August 2007

Magermilch macht erschöpfte Sportler schneller wieder fit als Wasser oder Iso-Drinks

Wer intensiv Sport treibt, verliert durch das Schwitzen zwischen ein und zwei Liter Flüssigkeit in einer Stunde. Das Schwitzen dient zur Kühlung der bei der körperlichen Aktivität erhitzten Muskeln. Um den Verlust an Flüssigkeit, Mineralstoffen und Spurenelementen wieder auszugleichen, bietet der Handel für Sportler diverse isotonische Sportgetränke an. Ihr tatsächliches Nutzen ist jedoch umstritten, stellt die Stiftung Kindergesundheit in einer aktuellen Stellungnahme fest: Für die Rehydrierung des Körpers eignet sich entrahmte Milch offenbar besser als teure Iso-Drinks oder pures Wasser. Das hat eine britische Studie ergeben.

 

Als isotonisch wird im medizinischen Sinn eine Lösung bezeichnet, die den gleichen osmotischen Druck wie das menschliche Blut (7,5 Bar) hat. Die Konzentration der darin gelösten Teilchen ähnelt der des Blutes. Isotonische Flüssigkeiten werden deshalb schnell vom Körper aufgenommen und ersetzen rasch die verlorene Flüssigkeit.

 

Ernährungsforscher der “Loughborough University’s School of Sports and Exercise Sciences”  ließen für ihre Studie 11 gesunde, im Durchschnitt 24 Jahre alte Freiwillige solange trainieren, bis sie 1,8 Prozent ihres Körpergewichts verloren. Anschließend bekamen sie zum Ausgleich des Schweißverlustes entweder entrahmte Milch (0,2 Prozent), entrahmte Milch mit einem Zusatz von Salz, pures Wasser oder ein isotonisches Sportgetränk zu trinken.

 

Die Untersuchung des Urins in den fünf Stunden nach Ende des Trainings führte zu einem erstaunlichen Ergebnis: Nach dem Genuss von Magermilch war die Urinausscheidung über die Erholungsphase hinweg unverändert, während nach der Zufuhr von Wasser oder dem isotonischen Getränk schon nach ein bis zwei Stunden eine verstärkte Urinausscheidung beobachtet wurde.

 

Fazit der britischen Forschergruppe: Milch ist offenbar besser geeignet, den Schweißverlust nach einer trainingsbedingten Dehydrierung auszugleichen und den normalen Zustand des Flüssigkeitshaushaltes aufrechtzuerhalten als einfaches Wasser oder kommerzielle Sportgetränke.

 

 

Die Stiftung Kindergesundheit vertritt in Übereinstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung die Ansicht, dass spezielle isotonische Getränke für Breitensportler unnötig sind. Für den Ausgleich der bei Ausdauertraining verlorenen Mineralstoffe und Spurenelemente hat sich bei Kindern und Jugendlichen die gute alte Apfelschorle bewährt. Wird Apfelsaft mit natriumreichen Mineralwasser gemischt, ist sie im isotonen Bereich.