Motorische Entwicklung

 

Ihr Baby schaukelt jetzt auf allen Vieren, ohne dabei umzufallen. Aus der Bauchlage setzt es sich von alleine auf. Aus der Rückenlage gelingt dies zunächst nur, wenn es sich an Möbeln oder am Bettgitter festhalten kann. An der Hand oder durch eigenes Festhalten an Möbelstücken kann es schon für eine kurze Weile stehen. Mit dieser Unterstützung gelingt es auch, sich aus dem Sitz ganz zum Stehen hochzuziehen. Es übt fleißig das Krabbeln, gerne auch auf Treppenstufen, was ein sehr gutes Training für die Koordination der Muskeln ist.

 

Ende des zehnten Monats kommt es über das Krabbeln zum Seitsitz, einer Vorstufe zum richtigen Sitzen. Es beginnt, ein Bein beim Krabbeln aufzustellen und zieht sich an Möbeln bis zum Kniestand hoch und daraus auch bald zum Stehen.

 

Mit dem Zeigefinger deutet es auf alles, was es interessiert. Einzelne Spielzeuge werden mit dem Zeigefinger genauer untersucht.

 

Ihr Baby liebt „Finger-Food“. Es möchte am liebsten ständig aus der Hand essen. Dabei können Sie beobachten, dass es eine Hand schon häufiger gebraucht als die andere. Es greift nun schon im „Pinzettengriff“, also mit den Spitzen von Daumen und Zeigefinger. Es hilft beim An- und Ausziehen mit, möchte den Löffel beim Füttern und die Tasse beim Trinken selbst halten.

 

 

Sensorische und psychische Entwicklung

 

Es bedient sich vermehrt sprachlicher Nuancen, flüstert, schreit, lacht und vergnügt sich.

 

Mit der zunehmenden motorischen Entwicklung nimmt auch sein Bestreben nach Selbständigkeit in anderen Bereichen zu. Es protestiert lautstark, wenn ihm etwas nicht gelingt. 

 

Sie sollten bei der Auswahl des Spielzeugs bedenken, dass nicht alle Dinge für das Kind nur Spiel bedeuten, sondern dass Spiele und die Erforschung von Gegenständen auch wichtige Lernprozesse in der Entwicklung Ihres Babys darstellen. Durch die aktive Beschäftigung mit Gegenständen lernt es u.a. zwischen rau und glatt, warm und kalt, hart und weich, fest und beweglich zu unterscheiden.

 

Seinen Namen sollte jedes Baby mit zehn Monaten erkennen können, d. h. sich umschauen, wenn man nach ihm ruft. Es spielt gerne Verstecken und in die Hände klatschen. 

 

Lob und Anerkennung werden erkannt. Die "Fremdelphase" hat ihren Höhepunkt erreicht. Manchmal reduziert ein Baby sogar all seine Wünsche, sein Sinnen und Trachten auf eine Person, nämlich die Mutter. Dieses Verhalten des Kindes hat seltener etwas mit Macht als mit Angst zu tun. Spätestens in dieser Phase wird Ihrem Nachwuchs nämlich immer intensiver klar, dass es ein eigenständiges Wesen ist, und Eigenständigkeit macht (auch Erwachsenen) Angst. Da wird die Mutter als am nächsten stehende Bezugsperson sehr wichtig. Jede Trennung wird ängstlich beobachtet, und Angst manifestiert sich bei einem Kind, das noch nicht sprechen kann, in der Regel durch Schreien und Weinen. Beruhigen hilft , die Angst zu überwinden. Dies wiederum ist die Basis um Vertrauen zu anderen Personen entwickeln.

 

Das "Fremdeln" ist natürlich seltener oder kaum vorhanden bzw. zu einem anderen Zeitpunkt auffälliger, wenn Sie das Kind frühzeitig von einer Tagesmutter betreuen lassen oder es in eine Kinderkrippe geben, weil Sie wieder berufstätig sind. Auch die Gewöhnung an Babysitter sollte so früh wie möglich erfolgen - sinnvollerweise vor dieser mehr oder weniger stark bei jedem Baby auftretenden Phase.

 

 

Körperliche Entwicklung

 

Das Wachstum und die körperliche Entwicklung verhalten sich in den letzten Monaten in etwa gleich.