Schwangerschaft: Der Mutterpass - wichtige Informationen im blauen Heft

Schwangerschaft: Der Mutterpass - wichtige Informationen im blauen Heft

Schwanger? Dann bekommen Sie umgehend Ihren Mutterpass von Ihrer/Ihrem behandelnden Gynäkologin/Gynäkologen ausgehändigt. Ein Pass, den Sie während der Schwangerschaft immer bei sich tragen sollten, denn die hier eingetragenen Daten dokumentieren den gesamten Schwangerschaftsverlauf und liefern für medizinische Notfälle und für die Geburt wichtige Informationen. Auch nach der Geburt Ihres Kindes sollten Sie den Mutterpass gut aufbewahren, da die Daten auch für nachfolgende Schwangerschaften wichtig sind.

 

Der Mutterpass existiert seit genau 50 Jahren. Erstmals wurde der "Vorsorgepass" 1961 eingeführt. Seit 1968 besteht die Verpflichtung für Ärzte, allen gesetzlich krankenversicherten Frauen den Mutterpass auszuhändigen. Im Laufe der Zeit hat sich der Mutterpass immer wieder geändert und sich an neue medizinischen Entwicklungen angepasst, zuletzt im Jahr 2009 mit Änderungen zu den Themen: Ernährung, HIV-Antikörpertest und Zahngesundheit.

 

Wir stellen Ihnen den Mutterpass vor:

Die ersten Seiten des Mutterpasses erfassen alle für die Schwangerschaft wichtigen Informationen zum Gesundheitszustand der Mutter. Dazu gehören Untersuchungen zur Blutgruppe, zum Rhesusfaktor und zum Rötelntiter.

Der Rhesusfaktor ist speziell für das Ungeborene wichtig: Ist das Blut der Schwangeren Rhesus-negativ (Rh-) und das des Vaters Rhesus-positiv (Rh+), kann das Kind ebenfalls Rhesus-positiv sein. Rh negativ ist die Mutter nur dann, wenn beide Allele (Varianten eines Gens) negativ sind.

Wenn dann Blutzellen des Kindes in den mütterlichen Blutkreislauf gelangen, können sich im Blut der Mutter Antikörper gegen das Blut des Kindes bilden.

Dies kann während der Geburt oder während einer Blutung in der Schwangerschaft passieren. In einer weiteren Schwangerschaft können die gebildeten Antikörper jedoch das Leben des Ungeborenen bedrohen, falls auch dieses Kind Rhesus-positiv ist.

Vorbeugend wird deshalb allen Schwangeren, die Rhesus-negativ sind, in der 28. Schwangerschaftswoche Anti-D-Globulin gespritzt. So wird die Bildung von Antikörpern verhindert, wenn kindliche Blutanteile in den Blutkreislauf der Mutter gelangen. Diese Anti-D-Prophylaxe muss 72 Stunden nach der Geburt wiederholt werden, wenn das Kind Rhesus-positiv ist.

 

Keine Gefahr besteht, wenn beide Eltern Rhesus-negativ sind, denn dann ist auch das Kind Rhesus-negativ. Auch wenn die Mutter Rhesus-positiv ist und das Kind Rhesus-negativ, besteht keine Gefahr für das Kind.

 

Gegen Röteln sollte eine Schwangere Antikörper im Blut haben, denn eine Infektion während der Schwangerschaft kann schwere Schädigungen beim Kind zur Folge haben.

 

Um sicher zu stellen, dass keine Gefahr für das Ungeborene besteht, wird auf mögliche Infektionskrankheiten untersucht, die im Laufe der Schwangerschaft wiederholt werden.

 

Eine umfassende Beratung klärt die Schwangeren über anstehende und mögliche Tests auf und erfasst allgemeine Besonderheiten, die eine mögliche Risikoschwangerschaft rechtzeitig erkennen lässt.

 

Der Mutterpass erfasst übersichtlich alle Befunde, die im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen während des Schwangerschaftsverlaufs erhoben werden. Dazu gehören auch eventuelle Komplikationen.

 

Normalerweise geben 3 Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft einen Einblick in die Entwicklung des Kindes. Bei auffälligen Befunden werden weitere Untersuchungen zur Abklärung durchgeführt. So z.B. die Dopplersonografie: Dieser besondere Ultraschall wird dann in Anspruch genommen, wenn das Kind möglicherweise nicht ausreichend mit Nährstoffen oder Sauerstoff versorgt ist oder aus anderen Gründen eine Risikoschwangerschaft besteht.

 

Auf den letzten Seiten des Mutterpasses werden die Abschlussuntersuchungen / Epikrise festgehalten, darunter: Geburtsverlauf, Lage des Kindes vor der Geburt, erste Neugeborenen-Untersuchungen (Gewicht. Größe, Apgar-Tests), Komplikationen im Wochenbett.

 

Vor der Abschlussuntersuchung der Mutter werden noch einmal die Gebärmutter und deren Rückbildung kontrolliert.

Auch Ergebnisse der Untersuchung 6 bis 8 Wochen nach der Geburt werden hier im Mutterpass festgehalten.

 

Lesen Sie mehr Genaueres über Inhalte des Mutterpasses >

 

Baby: Ein Schreikind? Wie viel Schreien ist "normal"?

Baby: Ein Schreikind? Wie viel Schreien ist normal?

Babys schreien - mal mehr, mal weniger. Sie schreien, wenn sie Hunger haben, wenn sie die volle Windel stört, wenn ihnen etwas weh tut, wenn sie müde sind und nicht einschlafen können, wenn sie sich nicht wohlfühlen. Es ist eines der wichtigsten Mittel, um sich auszudrücken.

 

In den ersten drei Wochen schreiben Babys noch relativ wenig. Das Schreien nimmt normalerweise bis zur Mitte des zweiten Lebensmonats zu, dann aber wieder ab. Wie oft und ausdauernd ein Baby schreit hängt von seinem Temperament ab und ist sehr unterschiedlich. Mit der Zeit werden Sie als Eltern meistens gut erkennen können, warum Ihr Kind schreit.

 

Schreit Ihr Kind ohne ersichtlichen Grund, lässt es sch oft durch Blickkontakt, beruhigendes Zureden oder leichtes Schaukeln, Singen wieder beruhigen. Das Schreien Ihres Kindes bedeutet auch immer, dass es Sie braucht!

Durchschnittlich schreien Babys in den ersten 6 Lebenswochen ungefähr 1 1/2 Stunden pro Tag, ab der 6. Lebenswoche ca. 2 1/2 Stunden pro Tag und in etwa ab der 16. Lebenswoche noch ca. 1 Stunde pro Tag.

 

Was sind "Dreimonatskoliken"?

Dreimonatskoliken zeichnen sich dadurch aus, dass ein Baby plötzlich und unmittelbar ohne erkennbare Ursache schreit. Typischerweise in den Nachmittagsstunden, am Abend oder in der ersten Nachthälfte. Die Kinder sind dann unruhig, haben zusammengeballte Fäustchen, angezogene Beinchen, einen harten Bauch und ein gerötetes Gesicht.

 

Die genauen Ursachen dieser Dreimonatskoliken sind nicht eindeutig geklärt. Sie haben jedoch etwas mit den Reifungs- und Anpassungsabläufen des Säuglings zu tun.

 

Beruhigend kann es sein, wenn der Bauch des Babys sanft massiert wird oder es - mit den Bauch auf dem Unterarm liegend - herumgetragen wird. Oft wird übermäßiges Schreien als "Dreimonatskolik" bezeichnet, obwohl das Baby gar keine Verdauungsstörung hat.

 

Wann ist ein Kind ein "Schreikind"?

Manche Kinder schreien besonders viel und ausdauernd, ohne dass sich hierfür ein Grund finden lässt. Von "exzessivem" und übermäßigem Schreien spricht man, wenn ein Kind über mehr als 3 Wochen an mehr als drei Tag pro Woche jeweils länger als drei Stunden schreit.

 

"Schreibabys" sind oft auch sehr empfindlich gegenüber zu viel Anregungen und Unruhe.

Langes und andauerndes Schreien zerrt an den Nerven und Kräften. Versuchen Sie auf jeden Fall immer ruhig zu bleiben, denn die eigene Nervosität oder Hektik überträgt sich auf das Kind. Wenn das Kind scheinbar aus dem Schreien "nicht herauskommt" kann ein Umgebungswechsel, ein Spaziergang beruhigend sein und Entspannung bringen.

 

Suchen Sie rechtzeitig Hilfe und Rat bei Ihrem Kinder- und Jugendarzt, wenn Sie das Schreien Ihres Kindes beunruhigt, wenn es Sie zu sehr belastet und Sie Unterstützung brauchen.

Gehen Sie zu Ihrem Kinder- und Jugendarzt vor allem auch dann, wenn Ihr Kind nicht mehr an Gewicht zunimmt, es nicht trinken mag, es viel spuckt und dabei Schmerzäußerungen zeigt, wenn Fieber oder Durchfall hinzukommen, der bauch ständig hart ist, kein regelmäßiger Stuhlgang erfolgt oder Ihr Kind nicht mehr ansprechbar ist.

 

Hilfe finden Sie auch in so genannten "Schreiambulanzen" oder Beratungsstellen für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern.

 

Auch wenn das Schreien Ihres Kindes kaum auszuhalten ist: Schütteln Sie Ihr Kind niemals! Das wäre lebensgefährlich, denn Hals und Kopf des Babys sind äußerst verletzlich.

 

Hilfreiche Tipps, wenn Ihr Kind schreit:

  • Versuchen Sie, den Grund des Schreiens zu erkennen: Ist die Windel voll? Hat es Hunger? Ist es übermüdet?
  • Vermeiden Sie Unruhe und rasche Bewegungen - Ruhe, die von Ihnen ausgeht, lässt oft auch ein schreiendes Kind ruhiger werden. Gelassenheit - auch wenn es noch so schwerfällt - ist oft die beste "Medizin".
  • Geben Sie Ihrem Kind auf gar keinen Fall Medikamente, die gegen das Schreien helfen sollen.
  • Lassen Sie im Kinderzimmer ein kleines Licht brennen - totale Dunkelheit macht manchen Kindern beim Einschlafen Angst.

Derzeit gibt es noch keine zugelassenen Medikamente, die sich als wirksam bei der Behandlung von Schreibabies erwiesen haben.  Ein Medikament befindet sich in der Klinischen Prüfung: der Wirkstoff soll die überempfindliche Schmerzwahrnehmung im unreifen Darm blockieren. Mehr dazu unter Aktuelles bei der Meldung "Schreibabies - eine besondere Herausforderung für junge Eltern".

 

Lesen Sie mehr zum Thema Weinen und Schreien >

Kinder: Familie und Beruf - Ihr Kind in guten Händen

Kinder: Familie und Beruf - Ihr Kind in guten Händen

Es ist nicht einfach loszulassen und den eigenen Sprössling vertrauensvoll in eine Kinderkrippe oder in einen Kindergarten zu geben. Vor allem berufstätige Mütter haben oft Schuldgefühle. Dabei können sich schon Säuglinge von klein auf daran gewöhnen, von verschiedenen Personen versorgt zu werden und trotzdem eine enge Bindung zu seinen Eltern aufbauen.

 

Die Betreuung außerhalb der Familie kann für das Kind anregend sein und sich positiv auf seine Entwicklung und sozialen Erfahrungen auswirken. Wichtig ist, dass Eltern die Zeit mit ihrem Kind gemeinsam gestalten und ihm viel Aufmerksamkeit widmen. Gewohnheiten und Regelmäßigkeiten im Tagesablauf vermitteln Ihrem Kind Sicherheit und Geborgenheit.

 

Organisatorisch kann es eine Herausforderung sein, Familie und Beruf "unter einen Hut zu bringen", vor allem dann, wenn in der näheren Umgebung nicht genügend Betreuungs-Angebote bestehen oder wenn das Kind krank ist oder wird.

 

Nach dem Kinderförderungsgesetz, kurz KiFöG, soll ab dem 1. August 2013 jedes Kind mit Vollendung des ersten Lebensjahres bis zum vollendeten dritten Lebensjahr einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz  in einer Kita oder einer Tagespflege haben.

 

Eine gute Kinderbetreuung und frühe Förderung fordern bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Betreuungsplätze.

Eltern sollten sich daher schon frühzeitig um eine geeignete Betreuung bemühen, die sowohl den Eltern als auch dem Kind ein gutes Gefühl gibt.

Mit einer ausreichenden Eingewöhnungsphase, die unterschiedlich gestaltet werden kann, wird sich Ihr Kind sicher auch gut einleben können.

 

Bei der Auswahl einer Betreuung helfen u. a. diese Kriterien:

  • Nähe und Öffnungszeiten der Einrichtung
  • Anzahl der Betreuungspersonen pro Gruppe
  • Gestaltung der Kindertagesstätte im Innen- und Außenbereich
  • Förderangebote innerhalb der Betreuung
    Gibt es auch nicht alltägliche Angebote, wie z.B. Musikangebote, Ausflüge)
  • Gestaltung der Betreuungszeit
  • Umgang mit Kindern und Eltern
  • Umgang mit akuten Erkrankungen des Kindes

 

Das Angebot von Tageseinrichtungen ist unterschiedlich:

Derzeit werden die meisten Kinder unter drei Jahren in altersgemischten Kindertagesstätten betreut. So genannte "Kinderkrippen" nehmen meistens nur Kinder unter drei Jahren auf.

 

Oft flexibler gestalten lässt sich der Tagesablauf, wenn kleine Kinder von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater betreut werden - entweder zu Hause oder in einem fremden Haushalt. Vermittelt werden Tagespflegekräfte von Jugendämtern, ortsansässigen Vermittlungsstellen oder Elternvereine. Auch der Bundesverband für Kindertagespflege kann bei der Suche vor Ort behilflich sein.

 

Die erhobenen Elternbeiträge für die Betreuung können im Bedarfsfall ganz oder teilweise vom Jugendamt übernommen werden. Die Kostenübernahme ist je nach Bundesland unterschiedlich und an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Lassen Sie am besten beraten.

 

Ab dem vollendeten dritten Lebensjahr hat jedes Kind einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesstätte. Auch wenn die Anfangsphase manchen Kindern (und Müttern) schwerfällt: In der Gemeinschaft machen viele Kinder grundlegende, wertvolle und wichtige Erfahrungen für die soziale Entwicklung.

 

Die Entwicklung Ihres Kindes ist ein spannende Zeit >

 

Tipp: Erste Hilfe bei Vergiftungen

Tipp: Erste Hilfe bei Vergiftungen

Kleine Kinder sind neugierig und probieren gerne etwas auch - dabei wandert viel in den Mund.

Aufgepasst: Vergiftungen / Verätzungen gehören im Altern von ca. 7 Monaten bis etwa 4 Jahren zu den häufigsten Unfallarten.

 

Ob Reinigungsmittel, ätherische und Lampenöle, Medikamente, Genussmittel (Alkohol, Zigaretten) und giftige Pflanzen - für kleine Kinder sollten diese Dinge unerreichbar sein.

Putz- und Reinigungsmittel bewahren Sie am besten nicht unter der Spüle sondern an einem für Kinder nicht erreichbaren Ort auf. Achten Sie kindersichere Verschlüsse.

 

Kinder beobachten genau und ahmen Erwachsene nach. So sollten Medikamente in einem verschlossenen Arzneischrank aufbewahrt werden. Auch Tabak und Zigaretten sind für Kinder bei Verschlucken lebensgefährlich.

 

Hat Ihr Kind trotz aller Vorsicht dennoch etwas verschluckt, erkundigen Sie sich bei der nächsten Giftnotrufzentrale ob und welche Maßnahmen notwendig sind. 

Typische Symptome sind u.a.: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen, Veränderungen der Pulsgeschwindigkeit, Blässe, röte, Hitzegefühl, Verwirrtheit, Schock. Führen Sie auf keinen Fall ein Erbrechen herbei. Durch Trinken von Wasser, Saft oder Tee können Gifte verdünnt werden.

 

Rufen Sie den Notarzt, wenn Ihr Kind bewusstlos wird oder lebenswichtige Funktionen beeinträchtigt sind.

 

Auf diese Fragen sollten Sie im Fall einer möglichen Vergiftung vorbereitet sein:

Was wurde wann und wie in welcher Menge eingenommen?

 

Die wichtigsten Giftnotrufzentralen im Überblick:

  • Berlin: 030 - 19240
  • Bonn: 0228 - 19240
  • Erfurt: 0361 - 730730
  • Freiburg: 0761 - 19240
  • Göttingen: 0551 - 19240
  • Homburg/Saar: 06841 - 19240
  • Mainz: 06131 - 19240
  • München: 089 - 19240
  • Nürnberg: 0911 - 3982451 oder 0911 - 3982665

Mit dem richtigen Wissen schützen Sie Ihr Kind!

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