Die Schwangerschafts-Cholestase (Schwangerschafts-Ikterus oder -Gelbsucht) ist eine seltene Lebererkrankung, die etwa 1-2 mal auf 1000 Schwangere auftritt, meist erst in den letzten drei bis vier Monaten der Schwangerschaft.  Zwar gehen Fachleute von einem genetischen Zusammenhang aus, die Erkrankung kann aber auch ohne eine familiäre Veranlagung vorkommen. Sie muss unbedingt von einer Hepatitis C durch eine Blutuntersuchung abgegrenzt werden.

 

Die Schwangerschafts-Cholestase beeinträchtigt die Leberfunktion und kann unbehandelt gefährlich für das ungeborene Kind werden. Sie kann vorzeitige Wehen bis hin zur Totgeburt verursachen. Oft kann durch entsprechende Untersuchungen (z.B. CTG) festgestellt werden, dass das Baby in der Gebärmutter nicht mehr optimal versorgt wird. Für die Mutter besteht nach der Geburt ein größeres Risiko von Nachblutungen.

 

Das wichtigste Anzeichen für eine Schwangerschafts-Cholestase ist ein starker örtlicher Juckreiz, der an den Handflächen und Fußsohlen beginnt und sich dann über den Unterleib auf den gesamten Körper ausbreitet. Die Gelbfärbung der Haut und des Augenweiß ist eher selten. Ein leichter Juckreiz kommt während der Schwangerschaft recht häufig vor. Falls aber Ihr Juckreiz sehr stark ist und Sie deshalb verunsichert sind, wenden Sie sich sofort an Ihren Frauenarzt, Ihre Frauenärztin oder Ihre Hebamme.

 

Die Behandlung besteht darin, den Juckreiz mit Salben oder Cremes zu mildern. In schweren Fällen werden Medikamente eingesetzt (Cholestyramin und Ursodeoxycholsäure). Vitamin K soll helfen, die Blutgerinnung bei der Geburt und im Wochenbett zu verbessern.