Wann gelten für die Einnahme von Folsäure besondere Empfehlungen? - Sonderfälle

In unserem letzten Newsletter informierten wir über die Bedeutung von Folsäure und warum ein frühzeitiger Beginn der Einnahme für den Schutz des Babys wichtig ist. Sonderfälle, wie bei Medikamenten-Einnahme oder bei bestimmten Krankheiten, können die Folsäure-Aufnahme vom Körper beeinflussen. Um in diesen bestimmten Fällen eine ausreichende Folatversorgung garantieren zu können, ist es wichtig sich über diese Sonderfälle zu informieren.

 

In einigen Fällen, zum Beispiel bei der Einnahme bestimmter Medikamente oder dem Vorliegen von einigen Krankheiten, kann die benötigte Folsäuredosis deutlich von den üblichen Empfehlungen abweichen.

 

Bei Diabetikerinnen oder Frauen, die bereits ein Kind mit Neuralrohrdefekt haben, liegt die empfohlene Dosis deutlich höher. In diesen Fällen sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ärztin über die benötigte Dosis sprechen. Ebenso kann Übergewicht und Fettleibigkeit das Risiko für  Neuralrohreffekte erhöhen, weshalb eine höhere Folsäuredosis hier relevant ist.

 

Bei Zöliakie oder anderen Formen einer Resorptionsstörung im Magen-Darm Trakt kann die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm in den Blutkreislauf generell eingeschränkt sein. Auch die Aufnahme von Folsäure kann vermindert sein, weshalb das genaue Vorgehen der Folsäure-Supplementierung mit dem Arzt/der Ärztin besprochen werden sollte.

 

Auch Frauen, die Folsäureantagonisten – also Stoffe die im Körper der Folsäure entgegenwirken – oder andere Medikamente, die den Folsäurestoffwechsel beeinflussen, einnehmen, benötigen andere Folsäuredosierungen, um eine ausreichende Versorgung für Mutter und Kind zu gewährleisten.

 

 

 Zu den Folsäureantagonisten gehören unter anderem:

 

  • Antiepileptika (Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon)
  • einige Antibiotika (Trimethoprim, Sulfonamide)
  • Immunsuppressiva (Methotrexat) 
  • Mittel, die bei Bluthochdruck, Ödemen oder Herzschwäche eingesetzt werden (Triamterene)
  • Lipid- und Cholesterinsenker (Colestyramin, Fibrate)
  • Antiazida und Protonenpumpenhemmer
  • Laxanzien
  • Barbiturate 
  • Sulfasalazin (zur Behandlung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn eingesetzt)
  • Metformin (Einsatz bei Diabetes)

 

 

Sollten Sie Medikamente aus dieser Liste einnehmen, informieren Sie unbedingt Ihren behandelnden Frauenarzt / Ihre Frauenärztin und sprechen Sie über die für Sie richtige Dosierung des Folsäurepräparats.

 

Sie möchten mehr Informationen über Folsäure und Folat?

 

Schauen Sie sich das Experteninterview mit dem Kinderarzt Prof. Dr. Berthold Koletzko an

 

Was sind folatreiche Lebensmittel? Welches Folsäurepräparat eignet sich für mich am besten?

 

Sommer, Sonne, Sonnenschein! Ab in die Badesaison mit Baby

Der Sommer bringt auch hohe Temperaturen. Während ältere Kinder Zeit im Freibad oder am Badesee verbringen, überlegen Eltern von Neugeborenen und Säuglingen, wie sehr ihren Kleinen die Hitze wohl zu schaffen macht. Denn Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht so effektiv selbst regulieren – Hitzestaus und schnelle Auskühlung der Kleinen sind mögliche Gefahren. Lesen Sie hier, was es in der heißen Jahreszeit mit Baby zu beachten gilt.

 

Wie viel Sonne ist ok?

 

Heiße Sommertage machen kleinen Babys durchaus zu schaffen. Dies äußert sich bei vielen Neugeborenen und Säuglingen durch Quengeln, Weinen oder Energielosigkeit - denn selber helfen können sie sich noch nicht, wenn ihnen zu warm ist. Da die Mechanismen zur Temperaturregulation noch nicht ganz ausgereift sind, schwitzen Babys kaum. Deshalb sollte auf andere Signale geachtet werden. Dazu gehört wärmere Haut als normal, gerötete Wangen oder Weinen ohne erkennbaren Grund.
Direkte Sonneinstrahlung sollte gemieden werden, einerseits wegen der Hitze, andererseits ist die Babyhaut noch sehr empfindlich und es droht schnell ein Sonnenbrand. Schattige Plätze und das Vermeiden der Mittagshitze erleichtern den Aufenthalt im Freien. Unterwegs sollte ein Sonnenschirm oder ein Sonnensegel mit UV-Schutz das Baby im Kinderwagen schützen. Leichte Baumwollkleidung und ein Sonnenhütchen mit breiter Krempe oder Nackenschutz sind ebenfalls im Sommer stets zu empfehlen.

 

Sonnencreme für Babys?

 

Um die Haut auch im Schatten richtig zu schützen, ist die Verwendung eines Sonnenschutzmittels mit hohem Lichtschutzfaktor zu empfehlen. Damit die Sonnencreme ihre volle Wirkung entfalten kann, kommt es auf eine ausreichende Menge an, Sonnenschutz also immer flächendeckend auftragen und das Nachcremen nicht vergessen!

 

Wo gibt es Abkühlung für die Kleinen?

 

In den ersten sechs Lebensmonaten sollten Sie mit dem Baden in freien Gewässern oder Freibäden eher vorsichtig sein. Hier gilt es zu beachten, dass das Wasser hier meistens deutlich kühler ist als die Lufttemperatur und die Babies somit sehr schnell auskühlen können.

 

Die Wassertemperatur sollte mindestens 28-32°C betragen und bei längerem Baden sogar 38°C. Ansonsten besteht die Gefahr der Auskühlung. Zum anderen befinden sich Babybecken meist in der prallen Sonne – hier muss daran gedacht werden, dass Wasser das Sonnenlicht reflektiert und die Strahlenbelastung auf die Haut noch stärker ist.

 

Ein Planschbecken bietet sich zur Abkühlung gut an – es kann mit wenig Wasser befüllt werden und so die geeignete Wassertemperatur schnell erreicht werden. Hier sollte wieder auf ein schattiges Plätzchen geachtet werden.

 

Aber auch ohne Planschbecken können Sie ihr Kind mit Hilfe eines feuchten Waschlappens (nehmen Sie dafür lauwarmes Wasser!) vorsichtig abtupfen – auch das schafft Abkühlung.

 

Für beide Varianten ist es wichtig, das Kleine hinterher gut abzutrocknen, da die nasse Haut es schnell auskühlen lässt.

 

So können Sie die Sommertage mit ihrem Baby genießen:

 

  • Am besten am frühen Morgen oder gegen Abend für einen Spaziergang nach draußen gehen, wenn die Temperaturen noch angenehm sind und das Baby nicht direkter intensiver Sonnenstrahlung ausgesetzt wird.
  • Auf die Ozonwerte achten. Diese können Sie im Internet nachlesen. Bei hohen Werten können die Atemwege gereizt werden.
  • Die Kleidung sollte aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle sein. Auf den Kopf gehört stets ein Hütchen mit breiter Krempe. Die Füße können gerne nackt gelassen werden, da hierüber Wärme abgegeben wird.
  • Sonnencreme ist ein Muss- selbst im Schatten, bei bedecktem Himmel und auch wenn der Körper zusätzlich durch Kleidung bedeckt ist.
  • Lassen Sie Ihr Kind zwischendurch auch einmal nackt strampeln (auch ohne Windel). Das bietet nicht nur Abkühlung, sondern ist nebenbei noch gut gegen Reizungen am Po.
  • Wenn Sie Tragetücher nutzen, achten Sie auch hier auf leichte, atmungsaktive Materialien. Ansonsten staut sich die Wärme und zusätzlich strahlen Sie selbst auch noch Wärme aus.
  • Versuchen Sie so gut es geht den Wechsel zwischen heißen Außentemperaturen und stark heruntergekühlten Innenräumen zu vermeiden. Die noch begrenzte Temperaturregulation von Babys macht ihnen dann Probleme.
 

Kinder auf Reisen

Der Sommer hat begonnen und für viele Familien beginnt damit die Reisezeit. Damit der Urlaub schon mit der Anreise beginnt, sollten Familien mit kleinen Kindern abwägen, welche Reisemöglichkeit die Beste für Sie ist. Worauf Sie beim Reisen mit kleinen Kindern achten sollten, welche Tipps bei der Urlaubsplanung helfen und welche Reiseausrüstung im Koffer nicht fehlen darf, erfahren Sie hier. 

 

Was sollten Eltern bei der Reisevorbereitung beachten?

 

Eine Reise ist ja ein erfreuliches Ereignis, und sollte auch im Vorfeld keinen Stress verursachen! Wichtig ist, Erwartungen nicht zu hoch anzusetzen, damit, wenn etwas nicht nach Plan läuft, keine Enttäuschung aufkommt. Das Reiseziel und die Art des Urlaubs sollten an das Alter der Kinder angepasst und die Wünsche der ganzen Familie berücksichtigt werden – jeder sollte mal entscheiden dürfen, was gemacht wird. Entscheidend dabei ist, dass jede Familie unterschiedliche Bedürfnisse und Vorstellungen eines „guten Urlaubs“ hat und diese nicht mit anderen Familien verglichen werden sollten – so steht einem gelungenen Urlaub nichts mehr im Weg.

 

Auto, Bahn oder Flugzeug – wie erreiche ich den Urlaubsort?

 

Gerade zu Beginn schlafen Babys die meiste Zeit, wodurch sich lange Autofahrten häufig gut realisieren lassen. Kleinkinder fragen öfter „Wann sind wir endlich da“, weshalb es gut ist Pausen einzulegen und pro Tag nicht mehr als 500 Kilometer zu fahren.

 

In der Bahn können Familien entspannen und die Zeit aktiv zusammen verbringen, Kinder können sich besser bewegen und in der Regel ist die Bahn, besonders zur Ferienzeit, pünktlicher als das Auto. Aber auch hier sollte man sich Gedanken über die Distanz des Reiseziels machen – ist eine Zugfahrt noch entspannt, wenn diese über 12 Stunden dauert?

 

Für ferne Reiseziele eignet sich das Flugzeug. Bei Start und Landung kann die Veränderung des Luftdrucks unangenehme Empfindungen im Ohr auslösen – bei Schnupfen können auch Ohrenschmerzen entstehen (Tipp: abschwellende Nasentropfen am besten schon kurz vor dem Start verwenden). Um die Veränderung des Drucks besser auszugleichen, wird empfohlen, Babys in dieser Phase an der Brust trinken zu lassen. Ebenfalls kann am Schnuller oder der Flasche genuckelt werden. Bei älteren Kindern hilft das Lutschen von Bonbons oder das Kauen von (zuckerfreiem) Kaugummi. An leichte und bequeme Kleidung für das Kind, sowie eine zusätzliche Jacke oder Pullover im Handgepäck sollte gedacht werden – da es oben in der Luft kalt werden kann.

 

Wichtig: Frühzeitig und regelmäßig an Druckausgleich denken!

 

Risiken im Urlaub

 

Urlaube und Reisen bieten die Möglichkeit dem Alltag zu entkommen und neue Dinge auszuprobieren. Um für fast alle Eventualitäten im Urlaub gewappnet zu sein, ist es gut sich im Vorfeld über das jeweilige Reiseland zu informieren.

 

Reisedurchfälle sind wohl die gängigsten Nebenerscheinungen von Urlauben in fremden Ländern. Diese können vor allem durch fremde Krankheitserreger oder ungewohntes, fettiges Essen ausgelöst werden. Wenn das lokale Leitungswasser keine Trinkwasser-Qualität aufweist, sollte auf versiegelte Flaschen zurückgegriffen werden. Die Stiftung Kindergesundheit empfiehlt zur Vorbeugung von Reisedurchfall:

 

  • Gemüse und Obst gut waschen und abreiben, gegebenenfalls schälen, wenn sinnvoll, kochen.
  • Nur durchgebratenes Fleisch essen.
  • Am besten abgekochtes Wasser oder abgepacktes Wasser verwenden - auch zum Zähneputzen.
  • Getränke ohne Eiswürfel bestellen.
  • Dem Kind oft die Hände waschen.

Falls es die Kleinen auf der Reise doch erwischt haben sollte, muss der Flüssigkeitsverlust unbedingt wieder ausgeglichen werden. Spezielle, auf die Bedürfnisse von Kindern hergestellte Präparate aus der Apotheke enthalten eine fertige Mischung der wichtigsten Elektrolyte. Solche sogenannten oralen Rehydrierungslösungen (ORS) ersetzen die verlorene Flüssigkeit und Mineralien und schützen das Kind vor Austrocknung.

 

Die Stiftung Kindergesundheit betont: Babys und Kleinkinder mit Reisediarrhöe gehören unbedingt zum Arzt. Auch bei Durchfall oder einer fiebrigen Erkrankung, die nach der Rückkehr von der Urlaubsreise auftritt, sollten Sie mit ihrem Kind immer zum Kinder- und Jugendarzt gehen.

 

 

Folgende Reiseausrüstung hat sich bewährt:

 

Grundausstattung für Säuglinge

  • Moskitonetz
  • Ernährung: Stillen oder Säuglingsnahrung und Gläschen
  • Antibrechmittel sowie
  • Elektrolytlösungen (bei Durchfall)
  • Nasentropfen und Fiebermittel
  • Sonnenschutz (Kleidung)
  • Zeckenzange oder -Pinzette
  • Medikamente bei chronischen Erkrankungen

 

zusätzlich für Klein- und Schulkinder

  • Nasenspray
  • Hustensaft für Tag und Nacht
  • Durchfallmittel
  • Sonnenschutz (Kleidung und Cremes)
  • Mückenschutzmittel (Alterszulassung beachten)
  • Anti-Allergiemittel (z.B. als Gel oder Tropfen)
  • Desinfektionsspray für Wunden undantibiotische Salben
  • Pflaster und Verbände (Tape-Verbände für Schulkinder)

 

Weitere Informationen finden Sie im Symposiumsbericht „Reisen mit Kindern“ der Stiftung Kindergesundheit.

 

Wir wünschen Ihnen eine gute Reise und eine schöne Zeit!

 

Rezeptidee: Grünkernbraten

Das Rezept ist einfach zuzubereiten und lässt sich wunderbar als Mittagessen oder Snack ins Freibad oder zum See nehmen. Im Rahmen einer glutenfreien Ernährung ist Hirse für Kinder mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) gut geeignet, da es kein Klebereiweiß enthält. 

 

Zum Rezept

 

 

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