Schwanger durch den Sommer

 

Endlich Sommer! Nach den kalten und oft wechselhaften Frühlingstagen können alle Sonnenhungrigen kaum erwarten, dass es endlich wärmer wird. Für Schwangere können Sonne und Hitze allerdings auch ziemlich anstrengend werden-geschwollene Beine und Erschöpfung stehen vor allem bei Hochschwangeren auf der Tagesordnung. Lesen Sie hier, was es in der heißen Jahreszeit für Schwangere zu beachten gilt.

 

Wassereinlagerungen (Ödeme)


Ödeme treten vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel auf und zeigen sich aufgrund der Schwerkraft vorwiegend an den Extremitäten. An warmen Tagen sind diese Wassereinlagerungen bei vielen Schwangeren besonders ausgeprägt: der Körper versucht Wärme abzugeben, indem sich die Gefäße erweitern. Mit der Weitung der Gefäße tritt auch Flüssigkeit ins Gewebe aus, was schlussendlich als Wassereinlagerung sichtbar und spürbar wird. In der Regel sind Ödeme hauptsächlich unangenehm, aber ungefährlich. Falls jedoch zu Beginn der Schwangerschaft Ödeme auftreten oder sie sich sehr plötzlich oder am ganzen Körper zeigen (und der Blutdruck gleichzeitig stark ansteigt), müssen Sie unbedingt Ihren Arzt/Ihre Ärztin aufsuchen, da dies Anzeichen für eine Präeklampsie  (Schwangerschaftsvergiftung) sein können.

 

Was kann helfen?

 

  • Bewegen Sie sich regelmäßig: Bewegung kurbelt den Blutkreislauf an und hilft, Flüssigkeit aus dem Gewebe zu transportieren. Tun Sie dies im Sommer jedoch vorwiegend morgens und abends wenn es noch nicht allzu heiß ist.
  • Einfach mal die Füße hochlegen: dadurch wirken Sie der Schwerkraft entgegen.
  • Die richtige Kleidung: Verzichten Sie auf enge Schuhe, Socken oder Hosen um den Blutfluss in den Waden nicht abzuklemmen.
  • Wechselduschen können die Beschwerden lindern.
  • Ausreichend trinken und ausgewogen essen: weder Salz- noch Flüssigkeitsreduktion sind wirkungsvoll- eher im Gegenteil! Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken und ganz normal zu salzen. Außerdem sollte auf eine ausreichende Eiweißaufnahme geachtet werden.
  • Kompressionsstrümpfe können das Auftreten von Ödemen leider nicht grundsätzlich verhindern, jedoch das Ausmaß begrenzen und die Beschwerden lindern.

 

Sonnenbaden

 

Die Haut von Schwangeren  ist empfindlicher gegenüber den UV-Strahlen der Sonne. Es kommt häufiger zu Hautreizungen, Sonnenallergie oder Pigmentflecken. Letztere treten häufig im Bereich von Leberflecken und Brustwarzen auf, aber auch im Gesicht.


Vor allem bei Frauen mit einem dunkleren Hauttyp kann manchmal auch eine sogenannte „Schwangerschaftsmaske“ (Chloasma) entstehen. Hierbei handelt es sich um Pigmentflecken im Gesicht, die meist symmetrisch an Stirn, Wangen, Kinn und Schläfen auftreten. Sonnenstrahlung kann diese verstärken oder erst auslösen. Diese Pigmentflecken sind völlig ungefährlich, jedoch fühlen sich betroffene Frauen häufig sehr unwohl. Die gute Nachricht für alle Betroffenen: da die Pigmentstörung durch einen veränderten Hormonhaushalt entsteht, bildet sie sich wieder zurück sobald das hormonelle Gleichgewicht nach der Geburt wieder hergestellt ist. Dies passiert jedoch nicht unmittelbar, weswegen Geduld gefragt ist. Sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt gegebenenfalls über mögliche Behandlungen, falls die Pigmentstörung länger bestehen bleibt.


Um die empfindliche Haut zu schützen, sollte die pralle Sonne gemieden werden und immer Sonnenschutz aufgetragen werden, mit einem höheren Lichtschutzfaktor als gewöhnlich. Außerdem können hypoallergene Produkte (d.h. ohne Duftstoffe und andere Stoffe die Allergien auslösen können) das Entstehen von Sonnenallergie verhindern. Diese Produkte können, müssen aber nicht das Auftreten von Pigmentstörungen verhindern. Gänzlich meiden sollten Sie die Sonne allerdings nicht, da sie unser Hauptlieferant von Vitamin D ist.

 

 

Schwimmen


Schwimmen ist ein hervorragender Sport für alle Schwangeren, gerade gegen Ende der Schwangerschaft. Gelenke und Rücken werden geschont, gleichzeitig wird die Muskulatur gekräftigt. Abgesehen davon ist es natürlich auch für Schwangere eine willkommene Abkühlung.  Egal ob im Meer, Badesee oder Pool- Schwangere müssen (und sollen!) hierauf nicht verzichten. Etwas vorsichtig sollten Sie jedoch sein, wenn das Wasser noch sehr kalt ist. Gehen Sie dann nur langsam und Schritt für Schritt hinein.


Leider neigen manche schwangere Frauen zu Vaginalpilzen. Deren Auftreten kann neben vermehrtem Schwitzen im Sommer durch Chlorwasser und nasse Badekleidung begünstigt werden. Um das Infektionsrisiko zu vermeiden, sollte nach dem Gang ins Wasser die nasse Kleidung gewechselt werden. Außerdem kann ein Schutztampon (erhältlich in der Apotheke) das Eindringen von verschmutztem Wasser vermindern und das Infektionsrisiko senken.

 

 

Richtig Essen und Trinken

 

Wenn es heiß wird, machen wir meistens automatisch schon einiges richtig was die Ernährung betrifft: anstatt fettiges und schweres Essen greifen wir lieber zu Salaten, Obst oder Fisch, da wir merken, dass uns leichtes Essen einfach besser bekommt. Generell kann man sich bei seiner Lebensmittelauswahl an den Südeuropäern orientieren: leichte Speisen wie Fisch, fettarmes Fleisch, Gemüse, Obst, Reis und Hülsenfrüchte liefern alle wichtigen Nährstoffe, ohne den Körper zu belasten.

 

 

 

Hier sind noch einige weitere Empfehlungen, die Sie bei Ihrer Ernährung im Sommer beachten sollten:

 

  • Ausreichend trinken (Wasser, Schorlen, Früchte-und Kräutertees). Am besten schon, bevor man Durst spürt, denn Durst ist ein Zeichen, dass bereits ein Flüssigkeitsmangel vorliegt. Die Getränke sollten aber nicht zu kalt sein, da der Körper diese erst auf Körpertemperatur erwärmen muss und dadurch noch mehr Hitze produziert.
  • Obst und Gemüse tragen zur Flüssigkeitsaufnahme bei und liefern außerdem viele Nährstoffe.
  • Nicht zu wenig Salz. Zum einen wurden die Empfehlungen, Salz in der Schwangerschaft zu reduzieren, geändert- es gelten nun die gleichen Empfehlungen wie für die Allgemeinbevölkerung. Vor allem wenn Sie viel schwitzen, sollten Sie auf keinen Fall die Salzaufnahme reduzieren, da wir über den Schweiß Salze verlieren.
  • Viele kleine Portionen über den Tag verteilt essen, da große und schwere Mahlzeiten den Körper zusätzlich belasten.
  • Lebensmittelsicherheit: bei heißen Temperaturen vermehren sich Bakterien in Lebensmitteln besonders schnell. Achten Sie daher darauf- vor allem bei tierischen Lebensmitteln- dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Auch beim Grillen sollten Sie unbedingt darauf achten, dass das Fleisch nicht in der Wärme steht, bevor es auf den Grill kommt.

Mehr Informationen über die richtige Ernährung in der Schwangerschaft bekommen Sie hier.

 

Wenn es draußen sehr heiß ist bekommen viele Lust auf ein kühles Bier- für Schwangere natürlich alkoholfrei. Aber Achtung: Alkoholfreies Bier enthält noch Restalkohol. Alkoholfrei ist hier ein irreführender Begriff und sollte eigentlich alkoholreduziert heißen. Laut Gesetz sind in alkoholfreien Alkoholika nämlich 0,5 Volumenprozent Alkohol erlaubt. Daher sollte selbst alkoholfreies Bier von schwangeren Frauen streng gemieden werden!

 

Badesaison mit Baby

 

Hitzewelle über Deutschland- Ende Juni schwitzt Deutschland bei Temperaturen von über 30°C. Während die älteren Kinder zum Teil schon Sommerferien haben und sich im Freibad oder am Badesee die dringend nötige Abkühlung holen, machen sich die Eltern von Neugeborenen und Säuglingen Gedanken, wie sehr ihren Kleinen die Hitze wohl zu schaffen macht und was sie tun können, um auch ihnen etwas Abkühlung zu verschaffen.

 

Ein heißer Sommer macht kleinen Babys zu schaffen

 

Quengelnd, weinerlich oder energielos sind viele Neugeborene und Säuglinge an heißen Sommertagen, weil ihnen hohe Temperaturen durchaus zu schaffen machen. Die Mechanismen zur Temperaturregulation sind noch nicht ganz ausgereift. Dazu kommt noch, dass sie sich nicht selber helfen können wenn ihnen zu warm wird. Da sehr kleine Kinder noch kaum Schwitzen, muss man auf andere Signale achten. Dazu gehört wärmere Haut als normal, gerötete Wangen oder Weinen ohne anderen erkennbaren Grund.


So können Sie Ihrem Baby bei Hitze etwas Gutes zu tun:

 

  • Am besten am frühen Morgen oder gegen Abend nach draußen gehen, wenn die Temperaturen noch angenehm sind.
  • Auf die Ozonwerte achten. Diese können Sie im Internet nachlesen. Bei hohen Werten können die Atemwege gereizt werden.
  • Die Kleidung sollte aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle sein. Auf den Kopf gehört stets ein Hütchen mit breiter Krempe. Die Füße können gerne nackt gelassen werden, da hierüber Wärme abgegeben wird.
  • Sonnencreme ist ein Muss- selbst im Schatten, bei bedecktem Himmel und auch wenn der Körper zusätzlich durch Kleidung bedeckt ist.
  • Lassen Sie Ihr Kind zwischendurch auch einmal nackt strampeln (auch ohne Windel). Das bietet nicht nur Abkühlung, sondern ist nebenbei noch gut gegen Reizungen am Po.
  • Wenn Sie Tragetücher nutzen, achten Sie auch hier auf leichte, atmungsaktive Materialien. Ansonsten staut sich die Wärme und zusätzlich strahlen Sie selbst auch noch Wärme aus.
  • Versuchen Sie so gut es geht den Wechsel zwischen heißen Außentemperaturen und stark heruntergekühlten Innenräumen zu vermeiden. Die schlechte Temperaturregulation von Babys macht ihnen dann Probleme.

 

Obwohl es eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass Babys und Kleinkinder niemals alleine im Auto gelassen werden dürfen während die Eltern „mal schnell“ etwas besorgen, gibt es leider immer wieder solche Fälle. Sitzt ein Kind zum Beispiel bei 26 Grad Celsius Außentemperatur eine halbe Stunde lang im Auto, erhöht sich dessen Temperatur im Inneren auf 42 Grad, bei 30 Grad Außentemperatur werden es sogar 46 Grad. Die Körpertemperatur steigt dann in lebensgefährliche Höhen. Das Fenster einen Spalt weit offen lassen hilft nicht. Eltern die ihre Kinder unbeaufsichtigt im Auto lassen, machen sich damit strafbar.

 

Wo gibt es Abkühlung für die Kleinen?

 

In den ersten sechs Monaten ist es am besten, auf den Freibadbesuch zu verzichten. Zum einen liegt es daran, dass das Wasser im Freibad und vor allem im Badesee oder im Meer zu niedrig ist. Mindestens 28-32°C sollten es sein, bei längerem Baden sogar 38°C, damit Babys nicht auskühlen. Außerdem befinden sich die Babybecken meist in der prallen Sonne. Nicht nur wegen der Hitze soll pralle Sonne jedoch vermieden werden, sondern auch weil die Babyhaut noch sehr empfindlich ist und schnell ein Sonnenbrand droht. Zusätzlich dazu reflektiert Wasser das Sonnenlicht, wodurch die Strahlenbelastung auf die Haut noch stärker wird.


Wenn Sie einen Garten zu Hause haben, bietet sich ein Planschbecken zur Abkühlung an. Wenn es mit nur wenig Wasser befüllt wird, ist schnell die notwendige Wassertemperatur erreicht. Außerdem haben Sie zuhause freie Platzwahl- Sie können sich also einen angenehm schattigen Platz suchen.


Wenn Sie diese Möglichkeit nicht haben, können Sie Ihr Baby mit einem feuchten Waschlappen (nehmen Sie dafür lauwarmes Wasser!) vorsichtig abtupfen- auch das verschafft Abkühlung.


Für beide Varianten ist es wichtig, das Kleine hinterher gut abzutrocknen, da die nasse Haut es schnell auskühlen lässt.

 

Sonnenschutz für empfindliche Kinderhaut

 

„Die Haut merkt sich alles!“ Viele kennen diesen Spruch noch von ihren eigenen Eltern. In der Tat kann jeder kleine Sonnenbrand schon gewaltigen Schaden anrichten. Weltweit nimmt die Anzahl an Hautkrebsfällen zu und Sonnenbrand gilt als einer der Hauptauslöser. Kinderhaut ist besonders empfindlich gegenüber der Sonne. Doch gerade die Kleinen verbringen in den Sommermonaten einen Großteil ihrer Freizeit an der frischen Luft. Es ist daher besonders wichtig, sie von Anfang an richtig zu schützen.

 

Was macht Sonne mit unserer Haut?

 

Sonnenstrahlung besteht aus verschiedenen Komponenten: sichtbare Strahlung, Wärmestrahlung (auch als Infrarotstrahlung bezeichnet) und ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung), die wir nicht direkt wahrnehmen können.

 

Es gibt verschiedene Arten von UV-Strahlung. UVB Strahlung ist energiereicher und löst sowohl Sonnenbrand als auch Hautkrebs aus. UVA Strahlen sorgt für Bräune, aber auch für Hautalterung und Falten. UVA Strahlung löst zwar keinen Sonnenbrand aus, kann aber in hohen Dosen und langfristig Hautkrebs verursachen.

 

Kinder haben einen geringeren Eigenschutz der Haut, der durch Bräunung, die sogenannte Lichtschwiele (eine dickere äußerste Hautschicht) und Reparaturvorgänge von Zellen zustande kommt. Daher bekommen sie schon bei kurzem Aufenthalt in der Sonne (etwa 5-10 Minuten) Sonnenbrand. Bei Sonnenbrand verbrennt die äußerste Hautschicht. UV-Strahlen können dann auch in tiefere Gewebeschichten vordringen. Dort können sie zu irreparablen Zellschäden führen, d.h. dass sich das Erbmaterial der Zellen (DNA) verändert, was wiederum zur Bildung von Krebszellen führen kann. Die Haut merkt sich jeden Sonnenbrand und schon einzelne Sonnenbrände erhöhen das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb ist es vor allem im frühen Kindesalter besonders wichtig, Sonnenbrände zu vermeiden und auf guten Sonnenschutz zu achten.

 

Da die Symptome (Rötung, Hitzegefühl, Spannungen) erst einige Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne auftreten, darf mit Sonnenschutzmaßnahmen auf keinen Fall gewartet werden, bis sich erste Symptome bemerkbar machen!

 

Sonnencreme


Es gibt zwei verschiedene Arten wie Sonnencreme wirkt. Zum einen gibt es chemische Filter. Diese absorbieren UV-Strahlen und wandeln sie in andere, ungefährlichere Energieformen wie Wärme und Licht um. Der Schutz chemischer Filter ist erst etwa 30 Minuten nach dem Auftragen gewährleistet, weswegen diese Cremes unbedingt vor dem Sonnenbad aufgetragen werden müssen.
Cremes mit physikalischem Filter enthalten kleine Partikel, die die Strahlung streuen und reflektieren, wie viele winzige Spiegel auf der Haut. Sie sind besonders für Kinder und Allergiker geeignet und wirken sofort nach Auftragen.

 

Lichtschutzfaktor

 

Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie viel länger man sich mit diesem Schutz in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Die maximale Wirksamkeitsdauer wird errechnet, indem die Eigenschutzzeit mit dem LSF multipliziert wird. Wenn man also ungeschützt nach 10 Minuten Sonnenbrand bekommt, bekommt man unter Verwendung von LSF 30 theoretisch erst nach 300 Minuten einen Sonnenbrand. Die tatsächliche Wirkdauer ist jedoch kürzer, da die Eigenschutzzeit ist sehr variabel ist: Tages-und Jahreszeit haben z.B. einen großen Einfluss.  Außerdem wird die Creme teilweise schon zuvor abgetragen, z.B. durch Schwitzen oder Baden.  Die tatsächliche Wirkdauer ist daher deutlich kürzer als die theoretische.


Kinder sollten grundsätzlich mindestens mit LSF 30 eingecremt werden. Achten Sie auch darauf, dass die Creme sowohl gegen UVA und UVB Strahlen wirkt. Wenn man sich in oder am Wasser aufhält, am hellen Sandstrand, in den Bergen oder in Äquatornähe, sollte höherer Schutz verwendet werden.


Mindestens alle zwei Stunden sollte man sich erneut einschmieren. Wenn man schwitzt, schwimmen war (selbst wenn man wasserfeste Cremes verwendet!), sich abgetrocknet hat oder wenn Kleidung oder Sand die Creme abgerubbelt haben können, muss noch öfter nachgecremt werden.


Es gilt: bei Sonnencreme sollen Sie ruhig richtig dick auftragen!  Ansonsten ist kein vollständiger Schutz gewährleistet. Vorsicht bei Sprays: Hier geht oft viel verloren und die Creme wird nicht dick genug aufgetragen.


Müssen es spezielle Produkte für Kinder sein?

 

Hiermit liegen Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Generell wird bei Kinderprodukten eher auf einen hohen LSF geachtet und die Produkte sind meist ohne Duft-und Konservierungsstoffe, was sie weniger allergieauslösend macht. Außerdem wird ein physikalischer Filter verwendet. Dieser ist besser für Kinder geeignet da die chemischen Filter über die Haut aufgenommen werden und von der Leber abgebaut werden müssen. Außerdem können die Chemikalien Allergien auslösen. Auch für Erwachsene gibt es derartige „hypoallergene“ Produkte mit physikalischem Schutz- diese können Kinder genauso verwenden. Kinderprodukte eignen sich auch für Erwachsene mit heller oder empfindlicher Haut.


Es muss auch nicht immer teuer sein: die Stiftung Warentest hat gezeigt dass auch Cremes von Discountern und Drogerien eine gute Qualität und zufriedenstellenden Schutz bieten.

 

Kann ich Sonnencreme aus dem letzten Jahr verwenden?   

Dies kann nicht ganz klar mit ja oder nein beantwortet werden. Auf der Verpackung ist gekennzeichnet, wie lange das Produkt nach Öffnung der Packung verwendet werden kann (geöffneter Cremetiegel und Zeitangabe in Monaten). Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie besser ein neues Produkt verwenden, v.a. wenn die Creme großer Hitze oder Sonneneinstrahlung ausgesetzt war oder verunreinigt ist z.B. mit Sand. Lichtschutzfilter zersetzen sich mit der Zeit, vor allem bei unsachgemäßer Lagerung, was zu einer verkürzten Mindesthaltbarkeit führen kann.


Am besten sollten Sonnencremes kühl und dunkel im Kühlschrank gelagert werden. Zeichen des Verderbens sind ein veränderter Geruch, veränderte Konsistenz und Verfärbungen. Wenn man dick genug aufträgt, sollte man allerdings im besten Fall keine Creme aus dem Vorjahr übrig haben: als grober Richtwert zum Eincremen des gesamten Körpers gelten 4 Teelöffel Creme für Vorschulkinder und 5 Teelöffel für Schulkinder (Für Erwachsene: 4-5 Esslöffel).

 

Was ist Sonnenallergie?

 

Der Begriff Sonnenallergie wird für unterschiedliche Erkrankungen verwendet. In der Regel handelt es sich bei Betroffenen nicht um eine echte Allergie  bei der das Immunsystem auf eigentlich ungefährliche Stoffe reagiert, wie z.B. bei Heuschnupfen. Stattdessen reagiert die Haut auf die UV-Strahlen und der natürliche Schutzmechanismus versagt: Zum Schutz der Haut wird normalerweise der Farbstoff Melanin produziert (dadurch werden wir braun). Bei Betroffenen versagt dieser Mechanismus- die Folgen sind Ausschlag, Juckreiz und Bläschenbildung. 


Am häufigsten ist die sogenannte „polymorphe Lichtdermatose“, bei der es nach längerer Sonnenabstinenz plötzlich zu Ausschlägen und Juckreiz kommt, vor allem wenn man sich länger in der Sonne aufgehalten ist oder sich in südlicheren Gebieten aufhält.


Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der auch häufig vorkommenden „Mallorca-Akne“. Hier reagieren Inhaltsstoffe von Kosmetika, z.B. Duftstoffe, mit den UV-Strahlen der Sonne und führen zu Ausschlag und Juckreiz.
Andere Arten von Sonnenallergien können z.B. während der Einnahme bestimmter Medikamente entstehen, die die Haut empfindlicher machen, oder durch den Kontakt zu bestimmten Gräsern.


Sonnenallergien treten häufiger im jungen Lebensalter auf und verschwinden häufig wieder von selbst. Am besten hilft guter Sonnenschutz mit Produkten die frei von Duft-und Konservierungsstoffen sind. Auch physikalische Lichtschutzfilter eigenen sich besser. Übrigens bedeutet nicht gleich jeder Ausschlag eine Allergie: in den meisten Fällen handelt es sich nur um Hitzepickel, die durch verstopfte Schweißporen entstehen. Babys und Kleinkinder leiden häufiger darunter, da ihre Schweißporen noch nicht vollständig ausgereift sind. Hitzepickel treten im Unterschied zur Sonnenallergie als Resultat von hohen Temperaturen und nicht durch UV-Strahlen auf. Daher tritt Sonnenallergie vorwiegend an Stellen auf, die der Sonne besonders stark ausgesetzt sind, z.B. am Dekolletee oder den Armen. Hitzepickel dagegen entstehen dort, wo besonders viele Schweißdrüsen sitzen, z.B. unter den Achseln oder in den Kniekehlen.

Wie schütze ich mein Kind am besten vor Strahlung?

 

Neben der richtigen Sonnencreme, gibt es auch noch einige weitere Strategien, um sich vor der Strahlung zu schützen.

 

  • Meiden Sie die Mittagssonne
  • Bedecken Sie die Haut so gut wie möglich mit UV-dichter Kleidung (zusätzlich zum Eincremen!)
  • Auch Kinder sollen eine Sonnenbrille tragen, denn auch die Augen brauchen Schutz
  • Achten Sie stets auf eine Kopfbedeckung um Sonnenbrand auf der Kopfhaut zu vermeiden
  • Auch bei bewölktem Himmel müssen Kinder eingecremt werden
  • Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran

Ziel ist nicht, die Sonne zu meiden, sondern den richtigen Schutz anzuwenden. Wenn die Tipps zum Vermeiden von Sonnenbrand befolgt werden, steht Spiel und Spaß im Sommer nichts mehr im Wege!