Schwangerschaft: Wochenbett und Nachsorge

Schwangerschaft: Wochenbett und Nachsorge

Unmittelbar nach der Geburt, während der Zeit des Wochenbetts, beginnt Ihr Körper schrittweise die Rückbildung in seine ursprüngliche Form. Die Zeit, die der Körper dafür braucht dauert länger als der Klinikaufenthalt nach der Geburt. Das Wochenbett wird in die Phasen des Frühwochenbetts (bis zum 10. Tag nach der Geburt) und des Spätwochenbetts (vom 11. Tag bis ca. sechs bis acht Wochen nach der Geburt) eingeteilt. In dieser Zeit finden wichtige körperliche und psychische Abläufe und hormonelle Umstellungen statt.

 

Die ersten Stunden nach der Geburt erleben Frauen sehr unterschiedlich: Die einen sind euphorisch und fühlen sich stark, andere sind erschöpft und am Ende ihrer Kräfte. Ein Wechselbad der Gefühle tut sich auf: unbändige Freude, Unsicherheit vor neuen Herausforderungen, Angst vor der plötzlicher Verantwortung - ausgelöst durch die enormen Hormonveränderungen, die sich nach der Geburt einstellen.

 

Für Sie und Ihren Partner ist es wichtig, gleich nach der Geburt die Nähe zu Ihrem Kind zu spüren und eine Bindung aufzubauen. Diese ersten Stunden und Tage des Wochenbetts sollten für Sie und Ihr Baby eine Zeit der Erholung und des intensiven Kennenlernens sein. Für die Mutter stehen jetzt die körperliche Erholung, evtl. die Wundheilung einer Dammnaht oder eines Kaiserschnitts, der Milcheinschuss und das Stillen im Vordergrund. Hierbei und bei der Babypflege stehen Ihnen im Krankenhaus Schwestern und Hebammen zur Seite.

 

Unabhängig davon, wie die Geburt verlief, ist dieses Erlebnis für viele Frauen eine intensive Erfahrung, die seelisch verarbeitet werden muss. Vielleicht empfinden Sie nach der Geburt auch Gefühle der Enttäuschung und Niedergeschlagenheit, sind gereizt und würden am liebsten nur noch heulen. "Baby-Blues" werden diese "Heultage" kurz nach der Entbindung genannt. Schuld daran sind die Hormone. Aber auch individuelle Faktoren, wie persönliche Lebensumstände oder der Wunsch alles perfekt und richtig zu machen, können eine solche depressive Verstimmung fördern. Nehmen Sie sie ernst und sprechen Sie darüber - mit Ihrem Partner, Ihrer Hebamme oder Frauenarzt/ärztin.

 

Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig

Die Krankenkassen übernehmen im Rahmen der Schwangerschaftsuntersuchungen eine Abschlusskontrolle durch Ihren Arzt. Sie sollte, wenn keine Besonderheiten vorliegen, etwa sechs bis 10 Wochen nach der Geburt stattfinden.

 

Grundsätzlich haben Sie bis zur achten Woche nach der Geburt durch Ihre Krankenkasse einen Anspruch auf Hebammenhilfe. Die Kosten für die Nachsorge durch die Hebamme werden üblicherweise durch die Krankenkassen übernommen. In der privaten Krankenversicherung richtet sich die Kostenübernahme für die Hebammennachsorge nach den individuellen Vereinbarungen im Versicherungsvertrag. Bei Stillproblemen und Komplikationen kann die Hilfe der Hebamme auch noch länger in Anspruch genommen werden.

 

Die Nachsorge durch die Hebamme umfasst die Versorgung von Mutter und Kind. Bis zum 10. Tag nach der Geburt sind tägliche Hausbesuche durch die Hebamme durchaus üblich. Bei ihren Besuchen achtet die Hebamme während des Wochenbetts auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Mutter, die Rückbildung der Gebärmutter, den Wochenfluss sowie die Wundheilung von Riss- oder Operationswunden. Sie hilft bei Übungen zur Wochenbettgymnastik, bei Stillfragen und -schwierigkeiten. Zur Wochenbettbetreuung gehören auch Beratungen zum Umgang mit Ihrem Baby und Hilfen bei der Säuglingspflege. Die Hebamme beobachtet in den ersten 10 Tagen den allgemeinen Gesundheitszustand und die Entwicklung des Babys, sein Trinkverhalten, seinen Stuhlgang und die Gewichtsentwicklung. Die Hebamme hilft bei der Versorgung des Nabels, informiert über die vorgesehenen kinderärztlichen Untersuchungen und vorbeugende Maßnahmen bei Neugeborenen.

 

Darüber hinaus kann die Hebammen-Nachsorge eine wichtige Stütze bei der Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung oder bei Fragen zu sozialen Hilfen und anderen Untersützungsangeboten sein. Auch Kurse zur Rückbildungsgymnastik werden von Hebammen angeboten und durch die Krankenkassen bezahlt, wenn sie bis vier Monate nach der Entbindung begonnen und bis zum Ende des neunten Monats abgeschlossen werden. Im Anschluss an die Rückbildungsgymnastik übernehmen die Krankenkassen bei Bedarf auch Kurse zur speziellen Beckenbodengymnastik.

 

Weitere Informationen zur Geburt und zum Wochenbett >

 

Baby: Ernährung von Frühchen

Baby: Ernährung von Frühchen

Die Fortschritte bei der Behandlung und Förderung von Frühgeborenen sind enorm. Dabei spielt die richtige Ernährung von Anfang an eine sehr wichtige Rolle, damit sich zu früh geborene Kinder gut entwickeln können. Angepasst an die jeweilige Situation ist die ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen und Energie auch noch nach der intensiv-medizinischen Betreuung wichtig. Grunsätzlich sollten auch Frühgeborene - wenn möglich - früh gestillt werden oder aus der Flasche trinken.

 

Schon wenige Stunden nach der Geburt wird Ihr Kind mit einer kleinen Menge einer Maltodextrin-Lösung versorgt, um den Verdauungsprozess in diesem frühen Stadium anzuregen, gleichzeitig jedoch nicht zu überfordern. Wird dies gut vertragen, kann Ihr Kind Muttermilch bzw. eine spezielle Frühgeborenen-Nahrung bekommen - wenn nötig auch mit Tee verdünnt, um die noch unreifen Verdauungsorgane zu entlasten. Je nach Verträglichkeit und Reife des Babys wird die Nahrungsmenge dann täglich gesteigert. Frühchen mit einem Geburtsgewicht von unter 1000 Gramm erhalten oft 12 Mahlzeiten und mehr innerhalb von 24 Stunden.

 

Insbesondere sehr kleine und unreif geborene Kinder können oft noch nicht eigenständig trinken. Dieses komplexe Zusammenspiel von Muskeln strengt an und ermüdet die Kleinsten schnell. Ist der Saugreflex noch nicht ausgeprägt, werden sie über eine Magensonde (enterale Ernährung) oder direkt über die Blutbahn (parenterale Ernährung) mit Nähstoffen versorgt.

 

Wie lange ein zu früh geborenes Kind "speziell" ernährt werden muss, hängt von der individuellen Entwicklung ab. Meist um den errechneten Geburtstermin herum erreichen Frühgeborene die Entwicklungsphase Reifgeborener. Dennoch werden zum Auffüllen körpereigener Speicher oft noch bis zum dritten Lebensmonat nach dem errechneten Geburtstermin zusätzliche Nährstoffe und Energie mit der Mutter- oder Säuglingsmilch gegeben. Diese Nährstoffspeicher werden bei reifgeborenen Kindern gerade in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft angelegt, von denen es dann nach der Geburt zehren kann.

 

Muttermilch ist auch für Frühchen die optimale Ernährung. Sie fördert das Wachstum und den Immunschutz des Kindes. Frühgeborene haben ein noch unreifes Abwehrsystem. Um so wichtiger sind die wertvollen Inhaltssoffe der Muttermilch. Muttermilch wirkt auch durch den Geruch stimulierend und beruhigend auf das Baby.

 

Für ein sehr kleines Frühchen gilt es viel aufzuholen. Aufgrund der hohen Wachstumsgeschwindkeit kann der Energie- und Nährstoffbedarf um 30 bis 40 Prozent höher sein als bei Reifgeborenen. Weil der Nährstoffgehalt der Muttermilch für kleine Frühgeborene in dieser Phase allein nicht ausreicht, wird sie mit einem Nährstoffsupplement angereichert. Diese so genannten Frauenmilchsupplemente enhalten u.a. hypoallergenes Eiweiß, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Die zugesetzte Menge wird dem individuellen Energie- und Nährstoffbedarf des Säuglings angepasst.

 

Spezielle Frühgeborenen-Nahrung kann dem Säugling gegeben werden, wenn die Mutter nicht in der Lage ist, ausreichend Milch zur Verfügung zu stellen oder bestimmte Erkrankungen der Mutter es nicht zulassen, das Frühchen sofort mit Muttermilch zu versorgen. Diese energie- und nährstoffreichen Nahrungen können allein oder in Verbindung mit Muttermich gegeben werden.

 

Weitere Informationen zur Versorgung von Frühchen >

 

Kinder: Der gute Durchblick - braucht Ihr Kind eine Brille?

Kinder: Der gute Durchblick - braucht Ihr Kind eine Brille?

Gutes Sehen und intaktes beidäugiges Sehen ist für die Entwicklung der Motorik, des Denkens und der Sprache entscheidend. Sie als Eltern sollten genau hinschauen, denn Kinder können einseitige Sehschwächen oft nicht bemerken oder gar zum Ausdruck bringen. Auffälliges Verhalten, häufiges Blinzeln oder Augenreiben, lichtscheue Augen oder wenn Ihr Kind beim Schauen den Kopf schräg hält können Anzeichen für Sehstörungen sein. Die Früherkennung von Sehstörungen ist wichtig, um Schädigungen des Sehvermögens gut behandeln zu können.

 

Augen richtig getestet

Zusätzlich zu den Früherkennungsuntersuchungen beim Kinder- und Jugenarzt sind augenärztliche Untersuchungen im Alter zwischen sechs und neun Monaten empfehlenswert für Kinder, die zu früh geboren wurden, schielen oder bestimmte chronische Erkrankungen oder Behinderungen haben. Wenn in der Familie starke Fehlsichtigkeit oder Sehschwäche vorkommt, sind Untersuchungen beim Augenarzt auch für kleine Kinder zu empfehlen.

 

Schon bei ein bis zwei Monate alten Säuglingen ist eine qualitative Prüfung des Sehvermögens möglich: Augenbewegungen und Reaktionen des Babys auf sich bewegende Lichter und Gegenstände können helfen eventuelle Sehstörungen zu entdecken. Mit dem dritten Lebensjahr können bereits Sehtest mit Hilfe des Buchstabens "E" eingesetzt werden. Bei unterschiedlicher Größe wird das "E" in verschiedene Richtungen gedreht. Das Kind soll dann erkennen, in welche Richtung der Buchstabe zeigt. Auch mit Symbolen können Sehtests ab diesem Alter durchgeführt werden.Mit dem Schulalter gleichen die Sehtests denen, die auch bei Erwachsenen durchgeführt werden. Üblich ist es, das Sehen in der Ferne als auch in der Nähe zu testen. Viele der rechtzeitig erkannten Beeinträchtigungen des kindlichen Sehvermögens lassen sich gut behandeln oder durch eine kindgerechte Brille korrigieren.

 

Mögliche Erkrankungen der Augen im Kindesalter

Das Spektrum der Erkrankungen, die bei Kindern an den Augen auftreten, unterscheidet sich von den typischen Erkrankungen der Erwachsenen. In der Kinderophthalmologie (Kinderaugenheilkunde) kommen u.a. diese Auffälligkeiten häufiger vor:

  • Angeborener Tränenwegsverschluss
    Der Tränenwegsverschluss kann durch eine Tränenwegsspülung oder -sondierung oder durch eine Operation behoben werden.

  • Fehlsichtigkeit
    Zu den Fehlsichtigkeiten gehören Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit sowie Stabsichtigkeit (Hornhautverkrümmung). Eine Brille kann die Fehlsichtigkeit ausgleichen.

  • Frühgeborenen-Retinopathie
    Die Frühgeborenen-Retinopathie ist eine Netzhautschädigung, die durch eine Frühgeburt des Kindes verursacht werden kann.

  • Schielen (Strabismus)
    Vom Schielen spricht man, wenn eine Abweichung der Augenstellung von der Sehachse des anderen Auges vorliegt. Es gehört zu den häufigsten Sehstörungen bei Kindern. Schielen sollte unbedingt behandelt werden, um eine dauerhafte Sehverschlechterung eines Auges zu verhindern und die Entwicklung des räumlichen Wahrnehmungsvermögens nicht zu behindern. Je früher die Behandlung, umso wahrscheinlicher ist normalerweise eine komplette Heilung.

 

In der Sehschule des Augenarztes können Kinder durch Orthoptisten untersucht und behandelt werden.

 

Lesen Sie mehr zum Thema: Kindliche Entwicklung >

 

Tipp: Geduld beim Trocken- und Sauberwerden

Tipp: Geduld beim Trocken- und Sauberwerden

Manchmal braucht es etwas Geduld, bis kleine Kinder trocken und sauber werden. Es ist ein allmählicher Reifungsprozess, bis Kinder Blase und Stuhlgang kontrollieren können. Bei jedem Kind ist die Entwicklung anders und unterschiedlich schnell.

 

Das Trocken- und Sauberwerden kommt in der Regel von selbst, wenn das Kind die Möglichkeit hat, den Toilettengang für sich zu entdecken.

Meist kann Ihr Kind im zweiten Lebensjahr eine volle Blase spüren, aber noch nicht kontrollieren. Die Erkenntnis, dass die Windel nass und unangenehm ist, kommt erst nach und nach.

Die Blasenkontrolle tagsüber wird von den meisten Kindern zwischen einem und vier Jahren, die Kontrolle über den Darm oft kurz vor dem Trockenwerden erreicht. Etwas ein halbes Jahr nach dem Trockenwerden, können kleine Kinder ihre Blase dann auch nachts kontrollieren.

 

Keinen Druck ausüben

Sauberkeitserziehung ist kein Wettbewerb. Lassen Sie Ihrem Kind die Zeit und die Selbständigkeit, die es dazu braucht.

Die Entwicklung des Sauberwerdens ist in eine sehr sensible und schwierige Zeit, verbunden mit einer Phase, in der Ihr Kind mehr und mehr seine körperlichen Fähigkeiten entdeckt und sein Selbstwertgefühl entwickelt. Seine Selbständigkeit wächst.

 

Mit Beginn des Sauberkeitstrainings konfrontieren Sie Ihr Kind mit Ihren Erwartungen, auf das Töpfchen zu gehen. Dies kann dann schwierig werden, wenn Ihr Kind erste kleine Unabhängigkeitsversuche unternimmt und eben nicht kontrolliert werden will.

Jetzt sind Ihre Geduld und Ihr Einfühlungsvermögen gefragt. Druck und die Androhung von Strafen führen nicht zum Erfolg. Auch lange, erzwungene Zeiten auf dem Töpfchen sind wenig hilfreich.

Der richtige Zeitpunkt, mit der Sauberkeitserziehung zu beginnen ist  wenn Ihr Kind von sich aus Hinweise gibt, beispielsweise wenn es signalisert, dass die volle Windel unangenehm ist oder selbst den Stuhlgang ankündigt.

Im gewohnten Umfeld ist es meist leichter, die Toilette zu entdecken.

Auch wenn es im normalen Umfeld schon gut klappt, kann es immer wieder vorkommen, dass die Windel nass wird: in ungewohnten Situationen, beim Spielen oder bei Müdigkeit.

 

Kleine Hilfen beim Trockenwerden

  • Der Toilettengang will geübt sein. Zeigen Sie Ihrm Kind Schritt für Schritt was es tun muss, um erfolgreich auf die Toilette gehen zu können.
  • Keinen Stress: Fragen Sie nicht immer nach, ob Ihr Kind auf die Toilette muss. Bleiben Sie gelassen, wenn wieder einmal etwas in die Hose gegangen ist.
  • Ein Lob für jeden Schritt auf dem Weg zum Sauberweden stärkt das Selbstbewusstsein Ihres Kindes.
  • Nutzen Sie Toilettenaufsätze oder ein kleines Töpfchen.

 

Verzögerungen beim Sauberwerden richtig einschätzen

Situationen, die Ihr Kind verunsichern, können noch lange dazu führen, dass Ihr Kind die Kontrolle über die rechtzeitige Blasenentleerung verliert. Mehr Zeit kann man dem Kind mit dem Trockenwerden in der Nacht lassen. Etwa 10 Prozent der Kinder sind auch bei Einschulung nachts noch nicht trocken. Ihren Kinder- und Jugendarzt sollten Sie aufsuchen, wenn Ihr Kind  z.B. bereits über einen längeren Zeitraum trocken war und plötzlich wieder einnässt. Ist ein Kind über das 4. Lebensjahr hinaus tagsüber noch nicht trocken, sollte durch einen Arztbesuch ein Harnwegsinfekt oder eine Nierenerkrankung ausgeschlossen werden.

Welche Themen interessieren Sie?

Wir freuen uns über Ihre Themenvorschläge und Anregungen!

Bitte schreiben Sie uns an info@schwangerundkind.de

 

Ihr Team von Schwangerundkind.de

 

 

> Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter