Hohe Cholesterinwerte in der Schwangerschaft

Dass das Sonntagsei nicht wie lange propagiert der Grund allen Übels ist, kann man immer wieder lesen. Doch was lässt den Cholesterinspiegel ansteigen? Welche Werte sind in der Schwangerschaft normal? Und wie kann man seinen Cholesterinspiegel senken?


Was ist Cholesterin überhaupt?

 

Cholesterin ist lebensnotwendig. Cholesterin (auch als Cholesterol bezeichnet) ist ein wichtiger Baustoff für zahlreiche Moleküle im Körper, unter anderem Vitamin D, Gallensäuren aber auch Geschlechtshormone wie das Östrogen. Lipoproteine wie LDL (low density lipoprotein) und HDL (high density lipoprotein) sorgen dafür, dass Cholesterin, welches wir sowohl über die Nahrung aufnehmen und als auch selbst erzeugen können, an die Stellen des Körpers gelangt, wo es „weiterverarbeitet“ wird.

 

Den schlechten Ruf hat Cholesterin, weil hohe Werte ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. Allerdings muss man dabei zwischen LDL und HDL unterscheiden. LDL wird gern als „das schlechte Cholesterin“ und HDL als „das gute Cholesterin“ bezeichnet. Tatsächlich begünstigen hohe LDL-Cholesterinspiegel Arteriosklerose (Atherosklerose), also die Einlagerung von Cholesterin und anderen Blutfetten in Arterienwände (Blutgefäße) was wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach sich zieht. HDL-Cholesterin wiederum schützt die Arterien vor Fettablagerungen und bringt überschüssiges Fett aus dem Körper zurück in die Leber. Fakt ist, um zu leben, brauchen wir sowohl HDL als auch LDL, jedoch sollte das Verhältnis der beiden zueinander passen. Ein günstiges Verhältnis von LDL zu HDL (< 4) ist deshalb wünschenswert.

 

Welche Werte gelten in der Schwangerschaft als normal?

 

Wie immer gilt zunächst, dass Menschen sich individuell unterscheiden. Bei der Bewertung von Cholesterinspiegeln sollten immer weitere Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht oder Bluthochdruck einbezogen werden.

 

Außerhalb der Schwangerschaft sollte das Gesamtcholesterin < 200 mg/dl liegen. Wie bereits angedeutet ist der Gesamtcholesterinwert allerding bedingt aussagekräftig, denn auf die Einzelwerte von HDL und LDL kommt es an. Das LDL sollte (wenn keine weiteren Risikofaktoren vorliegen) unterhalb von 160 mg/dl liegen, der HDL-Werte sollte mindestens 40 mg/dl betragen. Der Triglyzeridwert (also Fette im Blut) sollte 150 mg/dl nicht übersteigen.

 

Im Rahmen der Schwangerschaft sind fast alle Fettfraktionen, also sowohl Cholesterin als auch Trigylzeride, stark erhöht - teilweise sogar um 50%. Außerhalb der Schwangerschaft würde bei solchen Werten eine Fettstoffwechselstörung diagnostiziert werden. Im Rahmen der Schwangerschaft sind die hohen Werte aber normal und haben keine Auswirkung auf Ihre Gesundheit oder die Ihres Kindes. Wie bereits erwähnt ist Cholesterin ein wichtiger „Baustoff“ in unserem Körper und wird auch von dem heranwachsenden Kind für sein Wachstum benötigt und der mütterliche Körper schafft in der Regel die Bedingungen, die der Nachwuchs benötigt.

 

 

Was kann man tun, um die Cholesterinspiegel zu senken?

 

Prinzipiell sollte Ihr Hauptziel während der Schwangerschaft nicht sein, Ihren Cholesterinspiegel zu senken – außer natürlich Ihr Arzt oder Ihre Ärztin rät Ihnen dazu. Stattdessen sollten Sie Ihren Fokus darauf legen, sich ausgewogen und gesund zu ernähren.

 

Lange Zeit war das Ei verpönt, weil es im Vergleich mit anderen Lebensmitteln sehr hohe Cholesteringehalte hat. Allerdings erhöht nur bei einem Teil der Bevölkerung eine hohe Cholesterinzufuhr die LDL-Werte. Denn für einen Anstieg der Cholesterinspiegel ist weniger das Nahrungscholesterin, sondern vor allem die Fettqualität (gesättigt oder ungesättigt) der Nahrung verantwortlich, denn die körpereigene Cholesterinproduktion kann der Zufuhr von Nahrungscholesterin angepasst und dementsprechend gedrosselt werden. Unter den Fetten lassen die gesättigten Fettsäuren (vor allem aus tierischen Fetten) den Cholesterinspiegel steigen, ungesättigte Fette aus Pflanzenölen senken das Cholesterin im Blut.  

 

Sie brauchen sich allerdings nicht an starre Speisepläne halten. Prinzipiell sollte der Speiseplan nicht zu viele fettreiche, tierische Lebensmittel und dafür mehr pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Getreideprodukte und Pflanzenöle enthalten. Unter den Fettsäuren sind einfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Oliven- und Rapsöl enthalten sind, mehrfach ungesättigte omega-6 Fettsäuren (z. B. in Maiskeim- oder Sonnenblumenöl) und vor allem langkettige omega-3-Fettsäuren (z. B. in fettem Seefisch wie Lachs oder Rapsöl) vorteilhaft. Dagegen sollten gesättigte Fettsäuren (z. B. in Butter, Speck, fettreichen Milchprodukten und Kokosfett) nur in begrenzten Mengen verzehrt werden. Trans-Fettsäuren (v.a. in frittierten Speisen) sollten Sie, auch aus anderen gesundheitlichen Aspekten, so weit als möglich vermeiden.

 

Außerdem wichtig: Ballaststoffe. Sie spielen eine wichtige Rolle. Mindestens 30 g täglich lautet die Empfehlung, der Durchschnittsdeutsche kommt auf gut 20 g täglich.
Ballaststoffe regen nicht nur die Verdauung an und dienen als Futter für die im Darm befindlichen guten Bakterien (Darmmikrobiota), sondern helfen auch dabei, das Cholesterin im Blut in angemessene Konzentrationen zu bringen. Sie binden überschüssiges Cholesterin im Darm so dass dieses dann ausgeschieden wird. Deshalb: reichlich Obst und Gemüse verzehren und Vollkornvarianten bevorzugen.

 

Neben einer gesunden Ernährung, dem Verzicht auf Alkohol (in der Schwangerschaft sowieso tabu) wirken sich auch ein gesunder Lebensstil, also ausreichende Bewegung und der Verzicht auf das Rauchen, positiv auf die Cholesterinspiegel aus.

 

Mehr zur Bewegung in der Schwangerschaft

 

Wochenbett

Die Zeit unmittelbar nach der Geburt ist oft ein Wechselbad der Gefühle und beinhaltet Freude, Unsicherheit vor neuen Herausforderungen und die Angst vor der plötzlichen Verantwortung. Wir informieren über Baby-Blues und Hormonchaos, Wochenfluss und Stillprobleme.

 

Unmittelbar nach der Geburt, während der Zeit des Wochenbetts, beginnt Ihr Körper schrittweise die Rückbildung in seine ursprüngliche Form. Die Zeit, die der Körper dafür braucht dauert länger als der Klinikaufenthalt nach der Geburt. Das Wochenbett wird in die Phasen des Frühwochenbetts (bis zum 10. Tag nach der Geburt) und des Spätwochenbetts (vom 11. Tag bis ca. 6-8 Wochen nach der Geburt) eingeteilt. In dieser Zeit finden wichtige körperliche und psychische Abläufe und hormonelle Umstellungen statt.

 

Für Sie und Ihren Partner ist es gut, gleich nach der Geburt die Nähe zu Ihrem Kind zu spüren und eine Bindung aufzubauen. Diese ersten Stunden und Tage des Wochenbetts sollten für Sie und Ihr Baby eine Zeit der Erholung und des intensiven Kennenlernens sein. Für die Mutter stehen jetzt die körperliche Erholung, evtl. die Wundheilung einer Dammnaht oder eines Kaiserschnitts, der Milcheinschuss und das häufige Stillen im Vordergrund. Hierbei und bei der Babypflege stehen Ihnen im Krankenhaus Schwestern und Hebammen zur Seite.

 

Gefühlschaos

 

Unabhängig davon, wie die Geburt verlief, ist dieses Erlebnis für viele Frauen eine intensive Erfahrung, die seelisch verarbeitet werden muss. Vielleicht empfinden Sie nach der Geburt auch Gefühle der Enttäuschung und Niedergeschlagenheit, sind gereizt und würden am liebsten nur noch heulen. "Baby-Blues" werden diese "Heultage" kurz nach der Entbindung genannt. Schuld daran sind die Hormone. Aber auch individuelle Faktoren, wie persönliche Lebensumstände oder der Wunsch alles perfekt und richtig zu machen, können eine solche depressive Verstimmung fördern. Nehmen Sie sie ernst und sprechen Sie darüber - mit Ihrem Partner, Ihrer Hebamme oder Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin.

 

Mehr zum Baby-Blues

 

Wenn Sie schon kurz nach der Geburt aufstehen und aktiv werden möchten, ist dies nur gut. Die Bewegung so früh wie möglich nach der Geburt ist sehr wichtig, weil Sie dann schneller wieder fit werden. Alle Körperfunktionen, wie z. B. von Blase und Darm, normalisieren sich rascher, und Sie können der typischen Verstopfung nach der Geburt vorbeugen.

 

 

Stillen

 

Ein wichtiges Thema im Wochenbett ist das Stillen. Je früher das Kind an die mütterliche Brust angelegt wird, selbst wenn die Mutter noch gar keine größere Menge Milch gibt, umso besser. Denn der Hautkontakt schafft Nähe und führt zur Ausschüttung „positiver Hormone“ bei Mutter und Kind.


Mehr zur Brust im Wochenbett

Mehr zum Stillen, Stillpositionen und Stillproblemen

 

Wochenfluss

 

Nach der Geburt kommt es noch einige Zeit zu Ausfluss, der auch als „Wochenfluss“ oder „Lochien“ bezeichnet wird. Der zu Beginn starke und hellrote Ausfluss verändert über die Wochen seine Stärke und die Farbe und dauert normalerweise höchstens vier Wochen, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem davon ab, ob Sie stillen oder nicht. Während des Wochenflusses sollten Binden statt Tampons verwendet werden und statt Vollbäder zu nehmen besser geduscht werden.


Mehr zum Wochenfluss

 

Schmerzen

 

Leider sind Schmerzen nach der Geburt, vor allem nach einem Dammriss oder -schnitt oder einem Kaiserschnitt, nicht selten. Brennender Schmerz beim Wasserlassen lässt sich durch reichliche Flüssigkeitsaufnahme lindern, denn durch weniger konzentrierten Urin wird das Brennen gelindert. Krämpfe oder Kontraktionen im Unterleib so wie Wundsein oder Druckempfindlichkeit der Scheide sind in der Zeit nach der Geburt normal und kein Grund zur Beunruhigung.

 

Mehr zu Schmerzen nach der Geburt

 

Zu den negativen Gefühlen nach der Geburt trägt bei vielen Frauen auch die Unzufriedenheit bei, die sie beim Anblick ihres noch immer schwanger aussehenden Bauches spüren. Der Babybauch verschwindet aber bald wieder mit Hilfe des Stillens, regelmäßiger Bewegung und der richtigen Ernährung.

 

MIH – eine neue Bedrohung für Kinderzähne

Eltern und Kinder putzen fleißig die Zähne und sind stolz, dass das kindliche Gebiss kariesfrei ist. Und dann das: die neuen Zähne schieben sich verfärbt und porös durch das Zahnfleisch. Die Ursache ist eine neu beschrieben Erkrankung: Molaren-Inzisiven Hypomineralisation, kurz MIH.

Was ist MIH und wer ist betroffen?

MIH ist die Abkürzung für Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich eine Erkrankung der Zahnsubstanz. Es handelt sich um eine zu geringe (hypo) Mineralisierung des Zahnschmelzes, die sowohl Molaren (Backen- bzw. Mahlzähne) als auch Inzisiven (Frontzähne) betrifft. Kurz gesagt bedeutet das: die Qualität des Zahnschmelzes ist schlecht. Die Schwere der MIH kann stark variieren. Manche Betroffene haben nur cremefarbene bis gelblich-bräunliche Flecken auf den Zähnen, in schlimmeren Fällen bröckeln die Zähne, weil der Zahnschmelz so weich ist. Die Zähne sind temperatur- und berührungsempfindlich und das Zähneputzen schmerzt.
Betroffen sind nicht die Milchzähne, sondern die bleibenden Zähne. Das bedeutet, dass MIH erst bei Kindern ab 6 Jahren diagnostiziert wird. Schätzungsweise 10% aller Grundschulkinder (Jungen und Mädchen gleichermaßen) sind betroffen, andere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sogar ein Viertel aller Zwölfjährigen von MIH betroffen ist. In dieser Altersgruppe ist MIH bereits ein genau so großes Thema wie Karies.

Was sind die Ursachen für MIH?

Die Ursache ist nicht, wie bei Karies, eine unzureichende Mundhygiene. Bei Karies kommen die Zähne gesund aus dem Zahnfleisch und erst durch schlechte Zahnpflege und zu viel Süßes und Säuren entsteht Karies. Dagegen entsteht MIH schon lange, bevor der Zahn überhaupt durchbricht. Eltern, die sich mit Schuldgefühlen plagen, weil sie möglicherweise die Zähne des Kleinkinds nicht gut genug geputzt haben, können beruhigt werden: unzureichende Mundhygiene beim Kleinkind kann als Ursache ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus tappen Forscher und Zahnärzte aber weiter im Dunkeln. Als mögliche Ursachen werden Antibiotika und andere Medikamente, Atemwegserkrankungen im Kleinkindalter, Vitamin D-Mangel oder auch Weichmacher im Plastik (BPA) diskutiert, aber wirklich zufriedenstellende Erklärungen gibt es bisher nicht. Wahrscheinlich ist, dass es eine Kombination mehrerer Faktoren vorliegt. Die Vermutung liegt außerdem nahe, dass die Ursache während der Zahnentwicklung der befallenen Zähne auftritt, das heißt zwischen dem 8. Schwangerschaftsmonat und dem 4. Lebensjahr.
Was man bisher weiß ist, dass es sich bei dieser Erkrankung des Zahnschmelzes um ein neues Phänomen handelt. Denn Gebisse aus vergangenen Jahrhunderten weisen keine Anzeichen von MIH auf.

Wie wird MIH behandelt?


Die Behandlung kommt auf die Schwere der Krankheit an. Fest steht: je früher MIH erkannt wird, umso besser kann behandelt werden. Ärzte erkennen MIH schon beim Durchbruch der bleibenden Zähne durch das Zahnfleisch – regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sollten deshalb unbedingt wahrgenommen werden.
In leichteren Fällen wird der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin Fluorid auf die Zähne auftragen, so dass die Zähne wieder mineralisiert werden können. Versiegelungen können kleine Fissuren und Risse verschließen. Wenn bereits Teile vom Zahn abgebröckelt sind, kommen Füllungen oder Kronen in Frage. In ganz seltenen Fällen (0,1%) muss der Zahn sogar entfernt werden.

Mehr zur Zahnpflege bei Kindern


 

Rezept des Monats

Die Rote Bete für unser einfaches Rote-Bete-Carpaccio ist im Oktober aus regionalem Anbau erhältlich. Das auch als „Rote Rübe“ bezeichnete Superfood liefert zahlreiche wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, z. B. Folsäure und Eisen, wovon besonders Schwangere und Stillende profitieren. Das enthaltene Eisen kann dank des im Dressing enthaltenen Vitamin C besonders gut aufgenommen werden.

 

Zum Rezept

Welche Themen interessieren Sie?

Wir freuen uns über Ihre Themenvorschläge und Anregungen!

Bitte schreiben Sie uns an info@schwangerundkind.de

 

Ihr Team von Schwangerundkind.de

 

 

> Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter