Schwangerschaft und Stillzeit: Ernährung - doppelt so gut, aber nicht doppelt so viel

Schwangerschaft und Stillzeit: Ernährung - doppelt so gut, aber nicht doppelt so viel

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit ist wichtig für die nachhaltige Entwicklung Ihres Babys.

Das ist empfehlenswert:

 

Obst und Gemüse - am besten frisch nach Saison eingekauft, gut gewaschen und schonend zubereitet. Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen sind, daher sollten Sie davon täglich mindestens fünf Portionen essen. Eine gesunde und abwechslungsreichen Ernährung ist besonders wichtig, damit der Mehrbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen annähernd gedeckt wird.

 

Brot, Kartoffeln, Getreideprodukte, Nudeln und Reis - sollten, am besten auf Vollkornbasis, Hauptbestandteile einzelner Mahlzeiten sein. Diese stärkehaltigen Nahrungsmittel enthalten Energie und liefern Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. 4 bis 6 Portionen davon am Tag sind empfehlenswert.

 

Fleisch, Geflügel, Fisch und andere proteinreiche Nahrungsmittel, wie z.B. Eier, Hülsenfrüchte und Nüsse sollten täglich mit 1 bis 2 Portionen auf Ihrem Speiseplan stehen. Lebensmittel aus dieser Nahrungsgruppe sind besonders reich an Eiweiß, Eisen, Vitaminen und Mineralstoffen. Hülsenfrüchte, wie z.B. Bohnen, Erbsen und Linsen, sind wichtige pflanzliche Eiweißlieferanten.

Zur Versorgung mit Vitaminen der B-Gruppe, Eiweiß, Eisen und Zink ist Fleisch aus möglichst mageren Fleischsorten empfehlenswert, z.B. mageres Schweinefleisch oder Geflügel, gekochter Schinken, Frischwurst oder Corned Beef. Meeresfisch (Hering, Lachs, Makrele, Kabeljau) ist wichtig zur Deckung des Jodbedarfs und des Bedarfs an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

 

Milch und Milchprodukte (keine Rohmilchprodukte!) wie Käse, Joghurt und Quark sind wichtige Eiweißlieferanten und darüber hinaus reich an Kalzium und anderen Mineralstoffen sowie an Vitaminen. Essen Sie täglich mehrere dieser Produkte, wobei die fettarmen Varianten empfehlenswerter sind.

 

Hochwertige Fette wie Pflanzenöle, wie Olivenöl oder Rapsöl enthalten lebensnotwendige, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Versteckte und weniger wertvolle Fette sind in Wurstwaren, Frittiertem und Süßigkeiten. Darauf sollten Sie weitestgehend verzichten.

 

Getränke - Wasser, Fruchtsaft-Schorlen, Kräutertees und Früchtetees sind gute Flüssigkeitslieferanten. Trinken Sie zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch. Schwangere sollten bis zu 1,5 Liter am Tag trinken!

 

Nährstoffe für Sie und Ihr Baby

Kalzium, Magnesium, Jod, Natrium, Kalium und Zink gehören beispielsweise zu den wichtigsten Mineralstoffen, die zu einer ausgewogenen Ernährung dazugehören und die Ihr Baby für seine Entwicklung benötigt.

Besonders wichtig für werdende Mütter sind beispielsweise Eisen und Jod.

 

Eisen

Eisen wird vor allem zur Bildung von Hämoglobin benötigt, dem Bestandteil roter Blutkörperchen, das Sauerstoff transportiert. Schwangere vergrößern im Verlauf der Schwangerschaft ihr Blutvolumen und brauchen deshalb - besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel - sehr viel mehr Eisen. In dieser Zeit ist der tägliche Bedarf bis zu dreimal höher als vorher. Aber auch für Ihr Baby spielt Eisen eine wichtige Rolle, und zwar nicht nur bei der Blutbildung. Eisen ist unerlässlich für die Entwicklung und das Wachstum aller Organe Ihres Kindes. Gute Eisenlieferanten sind z.B.: Fleisch, Fisch, Vollkorngetreideprodukte, grünes Gemüse (Brokkoli) und Tomaten. Aus tierischen Lebensmitteln kann Eisen besser vom Körper verwertet werden. Die Aufnahme verbessert sich, wenn gleichzeitig Vitamin C (z.B. aus Fruchtsäften) zugeführt wird.

 

Jod

Der Jodbedarf ist während der Schwangerschaft erhöht und kann oft auch durch Jodsalz kaum gedeckt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine mögliche ergänzende Jodzufuhr.

Seefisch ist reich an Jod (Selen und Eiweiß) und kann gerne zweimal pro Woche verzehrt werden. Aufgrund möglicher Quecksilbervorkommen in einigen Fischarten sollte sollten nach einer Empfehlung des Bundesamtes für Verbraucherschutz folgende Fischsorten in der Schwangerschaft nicht zu häufig gegessen werden: Aal, Haifisch, Heilbutt, Hecht, Rotbarsch, Seeteufel, Steinbeißer, Thunfisch.

 

Darauf sollten Schwangere achten: Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelinfektionen

  • Fleisch und Fleischgerichte, Geflügel sollten gut durchgegart und nicht roh (Rohwurst) verzehrt werden.
  • Rohmilch sollte abgekocht werden.
  • Auf den Verzehr von Rohmilchkäse (insbesondere Rohmilchweichkäse) sollte während der Schwangerschaft verzichtet, die Käserinde vor dem Verzehr entfernen werden.
  • Geräucherte oder in Salzlake marinierte Fischerzeugnisse (besonders vakuumverpackter Räucherfisch und Graved Lachs) sollten Schwangere aufgrund von möglichen Krankheitserregern (Listerien, Toxoplasmose, Parasiten) nicht verzehren. Dazu gehören: Salzheringe, Forellenfilets, Räucherlachs, Sushi oder Sashimi.
  • Blattsalate sollten selbst frisch zubereitet und zerkleinert werden.
  • Lebensmittel, insbesondere vakuumverpackte sollten nicht länger gelagert und weit vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verzehrt werden.

Alkohol und Nikotin sind tabu

Beide schaden dem Ungeborenen!

 

Weitere Informationen zur Ernährung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit >

Baby: Impfungen - Schutz schon für die Kleinsten

Baby: Impfungen - Schutz schon für die Kleinsten

Ein gesundes Baby wird mit der Vollendung des 2. Lebensmonats (9. Woche) zum ersten Mal geimpft. Moderne Impfstoffe sind in der Regel sehr gut verträglich. Damit das Baby nicht zu oft gepiekst werden muss stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung, die Babys z.B. gleichzeitig vor sechs verschiedenen Infektionskrankheiten schützen: Diphtherie, Hepatitis B, Hib (Haemophilus influenzae Typ b), Keuchhusten, Kinderlähmung (Poliomyelitis) und Wundstarrkrampf (Tetanus).

In genau definierten zeitlichen Abständen wird bis ein vollständiger Impfschutz erreicht ist mehrmals geimpft.

 

Der Impfpass

Alle Informationen (z.B. Chargennummer des Impfstoffs, Datum der Impfung) zu den Impfungen Ihres Kindes werden detailliert in einem Impfpass festgehalten. Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen sind so ein Leben lang gut dokumentiert.

An dieser Stelle stellen wir Ihnen eine Impfungen vor, die schon für wenige Wochen alte Babys empfehlenswert ist:

 

Schutz vor Brechdurchfall durch Rotaviren

Durch Rotaviren hervorgerufene Brechdurchfälle (Rotavirus-Gastroenteritiden) treten meist zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat auf und verlaufen häufig schwerer als solche, die von anderen Krankheitserregern ausgelöst werden.

Der Flüssigkeitshaushalt eines Babys kann besonders schnell aus dem Gleichgewicht geraten, so dass sich der Zustand eines erkrankten Babys schlagartig verschlechtern kann. Oft können Eltern ihrem Baby die Flüssigkeit nicht schnell genug und nicht in ausreichender Menge zuführen. So führt der Weg einer zunächst als harmlos eingeschätzten Magen-Darm-Erkrankung häufig ins Krankenhaus.

Rotaviren sind hoch ansteckend. Sie werden über den Stuhl Infizierter übertragen. Bereits geringe Virusmengen reichen aus, um ein Kind beispielsweise über verunreinigte Hände oder Gegenstände zu infizieren. Selbst umfangreiche Hygienemaßnahmen können den Rotaviren kaum etwas entgegensetzen.

 

Die Schluckimpfung

Der wirksamste Schutz gegen Rotaviren ist - neben einer sorgfältigen Hygiene - die Schluckimpfung. Es gibt zwei Schluckimpfstoffe, die bei Säuglingen ab sechs Wochen anwendbar sind und sehr effizient gegen Rotavirus-Infektionen schützen. Je nach Impfstoff werden zwei oder drei Impfungen zur Grundimmunisierung - mit einem Mindestabstand von vier Wochen - gegeben. Die Grundimmunisierung muss bis zur 24. (26.) Woche abgeschlossen sein.

Seit 2008 ist diese Impfung in Sachsen als Standardimpfung empfohlen, seit 2009 in Bandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

In Österreich, Belgien, Luxemburg und den USA wird die Rotavirus-Impfung bereits seit 2006/07 allgemein empfohlen.

Bundesweit übernehmen nicht alle Krankenkassen die Kosten für diese Impfung. Sprechen Sie mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt darüber.

 

Weitere Informationen zur Schluckimpfung gegen Rotaviren > 

 

Kinder: Richtige Ernährung - fit für den Start in den Kindergarten

Kinder: Richtige Ernährung - fit für den Start in den Kindergarten

Eine abwechslungsreiche, altersgerechte Ernährung ist für jedes Kind enorm wichtig. Sobald das Kind laufen kann, nimmt die körperliche Aktivität immer mehr zu. Die Muskeln wachsen und ab dem Kindergartenalter strecken sich die bis dahin meist eher rundlichen Kinder in die Länge.

 

Wie viel Appetit ein Kind hat und wie hoch sein Nährstoffbedarf ist, hängt von Faktoren wie Alter, Körpergröße und Bewegungsdrang ab. Nicht immer haben Kinder gleich viel Hunger und Appetit - es gibt Phasen, in denen mal mehr, mal weniger gegessen wird.

 

Frühstück und Zwischenmahlzeiten

Mit dem Frühstück und der ersten Zwischenmahlzeit (meistens im Kindergarten) werden wichtige Nährstoffe zugeführt. Sie sollten bestehen aus:

  • mindestens einem Vollkornprodukt, z.B. Vollkornbrot mit magerem Käse, Wurst oder vegetarischem Aufstrich oder Getreideflocken, Müsli mit Milch
  • mindestens einem Stück rohem Gemüse oder Obst der Saison
  • mindestens einem Milchprodukt, z.B. Milch, Quark, Naturjoghurt mit Obst und
  • Getränken, z.B. Wasser, Kräutertees, Früchtetees oder stark verdünnte Fruchtsäfte (Saftschorlen)
    Süßigkeiten, süße und fette Snacks (z.B. Schokocroissant, Schokocreme mit Sticks) gehören nicht in die Brotzeitbox. Auch Limonaden und andere zuckerhaltige Getränke sind echte Kalorienbomben und schlecht für die Zähne.

Mittag- und Abendessen

Mittag- und Abendessen - eines davon idealer Weise als warme Mahlzeit - sollten sich aus folgenden Lebensmitteln zusammensetzen:

  • einer sättigenden, stärkehaltigen Beilage, z.B. Kartoffeln, Nudeln, Reis, Hirse, Quinoa, Couscous
  • einer Portion Gemüse oder Rohkostsalat
  • einer Portion Fleisch (fettarm, höchstens 3-mal pro Woche), Fisch (mindestens 1-mal pro Woche) oder einem Gericht aus Eiern
  • einem Nachtisch (kann, muss aber nicht sein), bestehend aus Joghurt mit Obst, Quark mit Früchten und Weizenkeimen, Obst, Obstsalat mit Nüssen oder Mandeln
  • Hülsenfrüchte enthalten wertvolles Eiweiß und sollten regelmäßig auf dem Speiseplan, z.B. in Eintöpfen oder Bratlingen. 

Für eine kalte Mahlzeit sind verschiedene Brotsorten, Wust und Käse, Rohkost, Salat und/oder Obst aber auch Joghurt oder andere Milchprodukte zu empfehlen.

Probieren Sie aus, was Ihnen und Ihrem Kind gut schmeckt.

 

TigerKids - Kindergarten aktiv

Die Chancen das Bewegungs- und Ernährungsverhalten in dieser Altersstufe erfolgreich zu beeinflussen sind besonders groß, weil es in den ersten Lebensjahren entscheidend geprägt wird. So sind Präventionsprogramme in Kindergärten nachweislich besonders Erfolg versprechend. Die Stiftung Kindergesundheit hat mit Unterstützung von Experten und in Kooperation mit der AOK das Projekt "TigerKids - Kindergarten aktiv" entwickelt und bundesweit in mittlerweile über 4.000 Kindergärten erfolgreich eingeführt. Dadurch werden rund 200.000 Familien erreicht.

 

Ziel ist, dass Kinder spielerisch lernen

  • mehr Obst und Gemüse statt kalorienreicher Nahrungsmittel essen
  • mehr Wasser, ungesüßten Tee und Saftschorlen statt gezuckerter Getränke trinken
  • mehr mindestens 1 Stunde täglich körperlich aktiv sind, körperlich inaktive Beschäftigungen wie Computerspiele oder Fernsehen auf eine Stunde pro Tag einschränken

Mehr Informationen über "Ernährung im Kindergartenalter" > 

Mehr Informationen zu "TigerKids - Kindergarten aktiv" >

Tipp: Kinderlebensmittel - speziell und unnötig

Tipp: Kinderlebensmittel - speziell und unnötig

"Kinderlebensmittel" sind Produkte, die speziell für "Kinder", "Kids" oder "Junior" erfunden und hergestellt werden, um sie mit "lebenswichtigen" Nährstoffen zu versorgen, so verspricht es zumindest die Werbung. Um die Attraktivität zu erhöhen, fallen sie oft durch ihre spezielle Form, ihre Aufmachung oder Portionierung auf. Sie sind bunt und enthalten oft kindgerechte Beigaben wie Spielzeug, CDs, Comic-Figuren oder Gewinnspiele.

 

"Kinderlebensmittel" finden sich in diesen Produktgruppen: Süßwaren, Gebäck, Milchprodukte, Getränke, Wurstwaren, Käseprodukte, Fertiggerichte und Tiefkühlkost.

 

 

Untersucht man diese Produkte genauer, kann aus ernährungsphysiologischer Sicht folgendes Fazit gezogen werden:

  • Kinder brauchen keine eigenen oder speziellen Lebensmittel
  • Kinderlebensmittel sind in der Regel Süßigkeiten
  • Kinderlebensmittel haben oft keine speziell, kindgerechte Nährstoffzusammensetzung
  • Kinderlebensmittel sind meist zu süß und zu fett, um als gesunde Zwischenmahlzeit oder Mahlzeit angesehen zu werden
  • Ihr regelmäßiger Verzehr kann eine ausgewogene bedarfsgerechte Ernährung verhindern
  • Kinder werden auf "süß" trainiert
  • Kinderlebensmittel fördern die Entstehung von Übergewicht und Karies
  • Kinderlebensmittel sind aufwendig verpackt und somit deutlich teuerer als vergleichbare Produkte.

 

Informieren Sie sich hier genauer über "Kinderlebensmittel" >

 

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