Eine normale Schwangerschaft dauert ungefähr 40 Wochen. Ungefähr die Hälfte aller Geburten finden jedoch später statt, wobei in vielen Fällen einfach der Geburtstermin nicht genau berechnet werden konnte.

 

Bei einer Terminüberschreitung von bis zu zehn Tagen spricht man deshalb einfach von einer Terminüberschreitung (manchmal auch rechnerische Übertragung).

 

Der Begriff (echte) Übertragung bezieht sich dagegen auf eine Schwangerschaftsdauer von mehr als 42 Wochen (294 Tagen). Eine Übertragung kommt heutzutage selten vor, weil Schwangerschaften nach dem Termin besonders engmaschig überwacht werden und üblicherweise am 10. bis 14. Tag nach dem errechneten Termin eine Geburt eingeleitet wird.

 

Eine Übertragung bedeutet immer ein Risiko für das Kind. Das Gefährlichste ist dabei der Funktionsverlust der alternden Plazenta, also eine sogenannte Plazentainsuffizienz.
Die Folge: Ihr Baby bekommt nicht mehr genug Sauerstoff und Nährstoffe.

Hinweise auf einen solchen Zustand liefern unter anderem:

 

  • eine reduzierte Fruchtwassermenge,
  • eine unzureichende Blutzufuhr zum Kind, (erkennbar durch eine Doppleruntersuchung oder ein CTG)
  • ein zu langsames Wachstum des Babys in der Gebärmutter.

 

Es ist nicht vollkommen geklärt, warum 25 Prozent aller Schwangerschaften, die bis zu 41 oder 42 Wochen dauern, also eigentlich noch im normalen Rahmen liegen, trotzdem Symptome einer Übertragung aufweisen. Es scheint sich hier jedoch um einen Alterungsprozess zu handeln, der in vielerlei Hinsicht mit einer Wachstumsstörung oder einer  Plazentainsuffizienz  gegen Ende des letzten Schwangerschaftsdrittels vergleichbar ist. Je länger die Schwangerschaft dauert, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit einer Fehlfunktion der Plazenta. Es scheint, dass auch die Plazenta als Organ nur eine gewisse Lebensdauer hat und mit zunehmendem Alter nicht mehr ausreichend funktioniert.