Eine abwechslungsreiche und altersgerechte Ernährung ist enorm wichtig, um sich gut entwickeln und wachsen zu können.

 

Die Basis einer gesunden Ernährung und Lebensweise, die schon ab Beginn der Einführung von Familienkost gelegt wird, sollte über das Kindergartenalter mit dem Eintritt ins Schulalter weiter vertieft und gefestigt werden. Mit zunehmendem Alter werden die Kinder immer selbstständiger und möchten immer mehr mitbestimmen, auch bei der Speiseplangestaltung.

Die Vorlieben für das Essverhalten werden immer stärker geprägt und eingeübte Verhaltensweisen werden zur Gewohnheit.

Eltern sind Vorbilder - viel Bewegung und eine gesundes Ernährungsverhalten tut der ganzen Familie gut. 

 

Wie gut sind die Schüler in Deutschland mit Nährstoffen versorgt?

Zur Erfassung der Ernährungssituation von 6- bis 11-jährigen Kindern in Deutschland führte das Robert-Koch-Institut 2006 die so genannte "EsKiMo-Ernährungsstudie" in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn und mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) durch.

Die Ergebnisse könnten besser sein:

  • Festgestellt wurde bei den befragten Kindern eine deutlich zu hohe Eiweißaufnahme, in Form von  zu viel Fleisch und Wurstwaren. 
  • Die Fettsäurenzusammensetzung war nicht zufriedenstellend: Die Aufnahme der gesättigten Fettsäuren war im Verlgeich zu den günstigeren, mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu hoch.
    Ein verstärkter Gebrauch von Speiseölen mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Raps-, Weizenkeim-, Walnuss-, Leinöl oder Nüssen würde sich hier positiv auswirken.
  • Die Energiezufuhr ist bei mehr als der Hälfte der Kinder viel zu hoch. Dies zeigt sich auch im Verzehr von Zucker, der deutlich zu hoch war - zu Lasten einer viel zu niedrigen Ballaststoffzufuhr.
  • Die Auswertung der Mineralstoffaufnahme zeigte eine übermäßig hohe Kochsalzzufuhr, während Calcium, Eisen und Jod (siehe unten) viel zu wenig verzehrt wurden.
  • Bei den Vitaminen sind die Folsäure, das Vitamin A und das Vitamin D kritisch zu betrachten.
    Die zu niedrige Folsäure- und Vitamin A-Zufuhr ist das Ergebnis eines zu geringen Verzehrs an Gemüse und Obst, wobei weniger als die Hälfte der empfohlenen Menge gegessen wird.
    Die Versorgung mit Vitamin D könnte durch einen erhöhten Verzehr von Fisch oder Milchprodukten, vor allem aber durch viel Bewegung an der frischen Luft erhöht werden.
  • Auch die Ballaststoffzufuhr könnte durch eine erhöhte Aufnahme von Vollkornprodukten, Getreideflocken und Kartoffeln erhöht werden, was zu einer verbesserten Verdauung und Darmflora führt.
  • Die Zufuhr von Milch und Milchprodukten sowie Käse verbessert die tägliche Calciumaufnahme, was dem Knochenstoffwechsel und somit dem Wachstum zugute kommt.

Fazit: Um eine größere Aufnahme von Nährstoffen erzielen zu können und weniger Energie aufzunehmen, sollte generell der Verzehr von Süßigkeiten und Zucker sowie von süßen Getränken (Limonaden, Softdrinks) eingeschränkt werden.

Fit in den Tag starten

Mit dem Frühstück werden wichtige Nährstoffe (wie z.B. Kohlenhydrate, die nachts verbraucht wurden) zugeführt, damit das Gehirn des Kindes genug Energie erhält, um in der Schule konzentriert und leistungsfähig zu sein.

Leider ist es morgens in vielen Familien oft zu hektisch zum Frühstücken oder manche Kinder können um diese Zeit einfach noch nichts essen. Einer Tasse Milch oder Kakao, eine halben Scheibe Brot, ein Stück Obst, ein Joghurt oder etwas Müsli hilft schon, gut in den Tag zu starten.

Unsere tägliche Leistungskurve unterliegt natürlichen Schwankungen. Die größte Leistungsfähigkeit ist morgens und vormittags und fällt dann bis zum Abend mit einem kleinen Ausreißer am Nachmittag kontinuierlich ab. Das Leistungstief zwischen Mittag- und Abendessen kann mit einer geeigneten Zwischenmahlzeit aufgefangen und positiv beeinflusst werden. 

Somit nimmt die richtige Pausenverpflegung - und auch die Schulernährung - eine wichtige Rolle ein.  Ein gesundes Pausenbrot (Vollkornbrot) mit Käse oder Wurst belegt, Obst oder Gemüse, Joghurt oder Milch sorgen für eine Unterstützung der Leistungskurve, die am Vormittag am höchsten ist. Wichtig ist es auch, viel zu trinken. Zu wenig Flüssigkeit schränkt die Konzentrationsfähigkeit ein. 

Eine aktuelle, regionale Studie zum Schulfrühstück von 9-13-jährigen Kindern fand heraus, dass zwar knapp 94% der Kinder aus Greifswald und Umgebung ein Schulfrühstück dabei hatten, dieses aber nur bei knapp 35% der Schüler den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und des Forschungsinstituts für Kinderernähung (FKE) entsprachen. 

Positiv war, dass dreiviertel der befragten Kinder kalorienarme Getränke wie Fruchtsaftschorlen, Wasser oder Tee dabei hatten.

 

Daraus sollte ein gesundes Frühstück oder eine wertvolle Zwischenmahlzeit bestehen:

  • Vollkornbrot (mit wichtigen Vitaminen, wie B1, B2, B6, E und Ballaststoffe), belegt mit 
    magerem Käse, Wurst, vegetarischem Aufstrich
  • Müsli (ungezuckert oder mit geringem Zuckeranteil) mit Milch/Joghurt und Obst 
  • Rohes Gemüse oder Obst der Saison (mit wichtigen Vitaminen, wie ß-Carotin, Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffe)
  • Milchprodukt (mit wichtigen Nährstoffen, wie Calcium, Vitamin B2) - Milch, Quark, Naturjoghurt mit Obst
  • Getränke, wie Wasser, Kräuter-, Früchte-, Roiboostee oder stark verdünnte Fruchtsäfte (Saftschorlen)

Je abwechslungsreicher, desto besser! 

 

Mittags die richtige Stärkung

Das Mittagessen sollte 1/3 der Tagesenergiezufuhr decken. Nach einem anstrengenden Vormittag in der Schule kommen die Kinder oft hungrig nach Hause oder werden in der Schulkantine mit einem Mittagessen versorgt. Die warme Mahlzeit kann auch auf den Abend verlegt werden, wenn Ihr Kind keine Möglichkeit hat, mittags warm zu essen. 

 

Idealerweise sollte ein warmes Mittagessen bestehen aus:

  • einer sättigenden, stärkehaltigen Beilage, wie z.B. Kartoffeln, Nudeln, Reis, Hirse, Quinoa, Couscous
  • einer Portion Gemüse oder Rohkostsalat
  • einer Portion Fleisch (höchstens 3-mal pro Woche) oder einer Portion Fisch (1-mal pro Woche) oder aus einem Gericht aus Eiern
  • Hülsenfrüchten, die regelmäßig auf dem Speiseplan stehen sollten (z.B. in Eintöpfen oder Bratlinge)
  • einem Nachtisch, bestehend aus Joghurt mit Obst, Quark mit Früchten und Weizenkeimen, Obst, Obstsalat mit Mandeln oder Pudding

 

 

Außer-Haus-Verpflegung

Immer mehr Kinder in Kitas, Grundschulen und auf weiterführenden Schulen sind auf eine Verpflegung in der Schule aufgrund von Mittagsbetreuung, Nachmittagsunterricht oder zunehmender Anzahl von Ganztagsschulen angewiesen.

Leider gibt es nur wenige Modelle oder Umsetzungsbeispiele, bei denen die Kinder auch eine den erforderlichen Nährstoffen angepasste Verpflegung erhalten.

Pausenangeboten und Angebote für das Mittagessen in der Schule entsprechen nicht den ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen einer ausgewogenen Ernährung. Viele Schulen haben noch nicht die notwendigen Rahmenbedingungen für ein adäquates Angebot, verfügen nicht über die finanziellen Mittel oder sehen auch nicht die Notwendigkeit bzw. Chance über eine gute Schulverpflegung in angenehmer Umgebung die Akzeptanz durch die Schüler und Eltern zu erhöhen und somit einen Einfluss auf ein positives Ernährungs- und Sozialverhalten nehmen zu können. 

 

"Verpasste Chance Schulmensa", so titelte eine vom Nestlé-Studie 2010 durchgeführte Untersuchung, die zu dem Ergebnis kommt, dass Schulessen müde statt fit macht. Konzepte sind Mangelware.

Deutschlands Schulmensen bekamen schlechte Noten, obwohl ihre Anzahl - nicht zuletzt zuletzt seit Einführung der 8-jährigen Gymnasialzeit starkt angestiegen ist. Die Qualität lässt vor allem aus Sicht der Schüler oft zu wünschen übrig.

 

Nestlé-Studie 2010 befragte hierzu bundesweit 750 Ganztagsschüler und Eltern durch ein Marktforschungsunternehmen. 

Insgesamt bewerten die Schüler die Qualität ihrer Mensa mit der Schulnote 2,9 ("befriedigend") bzw. mit 3,3 von den Oberstufenschülern. 25% der Schüler fühlen sich nach dem Essen in der Mensa müde und träge, weitere 32 Prozent geben an, voll, schwer und lustlos in den Nachmittagsunterricht zu starten. Nur knapp jeder zweite Schüler (48%) startet nach eigenen Angaben fit in die zweite Tageshälfte. Insgesamt nutzen drei von vier Schülern (74%) täglich oder fast täglich die Schulkantine. Der Bedarf ist demnach da!

 

Tipps zur Verbesserung des Schulessens, wenn dieses mangelhaft ist:

  • Organisieren Sie sich als Eltern über den Elternbeirat und versuchen Sie zusammen mit dem Rektor und dem Hausmeister eine Lösung zu finden, die die Pausenverpflegung vollwertiger und trotzdem nicht viel teurer macht.
  • Gibt es in Ihrer Schule oder einer anderen Institution eine Mittagsverpflegung, die nicht einer gesunden Verköstigung entspricht, versuchen Sie auch hier als Eltern, zusammen mit Elternbeirat, Rektor, Leiter, Lehrkräften, Schülern eine Lösung für eine vollwertigere Alternative zu finden, evtl. auch unter zu Hilfenahme von professioneller Ansprechpartnern, wie z.B. www.schuleplusessen.de oder www.vernetzungsstelle-berlin.de
  • Sind Sie mit der Mittagsverpflegung Ihres Kindes in der Schule nicht einverstanden und besteht keine Möglichkeit auf eine Änderung, können Sie Ihrem Kind auch eine ausgewogene Brotzeit mitgeben und die warme Mahlzeit auf den Abend verlegen.
 

Das Abendessen – ein wichtiger und gemeinsamer Abschluss des Tages

Nach einem langen anstrengenden Tag mit Schule, Hausaufgaben, Freizeitaktivitäten bietet das gemeinsame Abendessen in familiärer Runde eine schöne Gelegenheit den Tag ausklingen zu lassen und Erlebnisse zu besprechen.

Besonders wenn die Kinder schon nichts gefrühstückt haben und vielleicht auch die Mittagsmahlzeit außer Haus einnehmen mussten, sollten mit einem ausgewogenen und gesunden Abendessen noch wichtige Nährstoffe zugeführt werden.

 

 

Leichte Gerichten für eine warme Mahlzeit sind beispielsweise gekochte Kartoffeln mit Quark, Gemüsesuppen, gekochtes Gemüse, Reis- oder Nudelgerichte. 

 

Eine kalte Brotzeit kann aus sich abwechselnden Brotsorten, Wust und Käse und vitaminreicher Rohkost, Salat und/oder Obst bestehen, dazu vielleicht noch einen Joghurt oder Quark.

Probieren Sie aus, was Ihnen und Ihrem Kind gut schmeckt. Um nicht zu viel Fett zuzuführen, sollte man vor allem bei Käse- und Wurstsorten auf die "versteckten" Fette achten, fettarme Sorten bevorzugen und das Brot nicht zu dick mit Butter bestreichen. 

 

 

 

Schlauer durch Präparate?

Bei einer abwechslungsreichen, vollwertigen und somit nährstoffreichen Kost und guter Gesundheit sind zusätzliche Vitaminpräparate nicht notwendig. 

Aus Sorge, dass die Kinder der erwarteten schulischen Leistung schon in der Grundschule nicht entsprechen können, greifen immer mehr Eltern zu Nährstoffpräparaten, die die Kinder mit Nährstoffen versorgen sollen, um ihnen zu mehr Leistung verhelfen (sog. Brainfood, "Hirnnahrung"). Hierzu zählen beispielsweise Präparate mit Algen, Lezithinen oder bestimmten Omega-3- und Omega-6 Fettsäuren. Die hier enthaltenen Nährstoffe sind in einer gesunden Kost in ausreichendem Maße enthalten und müssen normalerweise nicht zugeführt werden.

 

Jod - speziell betrachtet

Jod wird oft über die Nahrung nicht in ausreichendem Maße aufgenommen, ist aber ein wichtiger Nährstoff für eine gute körperliche und geistige Entwicklung.

Der bundesweite Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) zeigte, dass sich bei Kindern die Jodversorgung aufgrund der breiten Verwendung von Jodsalz verbessert hat.

Dennoch ist eine optimale Jodversorgung in der Gesamtbevölkerung noch nicht erreicht: Laut KiGGS-Studie sind etwa 40 % der Kinder und Jugendlichen nach wie vor nicht ausreichend mit Jod versorgt. Bei 30 % ist die Schilddrüse vergrößert.

Wir empfehlen, mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt darüber zu sprechen, wie eine optimale Jodzufuhr für Ihr Kind erreicht werden kann.

 

Der Arbeitskreis Jodmangel zählt jodmangelbedingte Schilddrüsenkrankheiten zu den 15 häufigsten Diagnosen bei Allgemeinmedizinern und Internisten. 

 

Natürlich jodreich sind diese Lebensmittel:

Seefisch (z.B. Kabeljau, Seelachs, Scholle), jodiertes Speisesalz, mit jodiertem Speisesalz hergestellte Brot und Back- und Wurstwaren (beim Bäcker, Metzger nachfragen), Milch und Milchprodukte, Eier, Eierteigwaren.

 

Vorsicht bei Algenpräparaten:

Der regelmäßige Gebrauch von Algenpräparaten kann zu einer überhöhten Jodzufuhr führen. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) warnt vor der Einnahme von Algenprodukten (AFA-Algen = Blau-, Blaugrünalgen) generell für Kinder, aber auch für Erwachsene, da einige Stämme Gifte bilden, die beim Menschen schwerwiegende Erkrankungen (z.B. Schädigung des Nervensystems, der Leber) hervorrufen können. Laut BgVV gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege, dass Nahrungsergänzungsmittel aus AFA-Algen bei Erkrankungen wie z.B. Grippe, Mumps, Windpocken, Krebs, Depressionen, Aufmerksamkeitsstörungen, schlechter Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses und der Hirnfunktion, Schlafstörungen oder ADHS helfen.

 

Unsere Empfehlung:

  • Nehmen Sie als Eltern so gut es geht den schulischen Leistungsdruck von Ihren Kindern, der schon im frühen Schulalter zu stressbedingten Kopfschmerzen, Verhaltens- und Lernstörungen führen kann.
  • Kindern benötigen keine Präparate, die die Leistungsfähigkeit erhöhen, keine Schlaf- oder Beruhigungsmittel, keine Aufputschmittel, keine permanenten Schmerzmittel. Das Suchtpotential wird dadurch erheblich gefördert, ohne die Ursache zu beseitigen.
  • Mit Ruhe, Geduld, Verständnis, Akzeptanz und Hilfe kann sich Ihr Kind ohne Druck den schulischen Anforderungen stellen und eigene Fähigkeiten altersgerecht entwickeln.
  • Eine gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung gibt Ihrem Kind  lebensnotwendige Nährstoffe - damit Gehirn und Körper ausreichend versorgt und leistungsfähig sind.
  • Viel Bewegung an der frischen Luft sorgt für eine gute Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Körpers und des Gehirns und steigert ebenfalls die Leistungsbereitschaft.

Welche vegetarischen Kostformen gibt es?

Vegetarische Kostformen bestehen ausschließlich oder vorwiegend aus Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs und beinhalten einen weitestgehenden Verzicht auf tierische Lebensmittel.

Ovo-lakto-vegetarische Kost: Neben pflanzlicher Kost werden auch Milch und Milchprodukte sowie Eier verzehrt, jedoch kein Fleisch und nur teilweise Fisch.

Lakto-vegetarische Kost: Die Ernährung entspricht den Ovo-lakto-Vegetariern, zusätzlich wird noch auf Eier verzichtet.

Ovo-vegetarische Kost: Neben pflanzlicher Kost sind noch Eier erlaubt.

Streng vegetarische Kost (Veganer): Die Ernährung besteht ausschließlich aus Pflanzenkost. Tierische Produkte, wie Fleisch und Fisch, Milch und Milchprodukte, Eier und sogar Honig, geklärte Fruchtsäfte werden abgelehnt. Zusätzlich werden alle Gebrauchsartikel tierischer Herkunft, z. B. Leder, gemieden.

 

Vegetarische Ernährung – ist fleischlos für Kinder und Jugendliche zu empfehlen?

Generell ist eine vegetarische Ernährungsweise für Kinder nur zu empfehlen, wenn sehr genaue Kenntnisse über Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel und Kombinationsmöglichkeiten zur optimalen Ergänzung und Ausnutzung der Nährstoffe vorliegen. Nur wenn dieses Wissen vorhanden ist, bekommen Kinder, die sich noch im Wachstum befinden eine Nährstoffversorgung, die eine optimale Entwicklung zulässt. 

 

Wenn Sie Ihr Kind vegetarisch ernähren möchten, dann sollten Sie die ovo-lakto-vegetabile Kostform, die auch Eier, Milch und Milchprodukte und möglichst Fisch einschließt, bevorzugen.

 

Ein kritischer Nährstoff bleibt jedoch auch bei einer abwechslungsreichen Zubereitung der Nahrungsmittel das Eisen. Denn Eisen kommt zwar in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vor, kann aber vom Darm nicht so gut aufgenommen werden, wie Eisen aus tierischen Lebensmitteln. Zudem sind in der pflanzlichen Kost Nahrungsbestandteile vorhanden (wie z.B. Phytin im Getreide, Oxalat im Spinat, Kakaopulver), die eine Eisenaufnahme zusätzlich verringern können. Da im Gegensatz dazu das Vitamin C die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln erhöht, sollten Lebensmittel und Säfte mit einem hohen Vitamin C-Gehalt zu den Mahlzeiten verzehrt werden. 50 mg Vitamin C in einem gut halb vollen Glas Orangensaft (100 ml) oder 40 g Paprikaschote erhöht die Aufnahme von pflanzlichem Eisen in einer Mahlzeit um etwa das Doppelte.

 

Eisen- und Vitamin C-haltige Speisenkombinationen sind:

  • Müsli oder Vollkornbrot und ein halbes Glas Orangensaft oder frisches Obst
  • Getreidebratling und Paprikasalat
  • Vollkornbrot und Rohkost
  • Kartoffel-Broccoli-Auflauf
  • Spätzle oder Schupfnudeln mit Sauerkraut
  • Hirseauflauf und Obstsalat

Diese pflanzlichen Lebensmittel enhalten viel Eisen:

Hirse, Weizenkeime, Haferflocken, Quinoa, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Sesam, Feldsalat, Sauerkraut, Wirsing

 

Beispiele für Vitamin C-reiche Lebensmittel:

Paprikaschoten, Brokkoli, Rosenkohl, weitere Kohlarten, Feldsalat, Spinat, Fenchel, Kiwi, Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Johannisbeeren, Sanddorn

 

Eine streng vegetarische Kostform (keine Milch/Milchprodukte, keine Eier, kein Fisch oder nur sehr geringe Mengen) ist nach dem Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund nicht zu empfehlen, da Kinder hier vor allem leicht in einen Mangel an Energie, Eisen (Blutbildung, Sauerstoffversorgung) und Jod (körperliche und geistige Entwicklung), Calcium (Knochenaufbau), Vitamin B12 (Nervenfunktion, Entwicklung des Gehirns, Blutbildung) und Eiweiß (Wachstum) kommen können.

 

Hochwertige Eiweiß-Kombinationen:

  • Kartoffeln mit Ei oder Milchprodukten:
    Rührei mit Bratkartoffeln, Kartoffel-Gemüse-Omelette, 
    Kartoffeln mit Quark, Kartoffelauflauf mit Käse überbacken
  • Getreide mit Milchprodukten:                      
    Käsebrot, Quarkbrot, Müsli mit Joghurt, Nudelauflauf mit Käse überbacken
  • Getreide und Ei:
    Nudelsalat mit Ei, Getreideauflauf
  • Hülsenfrüchte mit Getreide, Milch oder Ei:  
    Linsen mit Spätzle, Reisauflauf mit Bohnen und Käse überbacken, Mais-Bohnen-Gemüse