Erkältungszeit

 

Ist es eine Grippe oder Erkältung?

 

Grippe, grippaler Infekt, Erkältung: Schon bei den Begriffen lauert Verwechslungsgefahr. Als grippalen Infekt oder Erkältung bezeichnet man Virusinfektionen im Nasen- und Halsbereich. Diese Begriffe sollten nicht mit der „echten“ Grippe (Influenza) verwechselt werden. Eine „echte“ Grippe unterscheitet sich von einem grippalen Infekt durch die Intensität, mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen.

 

Grippaler Infekt in der Schwangerschaft

 

Ein grippaler Infekt schwächt den Körper weitaus mehr als ein einfacher Schnupfen und ist unter anderem mit Fieber und/oder Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, Heiserkeit, Husten, einer Rachenentzündung (Angina), Ohrenschmerzen und manchmal sogar Übelkeit verbunden.
Schwangere können genauso leicht an Atemwegsinfekten erkranken wie nicht schwangere Frauen, wahrscheinlich sogar noch leichter, weil ihre Immunabwehr etwas herabgesetzt ist. Normalerweise bleibt eine fieberhafte Erkältung ohne Folgen für das ungeborene Kind.
Bei einer schweren Erkältung mit hohem Fieber ist das Risiko einer Fehlgeburt oder vorzeitiger Wehen erhöht. Auch gibt es Hinweise auf eine möglicherweise leicht erhöhte Fehlbildungsrate, wenn in der Frühschwangerschaft über längere Zeit hohes Fieber bestand. Besonders Schwangere im ersten Schwangerschaftsdrittel sollten deshalb von Personen mit hohem Fieber, vor allem Kindern, sicherheitshalber Abstand halten.

 

 

 

Schützen Sie sich vor einer Ansteckung, indem Sie Ihre Abwehrkräfte stärken. Wichtig ist abwechslungs- und vitaminreiche Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst sowie viel Bewegung an der frischen Luft.

 

Auch regelmäßige Saunabesuche (moderat auch in der Schwangerschaft) oder kalt-warme Wechselduschen scheinen sich positiv auszuwirken. Ein bewährtes Hausrezept ist ein Fußbad mit langsam ansteigender Temperatur. Es führt dem Körper intensiv Wärme zu und steigert die Durchblutung der oberen Atemwege. Das Wasser sollte dabei bis zur Hälfte der Waden reichen. Während eines Fußbades sollte das Wasser zunächst etwa 35 bis 36 Grad Celsius haben und kann dann alle 2-3 Minuten mit heißem Wasser bis auf 41 Grad Celsius erwärmt werden. 15 Minuten genügen, danach gut abtrocknen, dicke warme Socken anziehen, sich bewegen oder ins Bett gehen! Kurz vor der Nachtruhe empfiehlt sich das heiße Fußbad allerdings weniger, denn es regt die Durchblutung der oberen Atemwege sehr stark an und kann daher den Schlaf rauben.

 

Weitere Tipps zur Abwehr von Erkältungen erhalten Sie hier.

Die Virusgrippe (Influenza)

 

Die "echte" Grippe muss von einem grippalen Infekt (starke Erkältung) unterschieden werden. Sie ist eine schwere Erkrankung mit möglicherweise gefährlichen Komplikationen und Folgeerkrankungen, z.B. Lungenentzündung und Befall von Herz und Hirnhäuten.

 

Die Symptome der Influenza treten ganz plötzlich, innerhalb von Stunden auf. Es beginnt schlagartig mit schweren Muskel- und Gelenkschmerzen, Frösteln, Fiebrigkeit und Schweißausbrüchen sowie bohrenden Kopfschmerzen. Kurz darauf setzen meist hohes Fieber (bis 40°C), Atembeschwerden sowie ein quälender trockener Husten und Halsschmerzen ein. Der ganze Körper ist betroffen. Viele Patienten sagen, es sei ihnen noch nie so schlecht gegangen. Die Influenza erfordert im Allgemeinen eine 4- bis 5-tägige Bettruhe. Selbst nach mehreren Wochen fühlt man sich noch geschwächt.

 

Eine Infektion und Schädigung des ungeborenen Kindes ist wahrscheinlich nicht zu befürchten.

 

Ist eine Impfung sinnvoll?

 

Eine Grippeimpfung während der Schwangerschaft gilt als weitestgehend unbedenklich, schützt jedoch nur vor der echten Virusgrippe (Influenza). Sie muss jährlich wiederholt werden, da Grippeviren in ständig neuen Varianten auftreten. Vorsicht ist geboten, wenn Sie Allergikerin sind, denn der Impfstoff kann Hühnereiweiß enthalten – hier sollten Sie sich ggf. bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt beraten lassen.

 

Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt allen gesunden Schwangeren eine Grippeimpfung ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Schwangere mit chronischen Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Bluthochdruck sollten sich bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel gegen Grippe impfen lassen. Die STIKO empfiehlt die Grippeimpfung rechtzeitig vor Beginn der Winterzeit (Oktober und November) zu erhalten.

 

Auch Neugeborene profitieren von der Impfung ihrer Mütter: über die Plazenta werden Antikörper von der Mutter an das Kind weitergegeben, die ihm einen Schutz gegen Influenza in den ersten Monaten nach der Geburt verleihen.

 

Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt die Grippeimpfung allen Personen mit erhöhtem Risiko für Komplikationen, d.h. Erwachsenen und Kindern mit chronischen Herz- oder Lungenkrankheiten, Erwachsenen und Kindern mit chronischen Stoffwechselstörungen, Nierenkrankheiten oder Immunsupression, allen Personen über 60 Jahren, aber speziell Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen und Personal des Gesundheitswesens.

 

Wichtig zu wissen: Die Grippeimpfung für Schwangere schützt nicht vor Erkältungskrankheiten!

 

Wie kann ich mich sonst schützen?

 

Neben einer Impfung als wichtigste Schutzmaßnahmen, können die „üblichen Maßnahmen“ ergriffen werden:

 

  • Das Immunsystem durch eine gute und ausgewogene Ernährung, Bewegung, dem Aufenthalt an der frischen Luft, etc. stärken (mehr dazu hier).
  • Hände waschen! Regelmäßig und gründlich! Nur so kann der Übertragungsweg der Viren betroffen werden. Die Erreger kommen beim Husten oder Niesen in den Umlauf und übertragen sich beim Händeschütteln, kleben an Türklinken oder Computertastaturen. Berührt man dann mit den eigenen Händen das Gesicht, Mund oder Nase, können die Viren sich bequem in den Schleimhäuten einnisten.
  • Umfragen ergeben, dass auch jeder zweite Deutsche krank zur Arbeit geht, deshalb gilt es für den Arbeitsplatz neben häufigem Händewaschen auch Tastaturen etc. zu desinfizieren, wenn sie gemeinsam genutzt werden.
  • Türklinken meiden
  • Von ansteckenden Personen nach Möglichkeit fernhalten. Das ist leider schwierig, gerade wenn Ihre älteren Kinder krank sind und Ihre Pflege brauchen. Küsschen, das gleiche Geschirr benutzen etc. sollten so gut wie möglich vermieden werden.

 

Mehr zu Impfungen während bzw. vor der Schwangerschaft

Mehr zu Infektionserkrankungen in der Schwangerschaft

 

Das Mikrobiom (Teil 1/2)

 

Das Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit und Entstehung von Erkrankungen. Darm-assoziierte Erkrankungen wie Diarrhö, Reizdarmsyndrom und chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) werden in Zusammenhang mit einer veränderten intestinalen Mikrobiota, also einer veränderten Zusammensetzung von verschiedenen Bakterien im Darm, diskutiert. In dem folgenden Artikel werden wir Ihnen die Begriffe und die Faktoren erklären, die einen Einfluss auf die Entwicklung des Mikrobioms haben.

 

 

 

Begriffserklärung

 

> Mikrobiom

Als „Mikrobiom“ wird die Gesamtheit aller mikrobiellen Gene bzw. Genome (DNA) im menschlichen Körper bezeichnet. 

> Mikrobiota

Die Bezeichnung „Mikrobiota“ wird für die Gesamtheit aller Mikroorganismen (u.a. Bakterien, Pilze, Algen) verwendet. Als Mikroorganismen werden mikroskopisch kleine Lebewesen (oft Einzeller) bezeichnet, die nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen sind. Gängige Begriffe für Mikroorganismen sind auch Mikroben oder Kleinstlebewesen.

> Mikroflora

Der Begriff „Mikroflora“ wird häufig anstelle von „Mikrobiom“ verwendet, gilt aber heute nicht mehr als korrekt..

> Intestinale Mikrobiota

Die Summe aller im Darm angesiedelten Bakterien und Mikroorganismen wird als „intestinale Mikrobiota“ (Darmflora) bezeichnet. Mehr als 100 Billionen Mikroorganismen sind im Darm eines Erwachsenen lokalisiert, das entspricht etwa 10 mal mehr als die Gesamtheit menschlicher Zellen und einer Biomasse von bis zu 1,5 kg.Die intestinale Mikrobiota sind die am gründlichsten untersuchten Mikroorganismen in unserem Körper.

 

 

Wofür ist das Mikrobiom in unserem Körper zuständig?

 

Das intestinale Mikrobiom hat essenzielle Funktionen. Es ist u.a. zuständig für den Aufschluss von Nahrung (z. B. löslicher und unlöslicher Ballaststoffe), Verstärkung der Barrierefunktion im Darm und Stimulation des Immunsystems.

 

Was hat einen Einfluss auf die Entwicklung des Mikrobioms?

 

Das Mikrobiom eines Menschen entwickelt sich insbesondere in den ersten Lebenstagen, -monaten und -jahren. Es verändert sich kontinuierlich und nimmt in der Bakterienvielfalt zu. Im Alter von ca. 3 Jahren hat sich ein erwachsenes, stabiles Mikrobiom etabliert.

Unter anderem hat der Geburtsmodus (natürliche Geburt oder Kaiserschnitt), der Fütterungsmodus (Stillen oder Flaschennahrung), eine Antibiotika-Einnahme (vor-, während-  und nach der Geburt) einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Mikrobioms in der frühen Kindheit.

 

Geburtsmodus

 

Der Geburtsmodus verändert die Zusammensetzung und Entwicklung der Mikrobiota entscheidend. Bei einer vaginalen Geburt wird der Säugling durch die natürliche Mikrobiota im Bereich der Scheide und des Afters der Mutter besiedelt. Kaiserschnittgeborene werden mit Bakterien der mütterlichen Haut und mit Bakterien aus der Umgebung des Krankenhauses besiedelt. Zusätzlich wirkt sich die bei einem Kaiserschnitt regelmäßig gegebene Antibiotikagabe aus. Per Kaiserschnitt geborene Säuglinge weisen eine andere Mikrobiota-Zusammensetzung und eine verspätete Besiedlung mit Bakterien als vaginal geborene Kinder auf.

 

Ein höheres Risiko für Durchfallerkrankungen und Allergien im ersten Lebensjahr konnte bei Kaiserschnitt-Geburten beobachtet werden. Zudem wird die langfristige Risikoerhöhung für später auftretende Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Diabetes und Asthma mit einer Kaiserschnitt-Geburt in Verbindung gebracht.

 

Wegen dieser Nachteile für die Gesundheit des Kindes und auch erhöhte Risiken für die Mutter, sollte ein Kaiserschnitt nur aufgrund eines eindeutigen medizinischen Grunds durchgeführt werden.

 

 

Erfahren Sie in unserem Winter Newsletter welchen positiven Einfluss das Stillen auf die Entwicklung des Mikrobioms hat und wie sich die Einnahme von Antibiotika auf die Bakterien auswirkt. Ebenfalls erhalten Sie Tipps wie Sie ihre Mikrobiota schon vor der Geburt durch eine gesunde Ernährung verbessern können.

 

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

 

Was sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

 

Nahrungsmittelunverträglichkeit und Nahrungsmittelallergie sind Begriffe, die oft synonym verwendet werden. Dabei sind Nahrungsmittelallergien (NMA) und Nahrungsmittelintoleranzen (NMI) zwei Unterformen der nicht normalen Reaktion auf Nahrungsmittel (= Nahrungsmittelunverträglichkeit, NMU). Das bedeutet, alle unerwünschten Beschwerden oder Erkrankungen, die in Verbindung mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftreten, als Nahrungsmittelunverträglichkeit bezeichnet werden.

 

Die beiden Unterformen lassen sich durch ihre zugrundeliegenden Mechanismen unterscheiden. Nahrungsmittelallergien, sind durch das Immunsystem bedingte Reaktionen, d.h. das Immunsystem reagiert mit einer ablehnenden Reaktion auf ein Nahrungsmittelprotein. Dahingegen sind Nahrungsmittelintoleranzen nicht durch das Immunsystem bedingt.

 

Wie häufig treten Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf?

 

Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden von etwa 20-40 % der Bevölkerung berichtet. Die meisten NMU sind nicht immunologisch vermittelte Reaktionen (Nahrungsmittelintoleranzen). Die häufigste Form der NMI bei Erwachsenen in den westlichen Ländern ist die Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz). Hier kann der Verzehr größerer Mengen von Milch Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen, Durchfall) auslösen.

 

Nahrungsmittelallergien sind bei etwa 2-5 % der Erwachsenen vertreten. Rund 5-10 % sind es bei Kindern. NMA bei Kindern treten vermehrt bei Menschen auf, die eine erblich bedingte Veranlagung aufweisen. Sie reagieren mit Überempfindlichkeit  auf körperfremde Substanzen (z.B. Nahrungsmittel, Tiere, Umweltstoffe). Die im Kindesalter festgestellte NMA verliert sich häufig beim Erwachsenen. Das Allergierisiko steigt bei Kindern mit Verwandten ersten Grades (Eltern oder Geschwister) die selbst Allergien haben.

Für mehr Informationen zu Allergien klicken Sie hier.

In Deutschland sind Kuhmilchprotein und Hühnereiweißprotein die wichtigsten Auslöser von Nahrungsmittelallergien im Säuglingsalter.

 

 

Wie häufig kommt eine Kuhmilchproteinallergie (KMPA) vor?

 

In Deutschland sind Kuhmilchprotein und Hühnereiweißprotein die wichtigsten Auslöser Die Vorkommnis der KMPA im Säuglings- und Kleinkindalter liegt bei ca. 2 bis 3 % der Bevölkerung in entwickelten Ländern. Sie sinkt bei Kinder ab 6 Jahren auf <1 %. Ausschließlich gestillte Säuglinge weisen eine geringe Häufigkeit von 0,5 % auf.

 

Die KMPA wird  oft schon innerhalb der ersten sechs Lebensmonate sichtbar. Das Beschwerdebild ist vielfältig und reicht von akuten Veränderungen unmittelbar nach Kuhmilchaufnahme (z B. Erbrechen, Schwellungen von Lippen und Gesicht) bis zum Auftreten uncharakteristischer Beschwerden nach Stunden oder Tagen, wie z. B. entzündliche und juckende Hautveränderungen. Entsprechend kann die Diagnose schwierig sein und erfordert meist eine sorgfältige Bewertung durch eine/n erfahrene/n Kinderärztin/-arzt. Auch vollgestillte Säuglinge können auf geringe Mengen an Fremdeiweiß (z. B. Kuhmilchprotein) in der Muttermilch reagieren, die aus der mütterlichen Nahrung in die Muttermilch gelangen. Bei betroffenen Säuglingen kann ein konsequenter Verzicht von Kuhmilchprotein bzw. anderer auslösender Proteine aus der mütterlichen Ernährung versucht werden. Dies bedarf fast immer einer professionellen Ernährungsberatung, um auch versteckte Fremdeiweißquellen mit zu erfassen (z.B. Kuhmilchprotein in Butter, Sahne, Fertigprodukten wie Gebäck).
Nahrungsmittelallergien im Säuglingsalter.

 

 

 

Rezeptidee: Kürbis-Risotto

 

 Herbstzeit ist Kürbiszeit - der Kürbis sollte deshalb in keiner Küche fehlen. Die Kürbissorte Hokkaido kann mit der Schale verzehrt werden und erleichtert dadurch die Zubereitung. Probieren Sie unser Kürbis-Risotto aus. Wir sind uns sicher - es wird Ihnen schmecken!

 

Zum Rezept

 

 

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