Motorische Entwicklung

 

Auf Ihrem Schoß beginnt Ihr Kind auf und ab zu wippen und sich weit vorzubeugen, um ein Spielzeug zu erreichen. Den Kopf können Kinder in diesem Alter schon recht sicher oben halten. Gegenstände werden mit festem Griff gehalten und Rasseln kräftig geschüttelt. Mit dem Entdecken der Füße wird es mit ihnen spielen und versuchen in den Mund zu stecken. Babys sind noch ungeheuer gelenkig und haben so geschmeidige Hüften, dass das durchaus geht.

 

Stellen Sie Ihr Kind auf eine harte Unterlagen, beginnt es zu "tänzeln": Es beugt die Knie, geht in die Hocke und "hüpft", d.h. es stößt dann die Beine federnd ab.

 

Wenn Sie Ihr Kind aus der Rückenlage zum Sitzen aufrichten, bringt es den Kopf sofort hoch und hebt gleichzeitig die Beine von der Unterlage. Es kann auch schon für kurze Zeit alleine sitzen. Setzen Sie Ihr Baby aber nicht hin, solange es noch zusammensackt. Es ist dann noch nicht bereit, aktiv zu sitzen und es besteht die Gefahr eines „Sitzbuckels“.

 

Im Sitzen greift es mit beiden Händen nach Dingen, nimmt sie von einer Hand in die andere und kann auch in jeder Hand einen Gegenstand, z. B. Stapelbecher, halten und gegeneinander schlagen. Lärmen macht Spaß!

 

Sensorische und psychische Entwicklung

 

Berühren, befühlen und beobachten - Ihr Kind wird immer neugieriger. Neben Freude und Begeisterung können neue Entdeckungen auch Enttäuschungen auslösen. Neue Gefühlszustände, wie eine gewisse Scheu oder Argwohn fremden Menschen gegenüber, können sich bemerkbar machen.

 

Kommunikation bekommt einen wichtigen Stellenwert: Ihr Baby nimmt gerne Blickkontakt auf. Wenn Sie sprechen, beobachtet es besonders fasziniert Ihren Mund und wie Sie damit Silben formen, mehr noch als Ihre Augen. Und wenn es zwischen zwei sich unterhaltenden Erwachsenen sitzt, dreht es seinen Kopf hin und her. 

 

Ihr Baby macht Laute nach und spricht mit sich selbst vor dem Spiegel. Es versucht, sein Gesicht im Spiegel zu berühren. So lernt es auch, wie Objekte im dreidimensionalen Raum sich verhalten. Wenn Sie hinter Ihrem Baby im Spiegel auftauchen, wird es sich sehr wahrscheinlich zu Ihnen umdrehen, anstatt Sie im Spiegel zu suchen – eine wichtige intellektuelle Leistung!

 

Es hört auch immer besser und kann Geräusche unterscheiden und lokalisieren. Ob plätscherndes Wasser, raschelndes Papier - nichts entgeht ihm und wird genau beobachtet, bzw. es dreht sich sofort in die Richtung, aus der das Geräusch kommt.

 

 

Körperliche Entwicklung

 

Nach 6 Monaten verlangsamt sich die Gewichtszunahme des Kindes auf etwa 100 bis 300 g pro Monat. Es wiegt etwa 7 bis 8 kg und ist ca. 69 cm groß. Die Haare auf seinem Kopf werden dichter und die ersten Zähnchen werden eventuell schon sichtbar.

 

Wann der erste Zahn durchbricht, ist allerdings individuell sehr verschieden. Durchschnittlich startet der Zahndurchbruch im siebten Monat, und meist ist es einer der unteren Schneidezähne.

 

Ein Meilenstein in der Entwicklung Ihres Kindes, der jedoch nicht ohne Schmerzen und Stress abläuft. Starker Speichelfluss und rotes entzündetes Zahnfleisch sind die Vorzeichen. Sie können ein bißchen helfen und Ihrem Kind die Schmerzen erträglicher zu machen. Spezielle Zahnfleischgels und Pasten, die mit dem Finger sanft auf das Zahnfleisch massiert werden, mildern die Schmerzen. Linderung bringen harte Brotkrusten oder geschälte Möhren, auf denen das Kind kauen kann. Und sie helfen den Zähnen, leichter durchzubrechen.

 

Das Zahnen hat zur Folge, dass das Kind mit Hingabe alles anknabbert, was es zu fassen bekommt. Das schließt natürlich auch Sie selbst ein. Speziell stillende Mütter können da unangenehme Erfahrungen machen, denn so klein die Zähnchen auch sind, ein herzhafter Biss in die Brustwarze kann äußerst schmerzhaft sein.

 

Wichtig ist, dass Sie sich darauf einstellen und nicht extrem schreckhaft reagieren, denn das macht Ihrem Baby Angst. Natürlich müssen Sie auch nicht alles ertragen. Deshalb sollten Sie dem Kind durch ein "Aua" zu verstehen geben, dass Sie das nicht mögen und mit dem Finger die Zähnchen wegschieben.

 

Vor der eigentlichen Zahnbildung werden viele Kinder krank, d. h. sie bekommen Fieber, Ausschlag und sind quengelig. Sobald der Zahn völlig sichtbar ist, verschwinden diese klassischen Nebenerscheinungen.

 

Bei Fieber sollte man jedoch trotzdem immer den Kinderarzt/ die Kinderärztin befragen, denn dies kann auch ein Symptom für andere Krankheiten sein. Kinder sind in dieser Zeit sehr anfällig für die sogenannten Kinderkrankheiten bzw. Infektionskrankheiten, die vom Kinderarzt untersucht und behandelt werden müssen.