Heuschnupfen in der Schwangerschaft

Der Frühsommer startet und eigentlich möchte Frau ihre Schwangerschaft nun in vollen Zügen genießen! Leider plagen sich aber gerade jetzt viele Schwangere mit Heuschnupfen herum. Wir erklären Ihnen, was hilft, welche Medikamente auch für Schwangere erlaubt sind und Grundlegendes, das Sie zum Thema Heuschnupfen wissen müssen.

 

Die große Blüte ist für einige Laubbäume zwar schon vorbei, steht für andere Bäume und auch Gräser aber noch an – sehr zum Ärger derjenigen, die von den „Sommerblühern“ betroffen sind.

 

Wie bei anderen Allergien auch, handelt es sich beim Heuschnupfen um eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf eigentlich harmlose Umweltstoffe. In diesem Fall sind diese harmlosen Stoffe - im Rahmen einer Allergie als Allergene bezeichnet - der Blütenpollen verschiedener Pflanzen. Hinzu kommen oftmals Nahrungsmittelbestandteile im Rahmen der sogenannten Kreuzallergien.

 

Mehr zu Allergien

 

Neben den Erscheinungen, die auch während einer Erkältung auftreten, kommen beim Heuschnupfen meist juckende, tränende Augen und ein trockener Reizhusten hinzu.

 

Was kann ich tun, wenn ich von einer Allergie betroffen bin?


Den Kontakt mit dem Allergen vermeiden.

 

Das ist leider leichter gesagt als getan. Schließlich will und kann man auf den Aufenthalt an der frischen Luft nicht verzichten.

 

Einfacher ist das Vermeiden bei den Auslösern der Kreuzallergien. Wer weiß, dass er auf Getreidepollen reagiert, könnte gleichzeitig auch auf Getreidemehle allergisch sein und sollte diese demnach vermeiden. Menschen, bei denen Gräser zu „Heuschnupfenattacken“ führen, reagieren oft auch auf Erdnüsse, Melone, Tomaten und Kiwi allergisch. Diese im Rahmen einer Kreuzallergie auftretenden möglichen Lebensmittelallergien sollten Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin besprechen und die entsprechenden Lebensmittel meiden.


Mehr zu möglichen Kreuzallergien (pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien)

 

Um die Pollenbelastung möglichst gering zu halten, können Ihnen diese Tipps helfen:

 

 

  • Nasendusche: Pollen werden mit Kochsalzlösung aus der Nase gespült.

  • Nach längeren Aufenthalten im Freien vermindert das abendliche Haare waschen die Pollenbelastung im Schlafzimmer.

  • Pollenschutzgitter am Fenster und im Auto

  • Staubsauger mit Feinstaubfilter filtern extrem feine Partikel und allergene Stoffe wie z.B. Pollen oder auch Milben

  • Wenig lüften

Welche Medikamente kann ich während der Schwangerschaft nutzen?

 

Prinzipiell sind lokal angewendete Medikamente zu bevorzugen. Diese wirken am Entstehungsort der Allergie und gelangen nicht oder kaum in den Blutkreislauf und damit auch nicht zum ungeborenen Kind. Nasensprays oder -tropfen und Augentropfen sind in der Schwangerschaft deshalb Tabletten vorzuziehen.

 

Unbedenklich sind Nasentropfen mit Kochsalzlösung. Diese helfen vielen Betroffenen aber nur bedingt. Hilfreich sind deshalb antientzündliche Sprays, z. B. mit den bewährten Wirkstoffen Cromoglicinsäure und Nedocromil, die direkt an den Schleimhäuten (Nase und Augen) angewandt werden. So genannte Antihistaminika oder Corticoid-haltige Sprays sind in der Regel rezeptfrei in der Apotheke zu erhalten.

 

Besprechen Sie aber auch die Anwendung von rezeptfreien, antiallergischen Medikamente mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin und bitten Sie in der Apotheke um Informationen für Schwangere.

 

Was tun, wenn Sprays und Tropfen nicht helfen?

 

Wenn keine andere Therapie mehr hilft, kann Ihnen Ihr Arzt / Ihre Ärztin auch vorübergehend Cortison in Tablettenform verschrieben. Cortison ist prinzipiell ein körpereigenes Hormon und deshalb bei kurzem, kontrollierten Einsatz nicht schädlich.

 

Frauen mit allergischem Asthma sollten darauf achten, dass sie während der Schwangerschaft gut eingestellt sind. Bei allergischem Asthma dem Kind zuliebe auf Medikamente zu verzichten, kann für Sie und Ihr Kind gefährlich werden. Stimmen Sie deshalb schon zu Beginn der Schwangerschaft Ihre Medikamente mit dem Arzt / der Ärztin ab.

 

Seit der Schwangerschaft hat sich mein Heuschnupfen verändert – ist das möglich?

 

Ja! Während der Schwangerschaft geschehen im Körper so viele Dinge und Veränderungen, dass es auch bei den Allergien zu Veränderungen kommt. Viele Schwangere berichten davon, dass ihr Heuschnupfen während und nach der Schwangerschaft deutlich abgemildert war. Leider gibt es jedoch auch Frauen, deren Beschwerden sich durch die Schwangerschaft verschlimmern. Ob sich eine Allergie verbessert oder verschlimmert, kann aber leider nicht vorhergesagt werden.

 

Kann ich auch während der Schwangerschaft eine Hyposensibilisierung durchführen?

 

Als langfristige Maßnahme gegen Heuschnupfen gibt es die so genannte Hyposensibilisierung ("Spritzenkur"). Dazu wird das Allergen so lange zugeführt, bis keine Symptome mehr auftreten. Inzwischen kann eine Hyposensibilisierung auch ohne Spritzen und sublingual („unter der Zunge“) mit Hilfe von Tropfen und Tabletten durchgeführt werden. Eine Hyposensibilisierung (oft falsch Desensibilisierung genannt) sollte allerdings vor und keinesfalls während einer Schwangerschaft begonnen werden, weil eine Überreaktion möglich ist. Sie kann jedoch in der Schwangerschaft zu Ende geführt werden, wenn sie bis dahin gut vertragen wurde. Sollten vor der Schwangerschaft Nebenwirkungen im Rahmen der Therapie aufgetreten sein, muss sie während der Schwangerschaft unterbrochen werden und kann nach der Geburt weitergeführt werden.

 

Zurück zur Bikinifigur nach der Geburt

Die Pfunde, die Sie in der Schwangerschaft gesammelt hat, möchten Sie nach der Geburt schnellstmöglich wieder loswerden – noch dazu wo jetzt der Sommer und die Freibadsaison anstehen. Wir erklären, was beim Abnehmen nach der Geburt hilft…

 

1. Stillen

 

Stillen ist das Allerbeste für Ihr Kind – und für Sie. Denn das Stillen lässt zusätzliche Kilos dahinschmelzen und sorgt dafür, dass der Bauch wieder flach wird, in dem es die Gebärmutter anregt, sich wieder zusammen zu ziehen.

 

Stillen, bzw. die Milchproduktion, kostet den Körper sehr viel Energie. Dafür wird ein Teil des Depotfetts, das sich z. B. an den Oberschenkeln abgelagert hat, genutzt. „Depotfett“ deshalb, weil der Körper in der Schwangerschaft ja bewusst Vorräte für das Energie-intensive Stillen angelegt hat. Eine sinnvolle Tat, wenn man die Sache aus dem Blickwinkel des vorausschauenden Körpers betrachtet, der alles daran setzt, dass der Säugling nach der Geburt bestmöglich versorgt werden kann, auch wenn die Nahrungszufuhr dann nicht ganz gesichert sein sollte. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, die die Funktionsweise unseres Körpers noch immer prägen, ist die Nahrungszufuhr heutzutage in unseren Landen allerdings gut gesichert. Deshalb purzeln die Kilos beim Stillen zwar, aber die meisten Frauen müssen durchaus einen aktiven Beitrag leisten, um die Schwangerschaftspfunde zu verlieren.

 

 

2. Regelmäßige Bewegung  

 

Aktiver Beitrag zurück zur Wohlfühlfigur – damit ist die körperliche Aktivität gemeint. „Wann soll ich denn zum Sport oder zur Gymnastik mit Kind?“, fragen Sie sich? Diese Frage ist vor allem in der Zeit direkt nach der Geburt sehr berechtigt. Doch einige Übungen, z. B. für den Bauch oder die Beckenbodenmuskulatur können Sie problemlos zu Hause, z. B. während des Stillens oder in der Badewanne durchführen – und das bereits in der Woche nach der Geburt. Besonders zu empfehlen ist die Teilnahme an speziellen Rückbildungskursen nach der Entbindung, die oftmals von Hebammen abgehalten werden und von vielen Krankenkassen bezuschusst werden. Dabei können Sie in vielen Fällen sogar Ihr Kleines mitnehmen sowie neue Bekanntschaften knüpfen!

 

 

Bauchmuskelübung während des Stillens:
Wenn Sie schon routiniert im Stillen sind und sich dabei schnell entspannen können, darf diese Zeit gerne für ein Mini-Bauchmuskelworkout genutzt werden. Ziehen Sie den Bauch ein, halten Sie die Spannung und lassen Sie wieder locker. Wiederholen Sie diese Anspannung mindestens zwanzig Mal, und das bei jedem Stillen. Auch in der Badewanne ist diese Übung gut durchzuführen. Wiederholen sie einfach die nützliche Kippbewegung des Beckens, die Sie auch schon während der Schwangerschaft geübt haben: Bauchmuskeln anspannen, den Rücken rund machen (wie ein Katzenbuckel), dann langsam entspannen und den Rücken vorsichtig durchdrücken.
Beckenbodengymnastik zu Hause:
Spannen Sie alle Muskeln Ihres Unterleibs, vom Po bis zur Gebärmutter und der Scheide, gleichzeitig an. Sie kennen das vielleicht aus dem Pilates Training: das „Power House“ oder im Yoga auch „Mula Banda“ genannt. Hebammen beschreiben das Gefühl, als würde man gleichzeitig versuchen, den Urinfluss zu stoppen und noch einen Tampon festzuhalten sowie den Schließmuskel fest anzuspannen. Zählen Sie bis sechs, dann wieder entspannen. Wiederholen Sie diese Übungen fünf oder sechs Mal pro Stunde. Diese Übung ist besonders hilfreich, wenn Sie nach der Geburt Probleme mit Blasenschwäche haben. Gleichzeitig hilft diese Übung, das Risiko für eine Gebärmutterabsenkung herabzusetzen.

Vermieden werden sollten zunächst Sportarten, die mit Erschütterungen verbunden sind und damit den Beckenboden zu sehr belasten z.B. Joggen, Tennis und Aerobic. Ein zu frühes oder falsches Training kann zu einer Beckenbodenschwäche führen. Auch klassische Bauchmuskelübungen für die geraden Bauchmuskeln, z.B. Situps, sind erstmal tabu. Grund dafür ist, dass sich der Dehnungsspalt in der geraden Bauchmuskulatur (sogenannte Rektusdiastrese) erst schließen muss, da ansonsten der Druck auf den Beckenboden zu stark ist und er weiterhin überdehnt wird, anstatt sich wieder zu festigen.  

 

Wie schnell Sie sich wieder einigermaßen fit fühlen und die Intensität des Trainings steigern können, hängt viel mit Ihren Trainingsgewohnheiten und Ihrer Fitness vor der Schwangerschaft zusammen. Bis sich der Beckenboden wieder komplett gefestigt hat, können aber immerhin bis zu 6 Monate vergehen. Erfolgt zu früh eine zu hohe Belastung, können mögliche Spätfolgen wie Inkontinenz die Folge sein.

 

Wenn Sie durch einen Kaiserschnitt entbunden haben, ist es ratsam, erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin mit Sport anzufangen. Die Operationsnarben müssen erst vollständig abgeheilt sein bevor Sie mit dem Training beginnen können. Bei Schmerzen während des Trainings sollten Sie unbedingt erstmal damit aufhören und mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin darüber sprechen.

 

Auch wenn es schwer fällt, das Kleine allein zu lassen, können Sie Ihren Partner, (Schwieger)eltern oder andere Personen, denen Sie vertrauen bitten, sich um das Kind zu kümmern, während Sie im Sport sind. Wer die Möglichkeit nicht hat, das Kind vorübergehend abzugeben oder das nicht möchte, kann sich auch nach Sportkursen mit Kind umsehen, die sich direkt an frisch gebackene Mütter wenden.
 
Den inneren Schweinehund überwinden…

 

Auch wenn es hart ist, weil Sie extrem erschöpft und übermüdet sind, weil das Kind gerade zahnt oder Sie aus sonstigen Gründen mal wieder vom Schlafen abgehalten hat – überwinden Sie sich und bewegen Sie sich. Sei es im Rahmen von Sportkursen, beim Rumtollen mit den größeren Kindern, bei langen Spaziergängen oder zu Hause. Nehmen Sie sich die Zeit für sich und Ihren Körper.
Im Gegensatz zum Kalorieneinsparen durch eine geringere Nahrungsaufnahme hat Sport neben dem Verbrennen von Kalorien und Fettpölsterchen viele weitere Vorteile für Ihre Gesundheit. Zum Beispiel können Frauen, die während der Schwangerschaft von Gestationsdiabetes (GDM)/Schwangerschaftsdiabetes betroffen waren, durch Sport nach der Geburt das Risiko senken, längerfristig an Diabetes zu erkranken.

 

 

3. Die richtige Ernährung  

 

Um rasch wieder die frühere Figur zu erreichen, ist es für viele junge Mütter verlockend, eine Diät zu machen. Aber Vorsicht: Machen Sie dabei keine Kompromisse beim Nährwert: Ernähren Sie sich so gesund, wie während der Schwangerschaft. Obst, Gemüse, mageres Fleisch oder Fisch bieten die Nährstoffe, die Sie brauchen (mehr zur ausgewogenen Ernährung in der Stillzeit).

 

Lebensmitteln, die während der Schwangerschaft mehr oder weniger "verboten" waren, dürfen Sie zum größten Teil wieder genießen. Trotzdem ist es sinnvoll, mit einigen Nahrungsmitteln noch eher zurückhaltend zu sein, wenn Sie Ihr Baby stillen. Lassen Sie beispielsweise den Kaffee besser weg, weil das Koffein in die Muttermilch übergeht und so auch Ihr Baby anregt. Das gleiche gilt für grünen und schwarzen Tee. Alkohol geht ebenfalls in die Muttermilch über, und schon ein Glas Bier kann in einem Zeitraum von drei Stunden die Menge und Qualität der Milch beeinflussen (mehr zu Koffein und Alkohol in der Stillzeit).

 

Vorsicht: zu rasches Abnehmen ist dabei nicht sinnvoll: In den mütterlichen Fettzellen sind auch Schadstoffe gespeichert, die bei raschem Abnehmen in der Muttermilch auftauchen. Viele Mütter erlangen Ihr früheres Gewicht erst nach dem Abstillen wieder zurück – und auch das ist in Ordnung.

 

4. Bewusst leben und zufrieden sein

 

Zu einem bewussten Lebensstil gehört unter anderem, nicht wahllos Lebensmittel zu sich zu nehmen. Gerade bei Übermüdung tendiert man dazu, viel Ungesundes zu essen. Versuchen Sie, sich Zeit zum Kochen zu nehmen und Mahlzeiten in Ruhe und nicht nebenher einzunehmen. Geregelte Mahlzeiten mit lange sättigenden Ballaststoffen können Heißhungerattacken verhindern.

 

Auf das Rauchen sollten Sie - nach wie vor - ganz verzichten, zu Ihrem Wohl und zum Wohl Ihres Kindes. Das kann beim Baby Erbrechen auslösen und die Gefahr von Entzündungen der Bronchien und der Lunge vergrößern. Rauchen ist zudem ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod.

 

Nehmen Sie sich so oft es geht Zeit für sich selbst. Einfach mal aufs Sofa sitzen oder selbst schlafen, wenn das Kind schläft, statt dann sofort zu putzen, waschen oder aufzuräumen. Denn auch die Vermeidung von Stress hilft beim Abnehmen. Führen Sie sich außerdem immer wieder vor Augen, was für ein Geschenk dieses Baby ist. Seien Sie damit zufrieden, ihm eine gute Mutter zu sein und sind Sie stolz auf die Leistung, die Ihr Körper während der Schwangerschaft vollbracht hat, statt an sich herum zu mäkeln, weil vielleicht noch ein Kilo zu viel auf den Hüften sitzt.

 

 

 

Kleinkindernährung

Rund um die Themen Stillzeit und Beikost finden Eltern im Internet und allerlei Broschüren viele Informationen. Allerdings sind sich viele Eltern unsicher, was nach der „Breiphase“ auf dem Speiseplan ihres Kindes stehen soll. Ihre Fragen rund um das Thema Kleinkindernährung beantwortet der Kinderarzt Professor Dr. Berthold Koletzko in unseren Videos zur Kleinkindernährung.

 

Mehr zur Kleinkindernährung (1 - 3 Jahre)


Mehr zur Ernährung im Kindergartenalter (3 - 6 Jahre)

 

Videos zur Kleinkindernährung

Grundlegendes zur Kleinkindernährung
Umsetzung einer gesunden Kleinkindernährung im Alltag
 

Rezept des Monats

Der Sommer ist da – und mit ihm die Grillsaison. Als Beilage zum Gegrillten gibt es oft Nudelsalate. Wenn man sich Nudelsalatrezepte ansieht, sind diese mit Zutaten wie Mayonnaise und Fleischwurst leider oft alles andere als gesund. Wir präsentieren Ihnen mit unserem Rezept des Monats einen gesunden Nudelsalat, der auch bei Kindern bestens ankommt und mit saisonalen Radieschen und einem leichten Dressing punktet.

 

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