Folsäure in der Schwangerschaft

Folsäure in der Schwangerschaft

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und Sport fördert einen komplikationslosen Schwangerschaftsverlauf und die gesunde Entwicklung des Babys. Die Ernährung während der Schwangerschaft orientiert sich an den allgemeinen Empfehlungen und sollte möglichst ausgewogen und abwechslungsreich sein: Regelmäßige Mahlzeiten, viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme Milch und Milchprodukte, fettarmes Fleisch und fettreicher Meeresfisch gehören dazu.

 

Der Bedarf an einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen ist deutlich erhöht: Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat besteht ein deutlicher Mehrbedarf an Folsäure, Jod und Eisen. Für Jod und Folsäure wird bereits mit Beginn bzw. vor der Schwangerschaft eine Supplementation empfohlen. Welche Nährstoffe ggf. zusätzlich zuzuführen sind, sollte der behandelnde Arzt entscheiden.

 

Folsäure spielt eine entscheidende Rolle für die Entwicklung des Ungeborenen, denn die Folatversorgung ist unter anderem wichtig für die Zellteilung und Wachstumsprozesse.

 

Folsäure kommt in vielen Lebensmitteln, wie grünem Blattgemüse, Kohlsorten, Hülsenfrüchten, Tomaten oder Vollkornprodukten. Trotzdem liegt die Versorgung mit diesem wichtigen Vitamin oft unter den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen Werten. Allein mit der Nahrung kann der Bedarf an Folsäure oft nicht gedeckt werden. Wenn dann in der Schwangerschaft ein deutlich erhöhter Bedarf hinzukommt, sollte Folsäure zusätzlich zugeführt werden.

 

Wie wichtig eine Supplementation mit Foläure ist, zeigen zahlreiche Studien. Eine Zufuhr von mindestens 400 µg Folsäure (allein oder in Kombination mit anderen Mikronährstoffen) während der Schwangerschaft konnte die Risiken für angeborene Fehlbildungen des Nervensystems bzw. Neuralrohrs deutlich senken. Aus dem Neuralrohr entwickelt sich das zentrale und periphere Nervensystem des Kindes. Es gibt Hinweise, dass auch die Risiken für weitere kindliche Fehlbildungen, wie angeborene Herzfehler und Lippen-Kiefer-Gaumenspalten mit einer zusätzlichen Zufuhr von Folsäure vermindert werden könnten.

 

Die Entwicklung der kindlichen Zellen und der Verschluss des Neuralrohrs im Mutterleib beginnen schon in der Frühschwangerschaft, zu einem Zeitpunkt, an dem viele Frauen noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Aus diesem Grund ist es wichtig schon sehr früh, am besten bereits wenn eine Schwangerschaft geplant ist, Folsäure zu supplementieren.

 

Empfohlen werden - neben einer ausgewogenen Ernährung - mindestens 400 µg Folsäure als Supplement, mit Beginn oder schon vor der Schwangerschaft bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels, um die gesunde Entwicklung des kindlichen Nervensystems zu fördern. Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt beraten.

 

Mehr zum Thema "Gesunde Ernährung und Folsäure während der Schwangerschaft" finden Sie hier >

 

Die Ständige Impfkommission: Impfempfehlungen 2012 für Klein und Groß

Die Ständige Impfkommission: Impfempfehlungen 2012 für Klein und Groß

Mit dem 30.Juli 2012 sind neue Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts (RKI) herausgegeben worden. Einmal jährlich werden die Impfempfehlungen auf den Seiten des RKI’s veröffentlicht und Neuerungen gesondert gekennzeichnet.

 

Impfungen zählen zu den wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Die zur Verfügung stehen Impfstoffe sind gut verträglich.

 

Im Laufe der Jahre konnten viele, früher oft lebensgefährlich verlaufende Infektionskrankheiten, wie Diphtherie oder Kinderlähmung zurückgedrängt, die Pocken sogar ausgerottet werden. Impfprogramme, die konsequent umgesetzt werden und hohe Durchimpfungsraten erzielen, können einzelne Krankheitserreger eliminieren, wie z.B. Polio.

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zum Ziel, auch die Masern zu eliminieren. In Deutschland ist dies aufgrund von Impflücken noch nicht gelungen. Es bestehen häufig noch Defizite bei der Akzeptanz einzelner empfohlener Impfungen. Dabei kann die oft als harmlos geltende Masernerkrankung schwere Verläufe nehmen. Bei Masern, aber auch bei anderen "Kinderkrankheiten" wie Keuchhusten (Pertussis) wird eine zunehmende Verschiebung der Erkrankungen vom Kindes- in das Erwachsenenalter beobachtet. Dies bedeutet, dass die Impfprävention nur dann erfolgreich sein wird, wenn auch Erwachsene in Impfprogramme mit aufgenommen werden und die allgemein empfohlenen Impfungen erhalten.

 

Die neuesten Empfehlungen der STIKO beinhalten seit diesem Jahr auch erstmals umfassende Empfehlungen für Nachholimpfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Für den Praxisalltag bedeuten diese Empfehlungen eine Hilfestellung für Ärzte, welche Impfungen bei unvollständig geimpften Personen oder bei fehlenden Impfdokumentationen notwendig sind, um einen dem Alter entsprechenden, empfohlenen Impfschutz zu erreichen.

 

Ein Beispiel: Bei anstehenden Tetanus-Auffrischungen sollte der Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis (Keuchhusten) verwendet werden. Dies sollte bei verletzungsbedingten Tetanus-Auffrischungen berücksichtigt werden.

 

Geändert sind Empfehlungen für die Meningokokken- und Mumps-Impfungen:

Zur Meningokokken-Impfempfehlung

Die Konjugatimpfstoffe gegen Meningokokken der Typen A, C, W-135 und Y werden von der STIKO für Personen mit einem erhöhtem Risiko für schwere Meningokoken-Erkankungen empfohlen und für Reisende in Ländern, in denen ein hohes Infektionsrisiko vorherrscht. Berücksichtig wurde hier auch die Erweiterung der Zulassung dieser Impfstoffe auf Kinder ab 1 Jahre (statt wie bisher ab 11 Jahren). Von diesen Neuerungen unberührt bleibt die allgemein empfohlene Impfung aller Kinder im zweiten Lebensjahr mit dem Konjugatimpfstoff gegen Meningokokken C.

 

Zur Mumps-Impfempfehlung

Die Empfehlung zur Impfung gegen Mumps wurde auf Personen erweitert, die in Gesundheitsdienstberufen, in der unmittelbaren Patientenversorgung, in Gemeinschaftseinrichtungen oder in Ausbildungseinrichtungen für junge Erwachsene beschäftigt sind.

 

Genau informieren können Sie sich über das Internetangebot der STIKO und auf den Seiten des Robert Koch Instituts. Hier gibt es den Impfkalender auch in 15 verschiedenen Sprachen.

 

Die Stiftung Kindergesundheit, www.kindergesundheit.de bietet gemeinsam mit der Deutschen Kinderhilfe ein Symposium zum Thema: Impfen unter dem Titel: "Impfen - Fortschritt und Kontroversen" am 7. November 2012 in München an. Die Ergebnisse des wissenschaftlichen Austauschs werden wir auch auf diesen Internetseiten veröffentlichen.

 

Einen Überblick über den Impfkalender für Kinder finden Sie hier >

 

Mund und Zähne - Pflege und Hilfe ab dem 1. Zahn

Mund und Zähne - Pflege und Hilfe ab dem 1. Zahn

Über den Mund nehmen Babys nicht nur Nahrung auf, sie erkunden damit ihre Welt.

 

Eine regelmäßige Zahnpflege sollte schon mit dem ersten Zahn beginnen. Gesunde Milchzähne sind wichtig für das Erlernen des Kauens, die Sprachbildung und die Erhaltung der Allgemeingesundheit des Kindes. Empfehlungen und wissenschaftliche Stellungnahmen zur Zahnpflege von klein auf geben beispielsweise die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DAKJ), www.dakj.de.

 

Die meisten Fachgesellschaften empfehlen 2-mal täglich vom Kleinkindalter an die Zähne zu putzen, damit dieses Ritual im Alltag gut integriert werden kann und einen positiven Lern- und Gewöhnungseffekt hat. Die Hilfestellung der Eltern ist meistens bis zum Schulalter notwendig.

 

Von Anfang an sollten die Zahnbürsten altersgerecht sein. Kinderzahnbürsten haben einen schmalen Bürstenkopf und abgerundete Kunststoffbürsten mit einem breiten rutschfesten Griff.

 

Geputzt wird nach dem "KAI-Schema":

  • "K" steht für Kauflächen, die als erstes gesäubert werden.
  • "A" steht für Außenflächen, die in kreisförmigen Bewegungen von der Mitte ausgehend geputzt werden - die Zähne bleiben dabei geschlossen.
  • "I" steht für Innenflächen, die als letztes in Zick-Zack-Bewegungen geputzt werden.

Nach dem Zähneputzen sind die Zahnbürsten unter fließendem Wasser zu einigen und trocken aufzubewahren.

 

So beugen Sie Karies vor

Regelmäßige Zahnpflege und eine zahngesunde Ernährung kann Karies vorbeugen. Zu einer zahngesunden Ernährung gehören kalziumreiche Gemüsesorten, wie Brokkoli, Fenchel oder Grünkohl und Milch und Milchprodukte. Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke fördern das Wachstum der Kariesbakterien schon vom Säuglingsalter an. Zucker ist nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in vielen anderen Lebensmitteln und Getränken enthalten. Je seltener Kinder in den ersten drei Lebensjahren Zucker zu sich nehmen, desto besser entwickelt sich die Mundflora.

 

Karies kann auch entstehen, wenn das kleine Kind häufig und ausdauernd an einer Flasche nuckelt, die süße, fruchtsäurehaltige Getränke beinhaltet. Die ständige Umspülung kann zur Zerstörung der Zähne führen. Saugflaschen gehören nicht in den Kinderwagen oder ins Bettchen.

 

Lesen Sie mehr über eine zahngesunde Ernährung >

 

Kariesbakterien können übertragen werden

Bakterien, die Karies verursachen, sind übertragbar, zum Beispiel von Erwachsenen auf Kinder. Dies ist bei manchen Kindern der Auslöser von Zahnkaries. Schon ein Befeuchten des Schnullers mit dem Mund oder ein Ablecken des Löffels des Kindes kann ausreichen, um Kariesbakterien auf das Kind zu übertragen. Kariöse Milchzähne können auch auf die bleibenden Zähne gefährden.

 

Nuckeln und Zahnfehlstellungen

Exzessives, jahrelanges Nuckeln an Schnullern oder am Daumen kann zu Zahnfehlstellungen führen und sind häufig erst ab einem Alter von drei bis vier Jahren zu beobachten. Lassen Sie sich beraten, welcher Schnuller relativ zahnfreundlich ist. Grundsätzlich sollte nach einem Altern von zwei bis drei Jahren nicht unterstützt werden.

 

Wenn das Milchgebiss vollständig ist, sollten Sie mit Ihrem Kind zur ersten Früherkennungs-untersuchung und ab dem sechsten Geburtstag zweimal jährlich zur Kontrolle beim Zahnarzt.

Mit Bilderbüchern und Hörgeschichten können Sie Ihr Kind auf den Zahnarztbesuch vorbereiten.

 

Mehr über die Zahnentwicklung Ihres Kindes erfahren Sie hier >

 

Tipp: Wenn Babys zahnen

Tipp: Wenn Babys zahnen

Zahnende Babys schlafen oft schlecht, sind quengelig oder haben sogar Fieber. Es gibt viele Empfehlungen und Hausmittel, die Linderung verschaffen können. Manchen Babys macht das Zahnen sehr zu schaffen, vor allem, wenn im zweiten Lebensjahr die Backenzähne durchbrechen. Auch Durchfall, gerötete Wangen und Hautauschläge können Begleiterscheinungen sein. Das muss natürlich nicht immer so sein!

 

Der erste Zahn kommt in der Regel mit sechs bis acht Monaten. Bis alle 20 Milchzähne durchgebrochen sind, vergehen im Durchschnitt zwei bis drei Jahre. Sobald ein Baby immer wieder auf seinen Fingern kaut, sein Fäustchen in den Mund steckt und viel Speichel entwickelt, kann es sein, dass der erste Zahn durchbricht. Das Zahnfleisch drückt und spannt und Ihr Baby hat das Gefühl, auf etwas beißen zu müssen.

 

Leichte Zahnfleischmassage hilft

Wenn das Zahnfleisch mit dem Finger leicht massiert wird, tut es dem Baby einfach gut und wirkt beruhigend. Ein Stück Brot oder eine Brezel - nicht zu klein, so dass keine Gefahr besteht, dass das Brot verschluckt werden kann - ist zum Kauen und Beißen empfehlenswert und kann vom Schmerz ablenken. Auch ein Beißring (leicht gekühlt, nicht tiefgefroren!) kann helfen. Achten Sie jedoch auf unbedenkliche, ungiftige Modelle ohne Weichmacher und erkundigen Sie sich am besten z.B. bei Ökotest.

 

Kamille als Linderung

Lauwarmer Kamillen- oder auch Salbeitee kann auch beim Zahnen helfen. Man tupft ihn auf die geröteten, geschwollenen Stellen und massiert zart. Medikamente gegen Zahnungsschmerzen sollten Sie nur in Ausnahmefällen - auf keinen Fall vorbeugend - geben. Lassen Sie sich von Ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten.

 

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