Motorische Entwicklung

 

Die meisten Kinder möchten nun auf Entdeckungsreise gehen. Alles Mögliche weckt ihre Neugier, will in die Hände und dann in den Mund genommen werden. In der Bauchlage stößt es sich mit den Füßen ab und bewegt sich rückwärts. So beginnt es mit dem „Robben“, einer Vorstufe des „Kriechens“. Es kann sich an einem Möbelstück in den Kniestand hochziehen.

 

Manche Kinder rollen auch bewußt durchs Zimmer.  Die bewußte Bewegung von der Bauch- in die Rückenlage ist eine wichtige Vorbereitung auf das Krabbelstadium. Es spielt gerne in Bauch- und Seitenlage und greift nach oben in die Luft nach Spielsachen.

 

Die neuentdeckte Mobilität bedeutet auch, dass es nun hin und wieder harmlose kleine Unfälle gibt. Die gehören zur Entwicklung einfach dazu, auch wenn Ihr Herz so manches Mal in Panik geraten wird, wenn Sie Ihr Baby beobachten. Ihr Baby muss seine Erfahrungen machen, deshalb sollten Sie ihm die Gelegenheit dazu geben und sich selbst etwas zurückhalten. Das bedeutet aber trotzdem, dass Sie Ihr Haus kindersicher gestalten müssen (kindersichere Steckdosen).

Denn das Kind beginnt auch, kleine Gegenstände mit Mittel- und Zeigefinger und Daumen zu ergreifen.

Es fängt damit an, Kekse oder Banane aus der Hand zu essen und aus einer vorgehaltenen Tasse zu trinken. Da die meisten Kinder schon ihre ersten Zähnchen haben, sollten nur ungesüßte Säfte und Tees gegeben werden, um Karies an den Milchzähnen und den schon angelegten dauerhaften zweiten Zähnen zu vermeiden.

 

Sensorische und psychische Entwicklung

 

Ihr Kind setzt all seine Sinne ein, um auch die kleinsten Veränderungen seiner Umgebung zu entdecken. Es beginnt nach Spielsachen zu suchen, die man vor seinen Augen versteckt hat. Es reagiert verstärkt auf fremde und unvertraute Umgebungen oder Personen. Es versteht allmählich den Sinn einzelner Wörter, wie z. B. "nein" und reagiert auf seinen eigenen Namen.

Ihr Kind macht richtig mit - gerade beim Spielen. 

 

Interessant ist auch, dass alles, was das Kind nicht sieht, auch nicht vorhanden ist. So z. B. wenn Sie sich lediglich die Hände vors Gesicht halten und sie dann mit einem fröhlichen „Hallo, hier bin ich“ wieder wegnehmen. Für das Kind waren Sie tatsächlich weg, so als ob Sie in einem anderen Zimmer waren. Auch das Gegenteil funktioniert: Wenn Sie Ihrem Kind eine leichte Decke über den Kopf legen, wird es sie wegziehen. Mit diesem einfachen Spiel kann man Achtmonatige lange beschäftigen.

 

Ihr Kind entdeckt eindeutige Lieblingsspielzeuge. Häufig sind das Kuscheltiere aus Stoff, klein oder groß, denen man die innige Benutzung der letzten Monate schon recht ansieht. Versucht man, dieses Lieblingsspielzeug wegzunehmen, erntet man lauten Protest. Nutzen Sie diese Verbundenheit und geben Sie dieses Stofftier auch mit ins Bett, als kleiner Freund, der das Kind in den Schlaf begleitet und ihm Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.

 

Gutes Lernspielzeug sind Bauklötze und Becher, die man ineinander stecken kann, Bälle, die man hin- und herrollt, und Spielzeug, das seine Form plötzlich verändert (Pop-up-Bilderbücher). Auch anderes Spielzeug findet Ihr Kind nun besonders spannend, vor allem, wenn es sich bewegt, kleine Geräusche verursacht und farbenfroh leuchtet.

 

Ihr Baby wird sein Spielzeug ausführlich mit den Händen (und immer mal wieder auch mit dem Mund) untersuchen. Bei heruntergefallenem oder den Kinderhänden entglittenem Spielzeug wird das Baby wahrscheinlich mit dem Finger darauf zeigen und so lange schreien und quengeln, bis Sie es wieder aufheben. Machen Sie aber um dieses Aufheben kein Aufheben, denn dann wird das Baby schnell die sportiven Übungen der Mama spannender finden als das Spielzeug, und das Ganze mit Absicht forcieren. Aufmerksamkeit und Interesse des Kindes sollten bei dem Spielzeug verbleiben.

 

Kinder beginnen in diesem Alter herauszufinden, wie weit ihre Grenzen gesteckt werden. Sicher haben Sie schon ein paar Mal gesagt, dass das Telefon kein Spielzeug ist und Haare rupfen weh tut. Nun testet Ihr Baby, wie weit es gehen kann, bis Sie ihm wieder ein „Nein“ entgegenstellen. Das ist kein Ungehorsam oder Bösartigkeit – einfach Neugier, und natürlich steckt auch noch dahinter, dass sich Ihr Baby nicht mehr an das letzte Verbot erinnern kann. Da bleibt nichts anderes übrig, als erneut zu verneinen und abzulenken.

 

 

Körperliche Entwicklung

 

Gewichtszunahme und Wachstum verlaufen weiterhin in einem geringerem Ausmaß als in den vergangenen Monaten. Die Hüften und Knie Ihres Kindes sind schon stabiler geworden und geben ihm mehr Halt.