Sportarten für werdende Mütter

Sportarten für werdende Mütter

Bewegung tut gut und Sport ist auch Schwangeren erlaubt! Untersuchungen bestätigen es immer wieder: Sportlich aktive Mütter haben seltener Rückenschmerzen und Krampfadern und leiden weniger unter der morgendlichen Übelkeit. Thrombosen oder Schwangerschaftsdiabetes kommen seltener vor, die Gewichtszunahme bleibt in einem angemessenen Rahmen. Fitte, aktive Mütter erleben oft leichtere Geburten und erholen sich rascher im Wochenbett.
Auch das Ungeborene profitiert: Mehr Bewegung transportiert auch mehr Sauerstoff zum Kind, so dass es besser gedeihen kann.

 

Welchen Sport Schwangere mit welcher Intensität ausüben können, hängt davon ab, wie die Schwangerschaft verläuft und wie sportlich der Alltag vorher war. Vorausgesetzt, die Schwangerschaft ist komplikationslos, können - nach Rücksprache mit dem betreuenden Gynäkologen - all die Sportarten weitergeführt werden:

  • bei denen so gut wie keine Sturz- und Verletzungsgefahr besteht,
  • die Sie nicht überanstrengen (Puls nicht über 130 Schläge/Minute) oder überhitzen,
  • bei denen weder Erschütterungen entstehen noch kurze, abrupte Bewegungen oder Stopps ausgeführt werden müssen.

 

Sport während der Schwangerschaft ist kein Ersatz für die Schwangerschaftsgymnastik und Geburtsvorbereitung. Hier trainieren Sie spezielle Atemtechniken und Übungen, die Ihnen bei der Geburt helfen.

 

Werdende Mütter, die Sport betreiben, sollten nicht an ihre Grenzen gehen, keine Hochleistungen proben. Durch die körperlichen Veränderungen der Schwangerschaft ist der Organismus bereits so gefordert, dass beispielsweise die Herzfrequenz und die Blutmenge zunehmen und der Pulsschlag deutlicher spürbar ist.
Sportliche Überanstrengungen können zu einer Überwärmung des Körpers führen. Dies sollte gerade in den ersten Schwangerschaftswochen, während sich die Organe des Babys bilden, vermieden werden. So sind auch längere Saunabesuche zu Beginn der Schwangerschaft nicht empfehlenswert, sofern der Kreislauf nicht daran gewöhnt ist.

 

Moderate Sportarten schonen Bänder und Sehnen, die in der Schwangerschaft weicher und instabiler sind. Auch die Zunahme des Körpergewichts führt zu einer stärkeren Belastung der Gelenke. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, eine Sportart zu wählen, die die Knie-und Hüftgelenke nicht noch zusätzlich belastet. Bedenken Sie auch, dass der Gleichgewichtssinn beeinträchtigt ist und so Stürze mit Verletzungen, Verstauchungen etc. leichter passieren können. 

 

Die klassischen, moderaten Schwangerschafts-Sportarten sind: Spazieren gehen, Radfahren, Schwimmen, Yoga, Stretching oder Bodyforming. Ideal ist auch Wassergymnastik, z. B. Aqua-Aerobic - hierbei werden die Gelenke nicht durch das eigene Gewicht belastet. Die Bewegung im Wasser schont die Gelenke und kräftigt die Muskulatur.
Schwimmen ist der ideale Ausgleichssport gerade auch bei Rückenbeschwerden. Hier werden die Muskeln trainiert - auch die des Beckenbodens - und die Ausdauer verbessert. Vorhandene Wassereinlagerungen (Ödeme) werden im Wasser leichter ausgeschwemmt. Das Wasser sollte eine Temperatur von 28 und 30°C haben.

 

Auch Tai-Chi ist beispielsweise ein sehr gutes Muskeltraining mit gutem Dehnungseffekt. Bei Figuren auf einem Bein kann es durch den immer dicker werdenden Bauch zu ungewohnten Gleichgewichtsverlagerungen kommen - hier ist Vorsicht geboten!

 

Tanzen, Walken, Nordic Walking, Wandern, Aerobic sind ebenfalls zu empfehlen, solange Sie sich nebenbei noch gut unterhalten können ("Talk Test"). Für Untrainierte reichen 15 Minuten drei Mal pro Woche.

 

Spaziergänge und Nordic Walking sind bis zum Ende der Schwangerschaft gut geeignet. Durch die rhythmischen Bewegungen des Nordic Walkings werden vor allem die Muskulatur der Körpermitte und die Beckenbodenmuskulatur gestärkt und der Kreislauf in Schwung gebracht.

 

Achten Sie beim Stretching darauf, dass Muskeln und Gelenke vor jeder Übung gut aufgewärmt werden, um Überdehnungen und Verletzungen der Muskeln zu vermeiden. Hören Sie auf, wenn Ihnen eine Übung Schmerzen bereitet, und vermeiden Sie ermüdende Stellungen. Übungen der geraden Bauchmuskulatur, wie zum Beispiel gerade Sit-ups, sind nicht zu empfehlen.

 

Yoga-Übungen entspannen und stärken zugleich den Beckenboden. Sie lernen Atem- und Entspannungstechniken, die Sie unter der Geburt gut gebrauchen und bei sich zu Hause problemlos üben können - solange es Ihnen gut tut. Anfängerinnen sollten solche Kurse besuchen, die auch für Schwangere geeignet sind. Einige Krankenkassen beteiligen sich sogar an den Kosten. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.

 

Gerade im Herbst sind Wanderungen in den Bergen sehr verlockend. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht zu überanstrengen und eher gemäßigt in nicht allzu großer Höhe unterwegs sind. Vermeiden Sie extreme Höhenunterschiede in kurzer Zeit: So könnten Fahrten mit Gondeln oder Seilbahnen Ihrem Kreislauf Probleme bereiten.

 

Ballsportarten, wie z. B. Tennis sind aufgrund der schnellen, oft abrupten Spurt- und Stoppbewegungen und der Verletzungsgefahr durch Stürze oder Bälle eher nicht für die Zeit der Schwangerschaft geeignet. Durch die Drehbewegung beim Schlagen werden die Bandscheiben der unteren Wirbelsäule stark belastet und ein harter Ball könnte Ihren Bauch treffen - dies gilt auch für Mannschafts-Ballsportarten wie z. B. Handball, Basketball, Volleyball und Hockey. 

 

Sport ist dann gesund, wenn Sie sich dabei wohlfühlen. Hören Sie umgehend auf, wenn Sie sich dabei müde, schwindelig fühlen, außer Atem geraten, Übelkeit verspüren oder Schmerzen bekommen.
Lassen Sie sich durch Ihre Frauenärztin, Ihren Frauenarzt beraten, welche Sportart und welche Übungen für die jeweilige Schwangerschaftsphase passen sind. Bei Komplikationen während der Schwangerschaft kann es sein, dass Sie Ihren Bewegungsdrang einschränken müssen.

 

Bei aller angebrachten Vorsicht - hier fassen wir die sportlichen Vorteile zusammen:

  • Weniger Rückenschmerzen durch eine trainierte Muskulatur, die das Skelett stützt.
  • Bewegte Beine haben weniger Krampfadern und Thrombosen.
  • Ein trainiertes Herz-Kreislauf-System ist stabiler bei Belastungen durch die Schwangerschaft.
  • Bewegung wirkt der morgendlichen Übelkeit und Wassereinlagerungen entgegen.
  • Regelmäßiges Training erhöht die Lungenkapazität und verschafft auch dem Baby über die Plazenta mehr Sauerstoff.
  • Bewegung lässt den Stress links liegen, liefert Energie und steigert die Ausdauer.
  • Bewegung und Sport verhindern unnötige Gewichtszunahmen und lassen junge Mütter nach der Geburt wieder schneller ihre normale Figur zurückfinden.
     

Lesen Sie mehr zum Thema Schwangerschaft und Sport >

Neue Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission

Neue Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat neue Impfempfehlungen herausgegeben. Wie jedes Jahr wird im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts eine aktuelle Ausgabe des Impfkalenders veröffentlicht. Hinzugekommen ist gegenüber dem Impfkalender von 2012 in diesem Jahr die Empfehlung für eine Rotavirus-Schutzimpfung bei Säuglingen.

 

Gegen Durchfall durch Rotaviren
Die neu empfohlene Rotavirus-Impfung für Babys wird als Schluckimpfung gegeben. Beginnend im Alter von sechs bis zwölf Wochen sollte - je nach Impfstoff - die Impfserie bis zur vollendeten 24. oder 32. Lebenswoche beendet sein. Die Impfung kann zusammen mit anderen Standardimpfungen des Säuglingsalters erfolgen.

 

Rotaviren sind die häufigste Ursache von Magen-Darm-Infektionen bei Kindern unter fünf Jahren. Jährlich kamen bislang etwa 20.000 Kinder in Deutschland aufgrund einer Rotavirus-Infektion ins Krankenhaus. Die STIKO empfiehlt, die Impfserie frühzeitig zu beginnen. Grund ist ein möglicherweise geringfügig erhöhtes Risiko für Darminvaginationen, das mit dem Alter der Impflinge zunimmt. Unter einer Darminvagination wird die Einstülpung eines Darmabschnitts in einen anderen Abschnitt verstanden.

Das Paul-Ehrlich Institut hat als Zulassungsbehörde die Sicherheit der Rotavirus Impfung beurteilt: "Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wird davon ausgegangen, dass eine orale Rotavirus-Impfung mit einem geringfügig erhöhten Risiko für das Auftreten einer Invagination (Darmeinstülpung), insbesondere innerhalb der ersten sieben Tage nach der ersten Impfung, verbunden ist (geschätzt ein bis zwei zusätzliche Fälle auf 100.000 Geimpfte)."
Daher müssen die Ärzte vor der Verordnung der Schluckimpfung die Eltern ihrer kleinen Patienten darüber aufklären, welche Symptome auf den extrem seltenen Fall einer Darmeinstülpungen (Invagination) hinweisen könnten. Dieses Risiko ist sehr viel geringer als an einer schweren, kompliziert verlaufenden Rotavirus-Infektion zu erkranken, womit der Benefit der Rotavirus-Schluckimpfung unumstritten bleibt.

 

Die Viren sind extrem ansteckend
Meistens werden die Durchfallerreger durch die stuhlverschmierten Hände übertragen, aber auch durch Gemeinschaftshandtücher (z. B. auch in Kindergärten). Rotaviren gelten als extrem ansteckend: In einem Milliliter Kinderstuhl können sich 100.000.000.000 Viren befinden - zehn davon reichen schon zur Infektion! Möglich ist die Ansteckung auch - wie bei einer Erkältung - durch Husten, Niesen und Speichel oder über Gegenstände, wie Kinderspielzeug.

Nach der Ansteckung beginnen die Krankheitssymptome innerhalb von eineinhalb bis drei Tagen. Die Viren setzen sich in den Darmzellen fest und lähmen die Arbeit der empfindlichen Darmschleimhaut. Sie kann immer weniger Nahrung und Wasser aufnehmen. Meist geht es mit heftigem Erbrechen los, dem dann kurz darauf schleimig-wässriger, häufig grünlicher und intensiv riechender Durchfall folgt. Mehr als 20 Brech- oder Durchfallepisoden pro Tag sind möglich. Mit dem flüssigen Stuhl werden auch lebenswichtige Mineralien (Elektrolyte) aus dem Körper geschwemmt, was im extremen Fall zu Organversagen führen kann. Der Durchfall dauert zwei bis sechs Tage.

 

Die Schwere der Erkrankung reicht vom harmlosen Verlauf mit nur milden Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen. Das ist der Fall, wenn der Körper aufgrund des hohen Wasser- und Salzverlustes durch Erbrechen und Durchfälle regelrecht austrocknet.

Tückisch dabei ist, dass auch eine vermeintlich leichte Rotavirus-Infektion über Nacht plötzlich lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann und eine Einlieferung des Kindes in ein Krankenhaus erforderlich machen, um dort die verlorene Flüssigkeit am Tropf wieder auszugleichen. Je jünger das Kind ist, desto höher ist das Risiko einer Entgleisung des Elektrolyt-Haushaltes mit möglicherweise schweren Folgen. Die Impfung gegen Rotaviren kann den betroffenen Babys und ihren Eltern diese schwere Belastung ersparen: Nach den bisherigen Erfahrungen verhindern die beiden zugelassenen Schluckimpfstoffe 92 Prozent der Klinikaufenthalte und bietet einen 91-prozentigen Schutz vor schweren akuten Brechdurchfällen durch Rotaviren.
Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.stiko.de  und & www.rki.de/impfen

 

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Sprach- und Sprechstörungen

Sprach- und Sprechstörungen

Die meisten Kinder sprechen mit etwa einem Jahr ihre ersten Worte. Mit zwei Jahren sollte das Kind mindestens 50 Wörter zur Verfügung haben. Doch sowohl in der Sprachentwicklung als auch bei der aktiven Wortwahl gibt es große Unterschiede: Bei einem Kleinkind im Alter von 20 Monaten kann sich der Wortschatz zwischen 50 und 200 Wörtern bewegen.

 

Das Sprechen lernen lässt sich Kindern nicht gezielt "beibringen". Vielmehr ist es ein langer Weg, verbunden mit der kindlichen Entwicklung. Für den Spracherwerb ist der tägliche Austausch mit Eltern, Geschwistern und anderen Bezugspersonen unabdingbar. Eine deutliche, natürliche Sprache mit ausreichend Sprechpausen und Wiederholungen schafft gute Bedingungen für das Sprechen lernen und das Verstehen von Sprache. Je mehr Sie mit Ihrem Kind sprechen, desto mehr Anregungen geben Sie ihm für die sprachliche Entwicklung. Mit Liedern, kurzen Reimen und Bilderbüchern können Sie die sprachliche Entwicklung unterstützen. Auch Mimiken und Geesten gehören dazu.
 
Erkennen von Auffälligkeiten
Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind kann sich nicht seinem Alter entsprechend ausdrücken, können Sie sich an den nachfolgenden Tipps orientieren.
 
Ein Kind sollte vom Kinder- und Jugendarzt genauer untersucht werden, wenn es

  • mit neun Monaten noch keine Doppelsilben ("dada", "mama") spricht,
  • mit zwei Jahren keine 50 Wörter benutzen kann, noch keine Kombinationen von zwei Wörtern spricht und einfache Aufforderungen nur mit Hilfe von Geesten versteht,
  • mit drei Jahren kaum zu verstehen ist und keine einfachen Sätze mit mindestens drei Wörtern bilden kann.

 

Vorübergehende Aussprachefehler beim Sprechen lernen sind normal. Erschrecken Sie also nicht, wenn aus einer Banane eine "Mane" wird. Auch Stottern kann zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr von Zeit zu Zeit vorkommen. Laute, Silben oder Wörter werden wiederholt oder der rhythmische Sprechfluss unterbrochen. Bei den meisten Kindern ist dieses Stottern vorrübergehend. Hält es sich jedoch hartnäckig über einen längeren Zeitraum, sollten Sie mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt darüber sprechen.

 

In der Sprachentwicklung werden folgende Störungen unterschieden:

  • Artikulationsstörungen sind Fehler in der Aussprache, die schwer verständlich sind. Laute werden verzerrt oder durch andere ersetzt.
  • Expressive Sprachstörungen werden als solche bezeichnet, wenn Ihr Kind erkennbare Probleme hat, mit der Sprache das auszudrücken, was es möchte, wenn es deutlich weniger Wörter als Gleichaltrige verwendet und oft Schwierigkeiten hat, das richtige Wort zu finden.
  • Rezeptiv ist eine Sprachstörung dann, wenn ein Kind mit etwa zwei Jahren einfachen Alltagsanweisungen, wie z. B. "Bitte hol mir den Ball" noch nicht folgen kann. Wird es älter, kann es Verneinungen, Fragen oder Vergleiche kaum verstehen.

 

Rezeptive und expressive Sprachstörungen gehen meist miteinander einher. Wichtig ist, dass eine Beeinträchtigung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Je früher Störungen in der Sprachentwicklung erkannt werden, umso erfolgreicher kann ein Kind durch Anleitung der Eltern gefördert werden. Spezielle Elternkurse bieten hier die notwendige Unterstützung.
Gerade im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen können Sie mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt über Auffälligkeiten oder Ihre Sorgen sprechen.

 

Lesen Sie mehr zum Thema: Entwicklungsschritte >

 

 

Tipps für die ersten Schultage

Tipps für die ersten Schultage

Der erste Schultag ist für die ganze Familie ein großes Ereignis. Während die Kinder bisher in der Kita mit Spielen, Spaß und Bewegung viele Freiheiten hatten, heißt es in der Schule dann: aufpassen, stillsitzen und Hausaufgaben machen.

 

Die meisten Kinder freuen sich auf den ersten Schultag, darauf, Neues kennenzulernen. Die Schultüte, oft schon lange vor dem Schulbeginn fertig gebastelt, ist ein schöner Begleiter für den ersten großen Tag in neuer Umgebung.
Für die Eltern ist die Füllung der Schultüte oft gar nicht so einfach: Es sollten nicht zu viele Süßigkeiten darin sein, sie sollte sinnvolle Dinge für die Schule, aber auch Überraschungen beinhalten

 

Hier einige Tipps:
Bei den Süßigkeiten reichen in der Regel einige kleine Tütchen Weingummis oder die Lieblingsschokolade. Buntstifte, ein Mäppchen oder ein Wasserfarbkasten sind beliebte Geschenke. Eine erste, einfache Armbanduhr (am besten mit Klettverschluss) oder ein toller Erstschreiber-Bleistift lassen Kinderherzen höher schlagen. Ebenso freuen sie sich über einen "Blinker" für den Schulranzen oder ein leuchtendes Dreieck, das man sich bei Dunkelheit über die Jacke hängen kann

 

Der Schulweg - ein Erfahrungsweg
Den Schulweg zu laufen, bietet Ihrem Kind zahlreiche Chancen, wichtige Erfahrungen für das weitere Leben zu sammeln. So ist einerseits natürlich die Bewegung an der frischen Luft vor und nach dem anstrengenden Schulalltag wichtig für Ihr Kind. Andererseits kann sich hier Ihr Kind auch mit Freunden austauschen und die Seele baumeln lassen. Auch Vorstellungen über Raum und Zeit lassen sich auf dem Schulweg üben: Wie lange dauert es, vom Elternhaus zur Schule zu kommen? Wie weit ist es, nach der Schule zu einem Freund, einer Freundin zu gehen?

 

Neben motorischen und kognitiven Erfahrungen erwirbt Ihr Kind beim eigenständigen Zurücklegen des Schulweges einige soziale Fähigkeiten. So etwa bei der Beobachtung von Schulkameraden, die sich ebenfalls auf dem Weg befinden. Wie verhalten sich diese?

 

Auf dem Schulweg kommt es immer zur Interaktion und Kommunikation mit anderen Kindern. Dies ist wichtig, um einerseits den Austausch untereinander auszubilden und andererseits auch, um ein Einfühlungsvermögen in andere Personen zu bekommen.

Die Bewältigung des Schulweges ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung Eigenständigkeit. Eltern sollten Ihr Kind hier schrittweise heranführen und schon vor Beginn der Schule den Weg gemeinsam üben.
Finden Sie einen kindgerechten Schulweg für Ihr Kind - es muss nicht immer der  kürzeste Weg sein. Gehen Sie selbst verschiedene Wege ab, bevor Sie den geeigneten Weg gemeinsam mit Ihrem Kind gehen. Währenddessen sollten Sie Ihr Kind auf mögliche Gefahrenquellen hinweisen und ihm klare Anweisungen geben, wie es sich in bestimmten Situationen verhalten soll.

Zu Beginn der Schulzeit sollten Sie Ihr Kind auf dem Weg zunächst noch begleiten. Häufig ist es möglich, so genannte Geh-Gemeinschaften mit anderen Kindern aus der Nachbarschaft zu gründen.

 

Ob und wann der richtige Zeitpunkt ist, dass Ihr Kind den Weg komplett eigenständig zurücklegen kann, liegt an Ihrem Kind. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind den Weg sicher beherrscht, können Sie "loslassen".

 

Der Schulranzen
Der Schulranzen Ihrer Kleinen wird mit Stolz getragen und ist je nach kindlichem Geschmack mit dessen Lieblingsmotiven bunt verziert. Spätestens wenn Schulbücher, Hefte, Mappen, Brotzeit und Getränke hineinkommen, fragen sich besorgte Eltern immer wieder: Ist der Schulranzen nicht zu schwer? Wie viel darf er wiegen, damit mein Sohn/meine Tochter keine Rückenprobleme bekommt? Gibt es Sicherheitsvorschriften auch für Schulranzen?
Während das Deutsche Institut für Normung 1990 eine DIN-Norm (DIN58124) geschaffen hatte, in deren angehängten Empfehlungen es heißt, dass "das Gewicht des zu tragenden, gefüllten Schulranzens 10 bis 12,5 Prozent des Körpergewichts des Kindes nicht übersteigen sollte", fragen sich viele Experten, ob diese Empfehlung noch sinnvoll ist und die Individualität der Kinder berücksichtigen kann.
 
Zur DIN-Norm:
Schulranzen, die dieser Norm entsprechen, müssen u. a. haltbar, wasserabweisend, leicht (1,2 bis 1,5 kg Eigengewicht), körpergerecht und mit ausreichend Reflektoren versehen sein.
 
Nach einem Bericht des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte nimmt die Kompression der Bandscheiben insbesondere im unteren Rückenbereich sowie die Krümmung der Wirbelsäule zur linken oder rechten Seite mit steigendem Gewicht eines Schulranzens zu. Falsche Belastungen können dann über die Jahre zu Rückenbeschwerden führen. Nachteilig für den Rücken und die Haltung ist es, wenn ein schwerer Schulranzen einseitig, über eine Schulter gelegt, getragen wird. Auch Trolleys, die die Kinder hinter sich herziehen, verdrehen die Schultern und führen zu einer ungünstigen Wirbelsäulenhaltung. Unpraktisch sind sie für Kinder auch im (meist überfüllten) Schulbus und bei Treppen.

 

Entscheidend ist der richtige Sitz des Schulranzens
Um den Rücken zu entlasten sollte der Schulranzen eng am Rücken anliegen. Die Rückwand des Ranzens sollte sich an die Wirbelsäulenform anpassen. Ober- und Unterkante des Schulranzens müssen mit dem Schulter- und Beckengürtel abschließen. Schwere Schulbücher sind so zu packen, dass sie nah am Rücken liegen, während die leichteren Sachen vorn ihren Platz finden.
Am besten ist es, wenn Eltern den Schulranzen regelmäßig kontrollieren und nur die Sachen darin belassen, die für den Unterrichtstag wirklich notwendig sind. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, Schulsachen in der Schule zu deponieren, um den Kindern das Hin- und Hertragen zu ersparen.
Neben zu schweren Schulranzen kann auch Bewegungsmangel zu Haltungsschäden und Rückenproblemen führen.
Es ist daher wichtig, den Kleinen genügend Freizeit und Freiraum zu geben, damit sie sich so richtig austoben können.

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