Fötus

Das Baby im Bauch trinkt und pinkelt…

 

Der Fötus schluckt Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit). Das Fruchtwasser gelangt anschließend über den Magen-Darm-Trakt in seinen Blutkreislauf (wird resorbiert) und dann in die Niere. Da das Baby jetzt Urin bilden kann scheidet es das geschluckte Fruchtwasser über den Urin aus… zurück ins Fruchtwasser… Eklig? Nicht wirklich. Das Fruchtwasser wird ca. alle drei Stunden komplett erneuert und harnpflichtige Substanzen (bestimmte Abbauprodukte, die ausgeschieden werden müssen) gelangen nicht ins Fruchtwasser, sondern werden über den Blutkreislauf zur Plazenta befördert und gelangen somit in das Blut der Mutter und werden von Ihnen über Nieren und Urin ausgeschieden.

 

Knochen

 

Der kleine Körper Ihres Babys ist immer noch sehr weich. Insbesondere das äußerst verletzliche Gehirn, dessen einzelne Bereiche jetzt schon miteinander verbunden sind, braucht einen knöchernen Schutz. Dazu dienen große gewölbte Knochen. Diese sind noch nicht miteinander verwachsen, damit das Gehirn weiter ungehindert wachsen und an Masse zunehmen kann.
Doch Ihr Baby hat nicht nur Schädelknochen, auch im restlichen Körper hat die Verknöcherung (bereits aufgebauter Knorpel wird zu Knochen umgebaut) schon begonnen. Im Ultraschallbild kann man Bein- und Beckenknochen sehen und auch die Rippen sind als ultraschalldichte Strukturen hell erkennbar. Auch das Grundgerüst für die Arme und Beine entsteht jetzt durch die Umwandlung von Knorpel in Knochen. Ihre Endstücke werden erst im Teenageralter vollständig verknöchert sein. Danach ist ein weiteres Wachstum der Knochen und damit des Körpers nicht mehr möglich. In den nächsten Wochen werden sich die Knochen weiter verstärken. Dazu wird ausreichend Kalzium benötigt – das Ihr Kind von Ihnen bekommt. Achten Sie also auf Ihre Kalziumzufuhr.

 

Mehr zum Kalzium in der Schwangerschaft

 

Nicht mehr stumm

 

Das kleine Wesen in Ihrem Inneren entwickelt übrigens einen Kehlkopf – und die Stimmbänder sind soweit ausgebildet, dass Ihr Baby Laute erzeugen kann. Ist das nicht eine süße Vorstellung?

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Ihr Baby ist inzwischen etwa so groß wie eine Mandarine und die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) beträgt ca. 7 cm.

 

In der späteren Schwangerschaft, teilweise aber auch schon ab jetzt wird bei der Ultraschalluntersuchung oft nicht mehr die Scheitel-Steiss-Länge des Föten gemessen, sondern seine Entwicklung anhand der Kopfmaße beurteilt. Dazu misst man den "biparietalen Durchmesser" (BIP oder BPD), also den Abstand zwischen den beiden Scheitelknochen am Schädel, und zusätzlich einige andere Parameter. Da das Kind bis zum Ende der Schwangerschaft immer gekrümmter und eingeengter liegen wird, ist die Längenmessung nicht mehr zuverlässig genug. Um Ihnen weiterhin eine bildliche Vorstellung zu liefern, wie groß Ihr Baby ungefähr ist, geben wir weiter die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) bzw. später auch die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) an.

 

Der Kopfdurchmesser des Fötus beträgt jetzt in etwa 21 bis 29 mm und das sich entwickelnde Baby wiegt etwas über 20 Gramm.

 

Mama

Babys Heim

 

Die Plazenta, der Mutterkuchen, hat zu diesem Zeitpunkt die volle Funktion erreicht. Sie sorgt dafür, dass Sauerstoff und Nährstoffe aus Ihrem Kreislauf zum Kind transportiert werden. Das Ungeborene liefert seine Abfallprodukte über die Nabelschnur wieder zurück. Die Plazenta wirkt auch wie eine Schranke gegenüber schädlichen Substanzen - aber leider nicht gegen alle. Deshalb ist es wichtig, dass Sie auf gewisse Lebensmittel verzichten, nicht rauchen und keinen Alkohol trinken.

 

Bei einer unter etwa 200 Schwangerschaften sitzt die Plazenta nicht im oberen Teil der Gebärmutter sondern tiefer, manchmal sogar so tief, dass der innere Muttermund teilweise oder vollständig verdeckt ist (Plazenta praevia). Dadurch kann es in der späteren Schwangerschaft, wenn das Kind auf die Plazenta drückt, und vor allem während der Geburt zu gefährlichen Blutungen kommen. Heutzutage sind solche Notfallsituationen sehr selten geworden, denn durch die regelmäßigen Ultraschalluntersuchungen ist eine Plazenta praevia schon früh zu diagnostizieren. Notfalls kann dann von vornherein eine geplante Kaiserschnittentbindung durchgeführt werden. Eine tiefsitzende Plazenta kann jedoch auch ganz von alleine wieder ein Stück nach oben wandern.

 

Der Fötus schwimmt nach wie vor gut geschützt vor Stößen und Austrocknung in der Fruchtblase, die Ihrem Baby noch weitere sieben Monate als Behausung dienen wird. Gefüllt ist die Fruchtblasse mit dem Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit). Zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft sind das ca. 50 ml, gegen Ende der Schwangerschaft wird die Fruchtblase mit ca. einem Liter Flüssigkeit gefüllt sein. Die mit Fruchtwasser gefüllte Fruchtblase schützt den Fötus wie ein Polster vor Verletzungen, ermöglicht Bewegungen und reißt normalerweise erst während der Geburtswehen ein („die Fruchtblase platzt“).

 

 

Tschüss Morgenübelkeit, Tschüss Müdigkeit

 

Das ist die letzte Woche im ersten Trimester Ihrer Schwangerschaft. Bei vielen Frauen, die im ersten Trimenon (auch Schwangerschaftsdrittel oder Schwangerschaftstrimester) von teils heftigen Schwangerschaftsbeschwerden geplagt wurden, lassen diese jetzt nach. Auch das Risiko einer Fehlgeburt ist jetzt drastisch gesunken! Glückwunsch!

 

Hormonbedingte Unannehmlichkeiten lassen jetzt also nach, doch Ihr Körper ist weiter rundum mit der Schwangerschaft und der Versorgung des Kindes beschäftigt. In Ihren Brüsten beginnt z. B. schon die Produktion des Kolostrums (das ist die erste Milch, die das Kind bekommt) und es kann dann und wann etwas Milch aus den Brustdrüsen austreten. Das kann tröpfchenweise geschehen oder zum Erstaunen mancher Frauen bereits im Strahl herausschießen.

 

Was steht an?

Rauchen ist und bleibt tabu

 

Es mag nichts Neues mehr für Sie sein – aber Rauchen ist in der Schwangerschaft besonders schädlich! Verzichten Sie darauf!

 

Eine der Auswirkungen ist das Zusammenziehen der Blutgefäße, so dass die Durchblutung der Plazenta eingeschränkt ist und der Fötus nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Das Ungeborene schnappt bei jeder Zigarette nach Luft! Die Nikotinkonzentration erreicht im Fruchtwasser, in der Plazenta (Mutterkuchen) und im Blut des Ungeborenen höhere Werte als im Körper der Mutter!
Es geht aber nicht nur um das Nikotin allein: Der Tabakrauch enthält über 4000 weitere Chemikalien, wie z. B. Ammoniak, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Benzol, Cadmium oder Nitrosamine mit erbgutschädigenden oder krebserregenden Wirkungen.

 

Neugeborene rauchender Mütter haben ein niedrigeres Geburtsgewicht, einen kleineren Kopfumfang und sind auch in der Körperlänge etwas kleiner. Aber vor allem kommen sie häufiger als Frühgeborene (Frühgeburt) zur Welt!

 

 

Erhöhter Bedarf

 

Ihr Kleines trinkt inzwischen das Fruchtwasser. Trinken Sie ausreichend? Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens zwei Liter) in der Schwangerschaft und die Auswahl geeigneter Getränke.
Noch immer ist Ihr Kalorienbedarf nicht bzw. kaum gestiegen. Neuen Empfehlungen zur Folge bleibt der Bedarf in den ersten zwei Trimestern der Schwangerschaft sogar unverändert und steigt erst im letzten Schwangerschaftsdrittel um etwa zehn Prozent. Deutlich erhöht ist allerding Ihr Bedarf an Mikronährstoffen. Schon zu Beginn war neben der Folsäure Jod ein wichtiger Stoff für die Entwicklung des Kindes. Jod ist in dieser Phase der Schwangerschaft bedeutend, da Ihr Kind nun schon selbst Schilddrüsenhormone produziert und dazu Jod benötigt.

Hier erfahren Sie mehr über die täglich benötigte Menge, jodreiche Lebensmittel und wozu Jod benötigt wird.


Mehr Infos zur Ernährung in der Schwangerschaft
Mehr Infos zum Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen in der Schwangerschaft
Snackideen für die Schwangerschaft

 

Fötus

Das Geschlecht ist (theoretisch) erkennbar!

 

Ab der 14. Schwangerschaftswoche lassen sich die äußeren Geschlechtsorgane unterscheiden. Dennoch kann es im dritten und vierten Schwangerschaftsmonat zu Fehlbestimmungen kommen, da sich die Geschlechtsorgane aus sogenannten Genitalhöckern entwickeln. Und diese sind bei weiblichen Babys zunächst größer als bei den männlichen! In dieser Schwangerschaftswoche ist der Hodensack männlicher Föten erkennbar und im Hoden werden jetzt schon die männliche Geschlechtshormone (Androgene) gebildet. Weil diese Hormone bei den weiblichen Föten fehlen, kommt das Längenwachstum ihrer Genitalhöcker (auch Phallus genannt) zum Erliegen und es entsteht der Kitzler. Auch Schamlippen, Scheide und Eizellen hat die kleine Dame in Ihrem Bauch schon. Die Scheide ist allerdings durch das Jungfernhäutchen (Hymen) verschlossen, das erst kurz vor oder bei der Geburt einreißt, wodurch ein schmaler Eingang entsteht.

 

Galle und Darm

 

Spätestens jetzt sollten alle Darmschlingen in den Bauch des Babys zurückgekehrt sein, das heißt die Nabelschnur besteht jetzt nur noch aus Gefäßen und einer darum liegenden Schicht (Wharton-Sulze). Sollten nicht alle Darmschlingen in den Bauch zurückkehren spricht man von einem „angeborenen Nabelbruch“.
Der kleine Darm ist inzwischen funktionstüchtig: die Darmmuskulatur funktioniert schon und kann so den Inhalt vorantreiben und durch die Zotten in der Darmschleimhaut können Stoffe aus dem verschluckten Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit) aufgenommen werden. Auch Galle wird von Ihrem kleinen Baby schon produziert und gelangt über den Gallengang in den Verdauungstrakt.

 

Haare und Nägel

 

Könnten Sie einen Blick in Ihren Bauch werfen, würden Sie jetzt kleine Details entdecken. Zum Beispiel winzige Fingernägel, die sich in dieser Woche aus den Vorstufen entwickeln. Bis sich an den Zehen die Zehennägel entwickeln, werden noch vier Wochen verstreichen.
Auch winzige Härchen würden Sie entdecken. Zu diesem Zeitpunkt treten Augenbrauen, Kopfhaar und Härchen an der Oberlippe das erste Mal auf. Diese Behaarung ähnelt mehr einem Flaum und wird Lanugobehaarung genannt. Sie wird den Körper bis zum achten Monat bedeckten, dann wird sie durch eine zweite Generation von Haaren ersetzt wird.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Das Baby in Ihrem Inneren hat jetzt in etwa die Größe eines Apfels erreicht und ist vom Kopf bis zum Po (=SSL) ca. 8 cm lang. Der Kopfdurchmesser des Fötus beträgt ca. 25 bis 32 mm, das Gewicht etwas weniger als 50 g

 

Mama

Während beim Fötus eine schützende Fettschicht (Omentum majus) beginnt über die inneren Organe zu wachsen, fühlt sich auch die werdende Mutter immer dicker. Dabei liefert das Fett, das als Vorratsspeicher für die energiefördernde Stillzeit und das letzte Drittel der Schwangerschaft angelegt werden, nur ein kleinen Beitrag zur Gewichtszunahme. Für die 10-16 kg die eine normalgewichtige Mutter während der Schwangerschaft durchschnittlich zunimmt, sind viele einzelne Komponenten verantwortlich. Noch sind die einzelnen Gewebe oder auch der Embryo nicht so schwer wie hier angegeben, aber die Auflistung liefert einen guten Überblick über die Verhältnisse und wohin Sie sich noch entwickeln werden…  

 

Körperteil
Gebärmutter: 1,5 kg
Vermehrte Blutbildung: 2,0 kg
Plazenta (Nachgeburt): 0,5 kg
Fruchtwasser: 1,0 kg
Reserven der Mutter: 2,0 kg
Wachstum der Brüste (je 250 Gramm): 0,5 kg
Flüssigkeitseinlagerungen: 3,0 kg
Gewicht des Kindes: 3,5 kg
Gesamt: 14 kg

 

Was steht an?

Ernähren Sie sich gesund

 

Mittlerweile sind Sie im zweiten Schwangerschaftsdrittel. Die Empfehlungen bezüglich der zusätzlich benötigten Kalorien in der Schwangerschaft unterscheiden sich. Neusten Empfehlungen zu Folge steigt der Kalorienbedarf sogar erst im letzten Drittel der Schwangerschaft. Wie viele zusätzliche Kalorien Sie im Laufe der Schwangerschaft brauchen ist unter anderem auch von Ihrem Gewicht vor der Schwangerschaft abhängig. Frauen die vor der Schwangerschaft übergewichtig waren, sollten im Verlauf der Schwangerschaft weniger zu nehmen, als solche die mit normalem Gewicht oder Untergewicht schwanger geworden sind.
Mehr zur Gewichtsentwicklung

 

Sie sollten es sich allerdings auf keinen Fall zum Ziel setzen, in der Schwangerschaft abzunehmen oder besondere Diäten zu machen, dabei können Giftstoffe freigesetzt werden, die dem Baby schaden. Sie brauchen sich auch nicht zwanghaft vom Essen abzuhalten, aber greifen Sie doch beim Snack zwischendurch zu gesünderen Varianten als Eiscreme und Chips.

Wie wäre es zum Beispiel mit:

 

  • einem Apfel oder anderem Obst
  • Gemüsesticks (Paprika, Karotte, Gurke) mit Joghurtdip oder Hummus– liefert Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und außerdem Ballaststoffe, die bei auftretenden Verstopfungen helfen können
  • einem hartgekochten Ei
  • einem Joghurt
  • etwas körnigem Frischkäse mit Obst - alles wertvolle Eiweißlieferanten, die Ihrem Kind beim Wachsen helfen
  • ein paar Nüssen – diese liefern wertvolle Fettsäuren und auch Eiweiße. Übrigens, Mandeln können auch bei Sodbrennen helfen
  • Pumpernickel oder ein Stückchen Vollkornbrot mit Avocado bzw. Hummus - steckt voller Ballaststoffe und guten Fettsäuren bzw. Eiweißen
  • Reiswaffel mit Mandelmus

 

 

Was gibt es zu erledigen?

 

Auch wenn es Ihnen übertrieben erscheint, in vielen Städten sind Betreuungsplätze für die Zeit nach der Schwangerschaft so gefragt, dass Sie sich schon jetzt darum kümmern sollten.
Ähnlich sieht es bei den Hebammen aus. Am besten sollten Sie sich jetzt schon nach einer geeigneten Hebamme umsehen. Fragen Sie doch Freundinnen oder Kolleginnen ob sie Ihnen jemand empfehlen können.

 

Weitere Formalitäten, die es im Laufe der Schwangerschaft zu erledigen gibt

 

Fötus

Die Proportionen passen sich an

 

Inzwischen sieht Ihr Baby immer mehr aus wie ein Neugeborenes. Der Kopf, der in den ersten Wochen der Schwangerschaft gleich groß war wie der Rest des Körpers, wächst jetzt nicht mehr so schnell wie der restliche Körper und macht etwas mehr als ein Drittel der SSL (Scheitel-Steiß-Länge) aus. Auch die Arme stehen mit dem restlichen Körper im gleichen Verhältnis wie bei einem Neugeborenen. Nur die Beine sind verhältnismäßig noch immer recht kurz.

 

Ihr Baby lässt die Muskeln spielen

 

Das Baby bewegt Hände und Füße jetzt kräftiger, öffnet und schließt die Hände, zieht die Zehen ein und auch saugende Bewegungen werden häufiger. Der Fötus kann immer besser schlucken und die Speicheldrüsen nehmen ihre Funktion auf.
Jetzt hat Ihr Baby auch schon Reflexe. Zum Beispiel wird sich das Baby etwas winden, wenn Sie gegen Ihren Bauch stupsen – doch noch immer ist das Baby zu klein dafür, als dass Sie die Bewegung wahrnehmen können. Außerdem funktionieren auch schon der Hand-Greif-Reflex und der Saugreflex.


Das Baby „atmet“ und der Kreislauf funktioniert

 

Bis zum Ende der Schwangerschaft wird die Sauerstoffversorgung über die Plazenta sichergestellt, aber mit dem Ein- und Ausatmen von Fruchtwasser übt das Baby für das Leben außerhalb von Mamas Bauch. Diese „Atembewegung“ kann man im Ultraschallbild erkennen.
Genauso kann man jetzt den Herzschlag des Fötus von außen abhören. Und das kleine Herz schlägt kräftig...: ca. 100 Liter Blut pro Tag befördert es durch den fötalen Kreislauf Ihres Babys und ist bereits fast perfekt entwickelt: Vorhöfe, Herzkammern, Herzklappen – alles da.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Um sich vorzustellen, wie groß das Baby jetzt ist, achten Sie das nächste Mal, wenn Sie ein Tempopäckchen aus Ihrer Handtasche ziehen auf die Größe. Ihr Baby ist von Kopf bis Po (SSL) jetzt in etwa so lang wie das Tempopäckchen (knappe 10 cm). Der Kopfdurchmesser schwankt zwischen 28 bis 37 mm, das Gewicht des Föten liegt bei ca. 70 g.

 

Mama

Vorsicht vor Harnwegsinfekten  


Häufiges Wasserlassen ist durch die wachsende Gebärmutter, die auf Blase und Harnwege drücken kann, normal. Durch die Hormone sind die ableitenden Harnwege weiter gestellt und entspannter, so dass Keime leichter aufsteigen und Infekte auslösen können.

 

Sollten Sie beim Wasserlassen einen brennenden Schmerz verspüren und ständig das Gefühl haben, die Blase leeren zu müssen, kann eine Blasenentzündung dahinterstecken. Dann hilft es manchmal schon, sich wärmer anzuziehen, eine Wärmflasche, Kirschkernkissen,… zu verwenden und viel warmen Früchte-, Kräuter- oder Blasentee zu trinken. Sollten die Beschwerden nach 24 Stunden noch nicht nachgelassen haben oder sich sogar verstärkt haben, oder der Urin verfärbt sein und Sie Fieber bekommen, sollten Sie sich sofort bei Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin melden. Harnwegsinfekte können unbehandelt eine Fehl- oder Frühgeburt verursachen!

 

Auch in der Schwangerschaft kann man mit bestimmten Antibiotika, die dem Ungeborenen nicht schaden, eine Harnwegsinfektion schnell und wirkungsvoll behandeln. Auf keinen Fall sollte man riskieren, dass eine nicht ernstgenommene Blasenentzündung in eine Nierenbeckenentzündung übergeht.

 

 

Infektionen im Scheidenbereich

 

Solche Infektionen sind in der Schwangerschaft leider ebenfalls nicht selten. Die Hormone bewirken eine Veränderung des pH-Werts in der Scheide, so können sich Bakterien und Hefepilze leichter vermehren. Bei juckendem Ausfluss und geröteter, brennender Schleimhaut liegt am ehesten eine Mykose, d. h. Infektion mit Candida albicans (Soor) vor. Ihr Frauenarzt/Ihre Frauenärztin kann Ihnen Scheidenzäpfchen gegen die Pilzinfektion verschreiben, die meist eine rasche Wirkung zeigen. Sie selbst können eine erneute Infektion vorbeugen, indem Sie mehr Vollwertprodukte, Obst und Gemüse und möglichst wenig Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel essen.

 

Was steht an?

AFPplus-Test

 

Mit einem AFPplus-Test, auch Trippel-Test genannt, können Sie jetzt Ihr persönliches Risiko für die Geburt eines Kindes mit Down-Syndrom einschätzen lassen. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin, denn dieser Bluttest ist nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung und bedeutet letztendlich noch keine Diagnose. Es gilt also abzuwägen, ob man eine solche Information haben möchte und sich eventuell unnötig Sorgen während der restlichen Schwangerschaft macht.

 

Geburtsvorbereitung

 

Noch ist es einige Zeit bis zur Entbindung hin, doch da viele Geburtsvorbereitungskurse ab der 20. Schwangerschaftswoche beginnen, kann es ratsam sein, sich jetzt schon nach einem passenden Kurs umzusehen.

 

Mehr zu (Kursen zur) Geburtsvorbereitung

 

 

 

Sport für Mutter und Kind  

 

Ihr Baby lässt im Bauch bereits die Muskeln spielen… Treiben Sie regelmäßig Sport? Das sollten Sie auch in der Schwangerschaft tun. Jetzt im zweiten Trimester, wenn die Schwangerschaftsbeschwerden und die Antriebslosigkeit (langsam) verschwinden, ist ein guter Zeitpunkt erreicht (wieder) aktiver zu werden! Noch schränkt der Babybauch nicht allzu sehr ein und viele Sportarten sind möglich. Aber Bewegung in jeglichem Sinn fördert Ihre Ausdauer, hilft beim Muskelaufbau und dadurch dabei, das zusätzliche Gewicht während der Schwangerschaft zu tragen und sich auf die körperliche Belastung der Geburt vorzubereiten.

 

Mehr zu Sport in der Schwangerschaft

 

Fötus

Die Hormone…

 

Im ersten Schwangerschaftsdrittel haben Sie schon Bekanntschaft mit allen möglichen Hormonen gemacht, schließlich sind sie verantwortlich für einen Großteil der Schwangerschaftsbeschwerden. Jetzt ist Ihr Kleines soweit, dass es selbst Hormone produziert. Keine Schwangerschaftshormone, die für Übelkeit und Verstopfung sorgen, sondern Schilddrüsenhormone und Insulin. Die in der Schilddrüse produzierten Hormone sind wichtig für das weitere Wachstum Ihres Kindes. Und für die Produktion von Schilddrüsenhormonen benötigt die Schilddrüse Jod. Und bis zum Ende der Schwangerschaft erhält das Kind alle Nährstoffe nur von Ihnen. Das heißt, dass Sie auf Ihre Jodzufuhr achten müssen.
Mehr dazu lesen Sie im Artikel „Was steht an?“. Im Beitrag „Mama“ findet die werdende Mutter Informationen zu Insulin. Das Hormon, welches beim Baby den Blutzucker-Stoffwechsel regulieren wird und dessen „Produktionsstätten“ (Inselzellen im Pankreas) jetzt schon vorhanden sind, ist auch für die Mutter im Hinblick auf Schwangerschaftsdiabetes (GDM) sehr interessant.

 

Mama, ich kann Grimassen schneiden

 

Wie die restliche Muskulatur im Körper des Fötus arbeitet auch die Gesichtsmuskulatur des Kleinen schon. Grimassen schneiden – kein Problem! Auch Daumenlutschen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen im Bauch und stellt für das Baby kein Problem mehr dar, da jetzt Nerven und Muskeln endgültig miteinander verbunden sind und das Kind alle Gelenke frei bewegen kann.

 

 

 

Wie groß ist mein Baby jetzt?

Auch auf Reisen in diesem für Urlaub geeigneten Schwangerschaftsdrittel? Und dabei Ansichtskarten zu schreiben? Das Baby, das in Ihrem Inneren den Urlaub genießt ist jetzt in etwa so groß wie die Ansichtskarte. Außerdem ist der Fötus inzwischen etwa 100 g schwer und hat einen Kopfdurchmesser von ca. 32 bis 40 mm.

 

Mama

Mamas Krankheiten = Babys Krankheiten?

 

Auch wenn die Ausbildung des Immunsystems bei Ihrem Baby schon begonnen hat, sind Sie noch immer das Abwehrsystem für Ihr Baby. Die Plazentaschranke schützt das Kind vor einigen Erregern und in dieser Woche „schicken“ Sie Ihrem Baby über die Nabelschnur Abwehrstoffe (Antikörper). Dadurch wird der Fötus gegen eine Reihe von Infektionskrankheiten geschützt (passiv immunisiert). Ihr Körper weiß also, wie er das Baby vor den Krankheiten schützen kann, mit denen Sie sich vielleicht herumschlagen.

 

Mehr zu Infektionen und chronischen Erkrankungen in der Schwangerschaft.

 

 

Insulin und Schwangerschaftsdiabetes

 

Während der Fötus schon Insulin produzieren kann, produzieren auch Ihre Zellen mehr Insulin als vor der Schwangerschaft. Im mütterlichen Körper entsteht im zweiten Schwangerschaftsdrittel eine leichte Insulinresistenz, was den Transport von Glukose (Zucker) – Babys Lieblingsenergielieferant – über die Plazenta erleichtert. Das Baby profitiert also zunächst… nicht aber, wenn sich bei der Mutter aus der leichten Insulinresistenz ein Schwangerschaftsdiabetes (GDM) entwickelt. Wenn es in Ihrer Familie Fälle von Diabetes gibt, sollten Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin bitten, jetzt schon einen Glukose-Test durchzuführen und nicht erst zwischen der 24. und der 28. SSW, wie üblich wenn keine Neigung zu Stoffwechselerkrankungen besteht.

 

Was steht an?

Die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese)

 

Ihr Gynäkologe / Ihre Gynäkologin wird mit Ihnen über eine Fruchtwasseruntersuchung sprechen, wenn Sie 35 Jahre oder älter sind oder ein etwas höheres Risiko haben, ein Kind mit einer Chromosomenstörung zur Welt zu bringen. Durch die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) können die fötalen Chromosomen bestimmt werden. Unter Ultraschallsicht wird eine lange, dünne Nadel durch die Bauchdecken vorgeschoben und eine kleine Menge Fruchtwasser entnommen. Die darin enthaltenen fötalen Zellen müssen erst etwas gezüchtet werden, bis man die Chromosomen untersuchen kann. Es können also zwei bis drei Wochen vergehen, bis Ihnen ein Ergebnis vorliegt.  

 

 

Jodzufuhr

 

Die fötale Schilddrüse fängt mit der Produktion von Schilddrüsenhormon an, was wichtig für das weitere Wachstum Ihres Kindes ist. Für die optimale Funktion braucht die Schilddrüse Jod, weshalb viele Ärzte Schwangeren zusätzlich Jodtabletten verschreiben. Sie können selbst zu einer besseren Jodversorgung beitragen, indem Sie Jodsalz verwenden und mindestens zweimal in der Woche Meeresfisch auf Ihren Speiseplan setzen.

 

Mehr zu Jod und weiteren wichtigen Mikronährstoffen in der Schwangerschaft

 

 

 

Auf Reisen

 

Das zweite Schwangerschaftsdrittel ist ideal für einen Urlaub. Genießen Sie die Zweisamkeit mit Ihrem Partner oder schenken Sie Ihrem(/n) älteren Kind(ern) in einem gemeinsamen Urlaub viel Aufmerksamkeit, bevor diese von dem sich ankündigenden Nachwuchs beansprucht wird.

 

Schwangere können ohne weiteres in den Urlaub fahren, sollten sich aber an einige Tipps halten:

  • Legen Sie bei längeren Fahrten regelmäßige Pausen ein „um sich die Beine zu vertreten“
  • Trinken Sie reichlich – auch zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten. Bei Flugreisen empfiehlt sich ein halber Liter pro Flugstunde.
  • Bewegen Sie die Beine, um einer Thrombose vorzubeugen, die bei längerem Sitzen mit angewinkelten Beinen entstehen kann. Kompressionsstrümpfe können hilfreich sein.
  • Ausreichenden Versicherungsschutz, kleine Reiseapotheke und den Mutterpass nicht vergessen!

 

Spezielle Reiseimpfungen oder auch die Einnahme von Medikamenten sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin besprechen, da manche Schutzimpfungen nicht für Schwangere geeignet sind.
Flugreisen, auch über lange Strecken, sind bis zum siebten Monat unproblematisch, wenn Sie nicht unter hohem Blutdruck oder andern Schwangerschaftskomplikationen leiden und keine Gefahr für eine Fehl- oder Frühgeburt erkennbar ist.
Vermeiden Sie aber Reisen in völlig andere Klimazonen, hygienisch problematische Gebiete und Länder mit schlechter ärztlicher Versorgung und gefährlichen Infektionskrankheiten (Cholera, Malaria, Zika).

 

 

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