Schwangerschaft: Impfungen in der Schwangerschaft? Was ist erlaubt?

Schwangerschaft: Impfungen in der Schwangerschaft? Was ist erlaubt?

Während der Schwangerschaft sollen nur wirklich notwendige Impfungen nach Absprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden. Im ersten Schwangerschaftsdrittel sollte auf Impfungen verzichtet werden. Für den Fötus ist diese Zeit äußerst sensibel, da die Organentwicklung stattfindet und mögliche Einwirkungen hierauf ausgeschlossen werden sollten. Im ersten Trimenon ist lediglich die Impfung gegen die saisonale Grippe sinnvoll, wenn eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung vorliegt. Die Grippeimpfung wird von der "Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts" (STIKO) als einzige Impfung für alle Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel (2. Trimenon) empfohlen.

 

Die bei vorausgegangenen Infektionserkrankungen oder durch eine Schutzimpfung vor der Schwangerschaft erworbene Immunität mit Bildung spezifischer Antikörper machen es möglich, dass während der Schwangerschaft diese spezifischen Antikörper aus dem Blut der Mutter auf das Ungeborene übergehen und so das Kind noch bis zu 6 Monate nach der Geburt vor den entsprechenden Infektionskrankheiten schützen können.

 

Um Infektionserkrankungen während der Schwangerschaft zu vermeiden, sollten Schwangere wenn möglich einen "großen Bogen" um Menschen mit ansteckenden Krankheiten oder Symptomen wie hohem Fieber machen. Denn es gibt eine Reihe von Krankheitserregern (z.B. Röteln), die für das Ungeborenen gefährlich werden könnten. Deshalb sollten Frauen mit Kinderwunsch ihren Impfstatus überprüfen lassen. Vor einer Schwangerschaft sollte beispielsweise untersucht werden, ob ausreichender Schutz gegen Röteln, Windpocken, Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten vorhanden ist. Auch während der Schwangerschaft können Impfungen sinnvoll sein, welche die Schwangere schützen.

 

 

Empfohlen, erlaubt oder kritisch?

Bei Impfungen, die während der Schwangerschaft durchgeführt werden sollen, wird zwischen Lebend- und Totimpfstoffen unterschieden. Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte, vermehrungsfähige Erreger, die eine Abwehrreaktion auslösen und u. U. die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen können. Deshalb sollten Lebendimpfungen während der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden. Dazu zählen Impfungen gegen Röteln, Mumps, Masern, Gelbfieber und Varizellen (Windpocken). Wird während einer Schwangerschaft versehentlich mit einem Lebendimpfstoff geimpft, muss dies aber nicht zwangsläufig zu Komplikationen führen. In Fachkreisen herrscht Einigkeit darüber, dass dies kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch darstellt.

 

Während der Schwangerschaft können Impfungen mit Totimpfstoffen durchgeführt werden, wie z.B. Diphtherie, FSME (Zecken-Enzephalitis), Hepatitis A und B, Keuchhusten, Poliomyelitis (Kinderlähmung), Tetanus (Wundstarrkrampf) und Grippe.  Diese Impfungen sollten auch in der  Schwangerschaft erwogen werden, wenn kein genügender Impfschutz mehr vorhanden ist und eine erhöhte Ansteckungsgefahr (z.B. auf Reisen) besteht.

 

Erstmals 2010 gab die STIKO eine Empfehlung zur Impfung gegen Influenza (Grippe) für Frauen heraus, die im Winter (während der Grippe-Saison) schwanger sind. Alle Schwangeren sollen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel eine Impfung erhalten. Liegt eine chronische Erkrankung vor, durch die das Gripperisiko erhöht ist, sollten sich Betroffene bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel impfen lassen.

 

Mütterliche Antikörper gegen Grippe-Erreger können über die Plazenta an das ungeborene Kind weitergegeben werden und so den Säugling noch während der ersten Lebenswochen eine gewisse Immunität geben und vor einer Ansteckung mit Influenza-Viren schützen.

 

Für die Schwangere und ihr Ungeborenes ist es auch wichtig, dass Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung ausreichend geimpft sind. Reiseimpfungen sollten gut überlegt und mit Ihrem Arzt besprochen werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Schwangeren von Reisen in Länder ab, in denen die Gefahr besteht, sich mit gefährlichen Infektionskrankheiten wie Cholera oder Malaria anzustecken.

 

Lesen Sie mehr zum Thema: Impfungen > 

 

Baby: Fütterstörungen - wenn Babys den Brei verweigern

Baby: Fütterstörungen - wenn Babys den Brei verweigern

Wenn das Füttern besonders viel Zeit in Anspruch nimmt, der Säugling oder das Kleinkind immer wieder dazu ermuntert werden muss, an der Brust oder aus der Flasche zu trinken oder vom Löffel zu essen, kann dies für Sie als Mutter oder Vater sehr anstrengend sein und an Ihren Nerven zerren. Zweifel können aufkommen: Mache ich alles richtig? Ist mein Kind krank? Warum will es nicht trinken oder essen?

 

Meist handelt sich sich bei diesen Fütter-/Essstörungen um vorübergehende Anpassungschwierigkeiten, die während bestimmter Übergangsphasen z.B. von Mutter- oder Säuglingsmilch auf Breinahrung oder bei der Einführung von fester Kost und neuen Geschmacksrichtungen auftreten können. Oftmals lassen sich diese Probleme mit viel Geduld wieder legen, wenn sich Ihr Kind an das Essen vom Löffel oder den neuen Brei gewöhnt hat.

 

Manche Kinder essen über eine lange Zeit hinweg nur wenige verschiedene Lebensmittel und/oder davon nur wenig. So lange sich Ihr Kind gut und gesund entwickelt, aktiv ist, müssen Sie sich keine Sorgen machen.

Wir empfehlen:

  • Ihr Kind nicht zum Essen zu drängen,
  • es weder zu belohnen noch zbestrafen, wenn es wenig oder nur sehr ausgewählt gegessen hat.
  • Ihr Kind zunächst aufmerksam zu beobachten, ohne sich zu sehr auf das Thema Essen zu konzentrieren.

Wenn Füttern zum dauerhaften Problem wird

Besonders belastend für die ganze Familie ist jedoch, wenn das Füttern und Essen zum Dauerproblem wird:

  • Braucht Ihr Baby regelmäßig sehr sehr viel Zeit beim Füttern?
    Als Anhaltspunkt gilt: wenn nach drei Lebensmonaten jede einzelne Mahlzeit länger als 45 Minuten dauert oder der Abstand zwischen den Mahlzeiten kleiner als 2 Stunden ist.
  • Verweigert es immer wieder die Nahrung oder ist es extrem wählerisch beim Essen?
  • Zeigt es wenig Appetit oder erbricht es täglich, ohne dass organische Ursachen vorliegen?
  • Ist Ihr Kind antriebslos oder entwickelt es sich nicht altersgerecht?
  • Nimmt Ihr Kind nicht ausreichend an Gewicht zu oder hat es über einen Zeitraum von einem Monat Gewicht verloren? 
  • Haben Sie das Gefühl, mit der Situation rund um das Essen/die Mahlzeiten überfordert zu sein?

Dann sollten Sie sich Hilfe und Beratung bei Ihrem Kinder- und Jugendarzt holen.

 

Bis zu 20 Prozent aller Kinder zeigen leichte bis schwere Fütterstörungen. In wenigen Fällen kann es auch zu Gedeihstörungen kommen, bei dem das Kind nur unzureichend an Gewicht zunimmt oder sogar abnimmt. Fütterstörungen können auch organische Ursachen haben, die abgeklärt werden müssen. Betroffene Säuglinge können oft nicht deutlich zeigen, wenn sie Hunger haben. Sie ermüden schnell, haben Schwierigkeiten beim Saugen oder Schlucken und lassen sich leicht ablenken. Kinder mit extremen Fütterstörungen zeigen oft auch Schlaf- und Schreiprobleme. Diese Situationen können bei den Eltern Schuldgefühle, Unsicherheit oder Angst vor der nächsten zu fütternden Mahlzeit hervorrufen. Bei Fütterstörung im Kleinkindalter lassen sich Kinder oft nur beim Spielen oder Herumlaufen, wenn sie abgelenkt sind, zum Essen zu bewegen. Sprechen Sie mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt, wenn Ihr Kind beispielsweise altersgerechtes Essen ablehnt, wenn es eine ausgeprägte Unlust am Essen signalisiert, scheinbar nie Hunger hat und an Gewicht verliert.

 

Um Fütterstörungen entgegen zu wirken können folgende Verhaltensweisen hilfreich sein:

  • Strukturieren Sie Ihren Tagesablauf mit regelmäßigen Mahlzeiten und Zeiten, in denen nur gespielt, nicht aber nebenbei gegessen wird.
  • Führen Sie feste Nahrung dann ein, wenn Ihr Kind bereit dazu ist. Beobachten Sie es, ob es den Mund öffnet, wenn es einen Löffel sieht, ob es interessiert ist an dem, was die Großen essen.
  • Bieten Sie hin und wieder - aber nicht nur - Lieblingsgerichte an.
  • Achten Sie auf Hunger- und Sättigungssignale Ihres Babys.
  • Lassen Sie Ihr Kind nicht ununterbrochen an der Trinkflasche saugen.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind, sobald es selbstständig essen möchte.
  • Üben Sie keinen Druck auf Ihr Kind aus, etwas essen zu müssen. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus. Vielleicht möchte es zu einem anderen Zeitpunkt etwas Neues probieren.
  • Geduld ist gefragt. Studien zeigen, dass Babys durchschnittlich achtmal (also meist an 8 verschiedenen Tagen) einen neuen Brei probieren müssen, bevor sie ihn wirklich annehmen und mögen.

 

Informationen zur Einführung von Beikost finden Sie hier >

 

Kinder: ADHS - Aufmerksamkeit-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom

Kinder: ADHS - Aufmerksamkeit-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom

Über das Aufmerksamkeit-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom, kurz ADHS gehen die Meinungen auseinander. Für die einen ist es eine weit verbreitete und das Kind beeinträchtigende Verhaltensauffälligkeit, für die anderen nur eine "Modediagnose".

 

Die Symptome: motorische Unruhe, Unaufmerksamkeit und Impulsivität definieren Verhaltensauffälligkeiten, die als hyperkinetische Störung (HKS) oder Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) beschrieben werden.

 

Es gibt Kinder, die können sich bereits im Vorschulalter selten mehr als 10 Minuten mit etwas beschäftigen oder still sitzen. Aufforderungen oder Regeln zu beachten fällt ihnen schwer. Als Schüler sind sie dann unaufmerksam, unruhig, zappelig. Sie lassen sich leicht ablenken und sind impulsiv mit unpassenden, unüberlegten, abrupten motorischen und verbalen Aktionen. Das konzentrierte Lernen fällt ihnen schwer.

 

Solche Schwierigkeiten können Reaktionen auf wichtige, entscheidende Ereignisse, wie die Einschulung oder Überforderungen z.B. durch den Schulstoff oder familiäre Belastungssituationen sein. Sie können zur normalen Entwicklung dazugehören oder auch Anzeichen einer Erkrankung sein. Oder sie können Anzeichen einer Verhaltensauffälligkeit, wie ADHS sein.

 

Die Übergänge zwischen einer "schwierigen" und "gestörten" Entwicklung sind fließend und entsprechend schwer einzuschätzen. Entscheidend für die Diagnose von ADHS sind die Ausprägungen der Symptome, die nicht dem Alter und Entwicklungsstand entsprechen, der frühe Beginn der Störungen (vor dem Alter von 6 Jahren) und die Dauer des Bestehens von mehr als 6 Monaten.

 

Andere Entwicklungsstörungen der Sprache oder Lese- und Rechtschreibschwächen können mit ADHS einhergehen, sind jedoch nicht maßgeblich für die Diagnose. Eine sorgfältige Abklärung durch medizinische und psychologische Experten ist notwendig! Das frühe Erkennen und Behandeln von ADHAS kann einem Kind viel Leid ersparen und der ganzen Familie helfen.

 

Ärztliche Hilfe ist erforderlich wenn:

  • Ein Kind über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten mehrere der oben genannten Verhaltensauffälligkeiten zeigt - zu Hause, im Kindergarten, in der Schule oder im Verein.
  • Das Kind leidet unter seinem Verhalten und wird von Freunden und Spiel-/Schulkameraden ausgeschlossen.
  • Die Familie kommt mit dem Verhalten des betroffenen Kindes nicht mehr klar.

 

Welche Maßnahmen können helfen?

Die Behandlung einer ADHS zielt in erster Linie darauf ab, betroffenen Kindern mit einer Verhaltenstherapie zu einer altersgerechten Selbststeuerung zu verhelfen. Unterstützend kann die Familie diesen Kindern Halt und Geborgenheit geben. Wichtig ist dabei auch auf ausreichend Bewegung zu achten. Klare Regeln sollten im Alltag eingehalten und viel Lob für Dinge, die zu Ende gebracht werden ausgeteilt werden. Eine medikamentöse Behandlung darf nie die erste Wahl sein: Pädagogische Maßnahmen, Psychotherapien und psychosoziale Hilfestellungen müssen vorangehen und erst wenn diese nicht allein geholfen haben, können sie mit einer medikamentösen Therapie einhergehen - selbstverständlich nur bei strenger Indikation.

 

Hinweis

Am 7.12.2011 führt die Stiftung Kindergesundheit in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinderhilfe e.V. ein Wissenschaftliches Symposium zum Thema: "ADHS in unserer Gesellschaft - wie wir damit umgehen können" in München durch. Informationen zu dieser Veranstaltung erhalten Sie unter www.kindergesundheit.de

 

Tipp: Grippale Infekte - erste Hilfen

Tipp: Grippale Infekte - erste Hilfen

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und mit ihr bringen (nicht nur) Kinder Husten, Schnupfen, Heiserkeit mit nach Hause. Grippale Infekte gehören zu den häufigsten Erkrankungen von Kindern. Kann man sich dagegen wehren? Oft nicht, obwohl viel Bewegung im Freien und eine vitaminreiche Kost eine gute Vorbeugung bieten.

 

Gegen Viren, die grippale Infekte auslösen, gibt es kein Medikament und so müssen kleine und große Kinder diese gut auskurieren. Mit entsprechenden Maßnahmen können die Symptome gelindert werden. Typisch für einen grippalen Infekt sind: Niesreiz, Schnupfen, Husten, möglicherweise Schluckbeschwerden, Fieber.

 

Wichtig ist es, den Kindern viel Flüssigkeit zu geben. Das löst den Schleim. Wasser und Kräuter- oder Früchtetee sind am besten geeignet. Im Kinderzimmer sollten Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen: Feuchte Tücher oder nasse Handtücher auf der Heizung lassen die Raumluft nicht zu trocken werden. Ruhe und viel Schlaf helfen dem Körper, sich zu regenerieren. Auch wenn die Kinder trotz des Infektes unruhig sind, hilft ein ruhiger, geregelter Tagesablauf, ein wenig Erholung zu bekommen.

 

Wenn Ihr Kind hustet, hilft es, den Oberkörper höher zu legen damit es leichter abhusten kann. Bei Hustenattacken sollten Sie Ruhe bewahren und versuchen, Ihr Kind zu beruhigen. Der Hustenreiz lässt sich durch viel Flüssigkeit lindern. Nach Rücksprache mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt ist bei Husten auch eine Inhalation mit Kochsalzlösung möglich.

 

Eine Kochsalzlösung eignet sich auch als Nasentropfen zum Abschwellen der Nasenschleimhaut bei Schnupfen. Verwenden Sie Nasentropfen oder -sprays nur nach Rücksprache mit dem Kinder- und Jugendarzt und nur über einen kurzen Zeitraum. Bitte beachten Sie die Altes- und Dosierangaben.

 

Ein Arztbesuch ist dringend zu empfehlen: 

  • bei Säuglingen unter drei Monaten, die husten und Fieber haben,
  • bei Kindern, deren Fieber 38,5 Grad übersteigt,
  • bei Kindern, die länger als 3 Tage fiebern,
  • für Kinder, deren Allgemeinzustand schlecht (teilnahmslos) ist,
  • bei Kindern, die länger als zwei Wochen husten
  • für Kinder, die das Trinken verweigern und somit viel Flüssigkeit verlieren,
  • wenn Kinder heiser sind, über Atembeschwerden und Schmerzen klagen,
  • wenn Symptome wie Durchfall oder Erbrechen hinzukommen,
  • wenn der Schleim sich gelblich verfärbt oder Blutbeimengungen enthält,
  • für Kinder, die sehr häufig und über einen längeren Zeitraum Husten und Schnupfen haben.

Gehen Sie - auch bei einem scheinbar harmlosen Infekt - lieber einmal mehr zu Ihrem Kinder- und Jugendarzt.

 

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