Trockene Haut im Winter und der Schwangerschaft

Dass sich die Haut in der Schwangerschaft verändert, erfahren die meisten Schwangeren. Dabei neigen manche zu fettigerer Haut, andere leiden unter trockenerer Haut. Gerade jetzt im Winter sind auch nicht-Schwangere von trockener Haut betroffen. Wieso das so ist, was Sie dagegen tun können und hinter welchen Anzeichen sich ernsthaftere Hauterkrankungen in der Schwangerschaft verbergen.

 

Warum wird die Haut im Winter trocken?

 

Im Winter ist die Luft draußen trockener – und noch trockener ist die Heizungsluft, in der wir uns im Winter häufig aufhalten. Der extreme Wechsel von kalt zu warm und dazu die geringe Luftfeuchtigkeit stressen die Haut. Dadurch wird die äußerste Hautschicht durchlässiger und poröser, so dass mehr Wasser austritt. Zusätzlich wird der Gehalt an feuchthaltenden Stoffen in der Haut gesenkt. Außerdem schadet dieser wichtigen äußeren Hautschicht die Kälte, da sich bei Kälte die Blutgefäße zusammenziehen, die Haut dadurch schlechter durchblutet wird und weniger Sauerstoff und Nährstoffe erhält. Dies trägt dazu bei, dass die Haut rissig und anfälliger wird. So können sich Bakterien oder Pilze, die zu einem Ausschlag oder Entzündungen führen können, besser in die Haut eindringen.

 

Besonders betroffen sind Hautstellen, die nicht von Kleidung bedeckt sind: Gesicht, Lippen und auch die Hände.

 

Warum kann die Haut in der Schwangerschaft trocken werden?

 

Durch die in der Schwangerschaft typischen Wassereinlagerungen fehlt das Wasser in anderen Teilen des Körpers: der Haut. Außerdem steigt in der Schwangerschaft das Blutvolumen um circa einen Liter und entzieht der Haut zusätzlich Feuchtigkeit. Wie für fast alle Schwangerschaftsanzeichen findet sich außerdem eine Erklärung für die trockene Haut bei den Schwangerschaftshormonen (v.a. Östrogen und Progesteron). Trockene Stellen, vor allem an Kinn, Stirn und Nase, sind bei Schwangeren nicht selten und jucken - in der Regel sind sie aber völlig unbedenklich.

 

Die Haut kann in der Schwangerschaft außerdem äußerst empfindlich auf Produkte (Cremes, Waschmittel, Weichspüler etc.) reagieren, die bisher völlig problemlos benutzt werden konnten. Wie oben beschrieben, kann die trockene Haut auch in der Schwangerschaft zu Pilzinfektionen führen und muss dementsprechend behandelt werden.


Was können Sie dagegen tun?  

 

•    Mindestens einmal täglich eincremen. Dabei gilt es, die Pflege an den jeweiligen Hauttyp anzupassen.

•    Auf alkoholhaltige Gesichtswässer und Seifen bei der Gesichtspflege verzichten. Verwenden Sie stattdessen pH-hautneutrale (seifenfreie) Reinigungslotionen oder einfach Wasser.

•    Nicht zu heiß und zu lange duschen – das entzieht der Haut zusätzlich Feuchtigkeit. Nach dem Duschen die Haut vorsichtig trockentupfen, anstatt sie abzurubbeln und sofort eincremen. Das hilft den Schutzmantel der Haut aufrecht zu erhalten.
•    Es ist wichtig, dass Sie viel trinken (mindestens zwei Liter), um die Wasserverluste über die Haut wettzumachen. Auch eine gesunde, ausgewogene und vitaminreiche Ernährung trägt zu einer gut schützenden Haut bei.
•    Die Durchblutung der Haut lässt sich außerdem durch Bewegung verbessern.
•    Gegen rissige Hände kann auch das Tragen von Handschuhen helfen und vor längeren Spaziergängen ist es förderlich, eine fetthaltige Creme zu verwenden und eine Lippenpflege aufzutragen oder mitzunehmen.
•    Auf guten UV-Schutz achten, wenn Sie sich länger draußen oder im Hochgebirge draußen aufhalten, denn die Haut ist im Winter und auch während der Schwangerschaft sehr UV-empfindlich. Lippen nicht vergessen!
•    Bequeme Kleidung tragen, die nicht reibt und die Haut dadurch reizt.
•    Da auch die trockene Heizungsluft die Haut austrocknet, können Raumbefeuchter hilfreich sein. Statt eines Raumbefeuchters genügt es auch, die Wäsche mal im Wohnzimmer aufzuhängen, um die Luftfeuchtigkeit ein wenig zu steigern.

 

Mehr Tipps zur Pflege (auch für Zähne und Haare) gibt’s hier.

 

Welche Erkrankungen sich hinter trockener Haut, Juckreiz oder Ausschlägen in der Schwangerschaft verbergen könnten und wie man Sie behandelt lesen Sie hier.

 

Babys Pflege

Wenn ein kleiner Mensch gesund zur Welt kommt, ist er komplett ausgestattet - auch die Haut des Neugeborenen ist bereits fertig aufgebaut. Allerdings ist die Haut des Babys bis zu fünfmal dünner als die Haut eines Erwachsenen und auch die Schutzbarriere entwickelt sich erst nach und nach. Keime und andere Umwelteinflüsse können so leichter eindringen und Feuchtigkeit geht schneller verloren. Die Konsequenz: Selbst bei gesunden Neugeborenen neigt die Haut zu Irritationen und Trockenheit und bedarf besonderer Aufmerksamkeit und Pflege. Außerdem wollen Haare, Zähnchen und Fingernägel ab einem gewissen Alter gepflegt werden.

 

Für die empfindliche Babyhaut ist eine gute Pflege besonders wichtig. Wasser allein reicht dafür leider nicht immer. Spezielle Pflegeprodukte helfen, die Barrierefunktion der Haut zu entwickeln und können trockene und irritierte Hautpartien verhindern. Die Pflegeprodukte sollten möglichst wenige, aber dafür hochwertige, pflanzliche Inhaltsstoffe und keine Parfüme enthalten, denn die Kleinsten reagieren noch sehr empfindlich auf Gerüche. Daher sollte während der Stillzeit auch die Mutter auf stark duftende Pflegecremes und Parfüm verzichten. Ebenso sollte der Papa darauf achten, kein allzu intensiv riechendes Aftershave zu benutzen.

 

Neben den positiven Auswirkungen auf die Haut, bedeutet Babypflege auch immer Zärtlichkeit, denn die Haut ist ein sensibles Organ, über das das Baby erste Sinneseindrücke wahrnimmt. Streicheleinheiten, Kuscheln und Babymassagen vertiefen so die emotionale Beziehung zwischen Baby und Eltern, fördern die Entwicklung der Sinneswahrnehmung und stärken das Immunsystem.

 

Zwei Wochen nach der Geburt, wenn der Nabelschnurrest abgefallen ist, baden die meisten Eltern ihr Kind das erste Mal. Mehr zur optimalen Wassertemperatur, wie man das Baby richtig hält und ab wann und wie man zum ersten Mal die Haare wäscht erfahren sie hier.

 

Mehr zur Pflege von Babys Windelbereich, wie oft man Windeln wechseln sollte und was man bei gereizter Haut tun kann, erfahren Sie hier.

 

Viele Eltern stellen sich die Frage, wie der Nabel richtig gepflegt werden soll, bzw. wie man mit dem Nabelschnurrest umgehen soll. Was Sie dafür beachten müssen, erfahren Sie hier.

 

Sobald das Baby die ersten Zähnchen entwickelt stellt sich die Frage, wie und ob man diese denn reinigen soll. Außerdem sollten zu lange Fingernägel geschnitten werden, um Kratzer zu vermeiden. Was es zur Pflege von Babys Zähnchen und Fingernägeln zu beachten gibt, finden Sie hier.

Außerdem haben wir für Sie zusammengestellt, was zu Babys Pflegeausstattung gehört. Eine Übersicht was für Bad, Wickeln und für unterwegs so alles nötig ist, finden Sie hier.

 

 

Neurodermitis

Jeder kennt jemanden, oder ist sogar selbst betroffen. Jetzt im Winter tritt Neurodermitis noch häufiger auf. Höchste Zeit, Ihre wichtigsten Fragen zur Neurodermitis zu klären.


Was ist Neurodermitis?

 

Neurodermitis ist eine Hautkrankheit, die oft auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis genannt wird. Gekennzeichnet ist diese Krankheit durch extremen Juckreiz und Hautausschläge, wobei betroffenen häufig auch ein erhöhtes Risiko für andere atopische Krankheiten wie Asthma, Allergien und Heuschnupfen haben. All diese Krankheiten sind durch eine überschießende Reaktion des Immunsystems gekennzeichnet – der Körper „verteidigt“ sich gegen harmlose Dinge.

 

Wann und bei wem tritt es auf?

 

Neurodermitis kann vererbt werden. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Neurodermitis entwickelt deutlich höher (über 50%), wenn beide Eltern betroffen sind.
Insgesamt sind in Deutschland mehr als zehn Prozent der Säuglinge und Kleinkinder (bis zur Einschulung) von Neurodermitis betroffen.
Neurodermitis ist eine Krankheit, die in Schüben auftritt. Das heißt, es gibt Phasen, in denen es den Patienten völlig gut geht, während sie während der Schübe sehr unter der juckenden und trockenen Haut leiden. Die Abstände zwischen den Schüben und auch die Stärke der Schübe sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich, in der Regel werden die Schübe mit dem Alter jedoch seltener und weniger stark. Besonders jetzt im Winter mit der trockenen Luft und der wenig luftigen Kleidung treten bei vielen Neurodermitis-Patienten häufiger Schübe auf.


Wie äußert sich Neurodermitis?

 

Typisch für Neurodermitis ist der starke Juckreiz. Jedoch sind je nach Alter verschiedene Körperpartien unterschiedlich stark betroffen. Wenn Neurodermitis schon im Säuglingsalter auftritt, äußert es sich meist durch den sogenannten Milchschorf. Das sind weiß-gelbliche Verkrustungen, die angebrannter Milch ähneln, auf geröteter Haut. Vom Scheitel oder den Wangen aus breitet sich der Ausschlag dann im gesamten Gesicht aus. Vorsicht! Der Milchschorf sollte nicht mit dem harmlosen Kopfgneis, der kaum oder nur wenig juckt und fettiger ist, verwechselt werden.
Neben dem Gesicht ist auch der Rumpf und die Streckseiten der Arme und Beine (d.h. am Ellenbogen und der Kniebeuge) von den Ausschlägen betroffen. Die betroffenen Hautstellen sind gerötet und schuppen, wobei die Haut trotz Nässen trocken ist.

 

Wenn sich Ihr Kind häufig kratzt, sollten Sie darüber mit Ihrem Kinderarzt/ Ihrer Kinderärztin sprechen. Er/Sie wird Ihnen detaillierte Fragen stellen und verschiedene Haupt- und Nebenkriterien untersuchen, um eine möglicherweise vorliegende Neurodermitis festzustellen.

 

Tückisch sind bei der Neurodermitis die aufgekratzten Stellen, in die sich Bakterien, Pilze oder Viren leicht einnisten können und es zu Infektionen kommen kann, die dann dementsprechend behandelt werden müssen.


Wie wird Neurodermitis behandelt?

 

Im akuten Schub wird Neurodermitis durch verschiedene Medikamente behandelt, um die Aktivität des überschießenden Immunsystems „herunterzufahren“. Dabei kommen häufig Kortisonsalben zum Einsatz. Die Medikamente können außerdem das Risiko für eine Infektion durch Bakterien, Pilze oder Viren verringern.
Wissenschaftlich nicht bewiesen, aber doch bei vielen Menschen hilfreich, ist die Anwendung von homöopathischen Mitteln und pflanzlichen Heilmitteln.
Als Juckreiz-lindernde Hausmittel können kühle Umschläge eingesetzt werden.

 

Wie können Schübe vorgebeugt werden?

 

Um die hauteigene Schutzfunktion zu verbessern, müssen Menschen mit Neurodermitis ihre Haut gut pflegen. Am besten eignen sich feuchtigkeitsspendende und rückfettende Salben und Cremes, die direkt nach dem Duschen auf die nur leicht abgetupfte und noch feuchte Haut aufgetragen werden. Harnstoffhaltige Produkte sind günstig, da sie die Feuchtigkeit binden, können in akuten Schüben aber nicht angewandt werden, da sie dann ein brennendes Gefühl verursachen können.
Bei stark nässender Haut eignen sich Öl-in-Wasser-Lotionen.

 

Zur Reinigung eignen sich pH-hautneutrale und seifenfreie Waschlotionen und ca. 34 Grad heißes Wasser. Höhere Temperaturen trocknen die Haut aus.

 

Gerade nachts wird der Juckreiz schlimmer, wenn die Kinder schwitzen, es unter der Bettdecke zum Wärmestau kommt oder Hausstaubmilben einen Schub auslösen. Achten Sie deshalb auf leichte, bequeme und nicht kratzende Schlafanzüge, auf allergikergerechte Bettwäsche und Matratzen und waschen Sie die Bettwäsche regelmäßig.

 

Zusätzlich können Baumwollhandschuhe bei Nacht verhindern, dass die Kinder sich aufkratzen und Bakterien in die Wunde eindringen und eine Infektion auslösen können. Um dies zu verhindern, helfen auch kurz geschnittene Fingernägel.

 

Bei der Kleiderwahl darauf achten, dass die Stoffe die Haut nicht reizen. Wolle ist für Kinder mit Neurodermitis nicht geeignet.

 

Vermeiden Sie auslösende Reize. Dabei kann es hilfreich sein, ein „Kratztagebuch“ zu führen, in dem notiert wird, wann es zu einem Schub kam und welche Umweltfaktoren (Nahrungsmittel, Kontakt zu Tieren, Pollenbelastung,…) damit in Zusammenhang stehen könnten.

 

Unterstützen Sie Ihr Kind. Neurodermitis-Kinder fühlen sich oft unwohl oder erfahren sogar Hänseleien und leiden unter dieser seelischen Belastung. Erklären Sie Ihrem Kind, dass die Krankheit nicht schlimm ist, es viele Kinder mit Neurodermitis gibt und das Kind deshalb völlig normal ist. Dabei kann auch eine Selbsthilfegruppe mit anderen Neurodermitis-Kindern unterstützend wirken. Auch Stress, z.B. in Situationen wie der Einschulung, kann zu neuen Schüben führen. Versuchen Sie daher, Ihr Kind nicht unnötig unter Druck zu setzen.

 

Für Eltern deren Kinder nicht von der Krankheit betroffen sind, aber wissen, dass es im Kindergarten Kinder mit Neurodermitis gibt: machen Sie sich und Ihrem Kind bewusst, dass Neurodermitis nicht ansteckend ist. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Neurodermitis kein Grund ist, sich von einem betroffenen Kind fernzuhalten oder nicht mit ihm zu spielen. Denn gerade darunter leiden Kinder mit Neurodermitis und der soziale Stress kann zu einem erneuten Schub führen.

 

Es gibt Hinweise, dass konsequentes Stillen Neurodermitis vorbeugen kann.

 

 

Am Ende ein kleiner Trost für alle Neurodermitis-Eltern: meist verschwindet die Neurodermitis mit der Pubertät oder schwächt sich zumindest ab.

 

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