Zwillinge - alles doppelt

Zwillinge - alles doppelt

Mehrlingsschwangerschaften sind selten. Unter natürlichen Bedingungen, ohne Einflüsse im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung, kommt auf ungefähr 85 Geburten eine Zwillingsschwangerschaft.

 

Etwa zwei Drittel aller Zwillinge sind zweieiig, mit genetischen Unterschieden wie bei anderen Geschwistern auch. Eineiige Zwillinge haben identische Erbanlagen, das gleiche Geschlecht und das gleiche genetische Erbgut. Nur etwa 25 Prozent aller Zwillinge sind eineiig. Erkennen und beurteilen lässt sich dies am besten im ersten Schwangerschafts-Trimenon, also zwischen der achten und der zwölften Schwangerschaftswoche. In diesem Zeitfenster kann man mit Ultraschall sehen, ob sich die Babys in zwei getrennten oder in einer Embryonalhülle (Chorion) entwickeln. Nach der Geburt können eineiige von zweieiigen Zwillingen unterschieden werden durch eine genaue Untersuchung der Blutuntergruppen und -faktoren und DNA-Tests.

 

Zur Statistik von Zwillingsgeburten
Frauen, die einen zweieiigen Zwillingspartner haben, gebären etwas häufiger Zwillinge als andere Frauen. Und Frauen, die eine eineiige Zwillingsschwester haben, bekommen eher Zwillingstöchter. Der wichtigste Faktor für zweieiige Zwillinge sei aber das Alter der Mutter: Die Anzahl der Zwillingsschwangerschaften steigt kontinuierlich bis zum Alter von 38 Jahren und sinkt dann wieder.

 

Zur Schwangerschaft mit Zwillingen
Eine Zwillings- bzw. Mehrlingsschwangerschaft muss besonders gut überwacht werden. Die doppelte Belastung in der Schwangerschaft hat zur Folge, dass es zu häufigeren Schwangerschaftsbeschwerden kommen kann. Auch eine vorzeitige Wehentätigkeit und eine vorzeitige Öffnung des Muttermundes sind nicht selten. So kann es vermehrt zu Frühgeburten, vor Ablauf der 37. Schwangerschaftswoche kommen.
Bis zur 28. Schwangerschaftswoche sind 14-tätige Vorsorgetermine wichtig, danach wöchentliche, begleitet durch regelmäßige Ultraschalluntersuchungen, um das Wachstum der Zwillinge zu überwachen.

 

Für die Geburt sollte eine Klinik ausgesucht werden, die auch an eine spezialisierte Kinderklinik angeschlossen ist, um eine optimale Versorgung von Mutter und Kindern zu gewährleisten.

 

Bei eineiigen Zwillingen, die sich einen Mutterkuchen teilen müssen, ist eine engmaschige Überwachung während der Schwangerschaft besonders wichtig.
Komplikationen können entstehen, wenn:

  • der Anteil des Mutterkuchens ungleich verteilt ist,
  • eine Gefäßverbindung zwischen beiden, möglicherweise ungleich großen Plazentateilen besteht, so dass Blut vom Kreislauf des einen Babys in den des anderen Babys gepumpt wird,
  • die Verteilung des Blutes und damit der Nährstoffe oder auch die Fruchtwassermenge ungleich verteilt ist.

In vielen Fällen können diese Komplikationen gut behandelt werden.

 

Zur Geburt von Zwillingen
Ein Kaiserschnitt ist nicht immer notwendig. Liegt beispielsweise ein Baby in Schädellage, mit dem Kopf nach unten, so können die Kinder normal geboren werden. Dabei sollte die Schwangerschaft mindestens 34 Wochen dauern und die Kinder ein geschätztes Geburtsgewicht von mindestens 2 Kilogramm haben. Der Größenunterschied zwischen den Babys sollte nicht zu groß sein. Ein Kaiserschnitt wird dann empfohlen, wenn die Kinder beispielsweise noch sehr klein sind, oder sich das erste Kind in Beckenlage befindet. Die Vorgehensweise wird im Einzelfall besprochen.

 

Die besondere Herausforderung - das Stillen von Zwillingen
Das Stillen von Zwillingen ist natürlich möglich, sofern die Kinder nicht zu früh geboren werden. Eine körperliche Herausforderung für die Mutter ist es auf jeden Fall.
Die Milchmenge wird an den Bedarf angepasst, das heißt "die Nachfrage regelt das Angebot",  allerdings werden die Brustwarzen sehr viel mehr beansprucht. Daher ist die richtige Stilltechnik von ganz besonderer Bedeutung.
Anfangs ist es empfehlenswert, jedes Kind einzeln zu stillen. Mit mehr Erfahrung können dann auch beide Babys gleichzeitig angelegt werden. Dazu sitzt die Mutter und nimmt die Kinder aufrecht unter den linken und rechten Arm während die Hände jeweils die Köpfe halten und an die Brüste heranführen.

Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme beraten. Bei Zwillingsgeburten ist es ratsam, die Betreuung durch eine Hebamme über die gesetzlichen zehn Tage hinaus in Anspruch zu nehmen. Sprechen Sie darüber mit Ihrer Krankenkasse. Die Kosten werden in der Regel erstattet.

 

Zu den Finanzen - das Elterngeld für Zwillinge und Mehrlingskinder
Für Eltern von Zwillingen und Mehrlingskindern gilt seit 27. Juni 2013, dass für jedes einzelne neugeborene Kind ein eigener Elterngeldanspruch besteht und nicht mehr nur - wie vorher - pro Geburt. Die zusätzlichen Elterngeldbeträge können Eltern auch rückwirkend beantragen - für Elterngeldzeiten ab dem 1. Januar 2009 bei Antragseingang bis zum 31.Dezember 2013. Zur Fristwahrung reicht zunächst ein schriftlicher Hinweis an die Elterngeldstelle.

Die Höhe des Elterngelds bei Mehrlingsgeburten ersetzt - wie bei Ein-Kind-Geburten auch  - das Erwerbseinkommen, das dem betreuenden Elternteil nach der Geburt ausfällt. Dieser Betrag liegt monatlich mindestens bei 300 Euro und höchsten bei 1.800 Euro. Bei Mehrlingsgeburten besteht dieser Elterngeldanspruch nun für jedes einzelne Mehrlingskind.


"Zum einkommensabhängigen Elterngeld kommen Mehrlingszuschläge von je 300 Euro für das zweite und jedes weitere Mehrlingskind hinzu. Das bedeutet, der Elterngeldbetrag wird bei jedem Mehrlingskind um die Zuschläge für die jeweils anderen Mehrlingskinder erhöht." (www.bmfsfj.de)
Beantragt werden kann das Elterngeld nur innerhalb der ersten 14 Lebensmonate. Beide Eltern haben grundsätzlich gemeinsam zwölf Monatsbeiträge an Elterngeld für jedes ihrer Mehrlingskinder. „Pro Kind können noch die zwei zusätzlichen Partnermonate dazukommen“. (www.bmfsfj.de)

 

Lesen Sie mehr über die Schwangerschaft und Stillzeit > 

Pseudokrupp - Hustenanfälle in der Nacht

Pseudokrupp

Pseudokrupp zählt zu den typischen Kinderkrankheiten. Der quälende nächtliche Hustenanfall tritt meistens in den Wintermonaten auf und betrifft am häufigsten Kinder zwischen sechs Monaten und sechs Jahren.

 

Der bellende Husten mit dem Gefühl der Atemnot verängstigt Kinder und Eltern. Da wird es schwer, als Eltern ruhig zu bleiben. Grundsätzlich ist der Pseudokrupp gutartig, aber auch unberechenbar. Die Hustenanfälle werden durch eine Einengung der Luftwege hervorgerufen, die zur Atemnot führt. Dabei sind die Stimmbänder und die Schleimhäute in den darunter liegenden Abschnitten des Kehlkopfes und an der Luftröhre des Kindes entzündet und angeschwollen.

 

In der Regel geht eine leichte Erkältung mit Halsweh und Schnupfen voraus, deren Ursache eine Virusinfektion oder eine allergische Reaktion ist.

 

Pseudokrupp ist eine Krankheit, die Kleinkinder am häufigsten betrifft. Der Grund liegt darin, dass in diesem Alter die anatomischen Verhältnisse im Kehlkopfbereich sehr eng sind und gleichzeitig die Schleimhäute der Kinder in dieser Zeit besonders heftig auf Infektionen und Reizungen reagieren. Das Risiko für die Erkrankung wird offenbar erhöht durch eine starke Luftverschmutzung bei bestimmten Wetterlagen und in der Umgebung von Zigarettenrauch.

 

Die Gefahr eines solchen Pseudokrupp-Anfalls liegt darin, dass sich Kinder aus Angst in einen lebensbedrohlichen Zustand hineinsteigern. Sie bekommen nur mühsam Luft, sind unruhig und ihr Herz rast, die Haut kann blau anlaufen. Ein falscher Eindruck der Besserung kann entstehen, wenn das Kind infolge der Atemnot völlig erschöpft ist. Vorsicht: das Bewusstsein kann in diesem Stadium getrübt sein.

 

Jetzt ist es wichtig, das Kind sofort in die nächste Klinik zu bringen. Es wäre falsch in solchen Fällen auf den Arzt oder einen ärztliche Notdienst zu warten. Beim ersten Auftreten eines Pseudokrupp-Anfalls wird das Kind in der der Regel in eine Klinik eingewiesen und sicherheitshalber einige Stunden beobachtet.

 

Sie - als Eltern - können auch sofort helfen:

  • Bewahren Sie Ruhe,  versuchen Sie Ihr Kind zu beruhigen. Zeigen Sie keine Hektik und nehme Sie Ihr Kind in der aufrechten Position auf dem Arm, damit Ihr Kind besser atmen kann als im Liegen.
  • Sorgen Sie für feuchtkalte Luft. Eine klare kalte Nachtluft erleichtert das Atmen.
  • Auch im Bad, können Sie für feuchte Luft sorgen: Lassen Sie mit der Handbrause heißes Wasser in die Wanne laufen, damit das Kind die feuchte Luft - am besten - aufrecht einatmen kann. Ebenso hilfreich ist es, die kalte ausströmende Luft des Kühlschrankes einatmen zu lassen.
  • Nach dem Anfall braucht Ihr Kind etwas Kaltes zu trinken.

Sprechen Sie mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt über weitere Maßnahmen und Verhaltensweisen im Notfall.

 

 

Getränke - was und wie viel Kinder trinken sollten

Getränke für Kinder

Wasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees sind für Kinder die besten Durstlöscher. Zur Abwechslung kann Wasser auch mit Geschmack, geeisten Früchten, Zitronenscheiben angeboten werden oder mit Fruchtsaft verdünnt als Schorle.

 

Kinder erlernen ihr Trinkverhalten in der Familie - sie machen nach, was sie vorgelebt bekommen und entwickeln schon früh Vorlieben und Gewohnheiten. Gute Trinkgewohnheiten in der Familie helfen Kindern, diese von Anfang an zu übernehmen und sind dann selbstverständlich. Alltägliche Trinkrituale können dabei helfen - diese sollte jedoch stets als Angebot verstanden werden, nicht als "Muss", da sonst leicht das Gegenteil des Erwünschten erzielt wird.

 

Kinder benötigen im Durchschnitt 5 bis 6 Gläser Flüssigkeit am Tag - auch unterwegs, im Kindergarten und in der Schule. Die Stiftung Kindergesundheit hat beispielsweise in ihrem Kindergartenprojekt: TigerKids - Kindergarten aktiv, www.tigerkids.de an dem derzeit ca. 5.500 Kindergärten in ganz Deutschland teilnehmen, eine Getränkestation in das Programm aufgenommen, um Kindern immer die Möglichkeit zu geben, sich etwas zu trinken zu nehmen.

 

Trinken zu den Mahlzeiten ist sinnvoll, gerade wenn eher trockene Lebensmittel, wie Brot oder Kartoffeln auf den Tisch kommen. Dabei ist Wasser der beste Durstlöscher und Begleiter von Mahlzeiten. Milch oder zuckerhaltige Getränke sind eher sättigend.

 

Kinder brauchen viel Flüssigkeit, denn sie haben im Verhältnis zu ihrer Körpergröße einen wesentlich höheren Flüssigkeitsbedarf als Erwachsene. Wie viel sie trinken sollten, zeigt die nachfolgende Tabelle:

* 1 Glas entspricht in etwa: 150 ml. Modifiziert nach Deutsche Gesellschaft für Ernährung, DGE, D-A-C-H Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2000.

 

 

"So wird Wassertrinken zum Kinderspiel" ist eine Broschüre, die die Stiftung Kindergesundheit mit Unterstützung von Danone Waters Deutschland herausgegeben hat. Sie informiert Eltern über ein gesundes Trinkverhalten im Kindesalter.

Informationen zur Broschüre finden Sie hier >
 

Lesen Sie hier mehr über Getränke >

Tipp: Erste Hilfe bei Verbrühungen und Verbrennungen

Tipp: Verbrühungen und Verbrennungen

Kerzen gehören zur Advents- und Weihnachtzeit. Flackerndes Licht ist faszinierend für Kinder, kann aber auch eine Gefahr darstellen, wenn sie der Kerzenflamme zu nah kommen.

 

Unfälle im Kindesalter gehören zu den größten Risiken für die Gesundheit von Kindern. Dabei sind Unfälle mit Feuer, heißen Herstellen oder Verbrühungen mit heißer Flüssigkeit nicht selten. Damit es zu keinem Unglück kommt, sollten Kinder frühzeitig auf die Gefahren des offenen Feuers aufmerksam  gemacht und ihnen der richtige Umgang mit Feuer erklärt werden. Kinder sollten Kerzen nur anzünden dürfen, wenn Erwachsene dabei sind und nie mit brennenden Kerzen allein gelassen werden.

 

Aber auch die Kerzen selbst sollten nie unbeobachtet bleiben: Schon eine leichte Zugluft kann genügen, um Adventskranz, Gardinen, Tapeten oder Möbel in Flammen aufgehen zu lassen. Und wenn doch etwas passiert können Sie schnell erste Hilfe leisten:

  • Brandwunden sollten möglichst sofort unter fließend kaltem Wasser gekühlt werden. Eisbeutel oder Eiswasser sind nicht zu empfehlen, da die Gefahr einer Unterkühlung droht, was die Wundheilung verzögern würde.
  • Die Kühlung (auch mit feuchten Umschlägen) sollte 10 bis 15 Minuten dauern. Sind die Verbrennungen klein, sollte solange gekühlt werden, bis der Schmerz nachlässt. Auch noch fünf bis zehn Minuten nach der Verbrennung, ist eine Kühlung hilfreich, um den Schmerz zu lindern und die Ausbreitung der Verbrennung in tiefere Hautschichten zu verhindern.
  • Sind Kleidungsstücke betroffen, sollten bei kleineren Verbrennungen die Kleider nur dann entfernt werden, wenn sie nicht am Körper haften.
  • Geringe Verbrennungen ohne Blasenbildung heilen am besten an der Luft. Desinfektionsmittel, Salben oder ähnliches dürfen nicht auf die Wunde aufgetragen werden.
  • Größere Verbrennungen (größer als ein Handteller) sind immer ärztlich, eventuell auch in einem Krankenhaus zu behandeln. Das gilt auch für Verbrennungen der Hände oder Füße, über Gelenken, im Gesicht und an den Genitalien. Jüngere Kinder gehören bei einem Unfall mit Feuer eher ins Krankenhaus als ältere. Mit sauberen Küchentüchern oder sterilem Material kann man die Wunde für den Weg in die Klinik abdecken.
  • Bei Verbrühungen mit heißen Flüssigkeiten sind die Kleider wenn möglich sofort zu entfernen, da sie die Hitze speichern.

Je nach Schwere der Verbrennung benötigen Kinder lang anhaltende, schmerzstillende Maßnahmen - auch um spätere Folgen einer Traumatisierung so gering wie möglich zu halten. Für Kinder entsteht schon bei fünf Prozent verbrannter Körperoberfläche die Gefahr eines Schocks.

 

Zum Vergleich: Ein Prozent der Körperoberfläche entspricht der Größe der Handfläche ohne Daumen. Der Schweregrad einer Verbrennung wird ein geteilt in:

  • Verbrennungen 1. Grades: Hier sind nur die obersten Hautschichten betroffen. Die Haut ist gerötet und schmerzt. Sie ist eventuell auch geschwollen, bildet jedoch noch keine Blasen.
  • Verbrennungen 2. Grades sind Verbrennungen bei denen schon tiefere Hautschichten betroffen sind. Die Haut bildet Blasen und es kann sich eine Verschorfung an der Hautoberfläche bilden.
  • Verbrennungen 3. Grades lassen die Wunde weißgrau erscheinen. Die Haut ist mit einem bräunlich-schwarzen Verbrennungsschorf überzogen. Bitte rufen Sie hier den ärztlichen Notdienst an.

Gerade mit kleinen Kindern sollten Sie lieber einmal mehr zu einem Arzt gehen!

Unterstützen Sie die Stiftung Kindergesundheit mit Ihrer Spende!

Viele Kinderkrankheiten können vermieden werden, wenn Kinder von Anfang an die Chance haben gesund aufzuwachsen:

Die Stiftung Kindergesundheit, www.kindergesundheit.de, setzt sich zusammen mit ausgewiesenen Experten erfolgreich für die Vorbeugung häufiger Kindererkrankungen ein. Helfen Sie mit Ihrer Spende an die Stiftung Kindergesundheit wichtige Projekte zu unterstützen, damit Kinder erst gar nicht krank werden! Denn: Kinder sind unsere Zukunft!

 

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