Das HI-Virus greift das Immunsystem an und führt schlimmstenfalls zu AIDS, einer tödlichen Immunschwäche. Wer mit dem Virus infiziert (HIV-positiv) ist, zeigt zunächst monate- oder jahrelang keine Symptome. In diesem Zeitraum fühlt sich der Infizierte gesund, er kann aber andere Personen anstecken. Allmählich wird das Immunsystem soweit abgeschwächt, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, sich gegen Tumoren und Infektionen zu wehren.

 

AIDS bei Frauen wird hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr (v. a. mit Angehörigen von Risikogruppen: d.h. bisexuelle Männer, Personen aus Gebieten mit einer hohen Zahl HIV-Infizierter, z. B. in Afrika und Asien, und Drogenabhängige) und den gemeinsamen Gebrauch unsauberer Spritzen (Drogenabhängige) übertragen. AIDS wird nicht durch Händeschütteln, Umarmen, Husten und flüchtige Küsse übertragen. Eine Ansteckung durch Handtücher, Arbeitsinstrumente, Türklinken, Toiletten und Scheren (Friseur) ist ebenfalls praktisch unmöglich.

 

Mit dem HIV-Test wird das Vorhandensein von Antikörpern gegen das HI-Virus im Blut nachgewiesen. Da die Antikörper erst einige Zeit nach einer Infektion gebildet werden, kann der Test frühestens nach ein bis drei Monaten ein zuverlässiges Ergebnis bieten. In der Schwangerschaft übernehmen die Krankenkassen die Kosten für diese Untersuchung auf Wunsch der Patientin.

 

Obwohl eine Schwangerschaft für symptomfreie HIV-infizierte Frauen meist unproblematisch ist, besteht ein gewisses Risiko (etwa 13 Prozent), dass ein ebenfalls HIV-infiziertes Kind zur Welt kommt. Zusätzlich kann das Virus über die Muttermilch auf das Baby übertragen werden. Heutzutage gibt es wirksame Methoden, das Infektionsrisiko für das Kind gering zu halten, wie z. B. eine Mehrfachtherapie mit Medikamenten. Da sich das Virus auch in den Körperflüssigkeiten, unter anderem im Blut und im Fruchtwasser, befindet, werden weitere Vorsichtsmassnahmen ergriffen, um eine Ansteckung während der Geburt zu verhindern. Zum Beispiel kann ein Kaiserschnitt das Infektionsrisiko verringern.

 

Falls Sie vermuten oder wissen, dass entweder Sie selbst oder Ihr Partner mit dem HIV-Virus infiziert ist, sollten Sie das auf jeden Fall mit Ihrem Frauenarzt, Ihrer Frauenärztin besprechen. Verwenden Sie beim Geschlechtsverkehr grundsätzlich ein Kondom oder verzichten Sie ganz auf Geschlechtsverkehr.

HIV-positive Frauen sollten ihr Kind nicht stillen, um zu vermeiden, dass das Virus über die Muttermilch übertragen wird.