50 Prozent der schwangeren Epileptikerinnen stellen gar keine Veränderungen ihrer Erkrankung fest, etwa 40 Prozent registrieren sogar mit eine Besserung. Bei etwa 10 Prozent der Epileptikerinnen kann es zu einer Verschlechterung kommen.

 

Keinesfalls ist eine Epilepsie ein Grund, von einer Schwangerschaft abzuraten. Über 90 Prozent aller Epileptikerinnen erleben eine komplikationslose Schwangerschaft und bekommen ein gesundes Kind. Wünschenswert wäre allerdings, dass die Schwangerschaft einige Monate im Voraus geplant und vom Frauenarzt und Neurologen gemeinsam intensiv und engmaschig betreut wird.

 

Einige Antiepileptika wirken teratogen, d.h. sie können angeborene Fehlbildungen beim Kind verursachen. Mit einer entsprechenden Vorbereitungszeit, kann in Ruhe eine Einstellung mit den am besten verträglichen Medikamenten erfolgen. Diese müssen aber trotzdem Anfallsfreiheit gewährleisten. Denn epileptische Anfälle können sowohl Ihnen als auch Ihrem Baby schaden und sind nach Meinung der Fachleute gefährlicher als die meisten krampfhemmenden Medikamente. Ganz falsch wäre es, aus Angst vor der unerwünschten Medikamentenwirkung die Behandlung während der Schwangerschaft plötzlich zu unterbrechen.

 

Grundsätzlich sollten alle Epileptikerinnen möglichst schon vier Monate vor und dann während der ersten drei Monate der Schwangerschaft Folsäure in höherer Dosis (ca 4-5 mg pro Tag) einnehmen als Frauen ohne Krampfleiden. Folsäure senkt nachweislich das Risiko für einen Neuralrohrdefekt (z. B. offener Rücken) beim Kind, das bei Epileptikerinnen erhöht ist.

 

Besteht die Gefahr, dass durch ein Epilepsie-Medikament Blutungen beim Neugeborenen verursacht werden können, empfiehlt sich für das Neugeborene sowie schon eine Woche vor der Geburt für die werdende Mutter die Einnahme von Vitamin K.

Für viele Frauen mit einem Krampfleiden spielt die Sorge, diese Krankheit an ihr Kind vererben zu können, eine große Rolle. Das genetische Risiko wird aber oft überschätzt. Denn Epilepsie ist keine Erbkrankheit im engeren Sinn. Vererbt werden kann eine gewisse Bereitschaft zu Krampfanfällen. Damit sich die Kranheit äußert, müssen jedoch noch einige andere Faktoren hinzukommen.