Schwangerschaft: Energie- und Nährstoffbedarf für die optimale Versorgung

Schwangerschaft: Energie- und Nährstoffbedarf für die optimale Versorgung

Das Netzwerk "Gesund ins Leben - Netzwerk Junge Familie" hat gut umsetzbare und einheitliche Handlungsempfehlungen für die Ernährung in der Schwangerschaft herausgegeben. Das Netzwerk ist ein Projekt des Nationalen Aktionsplans IN FORM der Bundesregierung sowie des Nationalen Aktionsplans gegen Allergien des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, BMELV.

 

Ein gesundes Leben beginnt schon vor der Geburt und so haben die Ernährung und eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung in der Schwangerschaft für Mutter und Kind langfristig positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden.

 

Wir geben Ihnen einen Überblick über wichtige Empfehlungen:

  • Im Verlauf der Schwangerschaft steigt der Energiebedarf nur leicht an. In den letzten Monaten der Schwangerschaft ist er etwa 10 Prozent höher als vor der Schwangerschaft.
  • Eine angemessene Gewichtsentwicklung während der Schwangerschaft liegt für normalgewichtige Frauen zwischen 10 und 16 kg.
    Eine deutliche Gewichtszunahme tritt im Verlauf der Schwangerschaft ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel ein. Sie setzt sich zusammen aus den Gewichten von Fetus, Plazenta und Fruchtwasser sowie der Zunahme an mütterlichem Gewebe (Brust, Uterus, Fettgewebe), der Blutmenge und extrazellulären Flüssigkeit.
    Das Körpergewicht der Frau ist bereits vor der Schwangerschaft für den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf von Bedeutung und sollte am besten im Normalgewichtsbereich liegen.
  • Die Ernährung orientiert sich an den allgemeinen Empfehlungen und sollte möglichst ausgewogen und abwechslungsreich sein: Regelmäßige Mahlzeiten, viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme Milch und Milchprodukte, fettarmes Fleisch und fettreicher Meeresfisch gehören dazu.
  • Der Bedarf an einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen ist deutlich erhöht.
    Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat besteht ein deutlicher Mehrbedarf an Folsäure, Jod und Eisen. Für Jod und Folsäure wird bereits mit Beginn bzw. vor der Schwangerschaft eine Supplementation empfohlen.
    Welche Nährstoffe ggf. zusätzlich zuzuführen sind, sollte der behandelnde Arzt entscheiden.
  • Der Flüssigkeitsbedarf steigt nur leicht an. Zu empfehlen sind mindestens 1,5 Liter (kalorienfreie) Trinkmenge pro Tag.

Quelle: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2012, B. Koletzko et al

 

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier  >

 

Baby: Fieber - meist halb so schlimm

Baby: Fieber - meist halb so schlimm

Fieber ist keine Krankheit, die unbedingt bekämpft werden muss. Fieber ist eine aktive Reaktion der Organismus auf eingedrungene Krankheitserreger. Kommt es zu einer solchen Abwehrreaktion werden im Blut bestimmte Substanzen freigesetzt, die so genannten Pyrogene. Sie alarmieren das Gehirn, die Körpertemperatur zu erhöhen, da bei erhöhten Temperaturen das Immunsystem besser arbeiten kann, während sich gleichzeitig Krankheitserreger nicht so gut vermehren können.

 

Vor allem bei Virusinfektionen sind Körpertemperaturen über 38,5 Grad Celsius hilfreich. Die so genannten Fresszellen, die Phagozyten, die Bakterien unschädlich machen, "arbeiten" ebenso bei einer Temperatur von 39 Grad am besten.

 

Fieber beginnt bei 38 Grad im Ruhezustand, vorher spricht man von erhöhter Temperatur. Optimal bzw. normal ist bei Kindern eine Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5 Grad. Kleine Kinder verkraften Fieber besser als Jugendliche und Erwachsene.

 

So lange das Kind nicht merklich unter einer Fieberattacke leidet und einen guten Allgemeineindruck macht, sollte man die Körpertemperatur nicht mit allen Mitteln senken. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin rät: "Bei Kindern, die trotz erhöhter Temperatur munter sind und normal essen und trinken, müssen keine Maßnahmen ergriffen werden. Steigt die Temperatur aber über 38,5 Grad an, kann der Allgemeinzustand eines Kindes beeinträchtigt werden: Es fühlt sich schlecht, hat Muskel- und Gliederschmerzen, ist appetitlos und quengelig. Wenn das Kind offensichtlich leidet, ist es sinnvoll, das Fieber zu senken".

 

Schnell gemessen

Das ideale Messgerät ist ein Digitalthermometer. Es misst zuverlässig und schnell - am besten im Po. Geeignet sind auch elektronische Ohr- und Stirnthermometer. Hier können jedoch kleine Ungenauigkeiten (z.B. Ohrenschmalz) möglich sein.

 

Was hilft?

Fieberzäpfchen oder -saft, aber auch klassische "Hausmittel", wie Wadenwickel (nur wenn Beine und Körper warm sind) können helfen. Als fiebersenkende und schmerzlindernde Substanzen sind Paracetamol oder auch Ibuprofen zu empfehlen. Halten Sie sich an die ärztlichen Anweisungen, bzw. auch an die Dosierungsvorschriften, denn Überdosierungen können schwere Leberschäden zur Folge haben!

 

Wichtig: Kleine Kinder vertragen kein Aspirin!

Acetylsalizylsäure (ASS, "Aspirin"), sollte wegen des sehr seltenen, aber gefährlichen Risikos eines "Reye-Syndroms" (mit der Gefahr einer schweren Leber- und Gehirnschädigung) bei Kindern unter zwölf Jahren nicht verwendet werden.

 

Um verlorengegangene Flüssigkeiten (durch das Schwitzen) auszugleichen, hilft es, wenn Sie Ihrem Kind viel Wasser zum trinken geben. Einfieberndes Kind braucht Ruhe und Ablenkung: Lesen, Hörbücher, Puzzle sind bei Interesse willkommene Ablenkungen.

 

 

Ein Fieberkrampf löst oft einen Notruf aus - das ist verständlich und sicher nicht überflüssig, obwohl der Fieberkrampf an sich fast immer harmlos ist. Die Symptome - das Kind versteift sich, verdreht die Augen und zuckt mit Armen und Beinen - verschwinden nach wenigen Minuten. Zur grundsätzlichen Abklärung und Einweisung in "Erste-Hilfe-Maßnahmen" ist der Kinder- und Jugendarzt der richtige Ansprechpartner.

 

Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn

  • Ihr Baby noch kein halbes Jahr alt ist und die Körpertemperatur ansteigt,
  • der Kopf nicht in Richtung Brust bewegt werden kann (ein Alarmzeichen für Hirnhautentzündung),
  • Fieberkinder viel schreien und immer wieder die Beinchen anziehen,
  • das Fieber länger als drei Tage andauert,
  • das Kind die Flüssigkeitszufuhr verweigert,
  • das Kind erbricht oder Durchfall bekommt,
  • sich zusätzliche Symptome wie Hautausschlag, Ohrenschmerzen, Atembeschwerden bemerkbar machen.

 

Zur Diagnose und sachgerechten Behandlung der dahinter stehenden Infektion oder Erkrankung führt am Besuch beim Kinder- und Jugendarzt kein Weg vorbei!

 

Lesen dazu auch den Newsletter der Stiftung Kindergesundheit in unserem Nachrichten-Archiv > 

Kinder: Augen auf - wann brauchen Kinder einen Augenarzt?

Kinder: Augen auf - wann brauchen Kinder einen Augenarzt?

80 Prozent aller Sinneseindrücke werden im Gehirn über die Augen verarbeitet. Gutes Sehen ist entscheidend: für die körperliche, geistige und seelische Entwicklung.

Babys lernen erst im Laufe des ersten Lebensjahres richtig zu sehen. Mit ungefähr einem Jahr besitzt das Kind 50 Prozent der Sehschärfe eines Erwachsenen.

 

Die Entwicklung im Überblick:

  • kurz nach der Geburt:
    Unscharfes Sehen, Farben, Formen und Muster werden erkannt - die beste Sehschärfe des Babys liegt im Abstand von 20 bis 25 cm
  • bis zum Alter von 1 Jahr:
    Mit 3 Monaten Beginn des räumlichen Sehens - Gegenstände können in geringe Entfernung erkannt und verfolgt werden - ab ca. 7 Monaten besitzt das Baby ca. 30 Prozent der Sehschärfe eines Erwachsenen - erste Versuche, mit der Hand nach Gegenständen zu greifen, die außerhalb der Reichweite liegen - mit einem Jahr besitzt das Baby 50 Prozent der Sehschärfe eines Erwachsenen
  • im Alter von 1 bis 3 Jahren:
    Besseres räumliches Sehen durch Verfestigung der Koordination beider Augen
  • im Alter von 6 bis 9 Jahren:
    Ausreifung des räumlichen Sehens, das mit etwa 9 Jahren der eines Erwachsenen entspricht - das Gesichtsfeld, der Bereich, der mit beiden Augen umfasst werden kann, ist seitlich noch um ca. 30 Prozent eingeschränkt
  • ab dem Alter von ca. 10 Jahren:
    Das Gesichtsfeld ist - wie bei Erwachsenen - ausgereift.

Während der Entwicklung ist das Sehvermögen sehr empfindlich und anfällig für Störungen. Um so mehr sollte man auf Sehrstörungen oder Schielen von kleinen Kindern achten. Bei jeder Früherkennungsuntersuchung wird das Sehvermögen getestet.

 

Gelegentliches Schielen in den ersten Lebenswochen ist nicht beunruhigend. Sollte Ihr Baby jedoch noch im Alter von sechs Monaten schielen, ist ein Besuch beim Kinder- und Jugendarzt bzw. Augenarzt zu empfehlen.

 

Zum Augenarzt sollten Sie mit Ihrem Kind auch, wenn

  • Ihr Kind häufig blinzelt, sich oft die Augen reibt, oft mit schrägen Kopf schaut oder die Augen zittern
  • Ihnen die Augen Ihres Kinder verändert vorkommen und Sie beispielsweise eine Eintrübung der Hornhaut, grau-weißliche Pupillen oder große lichtscheue Augen erkennen können
  • eine Entzündung der Augen vorliegt oder
  • Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind nicht gut sieht.

Je früher Sehstörungen behandelt werden, desto besser sind die Heilungschancen.

 

Grundsätzlich wird von Kinder- und Augenärzten eine augenärztliche Untersuchung im Alter von 2 1/2 bis 3 1/2 Jahren empfohlen. Kinder mit einem erblich bedingt erhöhten Risiko für Augenerkrankungen sollten bereits im ersten Lebensjahr zu einem Augenarzt. Frühgeborene und Babys mit Entwicklungsstörungen haben ein besonders hohes Risiko für Sehstörungen oder Fehlsichtigkeiten.

 

Wenn Babyaugen tränen kann es sein, dass die Tränenwege noch nicht vollständig geöffnet sind und die Flüssigkeit nicht abfließen kann. In der Regel ist dies nicht behandlungsbedürftig, sollte jedoch sicherheitshalber durch einen Arzt abgeklärt werden.

 

Schielen ist eine Fehlstellung der Augen, die rechtzeitig behandelt werden muss, um weitere Fehlsichtigkeiten zu vermeiden und die Entwicklung des räumlichen Sehens nicht zu gefährden. Oft wird mit Hilfe einer so genannte Okklusionsbehandlung (Abkleben des stärkeren Auges) das schwächere Auge trainiert, sich normal auszurichten. Lassen Sie sich von Ihrem Kinder- oder Augenarzt beraten, welche Therapie für Ihr Kind die beste wäre.

 

Farbenfehlsichtigkeit bzw. Farbenblindheit lassen die Farben erblassen. Aufgrund einer Dysfunktion der für das Farbsehen verantwortlichen Sehzellen in der Netzhaut werden nur Grautöne wahrgenommen. Bei einer Rot-Grün-Sehschwäche werden diese Farben als bräunlich oder oliv gesehen. Diese Fehlsichtigkeiten kommen selten vor und sind erblich bedingt.

 

Eine Brille für die Kleinen

Sollte Ihr Kind eine Brille benötigen, ist es empfehlenswert auf folgende Punkte zu achten:

  • Die Brille sollte zur Gesichtsform passen und das Gestell so klein wie möglich sein, damit es weniger störend wirkt.
  • Eine stabile Fassung mit Kunststoffgläsern ist bruchsicher und leicht. Besonders "spielsicher" sind so genannte Sportbügel, die hinter das Ohr gelegt werden.
  • Der Nasensteg sollte weich und elastisch sein.
  • Für Kleinkinder gibt es spezielle Brillen.
  • Verordnete Brillen sollten auch immer getragen werden, damit sich Ihr Kind daran schnell gewöhnt, denn Fehlsichtigkeiten ändern sich selten von selbst.
  • Nach ca. 6 Wochen und auf Anraten Ihres Arztes sollten Augen und Brille regelmäßig überprüft werden.

Kontaktlinsen eignen sich erst ab einem Alter von 12 bis 14 Jahren. Geschick und ein verantwortungsvoller hygienischer Umgang sind die Voraussetzungen. Kontaktlinsen sollten intensiv gereinigt werden, um Infektionen an der Hornhaut zu vermeiden. Zu empfehlen ist eine halbjährliche Kontrolle der Augen, um Veränderungen der Hornhaut rechtzeitig zu erkennen.

 

Mehr über die Gesundheit Ihres Kindes erfahren Sie hier >

 

Tipp: Wahrheiten und Unwahrheiten zum Thema Trinken

Tipp: Wahrheiten und Unwahrheiten zum Thema Trinken

Kein Wasser zu frischem Obst?

 

Diese Warnung aus früheren Zeiten kann man aus heutiger Sicht außer acht lassen. Grundlage dieser Annahme, dass Bauchschmerzen drohen, wenn z. B. zu Kirschen Wasser getrunken wurde, waren möglicherweise Beobachtungen, nach denen Obst direkt vom Baum oder Strauch gegessen in Kombination mit Trinkwasser im Magen einen Gärungsprozess auslösen. Dieser ist, so wurde vermutet, auf Bakterien und Hefepilze, die auf der Schale von süßem Obst sitzen, zurückzuführen. Dies ist heute nicht mehr zutreffen. Die Magensäure kann - auch mit Wasser verdünnt - Mikroorganismen und Hefen zerstören. Obst und Wasser sind gesund!

 

Kein Getränk zum Essen?

 

Im Gegenteil: Trinken zu den Mahlzeiten ist sinnvoll, gerade wenn eher trockene Lebensmittel, wir Brot oder Kartoffeln auf den Tisch kommen. Dass zum Essen nichts getrunken werden sollte, stammt von einer Vorstellung, dass Wasser die Magensäfte verdünnt und so die Verdauung behindert. Dem ist aber nicht so. Wasser ist der beste Durstlöscher und Begleiter von Mahlzeiten, da Milch oder zuckerhaltige Getränke eher sättigen. Auch ungesüßte Früchtetees sind eine schmackhafte Alternative.

 

Je mehr Wasser getrunken wird, desto besser?

 

Das stimmt nicht unbedingt: 2- bis 9-jährige Kinder benötigen etwa fünf bis sechs Gläser Flüssigkeit à 150 ml pro Tag. Trinken sie wesentlich mehr, bedeutet es nicht, dass sie gesünder leben.

Ausnahmen bestätigen die Regel: Der Flüssigkeitsbedarf steigt, bei viel sportlicher Bewegung, erhöhten Außentemperaturen oder bei fiebrigen Erkrankungen.

 

So viel sollten Kinder trinken:

 

  • 1 bis 4 Jahre: etwa 800 ml - etwa 5 Gläser
  • 4 bis 7 Jahre: etwa 950 ml - etwa 6 Gläser
  • 7 bis 10 Jahre: etwa 1000 ml - etwa 6,5 Gläser

Ein Glas entspricht ca. 150 ml. Modifiziert nach Deutsche Gesellschaft für Ernährung, DGE, D-A-C-H Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2000.

 

Ohne Wasser läuft nichts!

 

Jeder Mensch braucht Flüssigkeit, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Gerade Kinder brauchen viel Wasser, da sie im Verhältnis zu ihrer Körpergröße einen wesentlich höheren Flüssigkeitsbedarf haben als Erwachsene. Als Eltern sollte man mit gutem Beispiel vorangehen.

 

"So wird Wassertrinken zum Kinderspiel" ist eine Broschüre, die die Stiftung Kindergesundheit mit Unterstützung von Danone Waters Deutschland herausgegeben hat. Sie informiert Eltern über ein gesundes Trinkverhalten im Kindesalter.

 

Lesen Sie mehr zu der Broschüre >

 

 

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