Kaiserschnitt - geplant und auf Wunsch?

Kaiserschnitt - geplant und auf Wunsch?

Fast ein Drittel aller Kinder in Deutschland kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Die Zahl der Schnittentbindungen ist weltweit gestiegen.

 

Wann ist ein Kaiserschnitt wirklich notwendig?

In folgenden Situationen kann eine absolute Notwendigkeit für den operativen Eingriff bestehen:

  • bei Quer- oder Schräglage des Babys;
  • bei einem Missverhältnis zwischen Kopf des Babys und dem Becken der Mutter, zum Beispiel bei einem geschätzten Gewicht des Kindes über 4000 Gramm;
  • wenn die Plazenta (Mutterkuchen) vor dem Muttermund zu liegen kommt;
  • bei vorzeitiger Plazentalösung;
  • bei bestimmten Erkrankungen der Mutter, wie z. B. eine Präeklampsie, HIV-Infektion oder Infektion mit Hepatitis B;
  • bei Krankheiten des Ungeborenen.

Eine relative Notwendigkeit kann in folgenden Fällen vorliegen:

  • bei Zwillingen oder höhergradigen Mehrlingen;
  • bei einer so genannten Beckenendlage (Steißlage) bei einer erstgebärenden Mutter;
  • beim Alter der Mutter etwa ab 40 Jahren;
  • bei untergewichtigen Kindern oder Frühgeburten.

 

Eine Schnittentbindung ist dann notwendig, wenn eine normale Geburt für Mutter und / oder Kind zu riskant wäre oder es während des Geburtsverlaufs zu Komplikationen kommt, die eine sofortige Operation erfordern.

 

Die meisten Schwangeren wünschen sich eine natürliche Geburt. Viele sind aber auch verunsichert, weil sie Angst vor Schmerzen und Komplikationen haben. Eine gute Aufklärung über Geburtsverlauf und Handlungsmöglichkeiten bei Komplikationen unter der Geburt helfen, sich auf die Geburt vorzubereiten und Unsicherheiten und Ängste abzubauen.

 

Der Kaiserschnitt ist eine Operation, bei der der Bauch der Schwangeren mit einem Schnitt geöffnet wird, um das Kind direkt aus der Gebärmutter auf die Welt zu holen. Der Eingriff kann meist unter regionaler Betäubung stattfinden. Die Schnittentbindung selbst ist aufgrund der Betäubung zwar schmerzfrei, nach der Operation können jedoch länger anhaltende Wundschmerzen auftreten. Je nach Operationsmethode ist ein Klinikaufenthalt von drei bis sechs Tagen nötig. Der Körper braucht nach einer Schnittentbindung vor allem Zeit und Ruhe für die Wundheilung.

 

Der Eingriff ist heute mit sehr viel weniger Risiken verbunden als früher. Dennoch kann er den ungestörten Start in das Leben mit dem Kind erschweren und Folgen für weitere Schwangerschaften haben. So haben Kaiserschnitt-Babys beispielsweise nach ihrer Geburt häufiger Atemschwierigkeiten als normal geborene Kinder und müssen deshalb doppelt so häufig auf die Neugeborenenstation verlegt werden. Häufiger Grund dafür: Nach einer Schnittentbindung kann sich noch Flüssigkeit (Fruchtwasser) in den Lungen befinden, die bei einer vaginalen Geburt durch den Druck der engen Geburtswege vollständig aus den Lungen des Kindes gepresst wird.

 

Es gibt viele Studien zu späteren Erkrankungen von Kindern, die per Kaiserschnitt geboren wurden im Vergleich zu Kindern, die durch eine natürliche Geburt zur Welt kamen. So wurde beobachtet, dass per Kaiserschnitt geborene Kinder später häufiger an Allergien und Infektionen leiden können.

 

Grundsätzlich zeigt sich immer wieder, dass die natürliche Geburt einen wichtigen Teil der frühen Programmierung darstellt, dessen positive Effekte die Gesundheit noch viele Jahre später grundlegend beeinflussen können.

Die Entscheidung zu einem Kaiserschnitt sollte daher gut überlegt und aufgrund medizinischer Notwendigkeit für die Gesundheit der Mutter oder des Babys vorgenommen werden - so auch die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation, WHO.

 

Lesen Sie mehr über den Kaiserschnitt >

 

Der erste Brei - vom Säugling zum Kleinkind

Der erste Brei - vom Säugling zum Kleinkind

Die Ernährungsempfehlungen für das erste Lebensjahr entsprechen den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (www.dgkj.de) und den Nationalen Handlungsempfehlungen des Netzwerk Junge Familie (www.gesund-ins-leben.de).

 

Frühestens mit Beginn des 5. und spätestens mit Beginn des 7. Lebensmonats wird die Einführung der Beikost empfohlen, um eine ausreichende Nährstoffversorgung der Säuglinge sicherzustellen. Die individuelle Entwicklung des Säuglings, seine persönliche und motorisch-geistige Entwicklung sollte bei der Wahl des Zeitpunktes, an dem feste Nahrung eingeführt wird, berücksichtigt werden. Zeigt Ihr Kind Interesse an neuen Lebensmitteln und versucht es schon mit dem Löffel zu essen? Dann sollten Sie den ersten Brei versuchen.

 

Die Empfehlungen sind wie folgt:

 

Beginnen Sie mit der Einführung eines Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breies als Mittagsmahlzeit. Nach einer Eingewöhnungsphase von einem Monat ersetzen Sie zusätzliche die abendliche Muttermilch- oder Säuglingsmilchmahlzeit durch einen Milch-Getreide-Brei. Nach einem weiteren Monat kommt am Nachmittag ein Getreide-Obst-Brei hinzu.

 

Zwischen dem 10. und 14. Monat kann dann der Tagesspeiseplan Ihres Kindes so aussehen:

 

  • morgens: Muttermilch / Säuglingsmilch oder eine Brotmahlzeit mit Folgenahrung
  • vormittags: Brot oder Zwieback
  • mittags: Gemüse mit Kartoffeln, Nudeln oder Reis, kombiniert mit Fleisch, Fisch oder Ei
  • nachmittags: Brot oder Zwieback oder Obst
  • abends: Brotmahlzeit mit Folgenahrung oder Milch-Getreide-Brei

 

Dies ist die Zeit zum Übergang zur Familienkost.Ab dem Alter von 1 Jahr kann die Säuglings- bzw. Folgenahrung durch Trinkmilch (pasteurisierte Kuhmilch) ersetzt werden. Bieten Sie Ihrem Kind eine abwechslungsreiche Beikostauswahl. Die Geschmacksvielfalt fördert die Akzeptanz neuer Lebensmittel und hat einen positiven Einfluss auf die Toleranzentwicklung.

 

Das "Netzwerk Junge Familie" empfiehlt - auch für Kinder mit erhöhtem Allergierisiko:

 

Abwechslung durch Variation der verwendeten Beikostzutaten! Geben Sie Ihrem Kind verschiedene Gemüse- und Obstsorten, kleine Mengen Nudeln, unterschiedliche Getreideprodukte und Fleisch. Auch fettreicher Fisch ist empfehlenswert.

 

 

Bei der Zusammensetzung der Breie sind folgende Empfehlungen zu berücksichtigen:

 

  • Keine diätetische Einschränkungen um möglichen Allergierisiken vorzubeugen.
  • Einführung von Gluten (glutenhaltiges Getreide) möglichst solange noch gestillt wird. Dies kann das Risiko für Zöliakie um ca. 50 Prozent senken.
  • Fisch im 1. Lebensjahr hat möglicherweise einen schützenden Effekt vor atopischen Erkrankungen. Fettreiche Fische, wie Lachs oder Makrele  liefern wichtige langkettige omega-3 Fettsäuren.
  • Fleischzutat im Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei kann gelegentlich durch fettreichen Fisch ausgetauscht werden.
  • Gut verträglich sind zu Beginn: Karotten, Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Zucchini, Pastinaken, feine Erbsen.

Selbstgekocht oder fertig gekauft? Beide Varianten sind möglich!

 

Die Vorteile der Fertigprodukte:

Die Lebensmittelzutaten sollten anerkannten Rezepten der Selbstzubereitung entsprechen.

Fertigprodukte unterliegen hohen gesetzlichen Anforderungen.

Fertigprodukte sind bequem und bieten eine Zeit- und Arbeitsersparnis

 

Die Vorteile von selbstgekochten Breien:

Der eigens zubereitete Brei bietet eine eigene Wahl der Zutaten.

Selbstgekochtes ermöglicht eine große geschmackliche Vielfalt.

 

Rezepte für selbstgekochte Breie finden Sie hier >

 

Bitte beachten Sie:

 

  • Auch Breie sollten immer frisch zubereitet und nicht wieder erwärmt werden.
  • Fünf  kleine Portionen Fleisch in der Woche sind empfehlenswert, denn der Fleischanteil in Gläschen ist oft niedrig.
  • Zusätze von Salz und Aromen sowie ein ausgeprägter Süßgeschmack ist nicht erwünscht.
  • Vorsicht bei sehr kleinen, harten Lebensmittel, an denen sich kleine Kinder verschlucken können. Dazu zählen: ganze Erdnüsse, Johannisbeeren, Heidelbeeren, kleine Trauben oder Rosinen; Brot und Gebäck mit Körnern, Kernen, Nüssen u. a.

 

Diese Vorsichtsmaßnahmen schützen vor Keimen und Bakterien:

 

  • Kein rohes Getreide (Frischkornbrei)!
  • Keinen Honig im 1. Lebensjahr!
  • Kein rohes Hackfleisch oder rohe Fleischzubereitungen!
  • Keine Rohmilch!
  • Geflügel gut durchgaren!

 

Babys erkunden die Welt auch über den Mund. Sie lieben es, mit allen Sinnen zu essen und haben Vorlieben und Abneigungen. Wenn Kohl oder Brokkoli nicht schmecken wollen, versuchen Sie es zunächst mit milden Gemüse- und Obstsorten.  Karotten schmecken den meisten Babys zu Beginn am besten.

 

Weitere Tipps:

 

Milch und Milchprodukte kommen im Rahmen der Beikost-Einführung ausreichend vor. Geben Sie Ihrem Kind Trinkmilch (pasteurisierte Kuhmilch) Trinkmilch erste ab dem Alter von 1 Jahr  zu den Brotmahlzeiten. Mit der Einführung des 3. Breikostbreis benötigt Ihr Kind zusätzliche Flüssigkeit. Bieten Sie ihm Trinkwasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees zu den Mahlzeiten an.

 

Lesen Sie mehr über Gesundes Trinkverhalten im Kindesalter

Husten, Schnupfen ... Halsweh!

Husten, Schnupfen ... Halsweh!

Herbst- und Winterzeiten sind Erkältungszeiten. Eisige Temperaturen, trockene Heizungsluft und Zugluft können die Rachenschleimhaut austrocken, reizen und so eine Infektion begünstigen.

 

Erkältungsiren gibt es viele - so an die 200 verschiedene. Sie können auch Entzündungen in Hals und Rachen auslösen. Dabei wird die Schleimhaut rot und schwillt an. Die so unter Druck geratenen Nervenenden schmerzen dann. Auch Babys können schon unter Halsschmerzen leiden. Oft verweigern Sie dann die Brust oder das Fläschchen und möchten gar nichts trinken. Die Schmerzen können auch im Bauch oder über die Ohren wahrgenommen werden - bis dahin kann der Halsschmerz ausstrahlen und kleine Kinder sind oft nicht in der Lage, Schmerzen genau zu lokalisieren.

 

Für Entzündungen in Hals und Rachen gibt es einige Tipps:

Helfen können Sie Ihrem Kind, in dem Sie den Hals mit einem Schal warm halten, um die Durchblutung zu fördern und Ihrem Kind viel zu trinken geben, am besten ungesüßten Tee, Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte. Flüssigkeiten befeuchten die Schleimhäute der Atemwege. Vielleicht verschreibt Ihnen Ihr Kinder- und Jugendarzt auch etwas zum Gurgeln, das desinfizierend wirken kann. Ab etwa drei Jahren sind Kinder in der Lage, einen Saft auch nur zu gurgeln und nicht zu verschlucken. Zeigen Sie Ihrem Kind, es wie geht.

 

Als "Hausmittel" ist warmer Salbeitee - auch zum Gurgeln (nicht bei einer eitrigen Mandelentzündung!) - zu empfehlen. Für ältere Kinder gibt es auch Salbeibonbons oder Thymian-Pastillen.

 

Auch ein Fußbad kann helfen, die Abwehrkräfte zu stärken: Warme Füße steigern die Durchblutung der Atemwegsschleimhäute, was wiederum die Abwehrkräfte stärkt. Lassen Sie sich von Ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten, ob auch Halswickel und wenn ja, welche (warme oder kalte) bei Ihrem Kind am besten helfen können.

 

Schmerzt der Hals auch beim Schlucken, können die Mandeln betroffen sein. Kommt Fieber hinzu und ist der Rachen rot, die Mandeln mit eitrigen Belägen besetzt, sollten Sie auf jeden Fall den Arzt aufsuchen. Eine akute Mandelentzündung kann durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Halsschmerzen können auch "Vorboten" anderer Erkrankungen sein, wie z.B. Pfeiffersches Drüsenfieber oder Scharlach. Wenn Bakterien, in den meisten Fällen Streptokokken, die Ursache für Halsschmerzen sind, ist dies nicht so harmlos wie die meisten Erkältungen. In diesen Fällen gehört Ihr Kind auf jeden Fall in ärztliche Behandlung. Wenn Ihr Kind sich richtig krank fühlt, ist es im Bett am besten aufgehoben! Sorgen Sie für regelmäßig frische Luft und eine nicht zu trockene Raumluft. Hier helfen feuchte Handtücher auf der Heizung oder Wasserbehälter, aus denen das Wasser verdunsten kann.

 

Je jünger Ihr Kind ist, desto eher braucht es auch ärztliche Hilfe - diese "Faustregel" gilt nicht nur bei Halsschmerzen! Gehen Sie - auch bei einem scheinbar harmlosen Infekt - lieber einmal mehr zu Ihrem Kinder- und Jugendarzt.

 

Lesen Sie mehr über Kindergesundheit >

 

Tipp: Familienunterstützung - wenn Mütter oder Väter krank sind

Tipp: Familienunterstützung - wenn Mütter oder Väter krank sind

Auch Mütter oder Väter sind hin und wieder krank. Wer hilft dann, wenn die Mutter mit Fieber im Bett liegt, der Vater in der Arbeit unabkömmlich ist, die Kleinen aber in den Kindergarten oder die Schule müssen? Natürlich die Großeltern - gut, wenn sie jedoch weiter weg wohnen?

 

Viele scheuen sich davor, Nachbarn, Freunde oder Bekannte um Hilfe zu bitten. Das ist aber gar nicht nötig, kann in Krankheitsfällen den gewohnten Alltagsablauf aufrechterhalten und kranke Eltern können sich schlafend entspannen, um dann schnell wieder auf die Beine zu kommen.

 

Ist die Erkrankung jedoch ernster, dauert sie länger oder ist eventuell mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden, zahlt die Krankenkasse eine Haushaltshilfe, wenn mindestens ein Kind unter 12 Jahren im Haushalt lebt. Dies gilt auch für den kranken Vater, wenn er die Kinder erzieht und den Haushalt führt. Eine Familienpflegerin kann in solchen Fällen die Kinder betreuen, den Haushalt führen und die Familien dabei unterstützen, in dieser schwierigen Situation zurechtzukommen.

 

Um den Antrag bei der Krankenkasse stellen zu können, ist ein medizinisches Attest notwendig, das als Grundlage für die Genehmigung einer Familienpflege durch die Krankenkasse ist. Oft können Krankenkassen durch Vernetzungen mit Sozialstationen oder gemeinnützigen Einrichten selbst Hilfen anbieten. Man kann sich jedoch auch selbst Hilfe suchen. Sicher gibt es in Ihre Umgebung Angebote der Gemeinde oder einer Familienpflegestelle. Auch bei Risikoschwangerschaften können entsprechende Unterstützungen im Haushalt beansprucht werden. Die Leistungen der Krankenkassen sind jedoch unterschiedlich. Im Bedarfsfall fragen Sie am besten bei Ihrer Krankenkasse nach.

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