Schwangerschaft: Pränatale Diagnostik - Fruchtwasseruntersuchungen

Schwangerschaft: Pränatale Diagnostik - Fruchtwasseruntersuchungen

Schwangere ab einem Alter von 35 Jahren haben einen Anspruch auf pränatal-diagnostische Untersuchungen, mit denen schwere Erkrankungen oder Behinderungen des Ungeborenen erkannt werden können. Das bedeutet: die Kosten für diese Untersuchungen werden von den Krankenkassen ersetzt. Allgemein werden die Inanspruchnahme der pränatalen Diagnostik und im Vorfeld die entsprechenden Beratungsangebote empfohlen.

 

Mit Hilfe des Ersttrimester-Screenings zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche kann das Risiko berechnet werden, ob das ungeborene Kind eine genetische oder andere Erkrankung hat. Das Screening besteht aus einer Ultraschalluntersuchung, bei der u. a. die Nackentransparenz des Kindes gemessen wird und Hormonwerte der Mutter bestimmt werden. Ist das Ergebnis dieser Untersuchung nicht eindeutig, kann der Gynäkologe die Empfehlung aussprechen, zur Abklärung eine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen.

 

Eine Amniozentese kann zwischen der 15. und 18. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Unter Ultraschallkontrolle wird mit einer dünnen Kanüle über die Bauchdecke einige Milliliter Fruchtwasser entnommen. Die darin befindlichen kindlichen Zellen und deren Chromosomen werden im Labor auf mögliche Schäden untersucht. Neben einem Schnelltest, der bereits nach ein bis zwei Tagen einen Hinweis geben kann, wird das endgültige Untersuchungsergebnis nach etwa zwei Wochen feststehen. Auf eine Betäubung der Einstichstelle wird in der Regel verzichtet, da die meisten Frauen den Einstich als nicht besonders schmerzhaft empfingen.

 

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Fruchtwasseruntersuchung für Mutter und Kind nicht ganz risikolos ist. Mit der gleichzeitigen Ultraschallkontrolle vermeidet der Arzt, dass das Ungeborene während der Fruchtwasserentnahme verletzt wird. In sehr seltenen Fällen kann es jedoch beispielsweise zu nachfolgenden Blutungen der Gebärmutter, einem Abgang von Fruchtwasser, einer Infektion oder auch zu einer Fehlgeburt kommen. Die Gebärmutter reagiert auf die Amniozentese oft mit Kontraktionen, die jedoch selbst wieder vergehen. Auf jeden Fall sollte sich die Schwangere einige Tage erholen.

 

Die so genannte Chorionzottenbiopsie (CVS) kann schon zu einem früheren Zeitpunkt einer Risikoschwangerschaft, zwischen der 11. und 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Sie wird eingesetzt, um beispielsweise auf spezielle Chromosomenstörungen, wie das Down-Syndrom (Trisomie 21), Einzelgenveränderungen, Bluterkrankungen, Cystische Fibrose oder erblich bedingten Muskelerkrankungen zu untersuchen. Eine Risikoschwangerschaft liegt vor, wenn das Ersttrimester-Screening einen Hinweis ergab oder in der Familie bekannte genetische Erkrankungen vorliegen.

 

Bei dieser Untersuchung werden Zellen des Plazentagewebes, die in diesem frühen Stadium noch Chorionzotten heißen, abgesaugt. Hier gibt es zwei Untersuchungsmöglichkeiten: transabdominal, mit Hilfe einer dünnen Nadel durch die Bauchwand oder transvaginal über den Gebärmutterhals. Auch dieser Untersuchung ist wie die Amniozentese für Mutter und Kind mit Risiken verbunden. Das Risiko einer Fehlgeburt ist etwas höher als bei der Amniozentese.

 

Lesen Sie mehr zum Thema: Pränatale Diagnostik >

 

Baby und Kleinkind: Verstehen und sprechen - die Sprachentwicklung

Baby und Kleinkind: Verstehen und sprechen - die Sprachentwicklung

Jedes Kind lernt nach eigenen "Regeln" zu sprechen. Wie schnell und wann Kinder sprechen lernen, kann sehr unterschiedlich sein. In den ersten Lebensjahren werden die Grundlagen der sprachlichen Entwicklung gelegt. Die Voraussetzung Sprechen zu lernen ist einem Baby bereits in die Wiege gelegt, denn die Sprachzentren im Gehirn sind bereits bei der Geburt vorhanden.

 

Die meisten Kinder sprechen mit etwa einem Jahr ihre ersten Worte. Mit 2 Jahren sollte das Kind mindestens 50 Wörter zur Verfügung haben. Doch sowohl in der Sprachentwicklung als auch bei der aktiven Wortwahl gibt es große Unterschiede: Bei einem Kleinkind im Alter von 20 Monaten kann sich der Wortschatz zwischen 50 und 200 Wörtern bewegen.

 

Das Sprechen lernen lässt sich Kindern nicht gezielt "beibringen". Vielmehr ist es ein langer Weg, verbunden mit der kindlichen Entwicklung. Für den Spracherwerb ist der tägliche Austausch mit Eltern, Geschwistern und anderen Bezugspersonen unabdingbar. Eine deutliche, natürliche Sprache mit ausreichend Sprechpausen und Wiederholungen schafft gute Bedingungen für das Sprechen lernen und das Verstehen von Sprache. Je mehr Sie mit Ihrem Kind sprechen, desto mehr Anregungen geben Sie ihm für die sprachliche Entwicklung. Mit Liedern, kurzen Reimen und Bilderbüchern können Sie die sprachliche Entwicklung unterstützen. Auch Mimiken und Geesten gehören dazu.

 

Sprache verbindet Eltern und Kinder: Am Klang der Stimme können Eltern ihren Kindern Gefühle vermitteln, beruhigen oder ermuntern. Kinder eigenen sich die Sprache an, die sie in ihrer unmittelbaren Umgebung hören: ihre Muttersprache. Es sind ihre Erfahrungen aus dem, was sie sehen, hören oder fühlen, die sie weiterbringen.

 

In den ersten Monaten orientiert sich das Kind an bestimmten Eigenheiten der Sprache wie Rhythmus, Klang, Betonungen. Bereits das Neugeborene kann Sprachlaute aus einer Fülle von Geräuschen erkennen. Spielerisch erproben sie in den ersten Monaten ihre eigene Stimme, die sie nach und nach durch Muskelbewegungen immer besser kontrollieren können - bis sie das, was sie sehen, hören oder tun auch beim Namen nennen können. Zunächst sind es nur einzelne Worte, die alles bedeuten können.

 

Aus dem, was Kinder hören, erschließen sie sich selbst den sprachlichen Aufbau, die "gehörten" Regeln für den Gebrauch und die Zusammenstellung von Wörtern zu ganzen Sätzen. Nicht immer sind die Worte dabei richtig und gerne amüsieren wir uns über so manche neue Wortschöpfung. Geben Sie Ihrem Kind viel Gelegenheiten zu erzählen, sich zu unterhalten und hören Sie ihm zu. Fehler in der Aussprache und im Satzbau sollten nicht immer korrigiert werden - vielmehr hilft es eher, wenn Sie das, was Ihr Kind sagen möchte in der richtigen Form wiederholen.

 

Erkennen von Auffälligkeiten

Wenn Sie ds Gefühl haben, Ihr Kind kann sich nicht seinem Alter entsprechend ausdrücken, können Sie sich an den nachfolgenden Tipps orientieren.

 

Ein Kind sollte vom Kinder- und Jugendarzt genauer untersucht werden, wenn es

  • mit 9 Monaten noch keine Doppelsilben (dada, mama) spricht,
  • mit 2 Jahren keine 50 Wörter benutzen kann, noch keine Kombinationen von zwei Worten spricht und einfache Aufforderungen nur mit Hilfe von Geesten versteht,
  • mit 3 Jahren kaum zu verstehen ist und keine einfachen Sätze mit mindestens 3 Wörtern bilden kann.

Dies sind jedoch nur Anhaltspunkte, die sprachliche Entwicklung etwas genauer zu beobachten.

 

Mehr über die Entwicklung Ihres Kleinkindes erfahren Sie hier >

 

Kindgerecht im Internet unterwegs

Kindgerecht im Internet unterwegs

Medien sind allgegenwärtig. Für Kinder und Jugendliche sind Medien Bestandteil des Alltags. Dazu gehört auch und insbesondere das Internet. Die Stärkung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen ist wichtig und gibt ihnen die Möglichkeit, sich ihrem Alter entsprechend selbstbestimmt, verantwortungsbewusst, kritisch und informativ im Internet zu bewegen.

 

Mit Unterstützung von Eltern, Erziehern und Pädagogen lernen Kinder und Jugendliche den Umgang mit altersgerechten Internetangeboten. Denn Kinder können auf ihrem Weg durch das Internet ins Stolpern geraten - sie benötigen eine Anleitung.

 

Je älter und lesefreudiger die Kinder werden, umso mehr weckt das Internet deren Neugierde. Das Internet kann unterhalten, informieren, Wissen vermitteln und Anregungen zum Mitmachen und Mitreden bieten. Es bietet viele Möglichkeiten aber auch Gefahren, auf die Kinder und Jugendliche aufmerksam gemacht werden müssen.

 

Helfen können die u.a. Datenbanken des Deutschen Jugendinstituts in München, DJI, die ausführliche Beschreibungen und medienpädagogische Bewertungen zu Websites für Kinder bereithalten. Auch das Bundesamt für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ bietet Eltern und Erziehern Informationen und Projekte zum Thema: Medienkompetenz und Internet.

 

 

Websites für Kinder

Im Internet unterwegs, suchen Kinder zunächst nach Bekanntem und Vertrautem, nach Sendungen und Bildern, die sie vielleicht aus dem Fernsehen kennen.

 

Eine gute, kindgerecht aufgebaute Website erkennt man an:

  • verständlich aufbereiteten Inhalten,
  • einfachen Navigationswegen,
  • einer übersichtlichen Gestaltung,
  • dem Vorhandensein von Hilfefunktionen,
  • weiterführenden Links,
  • einer erkennbaren, redaktionellen Betreuung und technischen Pflege.

Kindgerecht sind Internetseiten mit Themen aus der Alltags- und Erlebniswelt, die zu Eigenaktivitäten anregen, Interaktionen und Möglichkeiten zur Kommunikation anbieten. Diese Seiten sollten keine unmittelbar kommerziellen Interessen, mit Bestellservices und Shops verfolgen. Sind Chatrooms vorhanden, sollten Kinder durch Anonymisierung geschützt werden können.

 

Hinweise zum Sicherheits-Check

Kinder- und Jugendschutzgesetze helfen, ersetzen aber nicht die Verantwortung der Eltern. Hilfreich ist es, wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind passende Internetangebote heraussuchen und festlegen. Sperren Sie Internetseiten, die evtl. ganz und gar ungeeignet sind.

 

Wir empfehlen, selbst zu prüfen, ob die Internetseite für Ihr Kind geeignet ist:

  • Sind die Inhalte altersgerecht?
  • Gibt es Modertoren, die bei Problemen helfen können?
  • Gibt es Einstellungen, dass Dialoge und Profile nur für Freunde sichtbar sind?

Erklären Sie Ihrem Kind Sicherheitsregeln, z.B. keine vollständigen Adressen zu nennen oder ohne Rückfrage kostenpflichtige Dateien herunterzuladen und bestärken Sie es, bei Problemen zu Ihnen zu kommen. Ihre Hilfe ist wichtig.

 

 

Was Kinder und Jugendliche oft nicht wissen ist,

  • dass hinter Mails mit Handynummern oder Links von Unbekannten oft keine wirklichen Personen stehen,
  • dass sich auch Erwachsene unter falscher Altersangabe in einem Chatroom für Kinder und Jugendliche aufhalten können, die hier nichts zu suchen haben,
  • dass versteckte Werbung viele Gesichter haben kann,
  • dass Bilder/Fotos nicht geschützt sind und sich schnell unkontrolliert weiterverbreiten können,
  • dass Kettenbrief nicht immer wahr sind,
  • dass sich Computerviren in Anhängen verstecken können...

 

Tipps und Informationen

  • Eine Initiative des Bundesfamiienministeriums unter dem Titel: "SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen" soll die Medienkompetenz der Eltern und Erzieher stärken. Hier gibt es Informationen über Angebote elektronischer Medien und deren Handhabung, Ratschläge und praxisrelevante Handlungsempfehlungen für einen altersgerechten Umgang mit den Medien für Drei- bis Zwölfjährige: http://schau-hin.info
  • Sicher Surfen lernen können Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren auf der Seite http://www.fragfinn.de. Dieses Angebot gehört zur Initiative: "Ein Netz für Kinder" - ein Angebot des Familienministeriums
  • Auch die Seite: http://www.klick-tipps.net bietet einen sicheren Surfraum für Kinder.

 

Achten Sie darauf, dass sich Ihre Kinder nicht in virtuellen Welten verlieren - ausgleichende Freizeitangebote helfen, den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren.

Wenn Eltern auseinander gehen

Wenn Eltern auseinander gehen

Durch die Trennung oder Scheidung der Eltern gerät die ganze Familie in eine Krisensituation. Meistens geht der eigentlichen Trennung eine schwierige Zeit voraus, die sowohl für die Eltern als auch für die Kinder sehr belastend ist.

Die eigentliche Trennung oder Scheidung ist dann mit einschneidenden Veränderungen verbunden: Kinder bleiben plötzlich mit einem Elternteil allein zurück. Der normale Familienalltag, der den Kindern eine Sturktur und damit Halt gegeben hat, zerbricht. Gefühle von Verlust, Trauer, Wut, Angst und Hilflosigkeit sind da. Gefühle, mit denen die Kinder lernen müssen umzugehen.

 

Für Eltern ist es eine große Herausforderung, die Kinder durch die Trennung zu führen und bei allen Entscheidungen das Wohl der Kinder zu berücksichtigen. Neue Wege, den Alltag zu gestalten und den Umgang mit dem Elternteil, der gegangen ist, zu regeln, müssen einvernehmlich gesucht werden. Wichtig ist, die Kinder aus den Paarkonflikten und Streitigkeiten herauszuhalten und keine Diskussionen oder gar Schuldzuweisungen vor dem Kind auszutragen. Dennoch sollten Eltern viel mit ihren Kindern sprechen, sich erklären und sie z.B. altergerecht in die Planungen einer Umgangsregel miteinbeziehen, die dann felxibel "mitwachsen" sollte. Eltern, die sich trennen sollten ihren Kindern genau beschreiben, was sich ändern wird und vor allen Dingen, was sich nicht ändern wird. Kinder, denen Erklärungen vorenthalten werden, können auf eine Trennung besonders heftig reagieren.

 

Jede Familie ist anders, jede Trennung verläuft individuell. Trotz dieser Unterschiede sind Reaktionen von Kindern altertypisch:

 

Sehr kleine Kinder reagieren oft mit Schlafstörungen oder Angstzuständen, Irritationen oder Aggressitvität. Rückschritte in ihrer Entwicklung zeigen die Schwierigkeiten der Kinder, mit der Situation fertig zu werden.

 

Im Kindergartenalter können die beschriebenen Reaktionen ähnlich sein. Sie empfinden Trauer und Verlassensein jedoch bereits intensiver als jüngere Kinder. Je jünger ein Kind ist, desto mehr muss es lernen, mit unbekannten, überwältigenden Gefühlen umzugehen. Jungen reagieren nach außen hin häufig deutlicher als Mädchen.

 

Bei etwas älteren Kindern kommt die Sorge um beide Eltern hinzu. Oft meinen Sie Verantwortung übernehmen zu müssen, für die sie eigentlich noch zu jung sind. Jugendliche reagieren nicht selten widersprüchlich - zeigen Verständnis und Ablehnung.

 

Für Trennungskinder ist der regelmäßige Kontakt zu beiden Elternteilen wichtig. Großeltern und andere wichtige, zuverlässige Personen können Kindern helfen, die schwierige Lebensphase gut zu überstehen. Sie können zuhören, der Trauer mit Verständnis und Trost begegen und Ratgeber sein. Erwiesenermaßen leiden Kinder mehr unter miterlebten Streitigkeiten der Eltern, als unter einer Trennung. Die Trennung ihrer Eltern verkraften Kinder eher, wenn es den Eltern gelingt trotz aller Differenzen gemeinsam zu erziehen und zu betreuen. Möglicherweise hilft es auch, sich professionelle Beratung zu suchen, damit die Trennung der Eltern auch mit neuen Chancen verbunden sein kann.

 

Lesen Sie in unserem nächsten Newsletter über die Regelungen des Sorgerechts.

 

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Ihr Team von Schwangerundkind.de

 

 

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