Geburt: Erste Anzeichen - Wie Ihr Körper Ihnen die baldige Geburt Ihres Kindes ankündigt!

 

 Wann geht es los?

 

Da die Schwangerschaft bei jeder Frau unterschiedlich verläuft, kann auch der Zeitpunkt für das Einsetzen der „echten Wehen“ anders sein. Zudem sind Wehen nicht das einzige Anzeichen, dass die Geburt kurz bevorsteht. Deutliche Anzeichen für eine baldige Geburt sind:

 

  • regelmäßige Kontraktionen (siehe unten)
  • der Abgang des eventuell leicht blutigen Schleimpfropfs (Zeichnen)
  • das Platzen Ihrer Fruchtblase (Blasensprung)  

 

Regelmäßige Kontraktionen – „echte“ Wehen

 

Die Gebärmutter trainiert schon in den letzten Wochen der Schwangerschaft das kontrahieren. Diese Wehen werden auch als Senkwehen, Übungswehen, Vorwehen oder wilde Wehen bezeichnet und sollten nicht mit den „echten“ Wehen verwechselt werden. Vorwehen werden zwar in einigen Fällen als unangenehm, aber selten als schmerzhaft empfunden.

Vorwehen oder auch „wilde“ Wehen sind:

 

  • Schwach
  • unregelmäßig
  • dauern i.d.R. weniger als 30 Sekunden
  • maximal 3x pro Stunde

Kontraktionen die den Geburtsbeginn einleiten, beginnen oft ebenfalls schwach und treten in größeren Abständen auf. Sie sind dadurch leicht mit Vorwehen zu verwechseln. Wenn die Wehen jedoch allmählich stärker werden, länger andauern und in kürzeren regelmäßigen Abständen auftreten, können Sie davon ausgehen, dass es sich hierbei nicht mehr um Vorwehen handelt. Anzeichen für „echte“ Wehen sind:

 

  • die Wehen werden Kontinuierlich stärker und schmerzhafter
  • sie treten über eine Stunde hinweg alle fünf bis sieben Minuten auf
  • die Kontraktionen dauern länger als 20 und bis zu 60 Sekunden

 

Abgang des Schleimpfropfes

 

Der Schleimpfropf dient als Schutz vor Infektionen während der Schwangerschaft und dichtet den inneren Muttermund ab. Wenn dieser Schleimpfropf ausgeschieden wird, ist dies ein Hinweis für ein baldiges Einsetzen echter Wehen.

 

Normalerweise ist der Pfropf von klebriger oder schleimiger Konsistenz und mit Blut durchsetzt, sodass durch das Lösen dieses Pfropfs ein rötlicher oder braun-blutiger Ausfluss entsteht. Es wird also lediglich Schleim mit einer geringen Menge Blut ausgeschieden. Wenn aber starker Blutverlust auftritt Sie sich sofort mit Ihrer Hebamme oder der Klinik in Verbindung setzen.

 

Der Schleimpfropf kann sich schon bis zu zwölf Tage vor Einsetzen der Wehen lösen, in den meisten Fällen geschieht dies allerdings erst ungefähr einen Tag vorher. Wenn Sie den Abgang des Pfropfes etwa zum Zeitpunkt Ihres errechneten Geburtstermins beobachten, ohne jedoch einen Blasensprung bzw. Blutungen oder regelmäßig auftretende Kontraktionen zu bemerken, dann brauchen Sie sich noch nicht in die Klinik zu begeben. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass Ihre Wehen innerhalb der nächsten ein bis zwei Tage beginnen. Bei manchen Frauen setzen die Wehen auch ohne vorheriges Zeichnen, also Ablösens des Schleimpfropfes ein.

 

 Das Platzen der Fruchtblase – der Blasensprung

 

Zunächst: dass das Fruchtwasser in einem Schwall abgeht ist weit seltener als gedacht.

 

Meist läuft die Flüssigkeit nur langsam, tröpfelnd aus der Scheide, und Sie haben das Gefühl von unwillkürlichem Urinabgang.

 

Allgemein ist eine intakte Fruchtblase ein Schutz für Mutter und Kind: Die Kontraktionen werden als weniger stark empfunden und das Kind ist durch das Fruchtwasser gut gepolstert. Ein Kind kann in seltenen Fällen auch mit intakter Fruchtblase zur Welt kommen, man nennt dies "Glückshaube".

 

Bei Verlust einer schwallartigen Menge Fruchtwasser kann es zu einem Nabelschnurvorfall kommen, wenn sich ihr Baby noch nicht fest ins Becken gesenkt hat. Dadurch kann es passieren, dass die Nabelschnur abgeklemmt wird und das Baby folglich nicht mehr richtig mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden kann.

 

Sollten Sie nicht wissen, ob Ihr Baby sich bereits gesenkt hat und haben einen deutlichen schwallartigen Blasensprung, legen Sie sich hin und rufen einen Krankenwagen bzw. lassen Sie sich einen rufen. Man wird Sie liegend in die Klink bringen und auch dortbehalten. Wenn die Geburt innerhalb eines Tages nicht von allein beginnt, werden in der Regel wehenfördernde Mittel gegeben, da eine geplatzte Fruchtblase keine Barriere mehr bietet und somit eine Infektion nicht mehr verhindern kann, was die Einleitung der Geburt erforderlich macht.

 

Wissen Sie bereits, dass sich ihr Baby fest ins Becken gesenkt hat und das Fruchtwasser geht schwallartig ab, verständigen Sie ihre Hebamme oder die Klinik und fragen nach, was Sie tun sollen. Wahrscheinlich wird man Sie zur Untersuchung einbestellen.

 

Weitere Anzeichen der bevorstehenden Geburt

 

Es gibt noch viele weitere, mehr oder weniger zuverlässige Anzeichen dafür, dass die Wehen bald einsetzen werden oder die Kontraktionen schon echte Wehen sind:

 

  • Rückenschmerzen: Mit dem Einsetzen der Wehen verspüren manche Frauen mehr oder weniger ungewohnte, starke Schmerzen im unteren Rückenbereich, die ähnlich wie Regelschmerzen oder sogar noch stärker sein können.

  •   Übelkeit und Erbrechen: Bei Geburtsbeginn ist manchen Schwangeren übel, einige müssen sich sogar übergeben.

  • Muskelzittern: Es kann vor Beginn der Wehen zu Muskelzittern kommen, das bis zu mehrere Minuten anhalten kann, da der Körper auf diese Art versucht, Spannungen zu lösen. Ein warmes Bad oder eine Massage können hier Abhilfe schaffen.

  • Durchfall: Die Kontraktionen der Gebärmutter sowie die von der Gebärmutterwand abgegebenen Prostaglandine können sich auf die Verdauung auswirken, weshalb einige Frauen bei Einsetzen der Wehen sehr weichen Stuhlgang oder sogar Durchfall haben.

 Wie verändert sich für der Fötus und die Mutter in den letzten Wochen?

 

 

 

 

Die richtige Ernährung in der Stillzeit

Wenn Sie auch schon in der Schwangerschaft auf eine gesunde Ernährung geachtet haben, dann müssen Sie in der Stillzeit nicht viel umstellen. Grundsätzlich gilt: ausgewogen und regelmäßig!

 

Möchten Sie Ihr Ernährungswissen noch einmal auffrischen, dann erhalten Sie ausgewogene Ernährungstipps hier.

 

Mythen zum Thema Stillen und Ernährung

 

Mythen und Irrtümer in der Stillzeit sind in den meisten Köpfen noch fest verankert. Ratschläge für Lebensmittel, die die Milchproduktion anregen sollen oder die einen wunden Po beim Baby verursachen und besser gemieden werden sollen, sind da keine Seltenheit. Aber was steckt dahinter?

 

Wichtig: keine Lebensmittel unnötig meiden!

 

Mythos: Stillende Mütter dürfen keine blähenden Lebensmittel oder Zitrusfrüchte essen, wie zum Beispiel

  • Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen..)
  • Kohlgemüse (Rosenkohl, Sauerkraut, Wirsing, Sellerie..)
  • Zwiebelgewächse (Zwiebeln, Knoblauch, Lauch …)
  • frisches Brot und Vollkornprodukte
  • unreifes Obst (Beeren, Bananen, Kirschen …)
  • Trockenobst (Feigen, Rosinen …)

 

Fakten:

 

Blähende Lebensmittel:

Nur sehr selten treten durch den mütterlichen Verzehr bestimmter Lebensmitteln beim gestillten Säugling Unverträglichkeiten auf.

Blähende Lebensmittel haben einen hohen Gehalt an Ballaststoffen (Faserstoffen), die nicht vom Körper der Mutter aufgenommen werden können. Sie werden im mütterlichen Darm von Darmbakterien verstoffwechselt. Dabei entwickeln sich Gase, die zu Blähungen führen. Obwohl ein Teil der gebildeten Gase resorbiert wird und z.B. bei einem Atemtest in der Ausatemluft, gibt es keine Belege dafür, dass die Gase in die Muttermilch übergehen und somit in den kindlichen Körper gelangen und dort Blähungen verursachen.

 

Strikte Diätempfehlungen für die stillende Mutter hinsichtlich der Meidung blähender Lebensmittel kann zu einer ungünstigen Ernährungsweise führen und das Risiko für eine Verstopfung erhöhen. Eine an Ballaststoffen reiche Ernährung ist erwünscht, auch für Stillende!

 

Säurehaltige Lebensmittel:

Der Säuregehalt in den Lebensmitteln, die von der Mutter verzehrt werden, hat keinen Effekt auf die Muttermilch. Die Zusammensetzung der Muttermilch wird vom mütterlichen Körper streng reguliert und ist für viele Eigenschaften konstant unabhängig davon, was die Stilllende verzehrt. Dazu gehört auch der Säuregehalt der Muttermilch, sodass der Verzehr von zum Beispiel sauren Früchten keinerlei Auswirkungen auf die Muttermilch hat.

 

Ätherische Öle, die in manchen Lebensmitteln vorhanden sind (Knoblauch, Kräuter etc.) sind „muttermilchgängig“ und können somit den Geruch und Geschmack der Muttermilch beeinflussen. Es gibt Hinweise darauf, dass dies das Trinkverhalten des Säuglings zumindest vorübergehend beeinflussen kann, denn auch Säuglinge können das Aroma wahrnehmen.

 

 

 

Erlaubt: Stillende dürfen koffeinhaltige Getränke in moderaten Mengen trinken

 

Mythos: Mütter sollten in der Stillzeit keinen Kaffee trinken

 

Fakten: Obwohl Koffein in die Muttermilch übertragen wird, beträgt die Menge, die in die Muttermilch übergeht, nur etwa 1% der ursprünglich von der Mutter aufgenommenen Menge. Der höchste Koffein-Gehalt im Blut der Mutter ist etwa 60-120 Minuten nach der Koffeineinnahme zu beobachten. Eine geringe Menge Koffein übt keine nachteiligen Effekte auf den Säugling aus.

 

Zwei Tassen Kaffee (200mg Koffein) am Tag werden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit als unbedenklich eingestuft. Am besten sollte Kaffee direkt nach dem Stillen getrunken werden. Zwischen den Stillmahlzeiten kann dadurch viel Koffein im Körper der Mutter abgebaut werden, sodass die nächste Stillmahlzeit dem Säugling nur noch sehr wenig oder gar kein Koffein mehr zuführt.

 

 

Wichtig: Sekt fördert nicht die Milchbildung!

 

Mythos: Sekt fördert die Milchbildung

 

Fakten: Etwa 30 Minuten nach der mütterlichen Aufnahme von Alkohol hat die Muttermilch den gleichen Alkohol-Gehalt wie das Blut der Mutter. Es konnte gezeigt werden, dass sich Alkohol sogar negativ auf den Milchfluss auswirkt. Deshalb gilt: Alkohol meiden, und wenn im Ausnahmefall ein alkoholisches Getränk wie z.B. Sekt oder Wein verzehrt werden möchte, sollte auf einen möglichst langen Abstand (1-2 Stunden) zur nächsten Stillzeit geachtet werden.

 

 

 

 

Beikost einführen – ist das wirklich so kompliziert?

Da der steigende Bedarf an Energie und einigen Nährstoffen ab dem 5.-7. Monat nicht mehr sicher durch ausschließliche Milchnahrung gedeckt werden kann, soll Beikost ergänzend zur Muttermilch eingeführt werden.

 

Der Magen-Darm-Trakt und die Nieren sind mit etwa 4 Monaten weit genug gereift um konzentriertere Nahrung aufzunehmen.

 

Aktuelle Empfehlungen für die Einführung der Beikost sind wie folgt: Beikost sollte frühestens mit Beginn des 5. Monats, spätestens mit Beginn des 7. Monats (d.h. nicht vor dem Alter von 17 Wochen und nicht nach dem Alter von 26 Wochen) eingeführt werden.


Welche Reihenfolge für die Einführung verschiedener Breie ist zu empfehlen?

 

Als erster Brei wird ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch (bzw. Fisch) Brei empfohlen, um gut absorbierbares Eisen zuzuführen. Denn die bei der Geburt vorhandenen Eisenvorräte sind gegen Ende des ersten Lebenshalbjahres durch das starke Wachstum weitgehend erschöpft, und eine gute Eisenversorgung ist wichtig für Blutbildung und Hirnentwicklung. Wenn eine Familie nicht regelmäßig Fleisch und keinen Fisch geben möchte sollten mit Eisen angereicherte Beikostprodukte gegeben werden. Im Abstand von jeweils einem Monat sollen dann als weitere Breie ein Milch-Getreide Brei und dann ein Getreide-Obst Brei jeweils eine Milchmahlzeit ersetzen. Diese Reihenfolge wird als Orientierungshilfe empfohlen, aber es handelt nicht nicht um einen streng vorgegebenen Plan.

 

Auch mögliche Allergene sollten in dem kritischen Zeitfenster Ende des 4. -6. Monats der kindlichen Entwicklung in die Lebensmittelauswahl der Breie integriert werden.

 

Kuhmilch kann in einer Menge von bis zu höchstens 200 ml/Tag für die Zubereitung des Milch-Getreide Breis (=2.Brei) verwendet werden. Alternativ zu Kuhmilch kann auch abgepumpte Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung zur Zubereitung des Milch-Getreide-Breis verwendet werden. Sobald der Brei durch eine Brotmahlzeit ersetzt wird, kann bis 200 ml Kuhmilch/Tag zum Trinken gegeben werden.
Auch nach Einführung der Beikost sollten Sie Ihr Kind so lange weiterstillen, wie Sie beide es möchten. So können Sie es beispielsweise morgens gerne stillen. Wenn Sie nicht mehr stillen, können Sie ihm stattdessen eine Flasche Säuglingsmilchnahrung anbieten.

 

Ab  der Einführung des dritten Breises (üblicherweise Getreide-Obst Brei) sollte dem Kind zusätzlich Wasser zum Trinken angeboten werden. Weiteres zu Getränken im ersten Lebensjahr können Sie hier nachlesen.

 

Tipps für die Verwendung von Lebensmittel und Herstellung von Breien erhalten Sie hier.

 

Gesundes Essverhalten von Anfang an - Reifezeichen erkennen

 

Für einen sicheren und bestmöglich akzeptierten Übergang zur Beikost und schließlich zur Familienkost empfiehlt es sich auf bestimmte Reifezeichen, die die neuromuskuläre und psychosoziale Entwicklung des Kindes widerspiegeln, zu achten. Diese sind zum Beispiel:


Kinder zeigen diese Reifezeichen in der Regel zwischen dem 4. Und 6. Monat- manche Kinder etwas früher, andere ein wenig später.

 

Der Beginn des 5. Lebensmonats ist kein zwingend fester Termin zur Beikosteinführung.Nicht der Kalender, sondern das Kind gibt vor, wann es soweit ist! Das empfohlene Zeitfenster von etwa 60 Tagen (im Alter zwischen 17 und 26 Lebenswochen) für die Beikosteinführung gibt viel Spielraum sowie die Möglichkeit, auf die individuelle Entwicklung eines jeden Kindes einzugehen.

 

 

Weitere Informationen zu Beikost und mehr können Sie auch unter der Rubrik Ernährung des Babys (0-1 Jahre) nachlesen

 

 

 

 

 

Rezeptidee: Bayrischer Kartoffelsalat

Die Temperaturen werden langsam wärmer und die Grillsaison wird bereits eingeläutet. Eine tolle Beilage ist der Bayerische Kartoffelsalat, der ganz ohne Mayonnaise auskommt.

 

Probieren Sie es aus!

 

 Zum Rezept

 

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