Das Parvovirus B19 ist höchst ansteckend und befällt vorwiegend Kinder. Es verursacht eine Erkrankung mit einem typischen rötelnähnlichen Ausschlag auf den Wangen und am Körper. Er ist girlandenförmig und in der Mitte heller, daher der Name "Ringelröteln".

 

Die meisten Erwachsenen (ca. 65 Prozent) sind immun. Falls keine Immunität besteht, kann eine Ringelröteln-Erkrankung während der Schwangerschaft (v.a. innerhalb der ersten 20 Schwangerschaftswochen) das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Die Fehlgeburt wird in der Regel durch einen sogenannten Hydrops fetalis ausgelöst, d.h. das Parvovirus B19 hemmt die Bildung von roten Blutkörperchen beim ungeborenen Kind, und durch die daraus resultierende Blutarmut kommt es zu einer teilweise massiven Flüssigkeitsansammlung im Körper des Feten.

 

Falls Sie mit einer infizierten Person Kontakt hatten, sollten Sie Ihren Frauenarzt, Ihre Frauenärztin umgehend davon in Kenntnis setzen. Im Falle einer möglichen Infektion werden einige Bluttests durchgeführt. Wenn frische Antikörper in Ihrem Blut sind, muss Ihr Baby durch engmaschige und sorgfältige Ultraschalluntersuchungen überwacht werden, damit ein Hydrops fetalis früh erkannt wird. Im Nabelschnurblut können Antikörper gegen Parvovirus B19 und in den Chorionzotten, in der Hydropsflüssigkeit und im Fruchtwasser das Virus selbst nachgewiesen werden.

Der Hydrops bzw. die zugrundeliegende Anämie kann bereits vor der Geburt erfolgreich durch eine oder mehrere Bluttransfusionen behandelt werden.

 

In den meisten Fällen geht nach einer rechtzeitig erkannen Ringelrötelninfektion der Mutter alles gut und die spätere Gesundheit des Kindes wird nicht beeinträchtigt. Vor allem sind angeborene Fehlbildungen durch vorgeburtliche Parvovirusinfektionen nicht bekannt.