorgung mit Folsäure.

Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure ist jedoch im Alltag nur schwer zu sichern. Die von Ernährungsexperten empfohlene tägliche Aufnahme von 400 Mikrogramm Folsäure wird bei den derzeitigen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten der Bevölkerung nur selten erreicht. Frauen und Männer nehmen im Mittel nur rund die Hälfte der empfohlenen Menge auf. Die Folsäureversorgung von Kindern liegt ebenfalls unter den Empfehlungen. Die in der Schwangerschaft erhöhte Zufuhr auf 600 Mikrogramm schafft nicht einmal jede zehnte Schwangere.

 

Dabei spielt Folsäure im Körper eine wichtige Rolle bei allen Wachstums- und Entwicklungsprozessen. Für Aufbau und Reparatur der Nukleinsäuren, also der Erbinformation, ist ein ausreichend hoher Folsäurespiegel im Blut der werdenden Mutter sehr wichtig ist.

Folsäure fördert zudem die Bildung der roten und weißen Blutkörperchen und den Aufbau des Knochengerüsts und der inneren Organe des Babys.

Ferner trägt dieses B-Vitamin im Stoffwechsel dazu bei, den gefäßschädigenden Stoff Homocystein aus dem Blut zu "entsorgen". So können auch die Blutgefäße und das Herz von dem Vitamin profitieren.

 

Die Organe des Zentralen Nervensystems entstehen in den ersten Wochen der Embryonalentwicklung (zwischen dem 23. und 28. Tag nach der Befruchtung) aus dem sogenannten Neuralrohr. Folsäuremangel kann zu einem fehlerhaften Verschluss des Neuralrohrs führen, wie zum Beispiel bei der "Spina bifida", dem offenen Rücken oder Rückenmarksbruch. Andere Fachbegriffe für verschiedene Neuralrohrdefekte sind: (Myelo-)Meningozele, Enzephalozele und Anenzephalie. Diese Fehlbildungen sind im weiteren Verlauf der Schwangerschaft nicht mehr zu reparieren.

Unterschiedlich schwere Behinderungen, v.a. in Form von Lähmungen, können die Folge sein - in Abhängigkeit davon welche Teile der Wirbelsäule betroffen sind und wie groß der Defekt ist. Spaltbildungen im Gesichtsbereich, wie die Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, angeborene Herzfehler und Fehlgeburten kommen unter Vitaminmangel ebenfalls häufiger vor.

 

Da aber viele Schwangerschaften nicht geplant sind, sollte jede Frau im fruchtbaren Alter auf eine folatreiche Ernährung achten und ein Folsäurepräparat einnehmen. Verwenden Sie mit Folsäure angereicherte Grundnahrungsmittel wie Salz und Mehl bzw. daraus hergestellte Backmischungen oder Backwaren.

 

Hier können Sie die Verbraucherbroschüre "Fit mit Folat und Foläsure" des Arbeitskreises Folsäure als PDF-Datei herunterladen.

 

Mit dem "Persönlichen Folsäureberater" können Sie Ihre Ernährung überprüfen.