Spielen ist Lernen und Kreativität

Kleine Kinder beim Spielen zu beobachten ist immer wieder faszinierend: ganz im Spiel versunken, ernst und aufmerksam mit ihrem Spielgegenstand beschäftigt. Wenn irgend möglich, sollte man ein Kind jetzt nicht stören.

 

Das Spiel ist kein Zeitvertreib, sondern eine sehr ernsthafte und wichtige Angelegenheit, bei der das Kind auf unterschiedlichste Art mit den verschiedensten Materialien seine Welt entdeckt und begreifen lernt, Erfahrungen sammelt, Zusammenhänge erkennt, sich als soziales Wesen begreift, seine geistigen, körperlichen und seelischen Fähigkeiten entwickelt, alle Sinne trainiert und dadurch lernt, das Leben zu meistern.

 

Hiermit spielt Ihr Baby im ersten Lebensjahr am liebsten:

Schon in den ersten Lebensmonaten trägt eine anregende Umgebung dazu bei, dass das Baby seine Sinne gebrauchen und entwickeln kann. Mobiles mit einfachen Formen und kräftigen Farben über dem Bettchen sowie eine Figurenkette über dem Kinderwagen erregen sicher die Aufmerksamkeit Ihre Babys. Da Neugeborene noch nicht besonders gut sehen, sollten diese Dinge in den ersten Wochen nahe genug hängen, damit das Baby die Bewegung wahrnehmen kann.

 

Unterwegs fesseln beispielsweise Blätter eines Baumes, unter dem der Kinderwagen steht, die Aufmerksamkeit der Kleinen.

 

 

Bereits mit drei Monaten beginnen sie, Gegenstände zu fixieren und mit den Augen zu verfolgen. Bald versuchen sie auch, nach allem zu greifen, das sich bewegt.

Spielzeuge, die Töne von sich geben, fördern den Hörsinn. Je komplexer die Töne sind, desto besser. Spieluhren, die schön klingen, sind von Anfang an im Babybettchen willkommen. Auch ein Mobile mit Glöckchen ist eine schöne Abwechslung. Rasseln, weiche Stoffpuppen mit klingendem Innenleben und alles, was beim Berühren leise Töne macht und wonach man greifen kann, sind weitere ideale Spielzeuge.

 

Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Ihr Kind alle Gegenstände gefahrlos in den Mund nehmen kann und sich keine Teile lösen können!

 

Säckchen aus verschiedene Materialien fördern den Tastsinn Ihres Babys. Selbstgenäht können Sie sie mit verschiedenen Dingen füllen, etwa mit Schaumstoff oder Watte, mit Holzkugeln, Bohnenkernen, Knöpfen, Reis oder knisterndem Plastik. Ganz wichtig ist aber, dass keine scharfen Kanten das Baby verletzen können und die Säckchen sehr gut verschlossen sind, damit sich das Kleine nicht am Inhalt verschlucken kann.

 

Bewegungen, Tanzen oder Schaukeln trainieren den Gleichgewichtssinn. Bewegen Sie Ihr Baby, indem Sie mit ihm auf dem Arm durch das Zimmer tanzen, es schaukeln, sich im Kreis drehen, Drehstuhl fahren oder es in einer Hängematte oder einem großen Tuch wiegen.   

Achten Sie auch auf viel Bewegungsfreiheit für Ihr Kind! In engen Kinderwagen, Babytragetaschen oder Autositzen ist es für Babys oft unmöglich, ausgiebig zu strampeln, sich umzudrehen oder aufzurichten. Auch auf einer Krabbeldecke kann das Baby üben, sich zu drehen oder hochzustemmen.

Hiermit spielt Ihr Baby im zweiten Lebensjahr am liebsten:

Sobald Ihr Baby sitzen kann, werden Sie es mit einem gefüllten Stoffsack, einer Schachtel oder einer Schublade zum Ausräumen und Einfüllen einige Zeit sehr gut beschäftigen können. Doch jetzt wollen die Kleinen auch alles mit dem Mund erkunden.

 

Spiele in der Badewanne sind sehr beliebt und dazu braucht es jetzt verschieden große Becher und ein kleines Schiff oder ähnliches.

 

Bilderbücher für die ganz Kleinen mit einfachen Formen und Farben ergänzen das Spieleangebot. Erklären Sie Ihrem Kind mit einfachen Worten, was es zu sehen gibt, erzählen Sie ihm kleine Geschichten und erfreuen Sie sich an der Begeisterung und der Konzentration, mit der das Kleine auf diese Beschäftigung reagiert.

 

Bauklötze, Pyramidenbecher, Spielzeug für den Sandkasten, dicke Malstifte

Alles, mit dem Kinder etwas Neues gestalten können, regt die Fantasie an und lässt die Kleinen beim Experimentieren und Konstruieren Zusammenhänge begreifen.

 

Weiche bunte Bälle, die hin und her rollen, alles, was sich fortwerfen, wegstoßen und rollen lässt, wird ihm besonderen Spaß machen.

 

Holzeisenbahnen, die zudem noch an- und abgekoppelt oder die gezogen werden können, fesseln die Aufmerksamkeit Ihres Kindes gleich mehrfach.

 

Versteckspiele werden Ihrem Baby ab etwa 6 Monaten das größte Vergnügen bereiten. Dazu gehört auch Spielzeug, bei dem das Tun des Kindes etwas bewirkt; wenn es zum Beispiel Töne produzieren oder eine Bewegung auslösen kann, wird es langsam den Zusammenhang zwischen seinem Handeln und dem Ergebnis erkennen und es immer wieder probieren.

 

Wenn es um das Spielzeug Ihres Kindes geht, sind Ihrer Phantasie und Kreativität keine Grenzen gesetzt. Vieles lässt sich mit einfachen Mitteln selber machen. Auch Alltagsgegenstände können, sofern sie kindertauglich sind, als Spielzeug eingesetzt werden. Vor allem ist wichtig, dass Ihr Kind die nötige Ruhe und Gelegenheit zu ungestörtem und konzentriertem Spielen hat.

 

 

Kinder lieben Wasserspiele

Kinder lieben Wasser. Vor allem in den ersten Lebensmonaten ist Ihrem Baby das Element Wasser noch aus dem Mutterleib vertraut. Um Ihrem Kind eine Freude zu bereiten, stellen Sie draußen (im Schatten!) einfach eine Babywanne mit etwas Wasser oder mehrere mit Wasser gefüllte Schüsselchen auf, in denen es sich dann nach Herzenslust austoben kann. Wenn Sie einen Garten haben, können Sie natürlich auch ein aufblasbares Planschbecken mit etwas Wasser befüllen.

 

Bleiben Sie ständig bei Ihrem Kind, um gefährliche Situationen von vorn herein zu vermeiden und setzen Sie Ihren Nachwuchs nicht der prallen Sonne aus (Sonnenschutz mit Sonnencreme und Schirmchen!).



Babyschwimmen

Neugeborene halten beim Abtauchen in Wasser reflexartig den Atem an. Diese Fähigkeit verliert sich aber schon wenige Wochen nach der Geburt. Danach muss der Umgang mit dem Wasser wieder neu gelernt werden.

 

Das Babyschwimmen hat viele Vorteile: Die körperliche Bewegung mit Mutter und Vater, Vertrauen in die eigene Bewegung, neue Sinneseindrücke, die Stimulation der Lungenkapazität, Vorbeugung von Haltungsschäden und einfach viel Spaß!

Voraussetzungen sind, dass Ihr Kind nicht gerade eine Impfung bekommen, keine Infekte hat (ansteckende Krankheiten, Pilzinfektionen, Durchfall, Erkältung, Ohrentzündung u.a.) und dass es altersgemäß entwickelt ist.

 

Das Wasser sollte mindestens 34 Grad warm sein und Trinkwasserqualität haben. Das Becken sollte optimalerweise 140 bis 150 cm tief sein. Der Aufenthalt im Wasser darf nicht länger als 30 Minuten dauern. Ob ein Baby friert, kann man leicht an den bläulichen Lippen erkennen. Dann sollte es unbedingt schon vor Ablauf der Zeit aus dem Wasser herausgenommen und in ein großes Badetuch gewickelt werden. Die Babys tragen keine Windel, sondern ein eng anliegendes Höschen.



Kinder lieben Kuscheltiere

Mit Kuscheltieren können sie stundenlang schmusen. Denken Sie aber daran, dass Kinder alles in den Mund nehmen. Daher müssen Augen und Ohren fest angenäht sein und auch die Füllmaterialien sollten ungefährlich sein. Denn es passiert schneller als man denkt, dass eine Naht des geliebten Knuddelbären aufplatzt. Achten Sie daher beim Kauf auf das CE-Zeichen, denn das leistet die Gewähr für sicheres Spielzeug.

 

Urlaub und Ausflüge

Abschalten vom Alltag, einfach nur Spaß haben und sich dabei entspannen - wer will das nicht? Versuchen Sie dennoch, in den ersten vier Lebensmonaten Ihres Babys nicht zu verreisen. Denn in dieser Phase sind die Schlaf- und Essenszeiten der Säuglinge noch unregelmäßig.

 

Generell sollten Sie mit kleinen Kindern nur in Gegenden mit gemäßigtem Klima fahren, zum Beispiel ans Meer oder ins Mittelgebirge.

 

Auch Tagesausflüge bieten Ihnen und Ihrem Nachwuchs Abwechslung und Entspannung.

 

Gütesiegel für Spielsachen

Bevor Sie Spielsachen kaufen oder Geschenke Ihrem Baby zum Spielen überlassen, versichern Sie sich, dass diese den europäischen Sicherheitsstandards genügen. Kontrollieren Sie, dass sich Einzelteile des Spielzeugs nicht lösen oder abreißen können, besonders wenn diese so klein sind, dass sie Ihr Baby verschlucken könnte.

Auch Rasseln, Greifspielzeug oder Beißringe dürfen nicht so klein sein, dass Kinder daran ersticken könnten, wenn sie sie zu tief in ihren Mund stecken. Achten Sie darauf, dass bei Holzspielzeug die Farben giftfrei sind, sich nicht ablösen oder abfärben.

Stoff- oder Plüschtiere sollten waschbar sein, nicht leicht brennbar und frei von giftigen chemischen Substanzen.

 

Spielzeug sollte für das Kind sicher, umweltfreundlich und stabil sein.

 

 

Diese Gütesiegel finden Sie auf Spielsachen:

  • CE (Certificate European): Das Gütesiegel bedeutet, dass die Sicherheitsanforderungen den europäischen Sicherheitsnormen entsprechen. Die mechanische, chemische und elektrische Sicherheit des Spielzeugs wird dabei garantiert. Diese Erklärung erfolgt jedoch vom Hersteller selbst, sie wird nicht überprüft.

  • GS: Das Zeichen GS (Geprüfte Sicherheit) zeigt, dass der Hersteller freiwillig sein Produkt von amtlichen Prüfstellen testen ließ, ob es die CE-Norm erfüllt.

  • "spiel gut": Es wird als Gütesiegel von dem Arbeitsausschuss Kinderspiel + Spielzeug e.V. vergeben, einer unabhängigen Jury, die sich aus Juristen, Psychologen, Ärzten und Eltern zusammensetzt. Das Zeichen "spiel gut" wird jährlich rund 250 mal vergeben. Es bewertet das Spielzeug als pädagogisch sinnvoll, umweltfreundlich und sicher.

  • Die Stiftung Warentest zeigt mit ihrem Siegel, dass sie das Spielzeug getestet hat. Beurteilt werden Sicherheit, Material, Verarbeitung und auch die pädagogischen Qualitäten des Spielzeugs mit Noten von "sehr gut" bis "mangelhaft".

 

Grundsätzlich gilt: Je kleiner das Kind, desto größer das Spielzeug.