Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes (auch Gestationsdiabetes oder GDM genannt) gehört zu den häufigsten Komplikationen während der Schwangerschaft und äußert sich über erhöhte Blutzuckerspiegel. Unbehandelt können ernsthafte Folgen für Mutter und Kind entstehen. In der zweiten Hälfte der Schwangerschaft kann es auch bei Nicht-Diabetikerinnen zu einer meist leichteren, weniger gravierenden Form der Zuckerkrankheit kommen.


Wie entsteht ein Gestationsdiabetes?

 

Die wichtigste Energiequelle des Fötus ist Zucker (Glucose). Da der mütterliche Körper gewährleisten will, dass das Kind ausreichend Energie zum Wachsen erhält, entsteht bei der werdenden Mutter im Laufe der Schwangerschaft eine leichte Insulinresistenz. Das führt dazu, dass die Körperzellen schlechter auf Insulin reagieren und der Zucker nicht in die mütterlichen Zellen aufgenommen wird, sondern im Blut verbleibt und damit dem Fötus zur Verfügung steht. Dieser Vorgang ist physiologisch, das heißt normal, und wird durch die Schwangerschaftshormone hervorgerufen. Wahrscheinlich spielt bei der Entstehung auch die meist nicht optimale Ernährung eine Rolle, denn viele schwangere Frauen überschätzen ihren Energiebedarf und/oder essen große Mengen an Süßigkeiten.

 

Wer ist von Gestationsdiabetes betroffen?

 

Die Zahlen für die Häufigkeit von Schwangerschaftsdiabetes schwanken, liegen aber zwischen knappen fünf bis zu fünfzehn Prozent aller Schwangerschaften. Damit gehört Schwangerschaftsdiabetes zu den häufigsten Komplikationen. Auch die Dunkelziffer (also die Zahl nicht bemerkter Fälle) ist extrem hoch, da aufgrund des einmaligen Screenings ein Schwangerschaftsdiabetes oft nicht erkannt und diagnostiziert wird.

 

Ein etwas erhöhtes Risiko haben Frauen, die bereits älter sind, in deren Verwandtschaft es Fälle von Diabetes mellitus gibt, sowie Frauen, die Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung haben. Auch Frauen mit Übergewicht (Body Mass Index (BMI) von mehr als 27) sind häufiger betroffen.

Ein weiterer Grund für eine besonders intensive Betreuung besteht, wenn sich schon in einer vorhergegangenen Schwangerschaft ein Gestationsdiabetes entwickelte oder ein besonders schweres Kind (über 4000 g) geboren wurde. Auch Frauen, die schon mehrere Fehlgeburten hatten, scheinen ein höheres Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes zu haben.

 

Prinzipiell kann ein Schwangerschaftsdiabetes aber bei jeder Frau entstehen, also auch bei normalgewichtigen Frauen mit gesunder Ernährung und einem gesunden Lebensstil.


Wie äußert sich Schwangerschaftsdiabetes? Was sind die Symptome?

 

Ein leichter Schwangerschaftsdiabetes verursacht zunächst keine Symptome oder Beschwerden und wird deshalb oft nicht erkannt.

 

Wird ein Schwangerschaftsdiabetes übersehen und nicht genau kontrolliert und behandelt, kann er je nach Schweregrad zu Problemen führen. Schwangere mit Gestationsdiabetes neigen zu Harnwegsinfektionen und Scheidenentzündungen, v.a. mit Pilzen, sowie Zahnfleischentzündungen und entwickeln etwas häufiger einen Bluthochdruck und eine Präeklampsie.

 

Ein nicht gut eingestellter Schwangerschaftsdiabetes bedeutet auch eine Gefahr für die Gesundheit des Kindes. Es kann schlimmstenfalls zu einer angeborenen Insulinresistenz, angeborenen Fehlbildungen, Komplikationen bei der Geburt und Anpassungsstörungen nach der Geburt kommen.

 

Für die Entbindung sollten sich werdende Mütter mit Gestationsdiabetes deshalb ein Krankenhaus mit angeschlossener Kinderklinik aussuchen. Ein gut eingestellter Schwangerschaftsdiabetes ist jedoch kein Grund für eine Geburtseinleitung oder einen Kaiserschnitt.

 

 

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes erkannt?

 

Bei Ihrer ersten Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung wird der Nüchternblutzuckerwert (NPG) bestimmt um einen manifesten Diabetes auszuschließen. Der Wert sollte unter 92 mg/dl liegen. Außerdem messen manche Ärzte / Ärztinnen den Gelegenheitsblutzucker und es wird kontrolliert, ob Zucker (Glukose) im Urin vorhanden ist. Die Urinuntersuchung kann bei jeder weiteren Vorsorgeuntersuchung wiederholt werden, allerdings wird die Aussagekraft dieser Tests als eher gering bewertet. Bei auffälligen Werten wird der Verdacht dann durch weitere Tests abgeklärt. Auch wenn die Ultraschalluntersuchung besonders viel Fruchtwasser oder ein sehr großes Kind zeigt, muss genauer untersucht werden.

 

In der Regel wird bei allen Schwangeren zwischen der 24. und der 28. SSW einmalig ein Zuckerbelastungstest (oraler Glukose-Toleranztest oGTT) durchgeführt.

 

Dazu muss die Schwangere am Morgen, nachdem sie die letzten Tage normal gegessen und acht Stunden (über Nacht) gefastet hat, eine Zuckerlösung trinken. Nach einer Stunde wird der Blutzuckerwert bestimmt. Schwangerschaftsdiabetes wird diagnostiziert, wenn der Blutzuckerwert eine Stunde nach Aufnahme der Zuckerlösung bei mehr als 180 mg/dl (10 mmol/l) liegt.

 

Vorsicht: Bei Schwangeren, deren Nüchternblutzucker über 126 mg/dl liegt, liegt bereits ein manifester Diabetes vor und der oGTT sollte nicht durchgeführt werden. Ist ein oGTT nicht möglich sollten andere Testverfahren angewandt werden, z.B. eine zweite Messung des Nüchternblutzuckers.

 

Wird ein Grenzwert bei einem der Suchtests/Screenings (Nüchterblutzucker, oGTT nach ein oder zwei Stunden) überschritten, wird bereits ein Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert und eine Behandlung begonnen.

 

Leider kann ein Schwangerschaftsdiabetes bei einer einmaligen Untersuchung übersehen werden, da er sich zu verschiedenen Zeitpunkten entwickeln kann. Besonders wenn Sie zu den oben genannten Risikogruppen gehören, sollten Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin darauf aufmerksam machen und ihn bzw. sie bitten, schon früher und eventuelle mehrmals einen Test durchzuführen.

 

 

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes behandelt?  

 

Bei der Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes gilt es, bestimmte Blutzuckerwerte nicht zu überschreiten. Die zu erreichenden Blutzuckerwerte können sich je nach Wachstum des Babys (z. B. einer Wachstumsverzögerung oder bei einem auffälligen Abdominalumfang des Kindes) unterscheiden und sollten deshalb unbedingt mit dem behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin oder einer Ernährungsfachkraft besprochen werden.

 

Zunächst wird in der Regel versucht, den Schwangerschaftsdiabetes durch eine Veränderung des Lebensstils und mit Hilfe einer Ernährungsberatung in den Griff zu kriegen.

 

  • Allgemein sind mehrere kleine Mahlzeiten anstatt weniger großer empfohlen. Besonders die kohlenhydratreichen Mahlzeiten sollten verteilt werden. Zum Beispiel sollte dann nur eine halbe Banane, statt einer ganzen gegessen werden. Die individuellen Grenzen kann man mithilfe des Blutzuckergeräts testen und sollte dabei auch darauf achten, dass sich die Reaktion des Körpers im Laufe der Schwangerschaft verändert.
  • Bei Übergewicht kann eine leichte Kalorienreduktion erfolgen. Die Kalorienzufuhr sollte auf das Gewicht vor der Schwangerschaft (präkonzeptionell) angepasst werden.
  • Generell sollten mehr Eiweiße und weniger, aber höherwertige Kohlenhydrate verzehrt werden. Am besten eignen sich Produkte mit niedrigem glykämischen Index (also solche, die den Blutzucker nicht so schnell ansteigen lassen), das sind vor allem Vollkornprodukte.
  • Dabei darf auf Kohlenhydrate nicht vollständig verzichtet werden (z.B. im Sinne einer low carb-Diät oder einer ketogenen Diät), da es dadurch zu einer Ketose kommen kann, die dem Kind schaden könnte. Der Kohlenhydratanteil sollte deshalb ca. 40% betragen.
  • Wichtig ist es, möglichst auf kurzkettige Kohlenhydrate, das heißt Zucker, zu verzichten, da diese den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe steigen lassen. Wenn kurzkettige Kohlenhydrate aufgenommen werden, kann durch die gleichzeitige Aufnahme von Eiweiß und Fett eine Verzögerung des Blutzuckeranstiegs erreicht werden.

 

Mehr zur Ernährung in der Schwangerschaft

 

Regelmäßige körperliche Betätigung wie Schwimmen, Gehen, Treppensteigen usw. lässt die Körperzellen besser auf das körpereigene Insulin ansprechen und hilft dadurch Mutter und Kind. Am besten bewegen Sie sich direkt nach den Mahlzeiten, z.B. in dem Sie flott spazieren gehen.

 

Mehr zu Sport in der Schwangerschaft

 

Neben Ernährung und Bewegung gehört auch die regelmäßige Überprüfung der Blutzuckerwerte zu Hause zur ersten Behandlungsphase des Schwangerschaftsdiabetes.

 

 

Erst wenn Diät und Bewegung nach zwei Wochen keine Wirkung mehr zeigen und die Nüchternblutzuckerwerte am Morgen den Grenzwert überschreiten, muss Insulin gespritzt werden. Die Blutzuckerwerte müssen zu Hause regelmäßigst selbst überprüft werden. Das ist etwa bei einem Viertel der Frauen mit Gestationsdiabetes erforderlich. Orale Antidiabetika (Blutzuckertabletten), die bei Typ II Diabetes eingesetzt werden, dürfen in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.

 

Verschwindet Schwangerschaftsdiabetes nach der Geburt?

 

Der Schwangerschaftsdiabetes verschwindet normalerweise schon kurz nachdem die Plazenta ausgestoßen wird. Bei manchen Frauen bleibt die Stoffwechselstörung jedoch auch noch nach der Geburt bestehen. Bei 35 bis 60 Prozent aller Mütter kommt es innerhalb von zehn Jahren nach der Geburt zu einem echten Diabetes mellitus, in der Regel vom Typ II. Fachleute empfehlen deshalb Blutzuckerkontrollen im Wochenbett, nach der Stillzeit und danach alle ein bis zwei Jahre. Bei weiteren Schwangerschaften ist das Risiko erneut einen Schwangerschaftsdiabetes zu entwickeln deutlich erhöht.

Stillen kann das Risiko, dauerhaft Diabetes zu entwickeln, signifikant senken.

 

Babys Entwicklung

„Wäre es nicht Zeit für das erste Lächeln?“, „Sollte sie nicht langsam alleine sitzen können?“ „Huch, er krabbelt schon, ist das normal in dem Alter?“ – Wussten Sie, dass Babys die ersten Monate noch keine Tränen produzieren und deshalb zunächst ohne Tränen weinen?
In welchem Monat Ihr Baby was lernt und wann es Zeit für welche Entwicklungsschritte ist…

 

Ein Baby hat seinen eigenen Zeitplan! Die hier beschriebenen Ereignisse und Entwicklungsschritte sind grobe Anlehnungen und durchschnittliche Zeiträume für die motorischen (d.h. die Bewegung betreffend), körperlichen, psychischen und sensorischen (d.h. die Sinneswahrnehmung betreffend) Entwicklungsschritte eines Kindes.

 

1. Monat

 

Ein Neugeborenes braucht viel Ruhe und schläft durchschnittlich 12 bis 18 Stunden über den Tag und die Nacht verteilt. Neben dem Schlafen ist die Nahrungsaufnahme die wichtigste Beschäftigung. In den ersten Wochen ist ein Neugeborenes alle zwei bis drei Stunden hungrig. Bis sich ein Wach- und Schlafrhythmus findet, dauert es eine Weile und erst am Ende des ersten Monats haben Babys einen mehr oder weniger regelmäßigen Schlaf- und Trinkrhythmus.

 

Mehr zu motorischen Fähigkeiten, zum Geschmacks- und Geruchssinn, wann das erste Bad ansteht, erste Laute und was das Baby in den ersten vier Wochen im Blick hat lesen Sie hier.

 

2. Monat

 

Ihr Kind nimmt im Verlauf des zweiten Monats durchschnittlich ca. 600 g an Gewicht zu und wächst rund 3 cm.
Das erste Lächeln und wie man das Baby zum Lächeln bringt, verschiedene Reaktionen auf bekannte und fremde Personen, Erbrechen, längere Schlafphasen, Gebrabbel und Kommunikation, die ersten Impfungen, Spielzeug, Kopf heben und vieles mehr Woche für Woche im zweiten Monat.

 

3. Monat

 

Schreitreflex, in Bauchlage auf die Ellenbogen stützen, mit dem Kopf sich bewegende Gegenstände verfolgen, korrektes Hören überprüfen, rasantes Wachstum in Schüben, Haarverlust und die Bitte um Unterhaltung – was das Baby im dritten Monat kann, lernt und braucht.

 

 

4. Monat  

 

Gleichgewicht, Gegenstände greifen und sofort in den Mund stecken, von Bauch- in die Rückenlage drehen und darüber staunen, Freude am Spiegelbild und sich mehrere Augenblicke selbstbeschäftigen, erste einsilbige Wörter, Muskeltraining und selteneres Stillen, dass aber durch alle möglichen Ablenkungen gestört wird gehören zum vierten Monat.

 

5. Monat

 

Ob ein rastloses Energiebündel, ein ruhiger Entdecker oder ein Experimentierfreund - Sie werden über Ihr Kind staunen. Die eigenen Füße sehen, die eigenen Oberschenkel betasten, die Beine in die Höhe strecken können, Dinge von einer Hand in die andere weitergeben, Geräusche mit dem Mund erzeugen – Ihr Kind kann immer mehr und wird bei diesen Tätigkeiten immer sicherer. Welche Tätigkeiten dazu gehören, lesen Sie hier.


6. Monat

 

Ab jetzt ist Vorsicht angesagt, denn Ihr Baby ist inzwischen deutlich selbstständiger und kann sich problemlos von Wickeltisch, Bett oder Sofa herunterrollen, wenn Sie einen Augenblick nicht aufpassen. Auch wie eine Ballerina auf den Füßen zu stehen funktioniert jetzt, wenn einem jemand unter die Arme greift. Gefühle können immer besser ausgedrückt werden und das erste Zähnchen kann bereits durchbrechen, es kann aber auch gut sein, dass das Baby sich damit noch einen Monat Zeit lässt. Was außerdem passiert, lesen Sie hier.

 

7. Monat

 

Schon länger nimmt Ihr Kind alles in den Mund – jetzt sind die eigenen Füße dran. Auch für kurze Zeit alleine zu sitzen funktioniert jetzt. Setzen Sie Ihr Baby aber nicht hin, solange es noch zusammensackt. Besonders Ihre Nerven werden sich freuen: Krach machen und lärmen macht dem Baby jetzt so richtig Spaß! Neue Gefühlszustände, wie eine gewisse Scheu oder Argwohn fremden Menschen gegenüber, können sich bemerkbar machen. Wie Sie Ihrem Kind das Zahnen erleichtern und vieles mehr zum siebten Monat.


8. Monat

 

Das Kind wird immer neugieriger und möchte alles entdecken, dabei behilflich ist auch das „Robben“, einer Vorstufe des „Kriechens“. Außerdem kann das Kind sich jetzt an einem Möbelstück in den Kniestand hochziehen. Die neu entdeckte Mobilität, zu der auch das Herumrollen gehört, führt leider immer wieder zu kleineren Unfällen, die Sie zwar in Panik versetzen, aber zur normalen Entwicklung dazu gehören.
Das Baby beginnt nach Spielsachen zu suchen, die man vor seinen Augen versteckt hat. Es versteht allmählich den Sinn einzelner Wörter, wie z. B. "nein" und reagiert auf seinen eigenen Namen.
Mehr dazu, wie man sein acht Monate altes Baby beschäftigen kann, welches Spielzeug geeignet ist und wie man damit umgeht, dass das Baby immer wieder seine Grenzen austestet, wird hier beschrieben.

 

9. Monat

 

Ihr Baby ist jetzt sehr aktiv. Es will nicht mehr immer nur liegen, sondern auch sitzen und herumrobben, weil es so natürlich auch viel besser mitbekommen kann, was alles um es herum geschieht.
Wie Sie dabei helfen können, wie das Baby mit Ihnen „Brabbelkonversationen“ führt und dabei Sprechen lernt, ob Schuhe nötig sind und weitere spannende Dinge rund um den 9. Monat lesen Sie hier.

 

10. Monat

 

Ihr Baby schaukelt jetzt auf allen Vieren, ohne dabei umzufallen. Aus der Bauchlage setzt es sich von alleine auf. An der Hand oder durch eigenes Festhalten an Möbelstücken kann es schon für eine kurze Weile stehen. Außerdem wird das Krabbeln fleißig geübt. Der Zeigefinger wird jetzt eifrig benutzt, um auf alles zu deuten, was von Interesse ist. Mit der zunehmenden motorischen Entwicklung nimmt auch sein Bestreben nach Selbständigkeit in anderen Bereichen zu. Es protestiert lautstark, wenn ihm etwas nicht gelingt. Diese Selbstständigkeit ist auch der Grund dafür, wieso das Kind sich jetzt besonders auf die Mutter fixiert und das „Fremdeln“ seinen Höhepunkt erreicht. Unter anderem warum genau das so ist, lesen Sie im ausführlichen Beitrag zum zehnten Monat.

 

11. Monat

 

Das Baby krabbelt sicher, schnell und gut koordiniert überall herum und die Unfallgefahren steigen. Ihr Kind kann jetzt viele Dinge herunterziehen und sich dabei eventuell verletzten, gleichzeitig wagt es erste Schritte zur Seite. Kleinste Dinge können jetzt gegriffen und aufgehoben, aber auch zielsicher gesucht werden, wenn man sie zuvor versteckt hat. Ihr Kind hat nun einen ausgeprägten Willen und eigene Wünsche. Längst hat es entschieden, wen es mag und wen nicht, was es essen will und was ihm nicht so gut schmeckt. Das Kind will sogar alleine essen - aber natürlich nicht alleine sein. Wenn Sie sich anderen Dingen widmen, dann behagt ihm dies gar nicht. Mehr zur Austestung der Grenzen, dem körperlichen Wachstum und dem bereits entwickelten individuellen Charakter gibt’s hier.

 

 

12. Monat

 

Ihr Kind kann schon alleine sitzen bleiben, solange es will. Neben dem Krabbeln beginnt das Kind, auf Händen und Füßen gestützt, im "Bärengang" zu gehen. Daraus gelangt es über die Hockhaltung zum freien Stehen. Es krabbelt ohne Mühe über Hindernisse und erklimmt jede Treppenstufe. An der Hand geführt, gelingen schon die ersten wackligen Schritte. Sobald es sich sicher genug fühlt, wird es seine ersten Schritte wagen. Die meisten Kinder lernen zwischen dem zwölften und achtzehnten Monat frei zu gehen.

 

Selbstständig essen funktioniert jetzt mit Zwieback und Co, den Löffel zu halten bereitet hingegen noch Schwierigkeiten. Das Baby erkennt nun den Sinn einiger Wörter und reagiert insbesondere auf solche, die mit einem "A"-Laut enden. Manche Kinder sagen bereits "Mama" oder "Papa".

 

Emotionen werden freien Lauf gelassen - Freude, Stolz, Wut oder Frust. Schmusen, aber auch Tobsuchtsanfälle gehören an die Tagesordnung. Wie Sie damit umgehen und weitere Fakten rund um den zwölften Monat lesen Sie hier.

 

 

Wann ein Kind reif für den ersten Brei ist und wie Sie die Beikost einführen sollten, erfahren Sie hier.

 

Nasenbluten bei Kindern

Meist sind die Ursachen einer blutenden Nase harmlos, doch gerade kleine Kinder erschrecken sich fürchterlich, wenn auf einmal Blut aus der eigenen Nase läuft und sich alles rot färbt.
Wie Sie reagieren sollten, wenn Ihr Kind Nasenbluten hat, was häufige Ursachen von Nasenbluten sind und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

 

Nasenbluten (von Medizinern auch Epistaxis genannt) ist in den allermeisten Fällen die Folge des Platzens kleinster Blutgefäße im vorderen Teil der Nase. Genau wie bei der Haut (wir berichteten im Januar-Newsletter), kann die trockene Winterluft auch dazu führen, dass die Nasenschleimhäute austrocknen und gereizt sind. Dadurch können bereits Kleinigkeiten zu Nasenbluten führen. Einmal zu heftig geschnäuzt – und aus der Nase tropft das Blut. Doch neben heftigem Schnäuzen gibt es viele weitere Auslöser.

 

Welche Auslöser können zu Nasenbluten führen?

 

  • Nasebohren – ist besonders bei Kindern eine häufige Ursache.
  • Wachstumsschübe – in diesen Phasen kann es sein, dass die Blutgefäße durch das Wachstum extrem empfindlich sind und sehr schnell reißen.
  • Schnupfen – während einer Erkältung ist die Nasenschleimhaut gereizt und angeschwollen und es kann dadurch (beim Schnäuzen) zum Nasenbluten kommen.
  • Allergien
  • Infektionen, z.B. Grippe, bei denen die Durchblutung der Schleimhäute erhöht ist.
  • Stöße oder Schläge auf die Nase beim Spielen, Raufen oder einem Sturz.
  • Fremdkörper (Erbse, Knopf etc.), die in die Nase gesteckt wurden.
  • Nach operative Eingriffe im Rachen- oder Nasenraum (z.B. das Entfernen der Polypen).
  • Seltene Krankheiten, z.B. die Purpura-Schönlein-Henoch-Krankheit, bei der die kleinen Blutgefäße entzündet sind und dadurch rissig werden, die Bluterkrankheit (Hämophilie), oder angeborene Störungen der Blutblättchen (Thrombo(zyto)pathie).
  • Manchmal kann Nasenbluten eine Nebenwirkung von Medikamenten sein.

 

Was sollte man bei Nasenbluten tun?

 

  • Zunächst einmal sollten Sie Ihr Kind beruhigen und ihm die Angst nehmen, denn kleine Kinder reagieren oft entsetzt auf das eigene Blut, von dem einige Milliliter genügen, um ein ganzes Taschentuch spektakulär rot zu verfärben.
  • Halten Sie Ihrem Kind mit Zeigefinger und Daumen und/oder einem Taschentuch die Nase zu, während es durch den Mund atmet. Achten Sie darauf, dass das Kind genug Luft bekommt. Kontrollieren Sie immer wieder, ob die Blutung bereits aufgehört hat. Lassen Sie das Blut heraustropfen, entweder in ein Taschentuch oder direkt über einem Waschbecken. Es wird nicht mehr empfohlen, Taschentücher oder Watte in die Nase zu stecken, da beim Herausziehen die Blutung erneut beginnen kann.
  • Auch die Tipps, den Kopf in den Nacken zu legen oder sich vollständig hinzulegen sind veraltet. Dabei kann das Blut verschluckt werden, gelangt in den Magen und kann Übelkeit und Erbrechen auslösen. Stattdessen sollte das Kind aufrecht sitzen und Blut, das in den Mund gelangt ausspucken.
  • Legen Sie dem Kind etwas Kühles in den Nacken: einen feuchten Waschlappen, oder einen eingewickelten Eisbeutel.
  • Zur Beruhigung kann das Kind auf Ihren Schoss sitzen und Sie können ihm etwas vorlesen.
  • Wenn die Blutung gestoppt ist, sollte das Kind erstmal nicht zu wild herumtoben und auch nicht in der Nase bohren oder heftig Schnäuzen, um ein erneutes Aufreißen der Wunder zu verhindern


Wann sollte man zum Arzt gehen?

 

  • Wenn die Blutung auch nach einer viertel Stunde noch nicht aufgehört hat. Bei sehr starken Blutungen, die sich nicht unter Kontrolle bringen lassen kann ein Rettungswagen gerufen werden. Wenn das Nasenbluten gar nicht aufhört sollte eine Gerinnungsstörung in Betracht gezogen werden.
  • Wenn das Nasenbluten sehr häufig auftritt, z.B. mehrmals die Woche.
  • Wenn Ihr Kind vorher gestürzt ist und den Kopf angeschlagen hat und/oder Sie sich nicht sicher sind, ob die Nase gebrochen ist.
  • Wenn Ihr Kind auch an anderen Stellen (z.B. Rachen und Mund) blutet
  • Wenn Ihr Kind Atemwegsbeschwerden hat
  • Wenn (es sein könnte, dass) ein Fremdkörper in der Nase steckt. Die Entfernung sollte ein Arzt/eine Ärztin übernehmen.
 

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