Bei einer Allergie gegen Hühnerei reagiert das Immunsystem auf Allergene, die sowohl im Eigelb als auch im Eiklar enthalten sind. Im Gegensatz zur Milch liefern Eier Nährstoffe, die auch durch andere Lebensmittel ersetzt werden können.

 

Der Verzicht auf Eier in der täglichen Ernährung birgt - nach Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt und einer Ernährungsfachkraft - birgt dies kein Risiko für eine Mangelernährung.

 

Bei Kindern und Jugendlichen, die sich vegetarisch ernähren, muss auf eine günstige Eiweißkombination (z.B. Getreide zusammen mit Hülsenfrüchte, Getreide zusammen mit Milch, Kartoffeln zusammen mit Milch) geachtet werden.

 

Eier sind in einigen Speisen (z.B. Pfannkuchen, Reibekuchen, Waffeln) und vielen Fertigprodukten (z.B. Nudeln, Kuchen/Gebäck) enthalten. Daher kann eine erhebliche Einschränkung im Speiseplan entstehen.

 

Die wichtigsten Allergene sind:

  • Ovomucoid
  • Ovalbumin
  • Ovotransferrin
  • Lysozym und
  • Livetin

Ovomucoid ist am unempfindlichsten gegenüber Hitze (über 100°C). Liegt auf dieses Eiweiß keine Sensibilisierung vor, dann werden in der Regel auch hart gekochte oder doppelseitig gebratene Eier sowie Kuchen und Gebäck vertragen.

 

 
  • Ein Blick auf die Zutatenliste bei verarbeiteten Lebensmitteln gibt Auskunft über alle Inhaltsstoffe. Nach der EU - Richtlinie 2007/68/EG müssen Eier und Eierzeugnisse auf der Zutatenliste von verpackten Lebensmitteln angegeben werden.

  • Bei unverpackten Lebensmitteln sollten Sie nachfragen, ob Eier enthalten sind.

 

 

In welchen Lebensmitteln sind Eier zu finden?

 

Eier können in vielen verarbeiteten Lebensmitteln vorkommen, z.B. in:

Brot und süßen Backwaren (Kuchen, Plätzchen, Kekse), Pfannkuchen, Teigwaren (außer eifreie Hartweizen- oder Vollkornnudeln), Soßen, Dressings, Mayonnaise, Fertigsalate, Frikadellen, Tatar, panierte Fisch- oder Fleischteile, Panade, Semmelknödel, Dessertcremes, Eiscreme, Schokolade, Schokoküsse, Zuckerwatte.

 

Brühe, Aspik und Wein werden mit Hühnereiweiß geklärt - hier können noch Spuren enthalten sein.

 

Sonstige Hühnereivorkommen:

 

  • Medikamente wie lysozymhaltige Hustentabletten und Impfstoffe (z.B. FSME gegen Zecken, Grippe, Masern, Mumps, Röteln) können Hühnereiprotein enthalten.
  • Ei-Shampoos, die Hühnereiprotein enthalten.

 

Folgende Begriffe stehen für die Verwendung von Hühnerei und sollten gemieden werden:

 

Ei, Protein, Fremdprotein/-eiweiß, Protein, tierisches Eiweiß/Protein, Eiprodukt, Vollei, Eigelb, Eiklar, Eipulver, Flüssigei, Flüssigeiklar/-gelb, Gefrierei, Gefriereiklar/-gelb, Ovo-Protein, Trockenei, Trockeneiklar/-gelb, Eiöl, Eilezithin (E322), Stabilisatoren, Emulgatoren (Quelle: aid e.V. Lebensmittelallergie Neurodermitis, 2003)

 

 

Diese Ei-Ersatzmöglichkeiten gibt es:

 

  • Ei-Ersatzpulver auf Sojabasis
  • zum Backen: Natron (1/2 TL pro 100g Mehl), Sojamehl (1 EL + 3 EL Wasser pro 100g Mehl),
  • zum Binden: Kartoffelstärke, Johannisbrotkernmehl,
  • Ohne Ei und Soja: „statt Ei“-SHS Loprofin (Fa. SHS)

Ein Hinweis: Mürbe-, Hefe- und Strudelteig können ohne Ei hergestellt werden.

 

 

Rezeptideen finden Sie in zahlreichen Kochbüchern, hier einige Beispiele:

 

  • "Ohne Milch und ohne Ei: Allergien und Laktose-Intoleranz. Rezepte und Praxistipps für den Familienalltag"
  • "Kerngesunde Kinderküche, Bd.2, Ohne Milch und ohne Ei: Mit dem Kinderkoch Ricky: BD II"
  • "Köstlich essen ohne Milch und Ei: Keine Probleme bei Allergie und Laktoseintoleranz; Vom Snack bis zum Fertigmenü; Mit 185 abwechslungsreichen Rezepten"