Gibt es den richtigen Zeitpunkt für eine Schwangerschaft?

Diese Frage stellen sich wohl alle Paare "früher oder später". Laut Statistik kommt jedes zweite Kind ungeplant zur Welt. Überlassen es die meisten Frauen doch eher dem Zufall, schwanger zu werden?

 

Junge Akademikerinnen entscheiden sich immer später für ein Kind. Familie und Beruf sollen miteinander vereinbar sein. Doch auch wenn wir uns länger jung fühlen, gilt das nicht unbedingt für die natürliche Fruchtbarkeit. Je später der Kinderwunsch da ist, desto schwieriger wird es schwanger zu werden. Eine 20- bis 25-Jährige Frau hat eine statistische "Schwangerschaftswahrscheinlichkeit" von 30 Prozent pro Monatszyklus. Innerhalb eines Jahres werden von diesen jungen Frauen 80 Prozent schwanger, nach einem weiteren halben Jahr noch einmal 10 Prozent. Mit 27 Jahren ist die Chance schwanger zu werden am höchsten, sie verschlechtert sich spätestens am dem 35. Lebensjahr dramatisch.

 

Bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr hat auch das Alter des Partners einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Ist der Mann mehr als 5 Jahre älter als seine Partnerin, reduziert sich die Chance auf eine Schwangerschaft. Der Grund: Beim Mann erhöht sich der Anteil der weniger beweglichen Spermien mit jedem Jahr.

Eine 40-Jährige Frau hat eine "Schwangerschaftswahrscheinlichkeit" von nur noch 10 Prozent im Jahr, nach dem 45. Lebensjahr sind dies nur noch 2 bis 3 Prozent.

 

 

Komplikationen - wenn Zellen altern

Der Eizellvorrat einer jeden Frau ist schon mit der Geburt festgelegt. Diese so genannten Primordialfollikel machen alle körperlichen Veränderungen im Laufe des Lebens einer Frau mit. Sie leiden unter Schadstoffen, altern wie jede andere Zelle des menschlichen Körpers. Daraus ergibt sich die Tatsache, dass mit dem Alter der Frau auch die Häufigkeit der Fehlgeburten und kindlichen Chromosomenstörungen kommt.

 

Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit von Komplikationen wie Eileiterverschluss, Endomitrose und Myomen. Auch die Qualität der Eizelle wird schlechter. Anders als bei den Spermien, die nach einem Entstehungszyklus von ca. 70 Tagen immer wieder neu gebildet werden.

 

Die genannten Probleme können durch die moderne Reproduktionsmedizin oder die künstliche Befruchtung nicht ohne weiteres aufgefangen werden. Die Erfolgschancen einer Behandlung sind auch von der Qualität der Eizellen abhängig.